Frage an die Tierheim- / TSVler

Max&Nova

Mir war das vorher gar nicht so klar, aber ich habe neulich gelesen, dass die Gemeinden nur für "Fundtiere" (also Tiere, von denen zu erwarten ist, dass sie von ihrem Besitzer wieder abgeholt werden) einen Vertrag mit TH / TSVs haben. Das schliesst Streuner und ausgesetzte Tiere nicht mit ein.

In dem Fall hätten die Gemeinden ja kaum Kosten, weil die Unterbringung vom Besitzer bei der Abholung bezahlt wird, oder?

Wie ist das eigentlich mit beschlagnahmten Hunden, die zur Vermittlung freigegeben werden? Übernimmt die Gemeinde dann die Unterbringung bis zur Vermittlung oder nur, bis die Besitzverhältnisse geklärt sind?
 
  • 29. März 2024
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Hi Max&Nova ... hast du hier schon mal geguckt?
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Wieso sollen Streuner und ausgesetzte Tiere keine Fundtiere sein? Die kommen doch vermutlich nur ins TH, wenn sie gefunden werden, oder wie sonst?
 
Das mag ja ordnungsrechtlich so sein - aber wie will man das wissen? Steht doch am Tier nicht dran. :unsicher:
 
Das mit beschlagnahmten Tieren wird unterschiedlich gehandhabt. Die einen kriegen das Tier bis zur Vermittlung gezahlt, die Anderen nur bis zur Klärung der Eigentumsverhältnisse, wieder Andere kriegen 4 Wochen oder so gezahlt.

Die Diskussionen ob Streunerkatzen Fundtiere sind oder nicht, gibt es wohl seit jeher.

Wir sind seit Monaten dran mehr Zuschuss von der Stadt zu kriegen. Das zieht sich wie Kaugummi. Im August schon hatte ich vor dem Stadtrat eine Präsentation gehalten, in der ich mal ein bisschen veranschaulicht habe wie das so läuft... Seither warten wir...

Unser Vorstand macht alles komplett ehreamtlich und ich komme immer mehr zu dem Ergebnis dass das ehrenamtlich eigentlich gar nicht zu stemmen ist. Man muss mal grad so nebenbei, meist neben Vollzeitjob, Familie etc. ein Unternehmen führen und genau das ist es in der Tat.

Du musst Angestellte führen obwohl du oft nicht vor Ort bist etc. Wir hatten im Personal viel Wechsel in den letzten Jahren und waren irgendwann bei dem Ergebnis angelangt, dass wirklich das Hauptproblem ist, dass der Chef nicht da ist. Ist eigentlich was völlig Normales, von dem wohl ziemlich jeder Chef ein Lied von singen kann.
 
Vielen Dank für die Antwort. War mir ehrlich gesagt überhaupt nicht klar, dass die Gemeinden eigentlich nur so wenig beteiligt sind. Grade bei Listenhunden sind 4 Wochen ja oft gar nichts.

Ich denke, Du hast vollkommen recht. Grade grössere Tierheime sind wie mittelgrosse Unternehmen. Das umsonst und neben normaler Arbeit und evtl Familie zu führen ist eine enorme Leistung...
 
Doch, das ist leider so. Die Gemeinden beteiligen sich oft nur minimal und das führt zu solchen Spitzfindigkeiten wie "nicht jedes Fundtier ist ein herrenloses Tier" (in der Tat; aber mal ehrlich: Wie viele Fundkatzen werden von ihren Besitzern wieder abgeholt? Wenn man die ganzen Babykatzen mitrechnet, wahrscheinlich maximal 20%.)
 
Wir bekommen eine Pauschale , egal was es letztlich dann kosten wird. Nicht umsonst schließt in Moment fast jedes dritte Tierheim
 
Wir bekommen eine Pauschale , egal was es letztlich dann kosten wird. Nicht umsonst schließt in Moment fast jedes dritte Tierheim

Hm :uhh:

Besteht denn akut Gefahr, dass auch Deutschland wieder Hunde und Katzen einschläfert, weil es einfach nirgends einen Platz für sie gibt?
 
Jepp, auch wir kriegen eine Pauschale für Fundtiere und dazu kann ich mit Sicherheit sagen, dass wir damit nicht mal einen Monat rumkommen um den Betrieb zu finanzieren.

