Hyperaktivität / aggressives Verhalten

Hannibal

KSG-Verhüterli™
15 Jahre Mitglied
Kam mir gerade der Gedanke, ob es dabei eine Wechselwirkung geben kann. Also eine rein theoretische Frage.
Ich meine jetzt nicht das natürliche Aggressionsverhalten eines Hundes, sondern z.B. ein Hund hat von mir aus schlechte Erfahrungen mit Radfahrern gemacht und verhält sich gegenüber diesen aggressiv.
Jetzt kommt noch dazu, der Hund wäre hyperaktiv.

Meine Fragen:

Begünstigt Hyperaktivität aggressives Verhalten? (weil der Hund dadurch aus einer Streßsituation heraus noch eher reagieren würde) ?

Würde, wenn die Hyperaktivität nicht durch eine Krankheit / krankhafte Veränderungen entstanden ist, sondern zum Beispiel durch falsche Ernährung, dann durch eine Umstellung dieser, allein dewegen schon eine Besserung seines aggressiven Verhältens bringen? ( Das sich dann mit dem Hund besser arbeiten lassen würde an seinem Problem, wenn er ruhiger wird, ist mir klar und daß das Problem dadurch nicht komplett gelöst ist, durch Futterumstellung, ist auch klar).

Letztendlich stellt sich für mich die Frage: Kann durch falsche Ernährung negatives Verhalten verstärkt werden?
Könnte man auch die Wechselwirkung (Dogs Chief hat es auch oft genannt) Schildrüse - Ängstlichkeit bringen. Ist zwar in dem Fall eine krankhafte Veränderung, durch Medikamente und speziell darauf abgestimmte Ernährung, bekommt man es doch wieder in den Griff.

Ist eigentlich ne Frage für 2 Themenbereiche hier im Forum. Ich setz es aber mal hier rein.

So, nun könnt Ihr mal die Köpfe rauchen lassen, meiner tut`s schon. :)
 
  • 19. Mai 2024
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Hi Hannibal ... hast du hier schon mal geguckt?
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Schilddrüse - Ängstlichkeit... kann ich nicht unterschreiben. Zeus hatte eine zeitweise Schilddrüsenunterfunktion. Er ist weder ängstlich noch agressiv.
Sein Auftreten unkastrierten Rüden gegenüber ist dominant, Hündinnen tritt er freundlich bis unterwürfig gegenüber. Menschen akzeptiert er bedingungslos als "übergeordnete Macht".

Ich denke Hyperaktivität kann bei Unterforderung durchaus in Agressivität umschlagen, ist aber wohl Typenabhängig und Besitzerabhängig.
Ich denke durch metabolische Energiereduktion ist es durchaus möglich einen Energie"überschuß" zu vermindern, gänzlich ausschließen ist meiner Meinung nach nicht möglich. Denn dann geht es an die Substanz wenn man versucht unter den Erhaltungsbedarf zu reduzieren.
Geistige und körperliche Auslastung sollten im Vordergrund stehen, sowie ein kontrollierter und verantwortungsvoller Umgang mit dem Tier.

Dein Beispiel mit dem Radfahrer finde ich gar nicht so schlecht...gibt 2 Varianten.

Die positive: Der Halter weiß um das Problem, arbeitet daran es zu positivieren oder (falls nicht möglich) nimmt den Hund rechtzeitig an die Leine und läßt ihn absitzen, versucht abzulenken o.ä.! Er geht bewußt mit dem Problem um und vermeidet so einen ungewollten Zwischenfall.

Der negative: Der Halter leugnet es vor sich oder erkennt es nicht, läßt den Hund nach eigenem gut dünken rumlaufen und er jagdt dem nächsten Fahradfahrer hinterher und beißt ihn ggf. auch noch ins Bein, bringt ihn zu Fall etc.

Einen hyperaktiven Hund in einen ruhigen Gehorsam zu bringen oder abzulenken ist nicht einfach, aus diesem Grund erfordet es viel Arbeit den Hund umzukonditionieren und auszulasten. Erst dann dürfte es möglich sein in Ruhe zu arbeiten, die volle Aufmerksamkeit zu erlangen und an einen Wendepunkt zu gelangen.

