Knapp ein Jahr Hundehalter - Ein Rückblick (noch unvollständig)

Klopfer

10 Jahre Mitglied
Eins vorweg: Ich wollte nie einen Hund. Niemals in meinem Leben wollte ich ein verflohtes etwas haben, was kläfft, überall hinscheißt und beißt! Ich bin als Kind 3 Mal gebissen worden und hatte eigentlich immer Angst vor Hunden. Auch die Berichterstattung einer bekannten Zeitung machte mir das Leben mit den 4-beinigen Lebewesen nicht einfacher.
Aber erstens kommt es anders und zweitens als man denkt…

Monat 1 - Ende Juli 2006
Jacksonville - Florida - USA
Ganz unverfangen geht man mit ins Tierheim weil eine Freundin einen dritten Hund haben will und wird dann von 2 wunderschönen kleinen braunen Kulleraugen angesehen, die zusammen mit dem Rest des Körpers in einem verdreckten Zwinger ohne Decken, Futter, Wasser und Spielzeug noch für 4 Tage vor sich hin vegetieren werden. Männe war hellauf begeistert, der Kleine kam gleich angeschissen und hat sich bei seinem zukünftigen Herrchen eingeschleimt.
Dunkelgestromt mit weißer Brust, weißen Füßen und weißem Fleck auf der Nase, breiter Kopf, angeblich 3 Monate alt mit Namen „Smokey" und ein "American Bulldog-Mix", eigentlich genau das, was ich grausam fand. Und auch noch einer, den man mit einem „Kampfhund" verwechseln könnte, jenen Tieren, vor denen ich die meiste Angst hatte. Nenene, so was kommt mir nicht ins Haus, ums verrecken nicht! Ich wollte stark bleiben. Ich wollte…

Der nette Mitarbeiter von "Animal Care and Control" merkte unser Interesse an dem Hundekind, nahm ihn wortlos aus seinem Zwinger raus und ging mit ihm weg. Wir standen ein wenig perplex und wie angewurzelt immer noch an der gleichen Stelle als er uns aus einem anderen Raum - dem Katzenraum - zurief ob wir denn dort Wurzeln schlagen wollten und hier bei ihm jemand auf uns warten würde. Viel wussten die Leute aus dem Tierheim nicht über ihn, ausser dass er in einem extrem schlechten Zustand war und von einem alten Mann ins Tierheim gebracht worden ist zusammen mit seinen beiden Brüdern, da "Hunde ja Geld kosten". Seine beiden Brüder, der eine weiß und der andere weiß mit braun, waren sehr schnell vermittelt, aber auf dunkle Hunde steht in Florida keiner wie er uns erklärte.
10 Minuten später hatte das stinkende Hundekind auch mein Herz erobert, wir haben 80 Dollar auf den Tisch gelegt und sind mit ihm stolz wie Bolle raus marschiert, stilecht mit einem Plastikband um den Hals als Halsband und einem besseren lila Geschenkband als Leine.

Ich hätte es mir überlegen sollen als ich mich angeboten hatte ihn auf der Rückfahrt auf den Schoß zu nehmen, denn:
1. war er dreckig
2. hat er gestunken
3. wurde ich vollgepinkelt
4. wurde mir über die Hände gekotzt
5. hatte ich meine Lieblingshose an die zu allem überfluss auch noch weiß war
trotzdem hatte ich den kleinen Gipsy mit seinen riesen Ohren und den wunderschönen braunen Augen schon richtig doll lieb gewonnen!

Wir hatten absolut nichts für den Hund, war ja auch nicht geplant, also haben die Männer zuhause den Hund gewaschen, nochmal gewachen und nochmal gewaschen während meine Freundin und ich erstmal "Hundeshopping" gemacht haben. Wir standen eine geschlagene Stunde vor den ganzen Halsbändern und wussten nicht welches wir nehmen sollten... Letztendlich haben wir knapp 200 Dollar für seine „Grundausstattung" bei PetCo und Petsmart gelassen, er sollte ja nur das Beste bekommen und sind vollbepackt nach 3 Stunden wieder nach Hause gefahren wo wir schon sehnsüchtig erwartet worden sind.
Danach wurde zum ersten Mal der nun saubere Hund gefüttert und nach einem Verdauungsschläfchen wurde erstmal richtig und wirklich Gassigegangen. Er kannte das nicht, aber zum Glück waren die beiden "alten" Hunde da und man konnte sehen wie er sich an ihnen orientiert hat.

