Unterkiefer-Tumor bei Katze

CBP

Liebe Foristen,
ich bin zur Zeit sehr besorgt, denn meine Katze Paulinchen (ca. 10 -12 Jahre, Fundtier) hat vermutlich einen Tumor im Unterkiefer. Sie ist eine Mischung aus Perser und Hauskatze und sieht zur Zeit noch richtig gut aus. Nur sie frisst weniger und braucht mehr Ruhe und trinkt viel mehr. Es kann auch sein, dass sie Schmerzen hat zeitweise (dann geht die Atmung schneller und sie schnurrt ). Ich bin vor 2 Jahren aus beruflichen Gründen nach Essen gezogen nach 30 Jahren Berlin. In Berlin hatte ich zwei super-Tierärztinnen, die mich und meine Katzen 20 Jahre lang begleitet haben.
Vor ca. 2 Jahren hatte Paulinchen einen Abzess im Unterkiefer, über den so bläuliches Gewebe gewachsen war, sie hatte auch FORL. Eine für mich neue Tierärztin aus essen hat Paulinchen operiert und ihr die ganzen Zähne des rechten Unterkiefers gezogen und das Loch mit dem Abzess zugenäht. Dann sah auch erstmal alles ganz gut aus.
Nun habe ich vor ein paar Tagen entdeckt, dass Pauline just unter der Stelle des damaligen Abzessen im rechten Unterkiefer eine knochartige Wölbung nach außen hat, also alles ganz hart, richtig Knochen, nichts Weiches. Im Maul gab es wieder so ein bläuliches Gewebe über der vernähten Abzess-Stelle. Ich bin wieder mit ihr zu der Tierärztin, die ihr vor 2 Jahren die Zähne gezogen hat. Die machte eine Röntgenaufnahme und meinte, es sei ein Tumor. Um eine Knochenentzündung auszuschließen, soll am freitag eine Biopsie gemacht werden unter Narkose. Bis dahin hat Pauline Antibiotika bekommen, die ich ihr in Tabletten jeden tag eingebe.
ich mache mir die allergrößten Sorgen und bin völlig fertig. Nur meine anderen beiden Katzen sind mir ein Trost im Moment.
Da ich keine Ahnung habe, was jetzt im Moment das Richtige ist, hier meine Frage an euch, die ihr das alles vielleicht schon slebst durchhabt:
1. Ich denke, ich werde die Biopsie machen lassen, um eine Entzündung auszuschließen, aber eigentlich fände ich erstmal ein genaueres Röntenbild besser, worauf man klar sehen kann, ob es wirklich ein Tumor ist. MRT oder so was ? Ich habe Angst, dass nach der Biopsie der Tumor, sollte es einer sein und das ist leider wahrscheinlich, streut und ich damit das Leben meiner Katze verkürze. Sollte man überhaupt eine Biposie machen lassen, wenn man bei Krebs ja doch nichts tun kann ?????
Das Finanzielle ist mir wurscht, ich kann und will alle möglichen Untersuchungen machen lassen, aber nicht zum Schaden meiner Katze, die ich über alles liebe.
2. Welche homöopathischen Mittel taugen bei Unterkieferkrebs ? ich habe eine Hömöopathische tierärztin hier in der Nähe, zu der ich mal hin will.
3. ich denke, es ist unmöglich, den Tumor im Unterkiefer zu entfernen. Aber was ich mir vorstellen kann, ist eine ambulante Strahelntherapie gepaart mit Einsatz von homöopathischen Mitteln. kennt sich damit jemand aus bei Katzen ?
4. Ich habe meine eigene Mutter an Krebs verloren und weiß aus Erfahrungen, dass es nach Operationen meistens schlimmer wird als vorher. daher nochmal meine Frage:
soll ich überhaupt eine Biopsie machen lassen oder lieber doch nochmal bei einer anderen Tieräztin eine genauere Röntenaufnahme ???

Bitte um schnelle Antworten ! herzlichen Dank. Christina
 
  • 29. März 2024
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Auch wenn es "unbarmherzig" klingt....
WENN es wirklich ein Tumor ist, dann würde ich "nichts" mehr machen lassen.
Sondern die Zeit, die Euch noch bleibt, ihr möglichst schmerzfrei gestalten und ansonsten das Zusammensein genießen.

Und sie dann, wenn es "soweit" ist, in Würde gehen lassen.
 
Ich hatte eine Mieze mit Unterkiefertumor.

Wir haben gar nichts gemacht, noch nicht mal eine Biopsie.
Eine Operation mit Chemo wäre für uns sowieso nicht in Frage gekommen.

Nach den ersten Auffälligkeiten hatten wir noch 4 Monate.
Sie bekam weiches Futter, irgendwann nahm sie nur noch Dosenmilch und Brühe.
An dem Tag, an dem sie auch die Dosenmilch verweigerte, liessen wir sie gehen.

Während der 4 Monate bekam sie regelmässig ein Cortisondepot, weitere Behandlungen machten wir nicht.
Die 4 Monate waren für sie noch richtig schön und ich würde es immer wieder so machen.
 
Auch wir hatten eine Katze mit Unterkiefertumor. Wir haben keine Behandlungen oder Untersuchungen machen lassen.

Ich kann verstehen, dass es schwer ist nichts zu unternehmen aber ich denke auch man muss seinem Kranken Tier nicht noch den Stress bei allen möglichen Untersuchungen machen. Das kostet viel Kraft.

Ich würde die Zeit die ihr habt geniessen.

Bei Tumoren im Unterkiefer ist soviel ich weiss eine Operation nicht erfolgreich, weil solche Tumore in den Kieferknochen reinwachsen.

Was hat deine Tierärztin über Therapiemöglichkeiten gesagt?
 
ich sag's mal knüppelhart: eine Strahlentherapie am Kiefer würde ich für mich bei einem Tier definitiv ausschließen, die Nebenwirkungen sind zu hammerhart

und ganz ehrlich: ich würde es nicht operieren lassen, sondern die Katze für ihre letzten Wochen und Monate nicht plagen mit Behandlungsmaßnahmen, deren Sinn zweifelhaft ist

manchmal ist lieben das Loslassen - auch wenn es schwer fällt ...
 