Wir sind ja ein recht kleines Tierheim mit durchschnittlich folgenden Tieren:

25 Hunde
30 Katzen
20 Kleintieren

Und schon da hat man das Gefühl, dass man neben Vollzeitberuf nichts Anderes mehr macht.

Zu den Öffnungszeiten kann ich berufsbedingt immer nur 2x die Woche im Tierheim sein. Allerdings bin ich beispielsweise zuständig für die Tiertexte, Fotos der Tiere, Vorkontrollen, Vermittlung, Nachbetreuung bei Hundevermittlungen etc.
Das gehört halt alles dazu (sieht eine Stadt/Gemeinde ja gar nicht bzw. da würde es noch heißen dass das ja Privatvergnügen ist).

Wir hatten lange mit wenig Personal rumgeknappst, was aber nicht mehr ging. Wenn man dann mal einen Krankenschein oder Urlaub hat, dann bricht das Chaos aus.

Natürlich muss man ständig schauen wie man Kohle in die Kasse kriegt, weil es ansonsten hinten und vorne nicht reicht. Also kommen Sachen wie Kuchenverkäufe dazu, die organisiert werden müssen, Feste, Facebook-Auktionen, etc.
 
Die hat mal ausgerechnet, dass die Ämter im Schnitt 80% der Kapazitäten eines TH nutzen und dafür nur 20% der entstandenen Kosten tragen.

Bezogen auf die Mitgliedvereine der TH-AG.
 
Ich muss sagen, dass wir bei den Hunden nur etwa 10 % Fundhunde des Gesamtbestandes haben. Allerdings sind es bei Katzen rund 80 % Fundtier-Anteil. Und Katzen kosten einfach ein Vielfaches mehr als Hunde.
Keine Katze geht unkastriert bei uns raus. Selbst Kitten werden nur mit Kastrationsgutschein vermittelt.
Du legst also quasi immer drauf.

Und sind wir mal ehrlich. Was würde mit den Abgabehunden passieren, wenn jedes Tierheim ablehnt? Dann würden sie dir als Fundhund gebracht werden. Ist ja nicht so, dass die dann nicht abgegeben werden...
 
Gibt es denn eigentlich eine rechtliche Einschränkung (also zb als ev darf nur Summe x vom Staat genommen werden)? MUSS die Gemeinde für Unterbringung etc für fundtiere sorgen?
Diese Verträge werden doch ausgehandelt und theoretisch hat ein tierheim doch eine gute verhandlungsposition (wohin sonst mit fundtieren, einschläferung und nicht artgerechte Unterbringung kollidiert mit dem tierschutzgesetz)?! Und die Kosten für das durchschnittliche fundtier müssten ja auch recht gut ermittelbar sein.
 
Dafür müssten aber z.B. auch die Tierheime miteinander kooperieren. Und da weiß ich leider, dass dies nicht immer der Fall ist.

Ich kenne einen Fall da hatte Tierheim x mit der Gemeinde y schon über Jahre, vielleicht auch Jahrzehnte, einen Vertrag. Es ging in Vertragsverhandlungen weil das TH mehr Geld wollte. Gemeinde y hat dann aber auch beim Tierheim z angefragt und die haben Tierheim x unterboten. Jetzt hat das TH x mit der Gemeinde y den Vertrag.

Dazu fällt mir nix mehr ein. So kann man sich auch gegenseitig kaputt machen.

Ja, eigentlich klingt es als ob es so einfach sein könnte. :(

Man darf dabei auch wieder nicht vergessen, dass an der Tierheimleitung keine Manage sitzen, sondern viele Leute, die von solchen Verhandlungen keine Ahnung haben. Klar muss man kein Manager sein um das hinzukriegen, aber ich denke es liegt auch oft daran, dass sich Vorstände leicht von Städten/Gemeinden ins Boxhorn jagen lassen.

Ich kenne eine eine Stadt, die das "dazugehörige" Tierheim immer damit abgespeist hat, dass es hieß "ganz einfach, dann wird euer Tierheim dicht gemacht, geht bankrott und wir bringen unsere TH dann halt ins benachbarte TH.
Statt, dass sich dieser Vorstand dann mal mit dem Nachbartierheim zusammen getan hat und gesagt hat "sagt ihr bloß, dass ihr von unserer Stadt keine Tiere aufnehmen werdet", hat man sich geduckt und die Klappe gehalten.

