Hundetraining mit "Feuerwerk"?

BonniE.

:hallo:
habe kürzlich etwas gehört, zu dem ich gerne eure Meinung lesen würde.

Es geht um eine private Hundetrainerin. Eine Frau mit Problem-Labbi war bei ihr im Einzel-Unterricht und hat mir die Erziehungsmethoden geschildert (die Labbi-Frau war höchst begeistert und kennt offenbar weitere Leute, die auf sie schwören).

Die Hundetrainerin arbeitet mit "Knallschnüren" (in D heissen die möglicherweise anders). Bei uns in der Schweiz gibts die am Nationalfeiertag zu kaufen, für Kinder (die spielen jedenfalls damit, ob es offiziell für Kinder ist, weiss ich nicht), man reisst an beiden Enden der Schnur und dann knallts!

Die Trainerin schaut sich das Problemtier an, geht mit auf Spaziergänge und im Falle des Labbis hat sie eben danach die Knallschnüre empfohlen. Der Labbi raste nämlich der Besitzerin immer voll in die Beine. Die Trainerin stand dann einige Meter von der Hundebesitzerin entfernt und als der Labbi wieder Bäume fällen wollte, hat sie mit der Schnur geknallt und dem Hund gleichzeitig ein Stopsignal gegeben. Das hätte nach zwei-, dreimaligem Anwenden geholfen. Diese Technik funktioniere ebenfalls bei unerwünschtem Jagen etc.

Was haltet ihr denn jetzt davon, dass man mit Feuerwerkskörpern Hunde erzieht?

Auf der einen Seite finde ich es höchst abartig, auf der anderen kann ich mir natürlich gut vorstellen, dass sowas funktioniert - und der Hund nimmt ja keinen (zumindest körperlichen) Schaden. Aber trotzdem :verwirrt:
 
  • 10. Mai 2024
  • #Anzeige
Hi BonniE. ... hast du hier schon mal geguckt?
  • Gefällt
Reaktionen: Gefällt 19 Personen
#VerdientProvisionen | Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen.
Ich glaube, das Problem ist dasselbe wie mit diesen Schepper-Disks:

Es gibt Hunde, bei denen wirkt es wunderbar - und es gibt Hunde, die sind für's Leben gezeichnet und entwickeln eine ausgeprägte Angst vor Geräuschen und Lärm.

Ich weiß ja nicht, wie laut diese Dinger sind, aber für meinen Hund wären die sicherlich nichts, der hat nämlich schon Angst vor Schüssen, Knaller und Feuerwerk, und würde dann nur noch panisch in der Leine hängen und weglaufen wollen.... Weiteres Lernen unmöglich.

Naja. Also, mir wär das nix.
 
  • 10. Mai 2024
  • #Anzeige
Mein Benny ist auch so ein echter Chaoshund... 



Habt ihr es schon mit einer Hundeschule probiert? In zwei Hundeschulen haben wir seine Macken nicht in den Griff bekommen. Wir haben es dann letztlich mit einem Online Hundetraining von einer Hundetrainerin geschafft. Deutlich günstiger als die Hundeschule vor Ort ist es auch noch gewesen!

Hier der Link zu ihrer Seite! 
Möchte ich jedem Hundehalter ans Herz legen, der sich offen eingestehen kann, dass er seinen liebsten Vierbeiner eben doch nicht immer wie gewünscht im Griff hat.

Melde dich doch mal zurück, ob sie dir auch helfen konnte! 

LG Meike mit Benny
  • Freundlich
  • Gefällt
Reaktionen: Gefällt 32 Personen
Ich kann mich da Lektoratte nur voll und ganz anschließen !

Unsere Kleene ( Podenco Mix, ehemaliger Strassenhund, sehr ängstlich ) würde schier durchdrehen vor lauter Panik; die Spätfolgen infolge der Traumatisierung wären absolut nicht absehbar.

Ich denke, dass auch andere Erziehungsmethoden zum Ziel führen; sie dauern evtl. länger, sind evtl. arbeitsintensiver und sicher nicht so "spekatulär".