Vielen Dank für eure Antworten. ich sehe es genau wie ihr, ich will ihr, falls sie denn Krebs hat, noch eine richtig schöne Zeit machen und sie nicht durch Operationen stressen, die eh nichts bringen. Homöopathie werde ich aber auf jeden Fall einsetzen. Kennt sich damit jemand aus oder kennt jemand eine gute Tierheilpraktierin in Essen und Umgebung ? ich habe gerade die für Freitag angesetzte Biopsie abgesagt, weil mir das Risiko, dass der Krebs streut, einfach zu groß ist. habe eben bei der Tierärztin noch Schmerzmittel abgeholt, püriere Pauline das essen und gebe es ihr mit einer Spritze ein. Sie sieht übrigens noch blendend aus, eher etwas zu dick als zu dünn, wunderschöne Katze, im Moment sitzt sie auf dem Dach (ich wohne mitten in der Natur in einer DHWohnung) und putzt sich, was ja ein gutes Zeichen ist. Die tierärztin würde gerne aufmachen, um zu sehen, ob vielleicht irgend ein Knochensplitter drin ist, der die Entzündung verursacht hat. Sie meint, der Tumor wäre ja weiter unten und würde bei einer öffnung des Zahnfleisches oben nicht tangiert. ich halte das für Schwachsinn, denn durch Blut können auf jeden Fall Krebszellen überallhin gelangen. Lieber lasse ich einen Splitter drin und bekämpfe den Eiter mit Antibiotika (die sie weiter kriegt), als das Risiko der Streuung einzugehen, vom Narkoserisiko ganz abgesehen. Ich finde es mittlerweile, gerade bei Krebsverdacht, auch - wie ihr - völlig richtig, den Mut zum Nicht-Agieren zu haben. Ich denke, ich werde ihr erstmal ein paar Wochen weiter das AB geben und gucken, ob die Knochenwölbung am Kiefer wächst. wenn das der Fall ist, ist es ja Krebs. Falls es unverändert ist, besteht wirklich die Hoffnung auf eine böse Knochenentzündung, die aber langfristig auch mit AB ausheilen müsste. Und Futter kriege ich eh in sie rein mit der Spritze, am Hungertod wird sie nicht sterben. Ich denke, dieser Weg ist im Moment der beste. Eine zweite Tierarztmeinung werde ich auch noch einholen, ein zweites Röntgenbild machen lassen, aber keinen Eingriff. Was haltet ihr von meinem Weg ? Liebe grüße und vielen Dank euch allen !
 
Ich finde, das klingt sehr vernünftig.

Ich würde wegen des Antibiotikas aber unbedingt auch etwas für die Darmflora geben, da die in Mitleidenschaft gezogen wird und dann eben nach einem guten THP suchen.

Was auch nicht verkehrt wäre, wäre vielleicht eine Probe vom Eiter zu nehmen um zu gucken, welche Bakterien da überhaupt am Werke sind, damit man das Antibiotika gezielt einsetzen kann, ohne Antibiogramm ist das ja eher ein Schuss ins Blaue.
Wenn das allerdings ein abgekapselter Abzess sein sollte, ist es auch mit Antibiotika schwer zu behandeln, weil die Bakterien dann abgekapselt sind und das Antibiotika nicht greifen kann...
würde ich auch versuchen abzuklären, vielleicht über Blutbild, Röntgen, US? Da kenn ich mich leider auch nicht so gut aus, was man am besten einsetzt.
 
Wollte nur mal berichten, denn ich war heute wieder mit Paulinchen bei der Tierärztin. Bislang ist die Schwellung des Knochens am Unterkiefer einigermaßen unverändert, ich hatte aber schon das Gefühl, dass sie starke Schmerzen hat, da sie sich oft verkroch und kaum fraß (nur ein bisschen Hühnchen freiwillig !). Die Tierärztin hat ihr Cortison gespritzt, was du, Paulemaus, ja auch per Depot bei deiner Katze hattest. Das Zeug ist wahrlich ein Segen, Pauline ist heute abend wie ausgewechselt, schmust mich um, will wieder in den Garten, frisst selbständig, springt aufs Bett, fast die Alte :) Das Cortison scheint also wirklich die schlimmsten Schmerzen zu nehmen. Die Tierärztin hat gesehen, dass da was bläuliches in der Mundhöhle an der Stelle der Knochenschwellung ist, sie meinte, es kann auch gut sein, dass da irgendwas drin ist (Knochensplitter oder so was), was zu einer Entzündung geführt hat.
Ich würde ja gerne aufmachen lassen, aber ich habe so eine Angst, dass es - falls es denn doch ein Tumor sein sollte - streut nach der OP und sie dann ganz schnell hinüber ist (das habe ich bereits einmal so erlebt). Auf der anderen Seite wäre es natürlich - wenn es eine Knochenentzündung ist - gut, Splitter oder eine Fistel oder was immer das Bläuliche da ist, rauszuholen, damit die sache ausheilen kann. Aaaaargh - ich hätte gerne ein Orakel ! Jetzt robben wir uns erstmal mit Antibiotikum, Cortison-Depot und Metacam durch die nächste Woche, die Tierärztin ist eine Woche verreist. Das Ergebnis der Blutuntersuchung bekomme ich morgen. Aber da sieht man ja auch nicht, ob es Krebs oder eine Entzündung ist.
Danke für eure beruhigenden Worte !
 
sagen wir es mal so: wenn die Katze bereits derart beeinträchtigt ist, dass sie sich verkriecht und nicht mehr frisst, dann muss "das Ding" ihr schon sehr weh tun

Die Lebensqualität fängt dann auch an zu leiden, Du wirst sehen, Cortison gibt es nicht ohne Nebenwirkungen (Hunger, vermehrtes Trinken etc.) - der gesamte Medikamentencocktail schädigt Leber und Nieren.

