Cushing Syndrom - Erfahrungsberichte gesucht

Brille

15 Jahre Mitglied
Hallo,
als ob mein Bulli noch nicht genug hätte, nun haben wir noch die Diagnose Cushing Syndrom bekommen...
Hab nun schon so einiges darüber gelesen, aber kennt jemand diese Krankheit und kann mir ein paar Infos geben?:verwirrt:
Hat jemand Erfahrungen?
Es bedrückt mich ganz arg die Knutschkugel so zu sehen, sie muss schon genug ertragen und ich möchte nicht das sie leidet... :(

Vielen Dank im Vorraus

Brille und die Mädels
 
  • 4. Mai 2024
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Hi Brille ... hast du hier schon mal geguckt?
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Hallo Darla,
weis zwar grad nicht welches was ist, aber sie hat es wohl als Folge der Cortisongabe.
Sie bekommt schon seit ca. 1,5 Jahren Cortison, wenn auch meist in geringen Dosen. Ich hatte schon einmal einen Allergiehund, der über viele Jahre hinweg Cortison ohne Spätfolgen bekam... Mig ist da wohl empfindlicher :(
Was ich bisher so gelesen habe, sieht ja die Prognose nicht so gut aus!?

Grüße
Brille und die Mädels
 
Hallo Brille
ich bin die Gabi mit der Cara die auch Cushing hat. Darla hat mich hier hergelotst :)

Cara hat eine etwas ganz spezielle Version von Cushing. Ihr Cushing wurde durch einen Tumor an der Nebenniere ausgelöst. Die wurde operiert bzw. entfernt und ich war schon total happy, weil alles so gut gegangen war. Jetzt hat Cara nur noch eine Nebenniere - und trotzdem Cushing. Den kompletten Hergang hab ich hier verewigt http://forum.ksgemeinde.de/gesundheit-ernaehrung/71839-tumor-der-nebennierenrinde.html
Warum das bei Cara jetzt so ist, darüber können selbst die Ärzte nur spekulieren. Obwohl man jetzt sagen könnte, wir hätten "Pech gehabt", bin ich trotz allem wirklich noch ganz zufrieden. Cara's Zustand ist soweit unauffällig, es geht ihr gut. Nur ich flippe halt manchmal im Achteck, wenn ich ihre Laborwerte zu sehen kriege.

So wie es aussieht, hat Mig auch eine nicht sehr häufige Form des Cushing, iatrogener Cushing.
Den kann man nicht operieren, weil er nicht durch einen Tumor ausgelöst worden ist, sondern durch die Cortisongaben. Wobei das auch rein zufällig so sein könnte, möglicherweise haben die Cortisongaben auch gar nichts damit zu tun, sondern man glaubt es nur, weil man weiss, dass sie Cortison bekommen hat. Letztendlich ist es aber gar nicht entscheidend; die Therapie ist letztendlich immer die selbe, jedenfalls sofern man nicht operieren kann.

Habt ihr einen Ultraschall der Nebennieren gemacht und ausgeschlossen, dass sie dort einen Tumor haben könnte? Ultraschall wäre auch wichtig wegen der Leber. Die ist eigentlich immer in Mitleidenschaft gezogen, weil sie das viele Cortison ja verarbeiten muss. Die Leber ist das größte Problem bei Cara.

Prognose ist so eine Sache. Ohne Therapie ist sie sicherlich nicht gut. Die Therapie die Darla's Alina machen musste, macht man heute eigentlich nicht mehr. Mittlerweile gibt es ein Mittel, dass so weit eigentlich keine Nebenwirkungen hat: Trilostan heisst der Wirkstoff, der Markenname ist Vetoryl.

Es gibt bei yahoo eine Gruppe, die sich seit Jahren mit Cushing und den Therapien auseinandersetzt und dort sind auch viele Erfahrungen vorhanden. Gute Ratschläge und viel abfragbares Wissen bekommt man da immer. Ich kann dir auch nur empfehlen, dich möglichst gut mit dem Thema auseinander zu setzen. Es ist einfach eine fiese Krankheit und weil sie mit Hormonen zu tun hat (Cortison ist ja ein Hormon) ist es auch nicht so, dass jeder TA sich gut damit auskennt.

Ich bin jetzt seit Cara's Operation in dieser yahoo-Gruppe und hab dort auch wirklich viel gelernt. Von daher kann ich dir sagen, dass es schon eine ganze Menge Hunde gibt, die wirklich lange und gut mit dem Vetoryl leben. Bei Cara geh ich andere Wege, sie wird naturheilkundlich behandelt. Was auch sehr nervenaufreibend sein kann und meine arme Hexe kriegt 'ne ganze Menge Spritzen. Die Option Vetoryl bleibt mir so noch.