In diesem Sinne

LG Waldfee
 
Na ja - ist ja legal, also muss es wohl tierschutzgemäß sein...:verlegen:

LG
Mareike
 
Hallo,

ich selber arbeite als Hundetrainerin und ich muß sagen das ich bisher noch nicht auf die Idee gekommen bin mit Feuerwerkskörpern zu arbeiten.
Ich denke so ein kleines Problem wie der Labbi es hatte, bekommt man anders auch ganz schnell in den Griff. Ich weiß nicht warum Menschen immer so gruselige Dinge ins Hundetraining einbauen müssen.Ist denn nur der schnelle Erfolg ein guter Erfolg???
Feuerwerkskörper sind sehr laut und die Gefahr der Negativverknüpfung ist einfach zu groß.
Ich persönlich würde es keinem meiner Hunde und Menschen antun.

VLG
 
  • 10. Mai 2024
  • #Anzeige
  • Freundlich
  • Gefällt
Reaktionen: Gefällt 11 Personen
Danke für eure Meinungen. Ich seh das auch so: Ist ein Hund von Natur aus sehr geräuschempfindlich (wie meiner zum Beispiel) ist diese Methode bestimmt ein "Schuss nach hinten". Für Bonnie wäre das ganz und gar nichts! Die Gefahr, dass sie ein Trauma davonträgt oder den Knall mit etwas anderem verknüpft wäre mir zu gross.

Haben alle anderen Erziehungsmethoden versagt, kann man ja, je nach Hund, noch mal darüber nachdenken.

Trotzdem finde ich es immer noch eine krasse Methode.

Noch eine Anmerkung zu dem Vergleich mit Disks oder Schütteldosen: Bonnie macht einen riesen Unterschied zwischen "normalen" (Umwelt-)Geräuschen und Feuerwerks-Knallereien/Schüssen. Bei letzteren versteht sie wirklich keinen Spass und reagiert panisch! Auch wenn es in ziemlich grosser Entfernung knallt, hat Madame die Hosen voll...
Darum denke ich, ist es (für meinen Hund zumindest) noch mal ein ziemlich grosser Sprung von Disks zu Feuerwerkknallereien.
 
@matty: Du glaubst, ein Kinderspielzeug wäre verboten?:D

LG
Mareike

Im Prinzip schon.
Man kann viele Dinge kaufen, die man dann nicht und nur zu bestimmten Zwecken benutzen darf.
Warum soll der tierschutzwidrige Einsatz eines als Spielzeug erworbenen Gegenstandes nicht rechtswidrig sein?

matty
 
@BonniE.
Sali!

Um welche Hundeschule handelt es sich denn hierbei?

Nimmt mich wunder was diese Hunde am 1.August/Neujahr machen...
 
@matty: Wie kommst du auf "tierschutzwidrig"? Sylvesterknaller sind auch nicht verboten, und ein Knallbonbon/Knallschnur ist wesentlich leiser und ungefährlicher. Darüber hinaus ist die Gefahr des Beine-Brechens wohl ein vernünftiger Grund (obwohl man den nicht braucht, denn "Schmerz / Leid" im Sinne des Gesetzes ist wohl kaum gegeben).

Hauptsache man kann weiterhin behaupten, ohne Zwang und Gewalt zu arbeiten. Schließlich verhaut niemand den Hund, und weder TIG noch Sprühdingens oder Stachel kommen zur Anwendung.
Da müssen sich doch alle freuen...und die Kasse klingelt:smoke:.

LG
Mareike
 
@

Hauptsache man kann weiterhin behaupten, ohne Zwang und Gewalt zu arbeiten. Schließlich verhaut niemand den Hund, und weder TIG noch Sprühdingens oder Stachel kommen zur Anwendung.
Da müssen sich doch alle freuen...und die Kasse klingelt:smoke:.

LG
Mareike

:kp:Ich weiß zwar nicht wer man ist, aber solchen Unsinn werden wohl nicht viele behaupten.

