Aus Ratlosigkeit zum Vegetarismus

HSH2

KSG-HSH-Nerd™
10 Jahre Mitglied
DJV: Obwohl die absoluten Zahlen überschaubar bleiben, kann man als Medienkonsument leicht den Eindruck bekommen, dass Vegetarier hierzulande nicht nur im Trend liegen, sondern auch längst den Ton in der Küche angeben. Ist das nur ein Trend oder ist das mehr in Deutschland?

Trenk: Auch wenn es für den aktuellen Anstieg des Vegetarismus sicher eine Reihe von Gründen gibt, scheint er mir im Kern die falsche Antwort auf die Misere der Massentierhaltung zu sein. Vegetarismus – das ist weniger die Liebe zum Tier, als die tiefgreifende Entfremdung von ihm. Wie mir scheint, werden gerade viele junge Leute aus schierer Ratlosigkeit zu Vegetariern. Als Ethnologe weiß man, wie rar vegetarische Kulturen auf der Welt sind. Dabei war es Menschen weltweit über die Jahrtausende geläufig, von der Jagd oder Viehzucht zu leben und respektvoll mit Tieren umzugehen. Gerade das lässt sich aus der Geschichte der Kulturen lernen.

 
  • 18. April 2024
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Vegetarismus – das ist weniger die Liebe zum Tier, als die tiefgreifende Entfremdung von ihm

Ah ja...
Bedeutet das im Umkehrschluss, dass ich weniger entfremdet bin, wenn ich Tiere esse?

Für mich ist der Artikel Unsinn.
Ich bin sicher, dass es sehr viele Veggies gibt, die aus Liebe zum Tier kein Fleisch essen.
Die, die ich kenne, sind sicherlich nicht tiefgreifend entfremdet :D
 
Vegetarismus – das ist weniger die Liebe zum Tier, als die tiefgreifende Entfremdung von ihm

Ah ja...
Bedeutet das im Umkehrschluss, dass ich weniger entfremdet bin, wenn ich Tiere esse?

Für mich ist der Artikel Unsinn.
Ich bin sicher, dass es sehr viele Veggies gibt, die aus Liebe zum Tier kein Fleisch essen.
Die, die ich kenne, sind sicherlich nicht tiefgreifend entfremdet :D

Na, wenn du das Tier isst, hast du es ja in dir - viel näher als wenn du es nur streichelst:lol:
 
Der Deutsche Jagdverband ist natürlich ein Vorreiter in Sachen respektvoller Umgang mit dem Tier.
 
Ich denke an der Entfremdung von Natur und Wildtieren ist etwas dran. Sich von hochgezüchteten Mastschweinen zu entfremden, ist ja nicht so schlimm. ;) Gar kein Fleisch zu essen, dürfte genauso entfremden wie nur abgepacktes, gesichtsloses, anonymes Fleisch zu essen.

Ich sag nur "Der Hirsch röhrt um ein Reh anzulocken" :D
 
Was einige Entfremdung nennen, ist für andere der Prozess der Zivilisation.
Buchempfehlung: Norbert Elias "Über den Prozeß der Zivilisation"

 
Ich denke an der Entfremdung von Natur und Wildtieren ist etwas dran. Sich von hochgezüchteten Mastschweinen zu entfremden, ist ja nicht so schlimm. Gar kein Fleisch zu essen, dürfte genauso entfremden wie nur abgepacktes, gesichtsloses, anonymes Fleisch zu essen.

Ich sag nur "Der Hirsch röhrt um ein Reh anzulocken"

da hatse Recht :D
 
Ich bin sicher, dass Veggies weniger entfremdet sind ;)
Denn sie wissen in der Regel um die Zustände der Massentierhaltung und auch um alternative Haltungsbedingungen und ziehen daraus ihre Konsequenzen.
 
Ja, aber um die Massentierhaltung zu wissen, heisst nur das man weiß wie man es NICHT möchte. Über Natur und (essbare) Flora und Fauna weiß man deswegen noch lange nichts.
Ich lese ja manchmal in FB- Veggie- Gruppen und dort ist die "Armes Bambi"- Fraktion (die mit Bambi fälschlicherweise ein Reh meinen), schon stark vertreten. Leider.
 
Klar, sie wissen um die Alternativen :lol: - und lassen sie weg, da sie eben entfremdet sind.
 
"gut" ist relativ und, besonders in diesem Fall, sehr subjektiv.
 
Kleine Anekdote, das ist das was ich unter "Entfremdung" verstehe und was in "Veggie- Kreisen" wirklich häufig verbreitet ist.

