Der Beißer darf weiterleben

Wolfgang

KSG-Haarspalter™
Der Beißer darf weiterleben

Grabau - Das Hundedrama von Grabau bleibt zunächst ohne Folgen für "Lennox". Ein Hund, der in keiner Liste gefährlicher Hunde auftaucht, ist in Grabau ausgerastet. Das Tier hat eine junge Frau schwer verletzt. Dennoch darf er weiterleben und bei seiner Familie nahe Elmshorn bleiben.

Sabine R. (36) aus Grabau hat Glück gehabt. Obwohl der American-Bulldog-Rüde "Lennox" Sehnen und Knochen ihres linken Unterarmes durchgebissen hat, wird sie den Arm nicht verlieren. Die Ärzte im Hamburger Unfallkrankenhaus Boberg werden ihn retten können.

Die Oldesloer Polizei, die nach der Hundeattacke wegen gefährlicher Körperverletzung gegen die Besitzerin von "Lennox" ermittelte, schaltete gestern das Ordnungsamt des Amtes Elmshorn-Land ein. Sachbearbeiterin Kerstin Westphal besuchte daraufhin ebenfalls gleich gestern die Familie, in der "Lennox" zu Hause ist, ordnete Maulkorb und Leinenzwang sowie eine Wesensprüfung für den Hund an. Sein Besitzer wird den Rüden am Mittwoch kastrieren lassen - damit er ruhiger wird. Weitere Konsequenzen hat die Attacke zunächst nicht, erklärte Westphal gegenüber den LN.

Sabine R. ist der wütenden Attacke eines Hundes zum Opfer gefallen, dessen Rasse nicht unter dem Oberbegriff Kampfhund geführt wird und der in keiner Liste gefährlicher Hunde auftaucht. Unter dem Namen "American Bulldog" wird diese Rasse offiziell seit 1971 in den USA gezüchtet. "Lennox" hat offenbar Futterneid zu seinem Angriff getrieben. Sabine R. wollte einem anderen Hund einen Hundekeks geben, da rastete "Lennox" aus.

Stormarns Landrat Klaus Plöger, nach eigenem Bekunden "ein Hundefreund", ist enttäuscht darüber, dass es derzeit keine klaren Regelungen zur Haltung gefährlicher Tiere gibt: "Das ist alles irgendwo im Juristischen versunken." Er persönlich kann nicht verstehen, "warum sich Menschen einen Hund anschaffen, der so gefährlich ist, dass er einen Arm durchbeißen kann."

Die Kreisverwaltung in Bad Oldesloe weist zugleich darauf hin, dass in Schleswig-Holstein Wesenstests für bestimmte Hunderassen nicht vorgeschrieben sind. Solche Zeugnisse könnten nur vom jeweils zuständigen Ordnungsamt verlangt werden, wenn ein gefährlicher Hund schon einmal negativ aufgefallen sei. Die Landesregierung erarbeitet unterdessen ein neues Gefahrhundegesetz, nachdem die ursprünglich aus Bayern übernommene Rasseliste gefährlicher Hunde vom Bundesverwaltungsgericht gekippt worden war. Nur noch vier Rassen, allesamt aus der Gruppe der Terrier, gelten nach dem Gesetz von vornherein als gefährlich und dürfen nur nach erfolgreich bestandenem Wesenstest ohne Maulkorb ausgeführt werden. Eines aber stellt Innenminister Klaus Buß nach der Grabauer Beißattacke klar: "Niemand darf die Illusion haben, dass ein Hundegesetz mit vorgeschriebenem Wesenstest eine hundertprozentige Sicherheit bietet, dass gefährliche Hunde nicht mehr beißen."

Mit gefährlichen Hunden umgehen müssen die Mitarbeiterinnen des Oldesloer Tierheims. Bei ihnen lebt "Zicke", eine Mischlingshündin mit deutlich sichtbaren Kampfhundanteilen. Sie wird nur mit einem Maulkorb ausgeführt. "Unsere Hunde haben keine feste Bezugsperson. Sie sind zwar alle lieb und nett, aber in Stress-Situationen kommt es auf Gehorsamkeit an", weiß Annegret Stockmann, Vorsitzende des Stormarner Tierschutzvereins. Sie zähle sich zu den konsequentesten Mitarbeitern im Oldesloer Tierheim, aber Stress meide sie auch. "Ich bin vorsichtig, auch mit ,Zicke'", meint sie.