Ich hoffe, das hilft dir erstmal ein bißchen. Material zum Lesen könnte ich dir auch ohne Ende anbieten, von simplen Zusammenfassungen für Laien bis hin zu Doktorarbeiten. Anfangs kapiert man nur Bahnhof, aber mit der Zeit arbeitet man sich schon ein.

Liebe Grüße
Gabi
 
Hallo Petra, hallo Gabi
(hab da wohl gestern die Namen von Hund und Herr verwechselt...:rolleyes: )
erstmal Danke - hab gerade den Link durchgelesen. Sehr interessant und aufregend.
Bei Mig geht nix mehr zu operieren, leider.
Den Ultraschall hab ich verschoben. Habe wirklich Angst vor dem Befund, wer weis was sie noch alles finden. Symptome sind Lehrbuchmäßig.
Die Organwerte sind alle grenzwertig, das ist aber schon längere Zeit so. Leider bekommt sie schon recht lange Tabletten die alle auf die Leber gehen.
Mig ist ja eine Totalbaustelle und das Cushing nur ein weiteres Übel - sie ist nicht mal 4 Jahre, ist auf fast alles allergisch, hat schwere HD beidseitig und Cauda Equina... Die Knochengeschichten werden nicht operiert, man weis ja gar nicht wo man anfangen soll und durch die extremen Allergien kommt schnell alles aus dem "Gleichgewicht", so das wir jegliche Narkose umgehen.
Sie bekommt (zusätzlich zum Dexa 0,5 und Schmerzmittel, Rimadyl 50) nun Forthyron und Viacutan Plus. Muskelrelaxans bekommt sie nur noch Notfallmäßig, da sie dann so abgeschossen ist, das ist kein Leben mehr!
Zumindest trinkt sie nicht mehr so schrecklich viel, wobei das bei drei Hunden immer recht schlecht festzustellen ist, das Fell wächst wieder ein wenig nach (sie war ein richtig nackeliges Schweinchen) und sie ist recht munter und macht einen zufriedenen Eindruck. Ihr Fressverhalten ist nur geringfügig besser geworden - eigentlich hat sie nur fressen im Kopf, ist aber nicht ganz Bulliuntypisch.
Es fällt mir sehr schwer irgendwelche Entscheidungen zu treffen. Vor ein paar Monaten ging es ihr so schlecht, da wollt ich sie gehen lassen. Nun wenn ich sehe wie gut sie drauf ist, bin ich froh über jeden einzelnen Tag...
Nach jeder neuen Diagnose sinkt meine Hoffnung und steigt meine Verzweiflung, nach jedem Strohhalm wird gegriffen...
Ok, die Allergien kenn ich mittlerweile gut und weis wie am besten im Griff zu halten. Die Knochensachen, da geht nur Linderung, aber der nächste Winter ist noch weit.
Aber Cushing macht mir Angst - worauf muss ich mich nun einstellen...?
Sollte ich lieber Abschied nehmen? Ich will auf keinen Fall das sie leidet!!!
Ich glaub es ist alles ziemlich wirr geschrieben :( aber in meinem Kopf ist auch grad alles sehr wirr... (bei meiner kleinen Mallorca Maus ist grad die Leishmaniose ausgebrochen...)

Liebe Grüße
Brille und die Mädels
 
Welche Tests wurden beim Bulli denn gemacht, um Cushing zu diagnostizieren? Ich frage deshalb, weil bei unserer Lotti ebenfalls die Diagnose Cushing im Raum stand.

Die Lütte ist mir Anfang des Jahres mehrfach "umgefallen", d.h. sie wurde nach größerer - später auch kleinerer - Belastung "ohnmächtig". Die Laborwerte vom Doc wiesen auf Cushing hin. Um diese Diagnose zu bestätigen oder entkräften haben wir folgende Tests gemacht (einfach, um ganz sicher zu gehen).