Zeus ist z.B. ein sehr aktiver Hund und im direkten Vergleich zu Lady könnte man es fast als hyperaktiv bezeichnen. Mit Zeus kann man erst vernünftig arbeiten (Fuß gehen ist ein großes Manko bei ihm) wenn er körperlich ausgelastet ist. Während Lady Grundgehorsam und ein bißchen witzigen Blödsinn gelernt hat muß Zeus fast täglich was neues beigebracht werden oder gelerntes täglich abgerufen werden. Wird er nicht beschäftigt beschäftigt er sich in Abwesenheit selbst, das ist auf Dauer zu riskant und geht ins Geld. :eg:

Ich versuche beiden gleichzeitig gerecht zu werden, Lady ist glücklich wenn sie auf der Wiese rumflitzen kann und nach Mäusen buddeln kann. In der Zwischenzeit kümmer ich mich um Zeus, gebe ihm Suchaufträge, lass ihn etwas aportieren etc.
Auf dem Rückweg übe ich mit Zeus "Fuß" gehen während Lady wie selbstverständlich nebenher läuft. Sie ist die Freifolge von Welpe an gewöhnt während Zeus erst im Erwachsenenalter zu uns kam und von keinem der Vorbesitzer wohl wert auf Fuß gelegt wurde oder keiner sich die Mühe machen wollte es dem lernwilligen Kerlchen beizubringen. Er kam zu Baddy und konnte gar nichts, mittlerweile kennt er sehr viel...nur mit Fuß gehen ist es bei dem aktiven Kerl schwer ihm beizukommen, aber wir geben ja nicht auf und üben weiter bis ers schnallt :D oder alternativ das zeitliche segnet. :(

Es ist ihm einfach zuwider in der direkten Nähe zu bleiben, er will rennen, rennen und nochmals rennen...alles ist dann interessanter als Herrchen oder Frauchen. Er ist in der Wohnung tierisch Menschenbezogen, aber draußen will er nur rennen, stöbern und anpirschen. Da das riskant ist, gibts Schleppleine, Suchspiele etc. und dann wird gearbeitet, bis zum Ziel ist es aber noch ein weiter Weg. ;)

Ich denke gerade mit sehr aktiven und unausgelasteten Hunden ist es leichter diese agressiv zu bekommen als mit ausgelasteten und weniger aktiven Hunden.
 
  • 19. Mai 2024
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Mein Benny ist auch so ein echter Chaoshund... 



Habt ihr es schon mit einer Hundeschule probiert? In zwei Hundeschulen haben wir seine Macken nicht in den Griff bekommen. Wir haben es dann letztlich mit einem Online Hundetraining von einer Hundetrainerin geschafft. Deutlich günstiger als die Hundeschule vor Ort ist es auch noch gewesen!

Hier der Link zu ihrer Seite! 
Möchte ich jedem Hundehalter ans Herz legen, der sich offen eingestehen kann, dass er seinen liebsten Vierbeiner eben doch nicht immer wie gewünscht im Griff hat.

Melde dich doch mal zurück, ob sie dir auch helfen konnte! 

LG Meike mit Benny
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Kann man Hyperaktivität nicht durch zuviel Bewegung und Auspowern auch noch steigern?
 
Es ist ne Gradwanderung, man sollte das "Idealpensum" halt nicht weiter steigern sondern eher versuchen runter zu trainieren.
Wichtig ist es in Kombination mit geistiger Auslastung zu tun, sonst putscht es noch mehr, da hast Du natürlich recht.

Eine Schiene alleine wird nicht funktionieren.
 
Find aber mal das richtige Mittelmaß! Wir suchen es noch :unsicher:
Wenn Tequilla seinen Ball hat kann man ihn ablenken auch von anderen Rüden aber dadurch pusht er sich noch mehr hoch in seiner Hyperaktivität. Suchspiele u.ä. sind bei ihm nicht möglich, da er rumhüpft wie ein Flummi. Draußen ignoriert er sogar Leckerli. Nur sein Ball ist interessant....
Apportierspiele sind perfekt für ihn aber da steigert er sich zu sehr rein und rennt wie ein Hase um sein Leben, wenn er dem Spielzeug nach rennt :rolleyes:
 
  • 19. Mai 2024
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Zeus ist draußen auch nicht verfressen und trotzdem findet er es interessant nen Leckerchen aufzustöbern...und Nasenarbeit macht so schööööön müde. ;)
 
Ja Hannibal,
Hyperaktivität könnte Aggressivität schüren, einfach dadurch, dass sich Energie aufstaut (laienhaft erklärt). So läuft es bei hyperaktiven Kindern auch - ist nix anderes.

Gruß nelehi
 
Hannibällsche, erst fragst so neugierig und dann kein Feedback...was'n los mit Dir? ;)
 
Ganz einfach, @ Caro. Ich fand die Wechselwirkungsfrage als so interessant, um sie mal hier im Forum diskutieren zu lassen.
Kamen aber letztendlich zu wenige Praxis- Antworten dazu, um das man ne Schlußfolgerung hätte draus ziehen können.
Letzendlich glaub ich aber, das die Ernährung unserer Hunde vielleicht ne wichtigere Rolle spielt, als manche annehmen - eben auch in Bezug auf das Verhalten.
Ist aber eben nur ne Theorie.
 
