Schilddrüsenunterfunktion

Paulemaus

15 Jahre Mitglied
Soeben sind Dackelines Schilddrüsenwerte gekommen.
Sie hat offensichtlich eine Unterfunktion.

Ihr Wert liegt bei 0,7, die Referenz für einen normalen Spiegel ist 1,0-1,4

Damit wären ihre epileptischen Anfälle letzten Sonntag erklärbar, wie ich beim ersten Googlen herausgefunden habe.

Habt Ihr Erfahrungen mit einer Schilddrüsenunterfunktion? Worauf ist zu achten?
Vielen Dank !
 
  • 29. April 2024
  • #Anzeige
Hi Paulemaus ... hast du hier schon mal geguckt?
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Um welchen Wert handelt es sich und wurde nur dieser eine Wert bestimmt?
Eigentlich bestimmt man mindestens den T4- und TSH-Wert. Und generell sollte man gleichzeitig Blutbild/Organprofil erstellen lassen, da es ja noch andere Krankheiten geben kann, die die Schilddrüse beeinflussen.

Eine SDU ist nix schlimmes, sofern der Hund mittels Forthyron gut eingestellt wird. Das setzt natürlich regelmäßige Kontrollen der Werte voraus.
 
Nutz mal die Suchfunktion. ;)

Hier steht quer über das Forum verteilt schon einiges.

Kurz gesagt:

Sie sollte Forthyron bekommen, ihrem Gewicht angepasst. Dann muss nach (1,2, Wochen?) ein neues Blutbild gemacht werden, um zu schauen, wie die Werte dann liegen.
Wichtig ist, dass die Blutbilder jeweils etwa zur selben Zeit am Tag (und nach Forthyrongabe, wenn du dieses gibst) gemacht werden. (Wenn du roh fütterst, sollte sie, um die Ergebnisse nicht zu verfälschen, vor diesem Test mindestens eine Woche kein Schlundfleisch mehr bekommen.)
Der Zielwert für T4 sollte im mittleren Referenzbereich liegen.

Allerdings wäre es gut, nicht nur GesamtT4 und GesamtT3 zu bestimmen, sondern auch noch freies T4, freies T3 und TSH (Schilddrüsenstimulierendes Hormon), weil man daraus einen Schluss ziehen kann, wo bei der SD es eventuell hakt.

Es gibt auch homöopathische/pflanzliche Mittel, die die SD-Funktion mWn uU stimulieren oder unterstützen können - die sind aber je nach Auslöser der SDU entweder gut geeignet oder kontraindiziert - da wäre Gabi der richtige Ansprechpartner für dich.
 
Das Organprofil ist absolut okay.

Das freie Thyroxin und THS wurden mitbestimmt und sind absolut in der Referenz.

Der T4 Wert ist stark erniedrigt.
 
Also, fT4 ist normal, GesamtT4 ist zu niedrig?
 
Schau mal auf die letzten Seiten in pixelstalls aktuellem Eibe Thema, da hat Gaby viel erklärt dazu. Ansonsten Suchfunktion, es gibt wirklich viele Themen dazu wo du nachlesen kannst.
 
Ja, so ist es.

Ich habe grade mit dem TA telefoniert.
Er meinte, da das TSH super niedrig liegt (0,06 Referenz ist <0,5), wäre dies der entscheidende Wert und würde bedeuten, dass Dackeline keine Medikamente braucht.

Er möchte die Werte Ende des Jahres wieder kontrollieren, um zu schauen, wie es sich entwickelt.

Was mich halt stutzig macht:
Die Unterfunktion würde halt sehr gut zu ihren Anfällen letzten Sonntag passen und auch schlechtes Hörvermögen wäre damit erklärbar.

Andererseits hat sie keine weiteren Symptome: Ihr Fell ist schön, keine kahlen Stellen.
Ich bin jetzt ein bisschen ratlos.
 