Ach war das herrlich...
Ich genieße zur Zeit meinen Urlaub, ja richtig, das ist herrlich aber das was mir im Baumarkt passierte ist, war für mich mindestens genauso herrlich.
Da hier auf dem Hof noch viel zu renovieren ist, habe ich mir trotz Erntezeit tatsächlich einen Tag frei gehalten um am Haus weiter zu arbeiten. Wie das dann so ist, ist der Besuch des nahegelegenen Baumark unvermeidlich.
Ich fuhr also kurz mal rüber und sammelte mir die fehlenden Utensilien zusammen. Wer mich kennt, der weiß ich kann nicht dort wieder raus, ohne kurz in der Gartenabteilung reinzuschauen. Ich kann ja immer was für mein Blumenbeet und den Garten gebrauchen. Also schnell noch mal raus in das openair Paradies für Geranienförster.
Wie ich da dann so in der Blütenpracht schwelge spricht mich eine Dame an. "Ach, sie sind doch die Frau aus der Zeitung, die Jägerin, richtig? Ich hab sie ja sofort erkannt" ihre Stimme gefällt mir nicht, sie klingt so hoch und irgendwie gekünzelt.
Ich drehe mich zu ihr, lächelt sie an und antworte höflich "sie haben ein gutes Gedächtnis, es ist ja schon eine Weile her, das etwas über mich in der Zeitung stand".
Die Dame erwidert das Lächeln und mustert mich, wie ein Scanner, von oben bis unten. Ich fühle mich eigentlich nicht unpassend für den Baumarkt gekleidet, aber neben ihr sehe ich aus wie Aschenpuddel neben der Stiefmutter. Sie ist geschätzte 60 trägt eine rotes, sportlich geschnittenes Top, welches farblich optimal zu den roten Schuhen, ihrer Handtasche und dem Nagellack passen, dazu eine weiße Hose und auffälligen Schmuck. Ich dagegen, naja, lockerer Renoviererlook, zerschlissene Jeans, Chucks und T-Shirt. also kurz gesagt Styling technisch sind wir auf Augenhöhe
"Ich bin ja gegen die Jagd, ich finde es schrecklich, das sie Tiere ermorden", teilt sie mir unaufgefordert mit.
Jaaaa Bingo!! So hatte ich mir den Tag vorgestellt, gleich mit ner Grundsatzdiskussion beginnen...och nö, ich mag nicht!
"Ermorden, dass Wort gehört nicht zur Jagd und ihrer wichtigen Funktion im Erhalt des Gleichgewichts zwischen Wild und Lebensraum. Ich nehme an, sie leben vegetarisch?", antworte ich, sehr ruhig und freundlich.
"Ja, fast ganz, ich stelle gerade alles um." Sichtlich stolz auf diese Antwort grinst sie mich zufrieden an umgreift immer wieder ihr Portmonee, so das ihre langen Fingernägel ein klackendes Geräusch verursachen.
"Dann nehmen sie momentan noch in Kauf, dass ein anderer für sie Tiere tötet und sie diese essen, oder anders verwenden? Werden sie in Zukunft auch auf Leder verzichten?" Ich deute auf das Portmonee in ihren Klauen. Sie folgt meinem Fingerzeig, unterbricht ihr Getrommel mit den roten Nägeln und lässt es leicht ungehalten wirkend in die Handtasche gleiten.
"Ich bin sehr tierlieb und versorge streunende Katzen in der Umgebung, ich habe auch mal einen Hund gehabt. Ich würde nie einem Tier ein Leid antun.", weicht sie meiner Frage aus.
Ich sammle in meinem Kopf gerade noch alle Argumente um diese Unterhaltung zu einem Ende zu bringen, da geschieht das Unfassbare!
Während sie mir gerade erzählt , dass sie eine streunende Katze vermisst und sie vermuten wurde, ein Jäger habe diese geschossen, landet eine Pferdefliege auf ihrem extrem sonnengebräunten Oberarm. Sie reagiert blitzschnell....KLATSCH.... Das wars, die Pferdefliege fällt tödlich getroffen zu Boden...
Wir schauen beide auf die so eben verendetet Fliege, dann treffen sich unsere Blicke wieder...ihr Gesichtsausdruck ist so lustig als ihr bewusst wird, was sie da gerade gemacht hat.
"Waidmannsheil " zwinkre ich ihr zu und lasse sie stehen.
Ich marschiere direkt zur Kasse, mein süffisantes Grinsen verschwindet selbst dann nicht, als ich die astronomische Summe für die paar Utensilien entrichte, die ich fürs Renovieren brauche...
Ach war das herrlich!


;) So oder so ähnlich fangen die meisten Vergetarier und Veganer an. Und das IST Entfremdung.
 
Was einige Entfremdung nennen, ist für andere der Prozess der Zivilisation.
Buchempfehlung: Norbert Elias "Über den Prozeß der Zivilisation"



Eben. Und Zivilisation muss ja nichts Schlechtes sein.

Mit dem Argument, "das hat der Mensch über X Jahre/vor X Jahren/immer schon so gemacht", könnte man z.B. auch Pro-Argumente für z.B. Kinderarbeit, Sklaverei usw. usf. finden.
 
Klar, sie wissen um die Alternativen :lol: - und lassen sie weg, da sie eben entfremdet sind.

Ach, das weisst Du?
Vielleicht lassen sie die Alternativen weg, weil sie sich auch fleischlos sehr gut ernähren können.

Und es bedeutet ja auch nicht zwangsläufig, dass sie als Fleischkonsumenten komplett ausfallen. Ich z.B. esse kein Fleisch, kaufe aber eben Fleisch für meine Hunde und die Katze und da schaue ich schon auf Alternativen zur Massentierhaltung.
 
Man kann natürlich auch alles essen, was irgendwie in den Kochtopf passt, einschliesslich unsrer Hunde und Katzen. Das wäre ein ganz unverkrampfter, unentfremdeter Umgang mit der Natur und was sie uns zu bieten hat.
 
Kann man, macht man aber nicht, warum nicht, hat der Prof ja erklärt.
Und ebenso, daß es nichts gibt, was nicht irgendwo auf der Welt gegessen wird.
Vornehmlich da, wo man nicht die Wahl zwischen 20 Veggieburgern und 30 Sorten Vegata hat.
 
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