von daher gesehen kannst Du das Risiko einer OP und evt. Streuen von Krebszellen (sofern es eben ein Tumor und nicht etwas anderes ist) eigentlich in Kauf nehmen - Dir läuft nämlich auch so (unbehandelt) die Zeit davon

mit etwas Glück gewinnst Du durch eine OP - im schlimmsten Fall kennst Du den Feind beim Namen und weißt, wo er sich gerne ansiedelt (bevorzugte Orte für Metastasen) und wie er sich zu erkennen gibt (Symptome).

aber so, wie es jetzt ist, würde ich es nun doch nicht mehr lassen wollen - wohl gemerkt: ich - anhand Deiner Schilderung, ohne Katze gesehen zu haben
 
Ich würde in diesem Fall die Operation versuchen und schauen, ob es vielleicht doch ein Knochensplitter ist.
Sollte dem allerdings nicht so sein, würde ich die Katze noch in der Narkose gehen lassen.
Wenn sie sich nun schon ohne Cortison verzieht und kaum noch selbstständig frisst und das Ganze auf einem Tumor beruht, wird es sehr schnell gehen.

Da würde ich mir überlegen, ob ich diese wahrscheinlich sehr kurze Zeit der Katze noch zumuten möchte oder aber ob ich ihr das erspare.
Ich habe damals bei meiner Katze die Entscheidung getroffen, als sie nicht mehr selbstständig fressen wollte.
Assistenzfütterung war für mich keine Option, da ich für mich der Minung bin, dass assistenzfüttern nur für einen überschaubaren Zeitrahmen akzeptabel ist und nur, wenn hinterher eine Genesung i Aussicht steht.
 
Liebe Christina,

1. Ich denke, ich werde die Biopsie machen lassen, um eine Entzündung auszuschließen, aber eigentlich fände ich erstmal ein genaueres Röntenbild besser, worauf man klar sehen kann, ob es wirklich ein Tumor ist. MRT oder so was ?
Ja, als Alternative zur Biopsie kommt ein Röntgenbild nicht in Frage.
Schädelknochen überlagern sich beim Röntgen derartig blöde, dass man aufgrund eines Röntgenbildes mit etwas Glück zwar sagen kann ob der Tumor knöchern oder dem Weichteilen entspringend ist. Ob der Tumor gut- oder bösartig ist kann ein Röntgenbild nicht erklären.
Das geht zuverlässig nur mit einer Biopsie. In einem MRT/CT könnte man zumindest sehen wie der Tumor wächst und daraus Rückschlüsse ziehen, da viele bösartige Tumore einfach durch vorhandenes Gewebe durchwachsen (infiltrieren), während gutartige üblicherweise auflagernd bzw drumherum wachsen.
Sollte man überhaupt eine Biposie machen lassen, wenn man bei Krebs ja doch nichts tun kann ?????
Gute Frage, ich würde vermutlich eine Biopsie machen lassen, da bei einem Knochentumor am Kiefer eh alles verloren wäre es sich aber eben auch um einen Bereich handelt indem gutartige Tumore oder Entzündungen echt fiesen Ärger machen könnte.
Man muss eben:
  • das Risiko, dass eine Biopsie das Streuen des Tumors bei Bösartigkeit begünstigen und das Leben verkürzen könnte
gegen


  • die Möglichkeit ein behandelbares Problem zu diagnostizieren, dass unbehandelt auch nicht gut endet.
abwägen.

2. Welche homöopathischen Mittel taugen bei Unterkieferkrebs ? ich habe eine Hömöopathische tierärztin hier in der Nähe, zu der ich mal hin will.
Dazu kann ich nichts sagen, für mich gehören Homöopathika in die Ecke "Placebo" die unnötig sind, wenn Du es als Halterin auch so schaffst Deinem Tier "Zuversicht" zu vermitteln. Helfen Dir Kügelchen dabei ein Umfeld zu schaffen, dass die Genesung begünstigt, weil Du Dich selbst damit besser fühlst sind Homöopathika eine feine Sache, welche man nimmt ist meiner Erfahrung nach dann aber egal.
3. ich denke, es ist unmöglich, den Tumor im Unterkiefer zu entfernen. Aber was ich mir vorstellen kann, ist eine ambulante Strahelntherapie gepaart mit Einsatz von homöopathischen Mitteln. kennt sich damit jemand aus bei Katzen ?
Da schließe ich mich meinen Vorschreibern an. Wenn es ein bösartiger Knochentumor sein sollte, dann würd ich gar nicht behandeln. Liegt dem Tumor eine Entzündung, ein Fremdkörper, Knochensplitter oder oder zugrunde wird es möglicherweise chirurgisch oder mittels Cortisongaben besser.

Ich erzähl Dir mal nen Schwank aus meiner Jugend:

Vor nurmehr ca 10 Jahren bemerkte ich einen Knochentumor an meinem linken Unterkiefer. Haselnuss groß. Schenkte dem aber weiter keine Beachtung, da er nicht wehtat.
Mein Zahnarzt meinte aber, ich solle das unbedingt untersuchen lassen.
Also latschte ich zu einem Mund-Kiefer-Gesichtschirurgen, der sich auf onkologische Chirurgie eingeschossen hatte.
Zunächst war die Stimmung noch gut, denn gutartige Exostosen, also Knochenwucherungen am Kiefer sind bei Menschen gar nicht selten, während diese Stelle für bösartige Tumore eher unüblich ist.