Hab grad gelesen euer freies T4 ist normal? Das ist das auf welches es ankommt. Das andere erniedrigte ist das Eiweißgebundene, also die Speicherform. Das würde bedeuten, das der Speicher vom T4 leer ist. Ansonsten wenn die anderen Werte normal sind würde ich da noch keinen Handlungsbedarf sehen aber das ganze regelmäßig kontrollieren, denn wenn kein T4 nachgebildet wird, dann wird auch das freie T4 irgendwann erniedrigt sein und dann besteht Handlungsbedarf.
 
Wenn das TSH niedrig ist bedeutet es, dass die Schilddrüse normal arbeitet und das freie T4 ist auch genügend da, demnach liegt keine Unterfunktion vor!
 
Okay, vielen Dank, das deckt sich mit der Aussage vom TA.
Ich bin halt immer noch alarmiert von den 2 Anfällen und es hätte gepasst.
Und ich möchte nichts versäumen...
 
Ist sehr verständlich! ;)
Aber der TA hat recht, behaltet es im Auge. Wenn es dich beunruhigt geht ruhig eher zur Kontrolle, und nicht erst Ende des Jahres, dann siehst du ob sich an den Werten etwas tut oder ob es so stabil bleibt.

Vielleicht hat Dackeline ja durch die Anfälle kurzzeitig einen höheren Hormonbedarf gehabt und deswegen ist die Speicherform vom T4 in die freie verfügbare Form umgewandelt worden. Das würde zumindest den einen erniedrigten Wert und den anderen normalen Wert erklären. Testet doch einfach nochmal wenn sie längere Zeit keinen Anfall hatte (falls das möglich ist), ob dann alles wieder so ist wie es sein sollte.
 
Ja, ich würde dem Rat von Bulli-Maus auch folgen.
Es ist ja nicht so, dass unsere Organe wie so Motoren immer gleich laufen. Gerade die hormonell aktiven Organe arbeiten bedarfsgemäß und insofern auch völlig "unregelmäßig".

Das Organprofil würde ich mir aber auf Tendenzen durchgucken. Nicht nur, ob alles "okay" ist. Selbst Schwankungen können schon ihre Spuren hinterlassen.

Vielleicht hast du auch noch ältere Laborwerte, dann kannst du das manchmal sogar sehr gut und deutlich sehen:

Bei Hypothyreose bzw. dem sogenannten Euthyroid-Sick-Syndrom findest du gerne (nicht immer aber oft halt doch) die folgenden "Spuren":
- Cholesterin und Blutzucker steigen an
- die Leberwerte können nach und nach ebenfalls ansteigen
- die Werte der roten Blutkörperchen verändern sich (meist in Richtung einer Anämie, die im Verlauf dann auch entstehen kann)
- auch die Eiweisswerte können sich verändern (meist nach oben)

Was sich wie verändert hängt ein bißchen davon ab, was genau in der SD nicht in Ordnung ist. Bei einem hohen TSH steigt zB das Cholesterin, weil ja versucht wird, mehr T4 zu produzieren. Und fast alle Hormone haben Cholesterin als Ausgangsgerüst. Die Leber stellt also aufgrund des hohen TSH schon mal die Baugerüste zur Verfügung - unabhängig davon ob sie letztendlich gebraucht werden oder nicht. Das selbe gilt für die Eiweisswerte.
Der Blutzucker steigt, weil der Organismus versucht, die fehlende Energie durch Ankurbelung der Glukoseproduktion zu kompensieren. Da dies häufig in der Leber geschieht, steigen dann auf Dauer auch die Leberwerte an.

Beim Zusammenhang mit den anämischen Werten bin ich mir nicht sicher, könnte aber daher rühren daher, dass das Herz langsamer pumpt und deshalb weniger Blut im Kreislauf ist.

Dadurch gelangt dann auch gelegentlich zu wenig Glukose ins Gehirn (das Gehirn hat den höchsten Glukoseverbrauch im Organismus!) und das führt zu den Krampfanfällen, die man sehr oft mit Epilepsie verwechselt.