Noena, ich glaube nicht, dass es eine Einschränkung gibt wie hoch der Zuschuss sein darf. Klar, als e.V. darf man sicher nicht "zu viel Geld" haben. Aber wir kamen in solche Bereiche nie :lol: ich kenne mich da leider nicht aus.

Ja, die Gemeinde MUSS für die Unterbringung von Fundtieren sorgen.

Ich kann für ein Tierheim meinen größten Respekt in Sachen Verhandlungsgeschick aussprechen. Die kriegen richtig viel Kohle von den Städten/Gemeinden, mit denen sie Verträge haben. U.a. dadurch konnten die sich auch einen Neubau leisten. Den Name nenn ich jetzt aber mal nicht, bevor noch jemand auf die Idee kommt, dass man dort dann ja nicht hin spenden muss.
 
Und wie ist das bei städtischen Tierheimen? Gehört da der Stadt die Immobilie und die haben einen Vertrag mit einem Tierschutzverein? Oder betreiben die das selbst?
 
Städtisch sind auf jeden Fall mal die Wenigsten. Selbst in großen Städten (z.B. München) wird das meist von Vereinen betrieben.

Auf einem Seminar habe ich Pfleger von einem städtischen Tierheim kennengelernt. War aber auch grausig was ich da so hörte. Ganz ehrlich gesagt würde ich an ein städtisches Tierheim auch nichts spenden. Jedenfalls kein Geld. Das wandert dann nämlich in den großen Topf.

Allerdings war auch dem Tierheim ein Verein angegliedert, der dann z.B. Kontrollen fuhr.
In der Regel betreibt ein städtisches Tierheim das dann aber meist selbst.
 
Ich dachte in Deutschland gibt es gar keine städtischen Tierheime.
 
Ich dachte in Deutschland gibt es gar keine städtischen Tierheime.

In unserer Stadt gibt es noch ein städtisches Tierheim, was aber nicht heisst, die wären besser dran als die von Vereinen geleiteten Tierheime. Denn auch ein städtisches TH (wie jede Abteilung/Behörde) bekommt nur den zugewiesenen Etat und muss zusehen, wie sie damit klar kommen. Die Stadtkassen sind leer und dementsprechend mager sieht auch das Budget aus, mit dem ein städtisches Tierheim auskommen muss.

Ganz ehrlich gesagt würde ich an ein städtisches Tierheim auch nichts spenden. Jedenfalls kein Geld. Das wandert dann nämlich in den großen Topf.

Nö, wenn das Geld zweckgebunden an das Tierheim gespendet wird, dann geht das auch an das Tierheim. Allerdings wissen selbst Ortsansässige meist gar nicht, dass es sich bei unserem Tierheim um eine städtische Einrichtung handelt. Ich persönlich höre ständig, wer alles was an Verein xy gespendet hat und glaubte, es handelte sich dabei ums Tierheim. Wer sich ansieht, wie Schulen, städtische Kindergärten, etc. aussehen, der kann sich vielleicht auch vorstellen, wie nötig auch in städtischen Tierheimen private Unterstützung notwendig ist.

Aber ganz abgesehen von den Hintergründen, wie ein Tierheim finanziert wird, stellt sich für mich immer wieder die Frage, warum die Produzenten der Tiere bei den Kosten für Tierheime komplett aussen vor bleiben. Es wird immer nur darüber diskutiert, dass mehr Geld von den Kommunen kommen soll- aber nie darüber, weshalb nicht wenigstens z.B. die Mehrwertsteuer aus Tier und -zubehörverkäufen (oder ähnliches, halt nur ein Beispiel) direkt an Tierheime fließen könnte. Diejenigen, die mit Tieren Geld verdienen, sind nicht daran beteiligt, sich um den "lebenden Überschuss" zu kümmern und ich fänd das fairer, als dafür die Allgemeinheit zur Kasse zu bitten.
 
Ich dachte in Deutschland gibt es gar keine städtischen Tierheime.

Ich glaube das sind wirklich sehr wenige. Dortmund fällt mir dazu ein, sonst aber keines. Es gibt bestimmt noch ein paar Tierheime, aber ich denke es ist eher die Seltenheit.
 
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