Nach diversen bildgebenden Verfahren verfinsterte sich die Miene des Arztes und er war für keinen Witz mehr zugänglich.
Unter der Zubildung war ein osteolytischer Prozess zu sehen, der Tumor hatte also ein nicht grade kleines Loch in meinen Unterkiefer gefressen und dabei in diesem Bereich die tragende Substanz komplett zerstört (bis auf die innere Knochenhaut).
Ein gutartiger Tumor, der Knochen frisst ist eher nicht bekannt.
Ich bekam einen Biopsietermin für 3 Tage später, bei dem der Tumor auch entfernt werden sollte.
Meinen Mann weihte ich ein, da der recht locker ist (ebenso wie ich ist er kein Typ, der sich ohne klare Diagnose Sorgen macht). Außerdem bekam er die Debatte zwischen mir und dem Arzt ja mit.
Während der schon über Bestrahlungen und Chemotherapie referierte sagte ich ganz deutlich:
"Klartext Meister, wenn DA ein bösartiger Tumor ist, dann fahr ich doch so oder so in die Grube und werde mir die letzte Zeit ganz sicher nicht mit Chemo und Co verhageln!"
Meiner Familie und Freunden verschwieg ich das Ganze erst einmal, denn die Chance, dass das gut ausgeht war super gering, während ich ein durchgehend gutes Gefühl bei der Sache hatte.

Nach der OP war ich ganz schon fertig (klar, ich bin extrem schlank und hab recht viel Blut verloren) aber der Doc meinte, es habe nicht ausgesehen, wie er es von Osteosarkomen kenne.

Der Befund der Patho bestätigte, dass die eingeschickte Probe lediglich Entzündungszellen enthielt.

Also schien erstmal alles prima.

Leider wuchs der entfernte Tumor nach.
Bei einem erneuten MRT wurde klar, dass das Loch im Kieferknochen größer wurde.
Der Doc hatte nun den Verdacht, dass die eingeschickten Zellen einfach nicht tief genug entnommen wurde und in der Tiefe definitiv ein bösartiger Prozess toben müßte.
Es wurden nochmal 2 CTs gemacht, eins vom Kiefer, eins von der Lunge.
Die Lunge zeigte keine Metastasen (Osteosarkome streuen eigentlich ganz flott, ein Lungenröntgenbild Deiner Mieze könnte also sinnvoll sein).

Dennoch waren sich Radiologe, Onkologe und MKG einig:
Der Unterkieferast muss entfernt werden. 1. um zu klären was da los ist und 2. würde er eh bald brechen, selbst wenn ich "Nur Brei äße und viel Glück habe".
Man würde mir aber einen coolen "Ersatzunterkieferast" anfertigen... aus einem Teil meines Hüftknochens.

DAS war mir im Anbetracht der Tatsache, dass ich bis zu diesem Zeitpunkt weder Schmerzen noch sonstige Probleme hatte dann doch zuviel des Guten und ich entschied mich für die "Fraukiessche Therapie durch Ignoranz". Wenn die eh mein halbes Gesicht demontieren wollen, dann könnte ich auch warten bis das bricht.

Aber irgendwie passierte.... nichts.
Irgendwann merkte ich, dass der Tumor verschwunden war.
6 Jahre nach dem ganzen Zirkus litt ich an fiesen Kopfschmerzen (war im nachhinein ne Verspannungsgeschichte) weswegen ein CT gemacht wurde, aufgrund der Vorgeschichte wurde der Unterkiefer mit untersucht.

Der Befund lautete "Unterkiefer obB", also "Unterkiefer ohne besonderen Befund.
Mein Immunsystem hatte in der Zwischenzeit mal eben den Tumor abgebaut und das Loch geschlossen (Knochen ist extrem regenerationsfähig).
Wirklich erklären konnte sich das keiner.

Heute weiß ich, dass es zwei Dinge gibt, die beide für sich genommen nicht selten sind:
  • gutartige Knochenzubildungen am Kieferknochen
  • gutartige Speicheldrüsenzysten, die ein Loch in den Kiefer nagen
Im letzteren Fall heilt das Loch mal wieder zu, mal nicht, selten muss aufgefüllt werden...


Für meinen Fall gibt es zwei Erklärungen, die beide statistisch betrachtet Nonsens sind:
  • ich hatte Knochenkrebs und mein Immunsystem hat den ausgeschaltet
  • ich hatte eine Exostose UND solch eine Speicheldrüsenzyste nicht nur zur gleichen Zeit an gleicher Stelle sondern das gleich zweimal
Klingt beides blöd, aber ist so. Auch wenn mein Tierarzt meint mein "ignorieren und nichts tun sei ja auch eine Form der Homöopathie gewesen, bin ich froh, dass ich keine Globuli oder andere esotherische Methoden angewand habe, denn so oder so ist meine Heilung ein Verdienst meines Immunsystems und ich bin froh, dass es diesen Orden nicht mit Zuckerkügelchen oder so teilen muss.


Lange Rede kurzer Sinn:
Ich weiß nichts über die Häufigkeit derartiger gutartiger Knochentumore bei Katzen, aber so Deine Katze nicht ebenso zufällig wie ich da auch einen Prozess hat, der eine Auflösung des Knochens macht würde man bei einer Biopsie gutartiges oder ggf durch die Belastung entzündliches Knochengewebe finden bzw im MRT eine gut abgrenzbare oder einfach angelagerte Knochenmasse sehen, die man, wenn Deine Mieze da Probleme oder Schmerzen hat chirurigisch durchaus entfernen kann.


Ich hab mich nach der OP zwar mies gefühlt, aber alles in Allem war das auch nicht fieser als eine Weisheitszahn-OP.


Fakt ist:
Es gibt eine Menge gutartiger und behandelbarer Möglichkeiten, weswegen ich durchaus zu weiteren Untersuchungen raten würde, weil es schlimm wäre aus lauter Angst vorm Krebs ein behandelbares Problem zu übersehen.




Alles Liebe für Dich und Paulinchen

Fraukie
 
Ich würde in diesem Fall die Operation versuchen und schauen, ob es vielleicht doch ein Knochensplitter ist.
Sollte dem allerdings nicht so sein, würde ich die Katze noch in der Narkose gehen lassen.
Wenn sie sich nun schon ohne Cortison verzieht und kaum noch selbstständig frisst und das Ganze auf einem Tumor beruht, wird es sehr schnell gehen.

