Nach dem Todesfall in Hornbach häufen sich Anrufe ängstlicher Nachbarn

dog-aid

20 Jahre Mitglied
Nach dem Todesfall in Hornbach häufen sich Anrufe ängstlicher Nachbarn


Zweibrücken/R.-P., 18.5.02

"Unser Nachbar hat einen großen Hund. Ich habe Angst, dass der gefährlich ist. Können Sie sich den mal anschauen? Und sagen Sie bitte auf keinen Fall, dass der Hinweis von mir kommt!" Nach dem Tod des sechsjährigen Andre aus Hornbach, der von zwei Rottweilern zu Tode gebissen wurde, sind solche Anrufe bei der Verbandsgemeinde Zweibrücken kein Einzelfall mehr, berichtet Verbandsbürgermeister Pirmann auf Anfrage.

War der Tod des gleichaltrigen Vulkan aus Hamburg, der vor knapp zwei Jahren durch zwei Hunde starb, noch weit weg, ist die Bedrohung nun in greifbare Nähe gerückt: nach Hornbach. Schon früher habe es Verletzungen durch Hundebisse gegeben, aber die Besorgnis in der Bevölkerung sei nie groß gewesen, solange die Bisse nicht zum Tod geführt hätten. Seit der "Kampfhunde-Geschichte" und vor allem der tödlichen Beiß-Attacke der Hornbacher Rottweiler sei dies anders, erzählt der Verbandsbürgermeister, selbst Hundefreund und Besitzer eines "herzensguten Schäferhundes".
Hinzu komme, dass die Zahl der Hunde deutlich gestiegen sei.

"Jungs, haltet eure Augen noch weiter offen als bisher", lautet die Order Pirmanns an die Angestellten des Ordnungsamts. Diese seien durch eine Vielzahl von Hundebildern mit allen Kampfhunde-Rassen bestens vertraut. Man nehme die Hinweise ängstlicher Nachbarn sehr ernst, schaue sich die gemeldeten Hunde und ihre Besitzer gut an und achte auf Auffälligkeiten im Verhalten der Vierbeiner. Bei Bedenken versuche man, mit den Hundehaltern zu reden, erklärt Kurt Pirmann weiter.

Doch Einschränkungen wie Maulkörbe bei Hunden, die - wie in Rheinland-Pfalz auch Rottweiler - nicht unter die Kampfhunde-Verordnung fallen, lägen nicht in der Handhabe der Verbandsgemeinde, sondern geschähen nur auf der freiwilligen Basis einsichtiger Hundebesitzer. "Mehr gibt das Gesetz nicht her", so Pirmann.

Die Einsicht der Hundebesitzer sei "längst nicht allgegenwärtig", immer wider höre der Verbandsbürgermeister: "Mein Hund ist doch nicht gefährlich!" Auch der Streit zwischen Hundebesitzern und der Verbandsgemeinde, welche Mischlinge nun zu den Kampfhunde-Rassen zählen, habe sich verstärkt. Kampfhunde seien aber in der Verbandsgemeinde kaum ein Problem. Es gebe ohnehin nur 16 oder 17 Stück, "also umgerechnet pro Gemeinde einen", wie Pirmann beruhigt feststellt. In der Regel seien "die Besitzer vernünftig, nur zwei bis drei stellen sich quer, weigern sich, die Gesetzes-Grundlagen zu erfüllen". In Pirmasens sei das Tierheim dagegen mit Kampfhunden überfüllt. Deshalb gebe man dort viele dieser als gefährlich eingestuften Hunde ins Ausland ab. Den Grund für den hohen Kampfhunde-Anteil in Pirmasens sieht Pirmann in den "schwierigen sozialen Verhältnissen gewisser Stadtviertel".

Doch den Tod von Andre hat kein als gefährlich eingestufter Hund verursacht, sondern zwei Jungtiere, bei denen der Sachverständige im Nachhinein "keinerlei Aggression" feststellen konnte. Ob die Tiere schlecht gehalten wurden - eine Hauptursache für aggressives Verhalten - könne er nicht sagen, so der Verbandsbürgermeister, der weder die gleich nach dem Unfall eingeschläferten Hunde kannte, noch die Halterin kennt. "Aber ich kann es mir nicht vorstellen, die Frau arbeitet ja selbst am Gericht."

"In einen Hund schaut man eben nicht rein", meint Pirmann betroffen und überlegt: "Meiner laienhaften Einschätzung nach waren die erst acht Monate alten Hunde Teenager, die ihre Grenzen austesten wollten - mit furchtbarem Ende."

Quelle:

bis denne
dog-aid



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