"Wesenstests halte ich für absoluten Blödsinn", erklärt die Tierschützerin. Wer wisse schon, was der Hund für Anlagen und Erfahrungen mit bringe. Es gebe unzählige nicht vorher bestimmbare Situationen, die den Hund in Panik versetzen könnten. Besonders das Füttern sei so eine Situation. Schnell könne Futterneid ausgelöst werden. Manche Hunde reagierten aggressiv auf vermeintlichen Futterentzug. So ähnlich sei das ja in Grabau passiert. "Hunde, die einmal gebissen haben, lassen wir einschläfern", erklärt Stockmann.

Von Norbert Dreessen und Karola Zygmunt , LN

ln-online/lokales vom 04.08.2003 18:48

 
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Klasse, eine Kastration löst auch alle Probleme:verwirrt:

watson
 
Ich kann nicht mehr...
...einen Hund halten der so gefährlich ist das er einen Arm durchbeissen kann...

Mir wird's schlecht wenn ich sowas lese :sauer: Ein Schäferhund im Dorf meiner Eltern hatte vor ein paar Monaten einer Frau ebenfalls den Arm durchgebissen. Sie ging mit ihrem Dackel spazieren und der Zwinger des Schäferhundes stand offen, selbiger ging sofort auf den Dackel los, die Alte nahm das Dackelchen auf den Arm und toll Schäferhund verbiss sich in dem Arm. Mein Onkel bakam die Schreierei mit und rannte los, er schaffte es dann irgendwie den Schäferhund vom Arm der Frau zu lösen, danach wollte sich der Hund direkt auf meinen Onkel stürzen, der hatte aber seinen riesen Mix dabei welcher sich sofort auf den Schäferhund warf und ihn zu Boden drückte. Danach konnte er von seinem Besitzer bzw. dessen Schwiegervater "abgeführt" werden.
Das Ende vom Lied kommt jetzt ganz phätt:
Die Besitzer des Schäferhundes wollten ihn sofort einschläfern lassen und sind mit ihm zum Amtsvet gefahren. Der Untersuchte den Hund und meinte: Ach, des basst scho, war halt einfach ein Unfall, den schläfer ich nicht ein :unsicher: !!! Auch das OA war der Meinung der Hund sei doch klasse, da er Begleithund ist etcetc.
Klar freut es mich für den Hund das er noch lebt aber man sieht doch wieder das solche Beissattacken mit derlei blödem Ausgang nicht nur von Bullrassen ausgeht.
Die Frau lag eine Woche auf der Intensiv da ihr sämtliche Muskeln und teilweise Venen wieder zusammengeflickt werden mussten, danach lag sie weitere 2 Wochen auf Station. Den Arm kann sie heute nicht mehr richtig bewegen, aber es war ja nur ein Schäferhund :sauer:
 
Gehört zwar nicht zum eigentlichen Thema, aber wenn ich das von der erklärten Tierschützerin vom Oldesloer TH lese, wird mir schlecht.

Mit gefährlichen Hunden umgehen müssen die Mitarbeiterinnen des Oldesloer Tierheims. Bei ihnen lebt "Zicke", eine Mischlingshündin mit deutlich sichtbaren Kampfhundanteilen. Sie wird nur mit einem Maulkorb ausgeführt.

gelogen:sauer:, Zicke wird von ihrer Gassigeherin ohne MK ausgeführt. Ich kenne Zicke, Zicke ist eine liebe Hündin, die nur keine anderen Hunde mag wie so viele andere Hunde auch. Zicke ist ein Fundhund und meiner Meinung nach ein Mix aus AmStaff und Boston-Terrier. Hab die schon darauf aufmerksam gemacht zwecks besserer Vermittlungschance, aber davon wollten die nicht wissen. Sie wird im alsTH AmStaff-Bullterrier-Mix geführt. Siehe hier:

"Hunde, die einmal gebissen haben, lassen wir einschläfern", erklärt Stockmann.

Stimmt:sauer: und möglichst alle anderen Hunde gleich mit.

Oldesloer TH
174.gif


Ein neuer Vorstand und - Vetternwirtschaft - und Mitarbeiter, der/die teilweise keine Hunde mögen und Angst haben und auch keine Ahnung von Hunden haben und lieber ein Katzen-TH eröffnen möchte. Mehr möchte ich nicht sagen, sonst bekomme ich eine Anzeigendrohung wegen Verleumnung:sauer:

Als der alte Vorstand noch da war, hatten es die Hunde im TH noch gut, aber jetzt?????? Viele ehrenamtliche Helfer sind entweder vergrauelt worden oder gehen nicht mehr dort hin.

Mir tun nur die Hunde dort leid, besonders Anna - RottiHündin -, die schon seit fast zwei Jahren dort ist, weil sie falsch dargestellt wird. Siehe hier:

Innenminister Klaus Buß würde auch gut zu diesem Vorstand passen.

Jeanette
 
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