Da würde ich mir überlegen, ob ich diese wahrscheinlich sehr kurze Zeit der Katze noch zumuten möchte oder aber ob ich ihr das erspare.
Ich habe damals bei meiner Katze die Entscheidung getroffen, als sie nicht mehr selbstständig fressen wollte.
Assistenzfütterung war für mich keine Option, da ich für mich der Minung bin, dass assistenzfüttern nur für einen überschaubaren Zeitrahmen akzeptabel ist und nur, wenn hinterher eine Genesung i Aussicht steht.

Liebe Paulemaus, ja ich überlege auch, ob nicht doch eine OP nachdem die Tierärztin wieder da ist. Aber Paulinchen sieht zur Zeit noch aus wie das blühende Leben, eine bildschöne Katze und im Moment in der Sonne auf dem Dach, hat gerade Hühnchen selbständig verputzt und putzt sich genüsslich. Also: wir sind noch längst nicht so weit, den letzten Schritt zu gehen. Merke nur, dass ihr das Cortison erstmal sichlicht gut tut.
Gewachsen ist inzwischen auch nichts. Assistenzfütterung ist für mich allerdings durchaus eine Option, sie lässt sich auch alles von mir gefallen. Ich würde notfalls füttern bis ich merke, dass sie selbst absolut nicht mehr will. Im Moment stehen hier aber die Zeichen eher auf Hoffnung, dass es vielleicht ja doch kein Krebs ist. Das mit der OP überlege ich mir, denke aber, die eine Woche beobachten ist vielleicht nicht verkehrt jetzt erstmal.
 
Liebe Frauke,

meine Güte, da hast du ja selbst was durch und doch so wunderbar gemeistert ! Muss ja zwischendurch die Hölle gewesen sein, nichts genaues zu wissen, erst Entzündung, dann wieder nicht, oh je. Wie schön, dass du das alles Gott sei Dank gut überstanden hast.
Ja, ich muss bei Pauline abwägen, es ist genauso wie du sagst, keine ganz leichte Entscheidung.
es ist nicht so, dass ich keine OP will, ich selbst würde am liebsten gestern als heute alles aufmachen und reingucken. Aber ich weiß auch, dass das für Pauline wirklich Lebenszeitverkürzung bedeuten kann, wenn es Krebs ist, denn der ****** Krebs streut nach einer Op meistens sofort in die Organe und dann geht es wirklich ganz schnell. Andernfalls könnte man mit Krebs auch noch länger leben.
Ihr habe Paulinchen ja nicht vor Augen: sie ist wunderschön, ganz kräftig, rennt durch den Garten, putzt sich und frisst immerhin Hühnchen und heute morgen hat sie auch selbständig katzenfutter gefressen. Schmerzen vor dem Cortison habe ich ihr schon angemerkt, aber ich bin auch empfindlich. es ist wirklich nicht so, dass sie sich total quält, das könnte ich gar nicht aushalten und würde sie dann auch ganz schnell erlösen. hab ich auch schon bei vielen Katzen getan, ich habe keine Probleme mit dem Loslassen. Ich habe Probleme damit, ein Tier leiden zu sehen. Aber im Moment habe ich wirklich Hoffnung, da sie mit Cortison fast die Alte ist.

frauke, du schreibst, wenn es eine entzündung ist, wird es mit Cortison besser. Ist das so ? Heilt Cortison eine Entzündung ? ich dachte, es nimmt nur die Schmerzen und wirkt irgendwie hormonell. das würde mir ja Hoffnung machen, dass es sich wirklich nur um eine Knochenentzündung handelt.

Im Moment warte ich erstmal die nächste Woche ab, in der die Tierärztin eh in Urlaub ist. Und werde mir heute eventuell noch ein Cortison-Depot mitgeben lassen, das ich Pauline selbst spritze. Sie hat im Moment nur ein Depot von 3-4 Tagen drin, das reicht also gerade mal übers WE. ich lehne eine OP nicht völlig ab, es muss nur gut überlegt sein. Heute bekomme ich erstmal das Ergebnis der Blutuntersuchung, mal gucken.

Ganz lieben Dank für deine anteilnahme und dir ebenfalls alles Gute !
schreib ein Buch über deine geschichte ! Die macht bestimmt vielen patienten Mut. Übrigens bin ich auch keine Esoterik-Tante, die nur auf Homöopathie steht. Aber ich weiß, dass bei Krebs die Schulmedizin oft die falschen Wege geht, meine Mutter ist an Krebs gestorben, als ich 21 war. Ich persönlich denke, irgendwie müsste völlig umgedacht werden in der Behandlung von Krebs. immer ist die Rede von Bekämpfen, Wegschnibbeln, der Krebs "frisst", ist "bösartig"... ich weiß nicht, jeder Krebs hat auch seelische Ursachen, vielleicht müsste die Krebsbehandlung eher so sein, dass man den Krebs irgendwie akzeptieren und sogar "lieben" kann, klingt verrückt, ich weiß. Aber bei einigen wenigen Menschen, die genau das versucht haben - jedenfalls eine andere Art des Umgangs mit Krebs außerhalb dieser Kriegsmetaphorik -, ist er auch eines Tages plötzlich verschwunden.