1. ACTH-Stimmulationstest
2. Kortisol/Kreatinin Quotient
3. High-dose Dexamethason Suppressionstest (HDDS)
4. Low-dose Dexamethason Test

Die Diagnose hat sich nach all diesen Tests nicht bestätigt :)
Zwar wissen wir noch immer nicht, warum sie ein erhöhtes Allgemein-Calcium und "Welpenfell" hat, aber warum sie umgefallen ist wissen wir nun. Wir sind wegen der anderen Dinge weiter am suchen ....:(
 
Eigentlich nur Bluttest. Und wenn man Mig sieht, sieht man alle körperlichen Merkmale - (bin allerdings erst recht spät zum Tierarzt, wollte keine neue Krankheit) am Bauch und an den Hinterläufen bis zum Oberschenkel keinen Haare mehr, am Kopf nur noch dünn behaart, die Ohren sehen angefressen aus, Pigmentstörungen also an einigen Stellen bekommt sie Flecken, an anderen werden die dunklen Flecken wieder rosa... ja und eben der extreme Durst. Sie hat auch schon diese Hängebauch - Wasserbauch.
Der Tierarzt will auch nicht zu sehr viel machen, da wenn irgendwas bei ihr in "Ungleichgewicht" gerät, ist das Leid groß und dauert viele Wochen um sich zu stabilisieren :(

Wieso ist Lotti umgefallen?
Mein alter Rüde hatte "Welpenfell" weil er kastriert war.
Hoffe es ist nix schlimmes!

Grüße
Brille und die Mädels
 
Liebe Brille

ich sag das mal ganz schonungslos. Wenn der Cushing nicht sauber diagnostiziert ist und du gehst davon aus, dass es Cushing ist - und es ist aber gar keiner - dann wird die Behandlung dafür sorgen, dass du Mig nicht mehr lange hast. Wenn es dagegen Cushing ist und du behandelst sie nicht - dann leidet sie völlig unnötig, weil du ihr mit einer Behandlung sehr viel an Lebensqualität zurückgeben kannst. Eine gründliche Diagnostik ist wirklich sehr wichtig. Und die Fehldiagnose Cushing hat nicht gerade Seltenheitswert, da hat Beckersmom schon völlig recht.


Sie bekommt (zusätzlich zum Dexa 0,5 und Schmerzmittel, Rimadyl 50) nun Forthyron und Viacutan Plus.
Hab ich das richtig gelesen Brille. Sie bekommt - jetzt aktuell - Cortison?????

Sorry aber: Man kann keine Krankheit diagnostizieren, die mit einem zu hohen Cortisol-Spiegel zusammenhängt, wenn man gleichzeitig Cortison gibt. Wiederum ist es unsinnig überhaupt von einer "Krankheit" zu reden, wenn ein Hund Symptome hat, die von zu viel Kortison herrühren.

Und wenn sie Dexa bekommt plus Rimadyl - was für Schmerzmittel bekommt sie denn noch zusätzlich????

Liebe Grüße
Gabi
 
Wieso ist Lotti umgefallen?

Lotti hat schon seit mehr als 3 Jahren ein leichtes Herzgeräusch, welches für einen leichten Klappenfehler gehalten wurde. Da sie putzmunter und agil war, wurde da gar nicht weiter nachgeguckt. Kürzlich waren wir wegen der Synkopen in der TK Hofheim zum Herzultraschall und da wurde dann eine angeborene Aortastenose festgestellt :( Nun ist es mir irgendwie ein Rätsel, dass sie übr 7 Jahre lang keinerlei Symphtome gezeigt hat. Was dieser Hund in seinem bisherigen Leben Bällchen nachgerannt ist :verwirrt:

Mein alter Rüde hatte "Welpenfell" weil er kastriert war.
Das hatte Lotti kurzzeitig nach ihrer Kastration im Alter von 11 Monaten, danach war das Fell wieder so wie es sein soll. Nun sieht sie aus als bestünde sie nur als Unterwolle und fühlt sich total flauschig an. Sie ist auch irgendwie keine Darkbrindle mehr sondern wirkt eher kariert :unsicher: Und ihre Körperfülle will trotz strenger Diät auch nicht weichen, wobei sie keinerlei Wasserablagerungen hat. Aber sie ist halt ein Moppelchen.

Hoffe es ist nix schlimmes!
Schlimm ist realtiv. Sie spricht auf den Beta-Blocker gut an und bisher hatten wir keinen Anfall mehr.


Ich drück Dir für Dein Mädel alle erdenklichen Daumen. Ich würde die Diagnose nochmal von einem anderen TA überprüfen lassen. Der Kortisol/Kreatinin Quotient-Test z.B. ist sehr easy und völlig stressfrei für den Hund. Lediglich an 2 Tagen etwas Morgenurin auffangen, dann gibts im Abstand von 8 Stunden dreimal Dexamethason und am 3. Morgen nochmal Urin auffangen.
Im Prinzip kann man aus diesem Ergebnissen bereits bestimmen, ob es ein NNR-Tumor ist oder ein hypophysenabhängiges M.Cushing ist.
Wäre das Ergebnis positiv, dann sollte man allerdings mit weiteren Tests absichern z.B. Dexamethason Low-Dose-Test), da dieser Test relativ unspezifisch ist und er kann auch bei anderen Problemen wie Lebererkrankungen, Nierenerkrankungen, Diabetes und Gebärbuttervereiterung positiv sein. All das konnten wir bei Lotti bereits ausschließen, da die Blutwerte bei Leber, Niere und Diabetes OK waren.
 