Zwei Stunden nachdem wir Frauen endlich wieder da waren kam Herrchen wütend aus dem Schlafzimmer gestapft: In der einen Hand einen völlig verwirrten Welpen, in der anderen Hand das Ladegerät seiner über alles geliebten PSP. Frauchen und unserer Freund haben nur dick gegrinst, unsere Freundin meinte nur ganz trocken "Das hat ja länger gedauert als ich dachte bis das erste Stück dem Hund zum Opfer gefalen ist". Gut, dass das Tierheim schon zu hatte, ich hatte mich schon im Auto sitzen gesehen...
Die erste Nacht war grauenvoll – jedenfalls für Herrchen. Frauchen indes hat seelenruhig den Schlaf der Gerechten geschlafen. Ich hatte mich nur am Morgen gewundert warum überall nasse Stellen auf dem Teppich waren und wieso Männe so verschlafen aussieht *kicher* „Dein Hund hat blablabla" – „Jaja, lass mich mal erstmal wach werden und mit meinem Hund kuscheln".
Die Dose Teppichreiniger und die ganzen Tücher hab ich mal netterweise übersehen.

Ansonsten waren wir ein paar Mal mehr beim Tierarzt: Impfen, entwurmen (was mehr als nötig war, der Hund bestand mehr aus Würmern als aus allem anderen) und seinen Schnupfen behandeln lassen, den er sich zugezogen hat als er sich pitschenass vor die Klimaanlage legen musste und wir nicht aufgepasst haben. Unsere Schuld…
Gassigehen wurde von Tag zu Tag besser, seine beiden Freunde Chyko und Diaz haben wunderbar auf ihn aufgepasst und wir haben langsam angefangen ihm das „Sitz" beizubrigen.

Und langsam musste ich mich damit anfreunden, einen Flug für ihn zu buchen, was gar nicht so einfach war. Wir sind zurück über Manchester geflogen und nur die beiden Londoner Flughäfen lassen Hunde rein. Suuuupi! Er war noch so leicht, dass er sonst im Abteil mitfliegen hätte können.
Dazu kam noch, dass in Amerika eine extreme Hitzewelle war und auch die Amerikanischen Flughäfen Tiere nur noch vor 9 Uhr morgens und nach 21 Uhr Abends befördern wollten, da es zu Wartezeiten auf dem Flugfeld kommen könnte und das alles andere als fein wäre für die Tiere. Verständlich, aber trotzdem traurig.

Letztendlich haben wir eine Fluglinie gefunden – Continental Airlines – die ihn mitnehmen würde, aber erst, wenn die Restriktionen auf den Flughäfen vorbei waren. „Mit Anfang/Mitte August können sie rechnen". Welch Stich in mein Herz. Aber es ging nicht anders, am 27.7. mussten wir wieder nach Deutschland fliegen. Ohne den Dicken… Aber bei seine beiden „Paten" würde er eine gute Zeit haben. Wie gut, das sollten wir später erfahren…

Männe und unserer Freund mussten noch einen Abstecher mit dem Hund nach Gainesville/Florida machen, damit er fliegen durfte brauchte er sein „Internationales Gesundheitszeugnis". 3 Stunden hin, 20 Minuten Untersuchung, 20 Dollar und 3 Stunden zurück später hatten wir wenigstens alle Unterlagen. Flug war auf den 16.08. für ihn gebucht. Er sollte von Jacksonville nach Newark und von Newark weiter nach Hamburg fliegen, knapp 700 Euro…

Die Nacht vom 26.07. auf den 27.07. durfte Smokey, wenn auch unter Protest von Herrchen, im Bett verbringen. Was hat Herrchen schon zu sagen wenn Hund und Frauchen sich einig sind?! Ausserdem, er ist ja noch so klein und wird uns bestimmt wahnsinnig vermissen!