Dir alles Liebe - ich berichte weiter, wie es mit Paulinchen geht.
 
sagen wir es mal so: wenn die Katze bereits derart beeinträchtigt ist, dass sie sich verkriecht und nicht mehr frisst, dann muss "das Ding" ihr schon sehr weh tun

Die Lebensqualität fängt dann auch an zu leiden, Du wirst sehen, Cortison gibt es nicht ohne Nebenwirkungen (Hunger, vermehrtes Trinken etc.) - der gesamte Medikamentencocktail schädigt Leber und Nieren.

von daher gesehen kannst Du das Risiko einer OP und evt. Streuen von Krebszellen (sofern es eben ein Tumor und nicht etwas anderes ist) eigentlich in Kauf nehmen - Dir läuft nämlich auch so (unbehandelt) die Zeit davon

mit etwas Glück gewinnst Du durch eine OP - im schlimmsten Fall kennst Du den Feind beim Namen und weißt, wo er sich gerne ansiedelt (bevorzugte Orte für Metastasen) und wie er sich zu erkennen gibt (Symptome).

aber so, wie es jetzt ist, würde ich es nun doch nicht mehr lassen wollen - wohl gemerkt: ich - anhand Deiner Schilderung, ohne Katze gesehen zu haben

Liebe Biggy,
sei beruhigt, wenn du Paulinchen sehen könntest: es geht ihr noch wirklich gut. Sie ist total kräftig, rennt durch den Garten, schmust und köpfelt und hat gerade Hühnchen selbständig gefressen (heute morgen ein bisschen Katzenfutter selbständig) und sonnt sich auf dem Dach bei Vogelgezwitscher, bevor sie abends durch den Riesengarten und die angrenzende Kolonie tigert. Meine Katzen leben hier im Paradies ! Natur pur und jeden tag Freigang. Ich habe nach der Cortisongabe nur einen deutlichen Unterschied gemerkt, und ja, sie hatte schon Schmerzen, aber ich bin auch sehr empfindlich, was meine Katzen angeht. Jeder, der Paulinchen sieht, sagt, ach, die sieht doch noch total gut aus. Also: wir sind im Moment noch meilenweit entfernt vom letzten Schritt (den ich auch nie zu früh gehen würde). ich kann übrigens gut loslassen, das ist nicht das problem. Ich ertrage es allerdings nicht, meine Katze leiden zu sehen, das geht mir total an die Nieren, das macht mich völlig fertig. ich habe auch schon viele Katzen einschläfern lassen müssen, allerdings habe ich dazu die Tierärztin immer nach Hause bestellt, anders könnte ich das nicht. So, aber im Moment habe ich Hoffnung, dass es vielleicht doch nur eine Entzündung ist, weil Pauline so gut auf das Cortison reagiert.
Die nächste Woche warte ich noch ab, die Tierärztin ist eh in Urlaub und danach entscheide ich nochmal, ob OP oder nicht. Bis dahin hat sie ja immerhin antibiotika und Cortison, selbst wenn ein Splitter drin ist, müsste sie das jetzt nicht umbringen.
Liebe Grüße und danke für deine Anteilnahme ! Christina
 
Ahoin,
meine Güte, da hast du ja selbst was durch und doch so wunderbar gemeistert ! Muss ja zwischendurch die Hölle gewesen sein, nichts genaues zu wissen, erst Entzündung, dann wieder nicht, oh je. Wie schön, dass du das alles Gott sei Dank gut überstanden hast.
Rückblickend bin ich froh, dass ich so "leichtsinnig" war und "ist mir egal" gesagt hab.
Dennoch bin ich froh, dass ich den ersten Eingriff habe machen lassen, denn anschließend war die Entzündung ( die für den Rest des Körpers ja keine Freude ist) erstmal weg, dass das wieder kommt konnt ja niemand ahnen.
Ich hatte mich grad entschieden nach der Ausbildung zur TAH Tiermedizin zu studieren und hatte also auch genug "Blick nach vorn" um mein Immunsystem zu motivieren.

Ja, ich muss bei Pauline abwägen, es ist genauso wie du sagst, keine ganz leichte Entscheidung.
Das ist sowas nie und oft erfährt man auch erst hinterher was Richtig ist.
Das ich dazu rate was zu unternehmen liegt schlicht und ergreifend daran, dass ich nicht glaube, dass Dein Paulinchen Knochenkrebs hat.
Glauben kann man zwar in der Kirche, aber bei allen mit bekannten Fällen von bösartigem Krebs im Kieferbereich war nach recht kurzer Zeit im Blick in die Mundhöhle etwas zu sehen.
Offene "Wunden", weil der Knochen sich auflöst, Aufwölbungen, die den Zahnbogen cm hoch abheben lassen usw.
Jede, mir bekannte Zubildung die von außen am Kiefer tastbar war, hatte einen anderen Grund.
Klar besteht die Möglichkeit, dass es bei Deiner Mieze anders ist, aber ich kenne solch einen Fall eben nicht.
Demgegenüber aber ettliches in Sachen Entzündungen duch Knochensplitter usw die richtig überl/schmerzhaft sind, wenn man sie nicht behandelt.


denn der ****** Krebs streut nach einer Op meistens sofort in die Organe und dann geht es wirklich ganz schnell. Andernfalls könnte man mit Krebs auch noch länger leben.
Das kommt auf den Krebs an und ein Osteosarkom (das käme als bösartiges am Knochen in Frage würde auch ohne OP sehr flott streuen, die Mistdinger sind verdammt aggressiv.

Ihr habe Paulinchen ja nicht vor Augen: sie ist wunderschön, ganz kräftig, rennt durch den Garten, putzt sich und frisst immerhin Hühnchen und heute morgen hat sie auch selbständig katzenfutter gefressen.
Ich glaub einfach nicht, das das mit einem bösartigen Knochentumor am Kieferknochen möglich wäre.

Schmerzen vor dem Cortison habe ich ihr schon angemerkt, aber ich bin auch empfindlich. es ist wirklich nicht so, dass sie sich total quält, das könnte ich gar nicht aushalten und würde sie dann auch ganz schnell erlösen. hab ich auch schon bei vielen Katzen getan, ich habe keine Probleme mit dem Loslassen. Ich habe Probleme damit, ein Tier leiden zu sehen. Aber im Moment habe ich wirklich Hoffnung, da sie mit Cortison fast die Alte ist.
Mal eine ganz blöde Frage:
Bist Du denn sicher, dass diese Schmerzen überhaupt mit der Zubildung am Kiefer zu tun haben?
Hatte sie explizit Probleme beim fressen?
Du schreibst, dass sie keine junge Katze mehr ist und ein Fundtier war.
Sie könnte also, wenn die Schmerzen nicht ganz klar auf den Maulbereich eingegrenzt werden konnten (also sichtliche Probleme bei der Nahrungsaufnahme und nicht nur schmerzbedingte Appetitminderung), könnte sie genausogut Arthrosen, Rückenprobleme oder, oder oder haben und das Cortison würde in diesen Fällen ebenfalls die Symptome lindern.
Ist denn mal eine Übersichtsaufnahme gemacht wurden?
Also ein Röntgenbild von der Seite auf dem man Lunge, Wirbelsäule usw sieht?
Ich habs einfach schon oft erlebt, dass ein Problem vom anderen abgelenkt hat und unterm Strich war alles halb so wild.