Entsteht ein kurzfristiger Unterzucker wird in der Leber notfallmäßig Blutzucker produziert und freigesetzt - was dann zu einzelnen Spitzen von höheren Blutzuckerwerten führt. Wo sich dieser kleine Teufelskreis dann wieder schliesst.

Was allerdings auch sein kann ist, dass die Messungen des fT4 nicht genau sind. Es gibt eine spezielle Methode zum Messen, die genauer und zuverlässiger ist, Gleichgewichtsdialyse nennt man das, macht aber leider nicht jedes Labor und ich um einiges teurer. Lohnt sich in eurem Fall aber vermutlich, mindestens wenn die Dackeline weitere Anfälle kriegt.


Eine weitere Möglichkeit wäre, dass die Hypophyse, das übergeordnete Steuerorgan schon erschöpft ist. Die kann dann einfach nicht mehr TSH produzieren, ganz egal wie tief das T4 absackt. Das könnte man mit einem Test abklären.

Alles net so einfach mit der Schilddrüse bzw. überhaupt mit allen endokrin aktiven Organen.
Wenn also beobachten, dann in jedem Fall nicht nur die SD-Werte alleine. Wenn's ganz blöd läuft, siehst du nur die Signaturen (Spuren), kriegst aber keine eindeutigen SD-Werte dazu.

Bis Ende des Jahres würde ich auch nur dann warten, wenn sie bis dahin anfallsfrei ist.


@Bulli-Maus:
fT4 macht weniger als 0,1% des T4 aus - leere Speicher sollte es also eigentlich nicht geben. Wiederum wenn die Speicher leer sind, kann man eigentlich nicht genug fT4 haben - egal, was das Labor misst.
 
Gabi das ist toll geschrieben :)

Und schon wieder was gelernt. Dann können die ständig hohen Proteinwerte bei Pearl und einzelne Wertausreißer im Blutbild auch durch die SDU bedingt sein. Weil Protein war bei ihr immer hoch, auch wenn sie grad mal keine Entzündung der Haut hatte. Die TÄ's haben das immer durch die Chronifizierung begründet. Ihre Lymphknoten sind ja auch immer etwas geschwollen.
 
Zum TSH:
Ca. 20-30% aller SDU kranken Hunde haben einen normalen TSH , also nicht erhöhten TSH Wert. Wenn eine solch unstimmige SDU vorliegt ist es ratsam einen Stimulationstest durchzuführen, den aber nicht alle Tierarzte durchführen können weil das Medikament hierfür sehr teuer ist und nicht lange geöffnet gelagert werden kann.
Hierzu sollte man eine größere Klinik aufsuchen.
 
Dann können die ständig hohen Proteinwerte bei Pearl und einzelne Wertausreißer im Blutbild auch durch die SDU bedingt sein.

Wenn sie einigermaßen gut eingestellt ist - eigentlich net. Sie kriegt ja Forthyron, gell?

Weil Protein war bei ihr immer hoch, auch wenn sie grad mal keine Entzündung der Haut hatte. Die TÄ's haben das immer durch die Chronifizierung begründet. Ihre Lymphknoten sind ja auch immer etwas geschwollen.
Klingt durchaus einleuchtend. Entzündungsmediatoren sind letztendlich auch Eiweisse, genauso wie viele Immunzellen (geschwollene Lymphknoten).

Wenn die Proteine immer noch hoch sind, dann kannst du mit einer Eiweiss-Elektrophorese gut eingrenzen, welche Proteinarten zu hoch sind. Dann sieht man eigentlich ganz gut, ob das mit Entzündungen zusammen hängen kann oder net. Isolierte Proteinerhöhungen hängen schon meistens damit zusammen.
Bei einer SDU kannst du schon manchmal sehen, dass die Proteine auch mit nach oben gehen, aber eben auch - alleinige Proteinausreisser hab ich zumindest noch nicht gesehen.
 
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