Am 28.07. sind wir in Hamburg gelandet, ohne Hund. Ich dachte nie, wie leicht man sich an so einen 4-beiner gewöhnen kann. Er fehlte mir schon richtig extrem. Aber so hatten die Katzen wenigstens Zeit sich an seinen Geruch zu gewöhnen…

Wir hatten keinem etwas erzählt, trotzdem sind wir mit dem breitesten Grinsen im Gesicht rum gelaufen was man sich hätte denken können. Ja, wir erwarten Nachwuchs!

Fortsetzung folgt...
 
  • 28. März 2024
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Hi Klopfer ... hast du hier schon mal geguckt?
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Ich beneide Dich um die Zeit, die Du hast, solche Beiträge zu schreiben ;o). Ich lese sie immer wieder gerne .... na los, schreib weiter!!!
Daten, Fakten, Hintergründe .... und Fotos, büdde!!!
 
Freut mich dass es euch gefällt! Monat 2 ist schon fast fertig, ich konnte heute Nacht nicht schlafen :)

Phoenixxx, Bilder wie er damals aussah (passt übrigens zum ersten uns zweiten Monat) findest du hier

Bis denne,

eure Klopfer :D
 
wie, schon zu ende jetzt? ich will auch mehr lesen! und vorallem bilder :)
 
Monat 2 - August 2006
Die nächten Tage und Wochen drehten sich nur um wenige Fragen:
- Wird er uns wieder erkennen?
- Wie wird er den Flug verdauen?
- Wird ihn das aus der Bahn werfen?
- Was wird mit den Katzen?
Langsam kamen uns komische Gedanken was wir dem unschuldigen Hundekind angetan haben: erst im Zwinger, dann bei uns, dann waren wir weg und er war bei unseren Freunden, dann musste er fliegen und dann waren unsere Freunde wieder weg und er war wieder bei uns. Zeitweise kam mir der Gedanke, dass es vielleicht besser gewesen wäre wenn er doch lieber im Tierheim geblieben wäre, auch wenn er nur noch 4 Tage zu Leben gehabt hätte... Die Gedanken waren nicht zu beschreiben, irgendwie kam ich mir vor wie eine Rabenmutter...

Der 02.08. war einer der schlimmsten Tage für mich. Nachts um 3 Uhr klingelt das Telefon (blöde Zeitverschiebung). Am anderen Ende war unsere Freundin, völlig aufgelöst. "Ich komme grade vom Nottierarzt, dein Hund ist noch da, ich fahr gleich wieder hin, es sieht schlecht für ihn aus. Ich ruf dich nachher nochmal an!" Meine Wut über den nächtlichen Anruf wurde zu wirklicher Panik, selbst meinem Mann standen fast die Tränen im Gesicht. Unser "Baby" war tausende Kilometer weit von uns weg, was ja eigentlich schon schlimm genug war, aber nun kam noch die Nachricht vom Nottierarzt... Die Nacht war auf jeden Fall gelaufen für uns. Vom Telefon haben wir uns nicht weiter als nötig weg bewegt, es hätte ja klingeln können. Ich hab noch nie in einer Nacht so viele Zigaretten geraucht.
Kurz vor 6 Uhr klingelte das Telefon endlich wieder. Endlich!
"Smokey ist übern Berg!", wir waren mehr als glücklich!
Was war passiert? Der Hundejunge hatte auf einen Feuerameisenbau gepinkelt, den man im dunklen nicht gesehen hat. Das fanden die Ameisen natürlich absolut nicht klasse und haben sich bei Smokey bedankt wie es sich für eine Feuerameise gehört: Der ganze Unterbauch war offen, die Nase war überseht mit Bissen und war demnach geschwollen. Unsere Freundin hat noch Bisse abbekommen genauso wie ihre beiden Hunde. Er musste jetzt alle paar Stunden mit einer Lösung gebadet werden (gegen den Juckreiz) und bekam Tabletten damit der ganze Hund wieder abschwillt... Aber er war ja in guten Händen, unsere Freundin hat ihren kleinen Patienten nach Strich und Faden verwöhnt. Die Bisswunden gegannen zu Eitern wie der Tierarzt es voraus gesagt hat und die Beulen mussten alle geöffnet werden damit sie richtig abheilen.