Wie soll wohl Erziehung ohne Zwang funktionieren?
Da dürften wir ja unsere Hunde nicht mal anleinen!
Und zwischen Zwang und Gewalt liegen Welten.
Auch zwischen der Anwendung von TIG, "Sprühdings" und Krallenhalsband bei der Erziehung gibt es sicher Unterschiede.
In Verruf geraden solche Zwangsmittel ja meist durch den unangemessenen Gebrauch unfähiger Hundetrainer und die durch nichts zu rechtfertigende Anwendung im Hundesport.

matty
 
Hi matty,

eigentlich macht heutzutage fast jede HuSchu Werbung damit "zwanggsfrei" oder "gewaltfrei" auszubilden. Genau so wollen es ja die Kunden haben. Aufgrund der Unerfahrenheit oder teilweise auch schlicht Dummheit der Leute wird daraus sehr oft der Trugschluss: Stachel und Tele sind böse, und wer das braucht kann nix.

Die hier genannte Dame fällt nicht darunter, also muss sie wohl ganz toll sein oder? Es wird hier oft gesagt "wenn das TIG nicht schlimm wäre, wäre es nicht verboten" - also sind doch legale Mittel auch völlig in Ordnung...:rolleyes:

Um so langsam mal zum Abschluss zu kommen und sicherzugehen, dass meine Beiträge bzw. die Ironie darin verstanden wird:
Knallschnüre sind in meinen Augen ein ganz furchtbares Hilfsmittel, da wäre jeder auch nur halbwegs fachkundige Tele- oder Stacheleinsatz sanfter und risikoloser.

Im Übrigen können Tig und Stachel auch im Hundesport ein tolles Hilfsmittel sein, das für den Hund überhaupt nichts Schlimmes ist, aber diese Diskussion ist ja bereits zur Genüge geführt worden. Wollte den Satz nur loswerden, weil du es erwähnt hast.:)

LG
Mareike
 
Hi matty,

eigentlich macht heutzutage fast jede HuSchu Werbung damit "zwanggsfrei" oder "gewaltfrei" auszubilden. Genau so wollen es ja die Kunden haben. Aufgrund der Unerfahrenheit oder teilweise auch schlicht Dummheit der Leute wird daraus sehr oft der Trugschluss: Stachel und Tele sind böse, und wer das braucht kann nix.

Die hier genannte Dame fällt nicht darunter, also muss sie wohl ganz toll sein oder? Es wird hier oft gesagt "wenn das TIG nicht schlimm wäre, wäre es nicht verboten" - also sind doch legale Mittel auch völlig in Ordnung...:rolleyes:

Um so langsam mal zum Abschluss zu kommen und sicherzugehen, dass meine Beiträge bzw. die Ironie darin verstanden wird:
Knallschnüre sind in meinen Augen ein ganz furchtbares Hilfsmittel, da wäre jeder auch nur halbwegs fachkundige Tele- oder Stacheleinsatz sanfter und risikoloser.

Im Übrigen können Tig und Stachel auch im Hundesport ein tolles Hilfsmittel sein, das für den Hund überhaupt nichts Schlimmes ist, aber diese Diskussion ist ja bereits zur Genüge geführt worden. Wollte den Satz nur loswerden, weil du es erwähnt hast.:)

LG
Mareike

:dafuer:Bis auf den letzten Satz sind wir uns einig!

Sport und die Motivation dazu sollte aber wirklich Hund und Mensch Freude machen und nur das :hallo:.
Meidmotivation oder Schlimmeres haben im Hundesport ganz sicher nichts zu suchen, dafür steht m.E . auch § 3 Satz 1 Tierschutzgesetz.

matty
 
:hallo:
Auf der einen Seite finde ich es höchst abartig, auf der anderen kann ich mir natürlich gut vorstellen, dass sowas funktioniert - und der Hund nimmt ja keinen (zumindest körperlichen) Schaden. Aber trotzdem :verwirrt:

Hallo zusammen,

der Satzteil, den ich hervorgehoben habe enthält den entscheidenden Denkfehler, der dazu führt, dass außerordentlich gewalttätige Methoden bei den Leuten als gewaltfrei durchgehen.
Wenn es dumm läuft (und bei Knallgeräuschen ist die Gefahr m.E. sehr groß) nimmt der Hund schweren seelischen Schaden. Dieser Schaden äußert sich in zunehmender Schreckhaftigkeit, und Angstzuständen in bestimmten Situationen.
Das Ganze hat natürlich eine körperliche Grundlage. Im den Gehirnregionen des Hundes, die für das Auslösen von Angstgefühlen und Fluchtreaktionen zuständig sind werden feste Verknüpfungen geschaffen, die sich auch unter intensivem Training nicht wieder lösen. Gerade Geräuschängste sind sehr, sehr hartnäckig. Einige Neurobiologen gehen soweit zu sagen, dass bei erlernten Ängsten bestimmte Konditionierungsvorgänge überhaupt nicht reversibel sind.
So gesehen riskiert man bei der Arbeit mit Schreckreizen irreparable Gehirnschäden.

Diese Form von Training als gewaltfrei zu bezeichnen ist völliger Unsinn.

:hallo:Step
 
Wenn dir die Beiträge zum Thema „Hundetraining mit "Feuerwerk"?“ in der Kategorie „Erziehung / Verhalten“ gefallen haben, du noch Fragen hast oder Ergänzungen machen möchtest, mach doch einfach bei uns mit und melde dich kostenlos und unverbindlich an: Registrierte Mitglieder genießen u. a. die folgenden Vorteile:
  • kostenlose Mitgliedschaft in einer seit 1999 bestehenden Community
  • schnelle Hilfe bei Problemen und direkter Austausch mit tausenden Mitgliedern
  • neue Fragen stellen oder Diskussionen starten
  • Alben erstellen, Bilder und Videos hochladen und teilen
  • Anzeige von Profilen, Benutzerbildern, Signaturen und Dateianhängen (z.B. Bilder, PDFs, usw.)
  • Nutzung der foreneigenen „Schnackbox“ (Chat)
  • deutlich weniger Werbung
  • und vieles mehr ...

Diese Themen könnten dich auch interessieren:

Zucchini
Ich trag ihn neuerdings zum Einkaufen :lol: Handy, Schlüssel, Geldbeutel, alles am Mann :lol:
Antworten
35
Aufrufe
2K
BabyTyson
BabyTyson
Grazi
Ja, deine Hunde sind Klasse:) und ein Tacco, Tyson und leider auch ein Jimmy Bos, passen da einfach nicht rein, auch, wenn es erziehungstechnisch allen Dreien gut bekommen würde.;) Und was die Russel betrifft, wir haben hier solche und solche. Zwei alte Ehepaare haben super coole Hunde und...
Antworten
114
Aufrufe
12K
matty
S
Juni 2014 Montag 23.06.2014 - Freitag 27.06.2014 *Welpentraining + Junghundetraining fachgerecht gestalten* Wochenblock für Hundetrainer (BHV anerkannt) mit Celina del Amo, Tierärztin mit Zusatzbezeichnung Verhaltenstherapie für Hunde und Katzen / Fachbuchautorin Beschreibung...
Antworten
0
Aufrufe
959
Schwarzerhund
S
Podifan
Ich kenne durchaus Hunde, die meiner Wahrnehmung nach zwischen groß und klein unterscheiden. Mein Hunter machte daran z.B. seine Rüdenverträglichkeit fest. Was kleiner war als er, war okay, was ebenso groß oder größer war, war Gegner. Und als Hella als ausgewachsene Hündin mit ca. 65 cm SH vor...
Antworten
56
Aufrufe
3K
snowflake
S
Podifan
Ich glaube, die meisten fanden eher den Spaziergänger blöd. Andererseits: Wenn der nicht weiß, dass das in der Hundererziehung eine gängige Methode ist, hält er das vielleicht für versuchte Körperverletzung??? (Weil ja natürlich nur er gemeint sein kann, und sonst niemand? - Und das Gemotze...
Antworten
11
Aufrufe
1K
lektoratte
lektoratte
Zurück
Oben Unten