frauke, du schreibst, wenn es eine entzündung ist, wird es mit Cortison besser. Ist das so ? Heilt Cortison eine Entzündung ? ich dachte, es nimmt nur die Schmerzen und wirkt irgendwie hormonell. das würde mir ja Hoffnung machen, dass es sich wirklich nur um eine Knochenentzündung handelt.
Das ist etwas komplizierter, ich versuch mal das einfach zu erklären:
Eine "Entzündung" ist erstmal eine Immunantwort auf einen Reiz.
Dieser Reiz kann eine exogene Sache von außen sein, z.B. Bakterien oder eine endogene Ursache haben.
Die Entzündungsreaktion ist dann ein Prozess den das Immunsystem gegen eben diesen Reiz ins Rennen schickt.
Das ist bei bakteriellen Infektionen ne gute Sache, da würde man auch kein Cortison geben, denn Cortison bremst das Immunsystem und man möchte ja, dass die entsprechenden Abwehrzellen die Bakterien töten, aufessen und verdauen, ggf unterstützt man dann mit Antibiotikum.
Es gibt aber auch "sterile Entzündungen" bei denen sich die Immunantwort gegen einen Reiz nicht infektiösen Reiz richtet und nicht selten wird sowas dann auch ein Selbstläufer, bei dem das Immunsystem "Entzündung macht" obwohl das gar nicht oder nicht mehr sinnvoll ist. Daraus entwickelt sich dann gern eine Endlosschleife in der die Entzündung keine Folge eines Reizes mehr, sondern das eigentliche Problem ist.
Antibiotika nutzen bei sowas nichts, denn es sind ja keine Bakterien mehr da. Knochenhaut- und Gelenkentzündungen sind die klassischen Beispiele für solche sterilen Entzündungen.
Da gibt man dann Cortison, damit das Immunsystem bei seiner "Da ist ein Reiz, ich mach da Entzündung (irgendwann ist eben die Entzündung selbst der Reiz) -Endlosschleife mal Sendepause hat, darüber hinaus wirkt Cortison auch abschwellend.
Sprich:
Wenn Paulinchen schmerzen Aufgrund von einer sterilen Entzündung oder einer Schwellung hat, dann wird ihr das Cortison helfen und zwar egal ob das Problem nu im Kiefer oder in irgendeinem Gelenk sitzt.
Halbwegs verständlich?

Auf jeden Fall ist Deine Annahme:
Ich denke, ich werde ihr erstmal ein paar Wochen weiter das AB geben und gucken, ob die Knochenwölbung am Kiefer wächst. wenn das der Fall ist, ist es ja Krebs. Falls es unverändert ist, besteht wirklich die Hoffnung auf eine böse Knochenentzündung, die aber langfristig auch mit AB ausheilen müsste.
So nicht ganz richtig.
Auch eine völlig gutartige Knochenzubildung kann wachsen, während ein bösartiger Knochentumor nicht "einfach größer werden würde". Zumindest nicht lange. Der würde erstmal anfangen den Kiefer zu zerfressen und dann schauen wohin er über die Blut- und Lymphbahn reisen kann.

Warum genau bekommt Deine Mieze denn AB?
Gabs denn Hinweise auf eine Entzündung? Fieber? erhöhte Leukozyten? vermehrtes Trinken?
Ein Knochensplitter ohne Öffnung nach außen oder in die Mundhöhle würde zu einer sterilen Entzündung führen.
Das AB würde da also eher vorbeugend wirken, damit sie sich nicht anderweitig einen bakteriellen Infekt einfängt während das Immunsystem vom Cortison eins auf die Glocke kriegt.

Was genau hat sie denn für "Probleme" gehabt ehe das Cortison gegeben wurde und was genau wurde bisher diagnostisch gemacht?

Wir hatten schon so oft Krebspatienten in der Praxis, deren Halter sie einschläfern lassen wollten, weil es denen "auf einmal so schlecht geht" und dann stellte sich raus, dass es nur eine Arthrose, Bauchweh, ein entzündeter Zahn oder eine Rachenentzündung war und auf einmal war alles gut.

Auch Tiere mit gutartigen Tumoren, bei denen ein anderer TA "Krebs" diagnostiziert hatte, einfach nur weil:
"Da ist ein Tumor und dem Tier gehts ja ganz schlecht." hatten wir unzählige Male in der Praxis um dann festzustellen, dass der "böse Krebs" eine gutartige Fettgeschwulst war und es dem Tier so mies ging, weil ein behandelbares Problem am Herz, Bewegungsapparat oder, oder oder vorlag.

Was ich damit sagen will:
Es kann fatal sein "auf den Tumor zu starren" und dabei etwas völlig anderes zu übersehen.
Das gilt sogar für nachweislich bösartige Tumore und gleich zweimal für einen der noch gar nicht klar diagnostiziert ist.

Ich drück feste die Daumen!

lg
Fraukie
 
Liebe Fraukie,

vielen herzlichen Dank erstmal für deine Mühe und die guten Erklärungen. Ich komme gerade von der Tierärztin und habe mir eine Spritze mit Cortison aufziehen lassen, die ich ihr am Montag für die nächsten 3-4 tage spritzen werde, wenn die Tierärztin nicht da ist. Übrigens hatten wir ihr auch Interferon gespritzt, ihre Besserung kann also auch daher kommen - keine Ahnung. Das Blutbild ist super, alle Werte normal, bis auf einen leicht erhöhten Harnstoff-Wert, die Leukozyten sind nicht (!) erhöht. Die Tierärztin meinte, das könnte aber auch daher kommen, dass die Entzündung im Knochen verkapselt ist und die Leukos dort nicht hinkommen (falls es eine Entzündung ist). keine Ahnung, wie die werte bei Krebs normalerweise sind bei meiner krebskranken Mutter waren die Leukos schon erhöht, soweit ich mich erinnere).