Meine Freundin und ich haben jeden Tag mindestens 3 Mal miteinander telefoniert, dem Hundejungen ging es von Tag zu Tag besser. "Sitz" konnte er mittlerweile im Schlaf und er hielt langsam schon 4 Stunden durch ohne in die Wohnung zu machen und er hatte das Herz von fast jedem in der Wohnanlage schon im Sturm erobert. Ich hab ihn von Tag zu Tag mehr vermisst und die Stunden gezählt bis er endlich am 18.08. in Hamburg landen würde...

17.08., 8.00 Uhr Ortszeit Jacksonville/Florida (16.00 Uhr Ortszeit Hamburg:( Smokey musste am PetDesk von Continental Airlines einchecken um dann anderthalb Stunden später in Richtung Newark aufzubrechen. Die erste Etappe sollte knapp 2 Stunden zu fliegen sein, dann 2 Stunden Aufenthalt in New York und sollte es weiter gehen nach Hamburg. Sollte...
Sein Flieger hatte technische Probleme und war eh schon verspätet. Unsere Freundin bat bei der Abgabe darum, sie zu benachrichtigen, wenn es Komplikationen gibt und er auf Grund der Verspätung seinen Anschlußflug nicht bekommen würde, sie zu informieren, den Hund nicht zu verladen und sie würde ihn dann wieder abholen und dann sollte er einen Tag später fliegen. Der Flugplatz war ja nicht weit weg von deren Wohnung. "Ach, das klappt schon! Keine Sorge!" Anruf bei uns: "Der Hund ist abgegeben, die haben sich ganz toll um ihn gekümmert. Da ist ein Mitarbeiter, der ist nur für die Tiere da und er muss auch nicht in seinem Käfig sitzen sondern darf da mit dem Mitarbeiten rumgehen, er ist der einzige Hund grade"

17.08., etwa 21:30 Uhr Ortszeit Hamburg: Telefon klingelt wieder. Unsere Freundin, mal wieder mit einer schlechten Neuigkeit. "He didn't make it", zu deutsch in etwa "er hat es nicht geschafft". Moooment, der Reihe nach, ich hatte schon Panik dass mein Hund gestorben ist und bei dem Gedanken schossen mir sofort die Tränen in die Augen. Mein zweiter Gedanke galt den 10 Millionen Dollar mit denen er versichert war, aber der Gedanke war so schnell wieder weg wie er gekommen war. Kein Geld der Welt konnte meinen kleinen Hundejungen ersetzen. "Smokey ist jetzt in Newark im Tierheim, er hat seinen Anschlußflug nach Hamburg nicht bekommen" Sie hörte sich an nach einer Mischung aus Verzeiflung, Traurigkeit und Wut an. Schließlich hat sie ihn ja in seine Box gesperrt und ihn abgegeben und fürchtete, dass ihr kleiner Patenhund ihr das auf immer krumm nehmen würde.

Am 18.08. gegen 22 Uhr bekamen wir einen erneuten Anruf: Das Tierheim aus Newark war am anderen Ende der Leitung. Eine nette Frau erzählte mir, dass sie meinen Hund grade am Flughafen abgegeben hatte, er sich im Tierheim ganz toll gemacht hat und dass er ein total toller Hund ist. Wäre er zu vermitteln gewesen hätte sie ihn genommen. Die Nacht und den Tag hat er mit 2 anderen Welpen im Zwinger verbracht, sie haben seine Kissen aus der Box getrocknet und er wurde noch zum Gassigehen von 2 netten Frauen und den anderen Welpen begleitet.
Sie hat gewartet bis sie die Nachricht von den Servicemitarbeitern hatte dass er an Bord war und hätte noch gesehen wie die Maschine abgehoben wäre. Voller Vorfeude machte mein Herz Saltos!

19.08., 07.00 Uhr: Die Maschine sollte um 8.05 Uhr landen. Wir hatten noch einen kurzen Blick auf die Webseite des Hamburger Flughafens gewagt und zu unserer Freude war die Maschine schon 30 Minuten früher erwartet. Also nichts wie los. Dokumente zusammengekramt und nichts wie hin da. Aus den 30 Minuten Zeitvorsprung sind 10 Minuten Verspätung geworden, macht aber nichts, wenigstens sollte das Flugzeug mit der wertvollen Fracht an Bord wirklich bald landen.
Mein Mann war schon ein wenig hektisch da er eigentlich noch zur Arbeit musste, aber er konnte es sich nicht nehmen lassen mitzukommen zum Flughafen.