KsCaro schrieb:
Zeus ist draußen auch nicht verfressen und trotzdem findet er es interessant nen Leckerchen aufzustöbern...und Nasenarbeit macht so schööööön müde. ;)
Um nochmal auf die Leckerchen Sache zurück zu kommen. Bei Tequilla funzt das echt nicht. Es interessiert ihn nicht mal wenn ich direkt vor seiner Nase damit rumwedel...
Haben wir alles schon probiert. :unsicher:
 
Wedeln ist nicht interessant, ein über den Boden hopsendes Leckerchen durchaus. ;) Dann fängt er im höheren Gras das suchen an und schon ist die Nase und der Kopf beschäftigt.
 
Nee fängt er eben nicht. Er bemüht sich gar nicht. Will nur seinen Ball oder irgendwas was er nachrennen kann und bringen kann.
 
@Hannibal:

Bevor ich's vergesse, Zeus hat ne Zeit lang Futter für aktive Hunde bekommen weil er so mäkelig und dürre war.
Ergebnis, er wurde noch dünner weil einfach überdreht. Seitdem bekommt er normales Adult mit moderatem Protein- und Fettgehalt, er wurde wieder ruhiger...zugenommen hatte er nicht bis wir die Futtermenge hochgesetzt haben.

Seit der Kastration ist er ausgeglichener geworden, aber von ruhig (a la Lady) ist er dennoch Meilen entfernt. :D

Von Agression war dennoch nie die Rede, er war eher ungestüm.

@Shira:

Buster Cube schonmal versucht? Ist wie ein Futterball nur in Würfelform, mit nur einer Öffnung deren Schwierigkeitsgrad manuell einzustellen ist.
Damit zockt Zeus auch gerne rum. ;)
 
Buster Cube kenn ich. Das Ding is aber ehern was für drinnen und da is er ein anderer Hund. Ruhig, verschmust und fast ausgeglichen. Manchmal rappelt es ihn und er tobt daheim auch so rum aber größtenteils glotzt er zum Fenster raus :D

Kastration hat eine Veränderung erbracht? Tequilla ist leider aggresiv gegenüber Rüden (außer vor einem, da hat er Respekt... ist doch noch nicht Hopfen und Malz verloren?). Und bei Hunden wo er das Geschlecht noch nicht erriechen konnte. An der Leine markiert er eh nen Max. :rolleyes:
Menschen gegenüber ist er mißtrauisch und zurückhaltend. Wenn es dunkel ist und uns Leute entgegen kommen die er nicht mag, dann grummelt und knurrt er. Aber wirklich nur bei bestimmten. Manche ignoriert er total....
 
Danke, @ Caro, das bestätigt schon das öfters gelesene Verhalten bei zu hohem Proteingehalt.
 
Hallo allerseits,

ist durch den TA bereits geklärt ob es sich tatsächlich um pathologische Hyperaktivität, ausgelöst durch hormonbedingte Störungen, handelt, oder ist der Hund einfach nur überaktiv und nervös?
Erstes ist nur mit Medikamenten zufriedebstellend therapierbar, letzteres ist meißt durch Haltungs-, Aufzucht- und Umweltbedingungen beeinflußt.

Die Ernährung spielt bei echter Hyperaktivität eine untergeordnete Rolle.

Pathologische Hyperaktivität steigert in den meißten Fällen die "Aggressivität".

In diesem Zusammenhang stand ein Artikel im Tierärzteblatt Januar oder Februar 2003.
 
@ nanook, darum schrieb ich ja am Eingang des Themas: krankheitsbedingte Hyperaktivität ausgeschlossen.
 
Hannibal, gib mal "Dr. med. Vera Biber" in die Suche ein, sie hat das Buch: "Hilfe mein Hund ist unerziehbar" geschrieben.

Das wurde hier schon öfters angesprochen. Dort geht es gerade um ernährungsbedingte bzw. begünstigte Hyperaktivität, daraus resultierende Agressivität, Unsauberkeit, Konzentrationsschwächen etc...

Sie schreibt übrigens in ihrem Buch auch, das in Amerika schon länger an Ursachen (ernährungsbedingt) mit hyperaktiven Kindern und z. B. solchen, die am ADS leiden geforscht wird.

Es geht bei Hunden hauptsächlich um durch Getreide- und zu hohen pflanzlichen Proteingehalt ausgelöste Zerebralallergien...
 
Nannok, Deiner Futterargumentation kann ich nicht zustimmen.
Die Nahrung hat sehr wohl auch etwas mit Hyperaktivität zu tun.

Caro hat ein gutes Beispiel genannt; das war bei meinem Rüden nicht anders.
Er war zwar nicht aggressiv, aber er zerstörte im Haus, war ständig unausgeglichen und war nur zu bändigen, wenn er tobte, tobte, tobte...
Mittlerweil ist er ausgeglichener, aber draußen explodiert er mit seinen 5 1/2 Jahren immer noch bei jedem Spaziergang und er fordert sehr viel Aufmerksamkeit und Beschäftigung ein. Den Jungspunden auf unserer Spazierrunde macht er allen was vor, was Sportlichkeit, Spieltrieb und Ausdauer angeht.

gruß nelehi
 
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