Zur Vorgeschichte: ich habe Paulinchen in Berlin, wo ich 30 jahre lang gelebt habe, an einer 4 spurigen Straße im Regen aufgelesen. Sie hatte sich mir einfach vor die Füße gelegt und ich wusste bereits, dass sie seit Monaten keinen Besitzer hatte, da ich mich um herrenlose Katzen auf der Straße zusammen mit anderen Frauen gekümmert habe. Meine anderen beiden Tiger gelangten ebenfalls auf diese Weise zu mir ... :) Paulinchen hatte vor zwei Jahren FORL und einen Abszess an einem Backenzahn im rechten Unterkiefer. Ihr wurden von der Essener Tierärztin vor ca. 1,5 Jahren alle Zähne des rechten Unterkiefers gezogen (die linke Seite war komischerweise oben und unten o.k., da hat sie auch noch alle Zähne), der eitrige Abzess (es war ein richtiges kleines Loch) wurde gereinigt und zugenäht. Und just an dieser Stelle ist - es sah lange gut aus im Maul - jetzt wieder eine kleine Erhebung (was Bläuliches, was aber durch das Antibiotikum schon ganz klein und niedrig geworden ist) und eben auch exakt an der Stelle eine knochenartige Wölbung am Unterkiefer nach außen. es kann also gut sein, dass es irgendwas mit FORL zu tun hat, ich schließe auch eine Autoimmunerkrankung nicht aus. Ich Dödel habe einmal aus purem Überschwang Paulinchen, die sich immer auf die Sofalehne legt und schmusen will, mit Leidenschaft auf die rechte Seite geküsst. Es kann - schäm - tatsächlich sein, dass ich durch den Druck auf eben diese Stelle irgendwas Schlimmes ausgelöst habe (kein Knochensplitter, aber vielleicht wurde dadurch irgendwas nach unten zum Kiefer gedrückt, was dann eine Entzündung ausgelöst hat, aaaargh, ich Vollidiot, sie war einfach so süß ...).

Paulinchen ist nicht wirklich alt, sie wird so 10-12 Jahre alt sein, also in der Blüte des Lebens, vielleicht sogar ein bisschen jünger. Ein Ganzkörper-Röntgenbild habe ich noch nicht machen lassen.

Auf jeden Fall gab es eine große Besserung entweder mit dem Cortison oder mit dem Interferon, das sie seit Freitag drin hat. Sie frisst sogar Trockenfutter und verhält sich fast normal wie immer.

Liebe Grüße, Christina
 
Liebe Fraukie,

du scheinst ja vom Fach zu sein - bist du Tierärztin oder Tierarzthelferin ? Ich tippe nach deinen wirklich hilfreichen guten Erklärungen (vielen vielen Dank !!!!!!) auf eine sterile Entzündung, was ja auch zu den normalen Leukozytenwerten passen würde (irgendwas verkapselt). Und irgendwas hat das alles mit Sicherheit mit FORL zu tun, was sie ja definitiv hat(te).

Dass es irgendwas anderes ist als der Kiefer, was ihr Schmerzen bereitet, glaube ich nicht, sie ist sonst topfit, springt aufs Dach raus wie eine junge Hüpferin, außerdem ist sie Kletter-Weltmeisterin, kein Baum ohne sie im Garten. Die Fressunlust kam mit Sicherheit von den Schmerzen im Kiefer. Jetzt frisst sie ja wieder, zwar etwas weniger, aber immerhin selbständig. Draußen bewegt sie sich auch ganz normal, das mit dem Kiefer scheint mir also wirklich das einzige Problem zu sein.

Knochensplitter ohne Öffnung nach außen kann durchaus sein, das würde dieses Bläuliche erklären. Was würde denn passieren, wenn man nichts macht und einfach nur Antibiotikum und Interferon und Cortison weiter gibt ? Sprich: den Splitter drin lässt ? Ich weiß, dass ein bösartiger Tumor natürlich auch streut nach einiger Zeit, aber das kann ja eventuell noch länger dauern. Wenn aufgemacht wird, dann streut das Sch...ding sofort (jedenfalls steigt die Gefahr !) und dann ist finito radikalo. Aaaargh, ich gebe mir und Pauline jetzt erstmal noch ne Woche zur Beobachtung und entscheide dann.

Kann eine Entzündung nicht auch heilen, wenn da ein Splitter drin ist ? Könnte der nicht irgendwann nach langer Antibiotikagabe oder Interferon irgendwie sklerorisieren (?) oder wie das heißt, also keinen Schaden mehr anrichten ???? Ich will einfach nichts tun, was ich eine Woche später bereue und noch hat sie Spaß am leben !

Dir ganz ganz herzlichen Dank für deine Riesenmühe und den Kopf, den du dir mit machst. Tut gut !
Liebe grüße, Christina
 
Nur eine ganz kurze Anmerkung zum Thema Cortison. Bitte bei Katzen keine Angst vor Cortison, es hat bei ihnen im Vergleich zu Hund und Mensch viel geringere Nebenwirkungen. Ist glaube ich das einzige Medikament, das Katzen besser vertragen als Hunde. Katzen können problemlos über längere Zeit Cortison bekommen.
 
Jein.
Es gibt gewisse Krankheiten bei Katzen, bei denen Cortison absolut kontraproduktiv ist.
FIV und FelV zum Beispiel.
Dort könnte jeglicher Eingriff ins Immunsystem schwerwiegende Folgen haben und wird daher nur als Mittel der letzten Stunde eingesetzt.

Hier wäre es aber kein Problem.
 
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