19.08., 08.15 Uhr: Wir haben die Maschine landen gesehen und machten uns dann auf den Weg zur Amtstierärztin, da uns gesagt worden ist, wir sollen uns da melden. Die Ärztin ist aus allen Wolken gefallen als wir sie nach unserem Hund fragten. Sie wäre immer informiert worden wenn ein Tier kommt, aber sie weiß von nichts. Toll, meine Laune sank von ganz oben nach ganz unten. Die Ärztin schickte uns ein paar Hallen weiter zur Frachtannahme von Continental Airlines. Auch die wussten nichts von einem Hund, hatte keine Frachtpapiere dafür, aber wir sollten mal warten bis sie die Maschine ausgeladen haben. Die nächsten 20 Minuten meines Lebens habe ich mit rauchen und Kaffeetrinken verbracht. Kurz bevor ich am Herzinfarkt (dank Nikotin und Koffein) gestorben wäre kam der nette Herr aufgeregt angelaufen mit den Frachtbriefen in der Hand. Er war doch an Bord, warum keiner davon wusste, konnte er sich auch nicht erklären. Er hatte nur gestern den Hund vermisst der an Bord hätte sein sollen...
Nachdem wir Frachtpapiere gegen 11,50 Euro getauscht hatten konnten wir endlich zur Amtstierärztin gehen. Sie füllte einige Unterlagen aus, wir bezahlten ihr nochmal 2,50 Euro für die Zettel und dann musste sie meinen Hund untersuchen gehen. Wieder knapp 20 Minuten warten... Als sie wieder kam hatte sie einen Berg von Unterlagen für uns. Der Hund lebt, erfreut sich bester Gesundheit, ist ein ganz lieber, aber freigeben kann sie ihn erst wenn wir beim Zoll waren und mit den ganzen Unterlagen wieder zu ihr kommen. Gut, wir sind wieder über den Flughafen geirrt wie die blinden.
Nach 40 Minuten Wartezeit durften wir endlich zu dem Beamten wie er im Buche steht: unfreundlich und langsam. "Was isn das Vieh wert?!" - "Soll ich 'unbezahlbar' da eintragen?" Nagut, fand der nette Herr nicht komisch, aber wir bekamen dann endlich die erforderlichen Stempel. Mit noch mehr Zetteln als zuvor gings wieder zurück zur Amtstierärztin. Ein freundliches Lächeln von ihr und wir wurden wieder 3 Tore weiter geschickt. Dort können wir den "absolut süßen Hund" endlich abholen.
Und diesmal kam er wirklich: Ein wenig verwirrt durch die Gitterstäbe guckend, aber gesund und munter. Als er uns gesehen hat fing der Schwanz zaghaft an zu wackeln, aber als wir ihn endlich aus seiner doofen Box befreit haben gabs für ihn kein Halten mehr. Für uns aber auch nicht. Wir standen mit unserem Hundekind auf dem Frachthof und haben uns gefreut wie als wenn Weihnachten, Geburtstag und Silvester an einem Tag ist. Und zu unserem Erschrecken war er groß geworden, sehr groß! Wo war bloß mein kleines Hundekind geblieben...
Zum Dank für alle Verspätungen hat er erstmal einen riesen Haufen vor die Tür von Continental gesetzt, dann sind wir mit ihm nach Hause gefahren.
Nach einem Umweg von einer Stunde (der Hund musste ja noch einem Feuerwehrkollegen vorgestellt werden) kamen wir endlich mit dem Dicken zuhause an. Die Katzen waren mäßig bis garnicht begeistert ihr Reich mit einem stinkenden Hundekind teilen zu müssen. Aber nach einem Bad für den Hund sah die Welt für alle drei Tiere schon anders aus. Zum Glück.

Der Hundejunge betrachtete scheinbar sein neues Zuhause gleich als sein Reich: gleich auf die Couch (moment, das hat er vorher nicht gemacht), dann weiter ins Bett (auch neu), das ganze Spielzeug wurde erkundet und seinen Futternapf hat er auch gleich entdeckt. Auch das Betteln war neu.
Diesmal konnte ich mich bei unserer Freundin revangieren und sie auch mal morgens aus dem Bett klingeln. "Huhu, der kleine Mann ist sicher gelandet und gesund hier angekommen" - "Ahhh, hast du mal auf die Uhr gesehen?!" Ja, Rache ist was schönes, dabei war es schon 08.00 Uhr bei denen!
Gearbeitet hat mein Mann den Tag übrigens nicht mehr, er konnte sich von seinem Hundejungen nicht trennen. Seinem Überstundenkonto tat das auch nicht schlecht.

Die nächsten Tage und Wochen bestanden aus allen 2 Stunden raus gehen, den Hund jedem vorstellen und beim Hund aus reichlich schlafen. Erst gegen Ende des Monats ist er wirklich zuhause angekommen und hatte den Streß verdaut. Die Zeit, in der er mal nicht geschlafen hatte, wurde von Tag zu Tag länger. Es wurde zwar anstrengender mit ihm, aber er wurde jeden Tag immer süßer.
Unsere Freundin rief jeden Tag an und erkundigte sich nach "ihrem Kleinen". Es wäre ganz schön leer bei ihnen zuhause und Chyko und Diaz trauern. Und besonders ihr Mann vermisst den kleinen Gipsy. Je häufiger wir telefonierten, desto mehr kam raus wie gut es der verlassene Hund bei ihnen hatte: er durfte fast alles, durfte auf die Couch, mit im Bett schlafen (das durften selbst ihre Hunde nicht), wurde bei schlechtem Wetter nach draussen getragen damit er nicht nass wird, hat jeden Abend mit unserem Freund zusammen Playstation gespielt, und so weiter. Ja, er hatte es definitiv gut bei ihnen!
Als "Willkommensgeschenk" gab es von der Wache einen Futter- und einen Trinknapf mit unserer Wehrnummer, er wurde vom ersten Tag an von jedem akzeptiert und stieg nach zwei Tagen auf zum "Wehrmaskottchen".

Fortsetzung folgt...
 
Uiii, Klopfer....
das ist wirklich ein rühriger und spannender Rückblick!!!

Bin sehr gespannt auf mehr...
 
*gerade auch zum lesen gekommen ist*

und ich will mehr! :)
 
Inga, das hast du echt super schön geschrieben :love:

Bin begeistert und warte schon gespannt auf die Fortsetzung :)
 
:zufrieden:Der Kleine ist ja supersüss, klar dass ihr euch in den verguckt habt.
Wann kommt die Fortsetzung? Hilft er schon beim Feuerlöschen?
 
super spannend geschrieben - ich erwarte fingertrommelnd die fortsetzung ;) :love:
 
Oh Happy End! Ich wusste es.
Wunderschöne Geschichte, freu mich schon auf die Fortsetzung :)
 
Gebt mir ein wenig Zeit, nächste Woche hab ich Urlaub und das Wetter soll ja hier im Norden nicht so toll sein. Dann gibts die Fortsetzung :)

Bis denne,

eure Klopfer :D
 
ich waaaaaarteeeee! *mit den fingern trommel*
 
*schieb* :D
...und ebenfalls ungeduldig mit den Fingern trommelnd...

Wann gehts weiter???
 
Hallo

Ma das ist ein tollter Thread! :love:

Bin durch ein Stups von SilviaK88 auf den Thrad gekommen!

Ma ich bin schon so gespannt wie es weitergeht!

Lg und *freu**freu* auf eine Fortsetzung!
 
jo ich warte auch auf die Fortsetzung - hier und natürlich auch bei Gina, will doch informiert sein, wann die Süße das nächste mal dein Abendessen klaut, breit grins...

:lol: das schöne dabei ist, das ihr beide, so erst einmal gar nicht Hundemami werden wolltet...

und jetzt schon aus den ganzen Beiträgen soviel Liebe zum Hund heraus zu lesen ist :D
 
Bin hier auch gerade über diesen Thread gestolpert und bin richtig begeistert. :)

Wann gibts die Fortsetzung?
 
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