Hallo Gabi,
ja, der Irrsinn mit Cortison und der Diagnose Cushing ist mir auch aufgefallen...
Den Termin zum Ultraschall und erneuter Blutentnahme haben wir nächste Woche, wenn der Chef (TA) wieder da ist.
Das cortison gänzlich abzusetzen ist unmöglich! Einen Tag ohne und ihre Haut explodiert, und es dauert bis es sich wieder halbwegs normalisiert. Daher sind auch alle Versuche von Desensibilisierung ect fehlgeschlagen. Bin schon sehr froh das sie zur Zeit nur eine halbe Dexa benötigt, allerdings muss sie da Baden und eingecremt werden.
Rimadyl bekommt sie eine 50, wenn nötig auch 2. Wenn sie arg verspannt ist und die Massagen nix mehr helfen bekommt sie bis 2xtgl eine 50iger Tetrazepam. Das dosier ich frei nach ihrem Befinden... auch das Cortison wird bei Bedarf erhöht...
... auch wir haben erst mit Homöopathie und Heilpraktiker angefangen...
Mir ist absolut klar das Mig keine große Lebenserwartung hat und es eigentlich nur noch um Lebensqualität geht.
Forthyron ist ein Schilddrüsenmittel - diese Werte waren eigentlich ok, aber es hilft (Fell wächst, Allgemeinbefinden deutlich besser).
Wenn wir zu einem neuen Tierarzt gehen, um mal wieder einen neue Meinung zu hören, bekommen wir doch sehr ähnliche Dinge gesagt - und keiner will wirklich was tun...
 
Liebe Brille
okay. Wenn das so ist, dann kannst du dir jegliche Blutuntersuchungen bezüglich einer Sicherung der Diagnose Cushing ganz ohne Zweifel ersparen. Das ist einfach nur rausgeworfenes Geld. Auch eine eventuelle Behandlung verbietet sich von selbst.

Gehen wir mal - der Einfachheit halber - davon aus, dass deine Maus Cushing hat, ja? Cushing bedeutet zuviel Cortison im Körper. Das Zuviel hat die Symptome die du aufgezählt hast: viel trinken, bieseln, Haarausfall, Hängebauch, Pigmentveränderungen, usw. Eine Behandlung unterbindet die körpereigene Cortisonproduktion.
Für den Körper ist es egal, ob Cortison von aussen kommt oder er es selbst produziert. Bei chronischen Erkrankungen produziert der Körper manchmal auch von selbst mehr Cortison als "normalerweise".

*seufz* Das ist wohl echt mehr als übel. Ich fürchte, da kann keiner wirklich was tun.

Deine Heilpraktikerin könnte höchstens versuchen, die Symptome vom Cushing vielleicht ein bißchen abzuschwächen. Cara bekommt homöopathisches Cortison dafür und zusätzlich Echinacea comp. Beides sind Mittel von Heel und man kann sie auch sehr gut zusammen geben. An Tagen wo es Cara nicht so gut ging, hat sich diese Kombination sogar sehr bewährt.

Hilft bei Cara sehr, soweit kann ich dir das auch nur wärmstens ans Herz legen. Cara bekommt es gespritzt, das ist die wirksamste Methode. Ihre Lebensqualität ist um einiges besser, als ihre Untersuchungsbefunde. Man kann die Ampullen aber auch direkt ins Maul geben. Ob es davon Globuli gibt, weiss ich nicht.

Alles Liebe
Gabi
 
Ich weiß nicht, wie weit München von dir weg ist aber ich würde dir die TK an der Uni empfehlen.


Ich drück euch ganz fest die Daumen .
 
Unser Terrier hatte diese Krankheit auch ...

Unser Terrier hatte auch Morbus Cushing. Leider wurde die Krankheit sehr spät erkannt, so daß wir ihn letztes Jahr im August deshalb für immer gehen lassen mußten ...

Bei ihm war es so, daß er ungefähr eineinhalb Jahre vor seinem Tod eine kahle Stelle auf dem Rücken bekam. Die Haare dort fielen einfach aus und sind nicht mehr nachgewachsen. Als wir einige Zeit später zum Impfen in der Tierarztpraxis waren, ist denen das aufgefallen und es wurde ein Hautgeschabsel gemacht, weil sie Milben vermuteten.

Das Geschabsel ergab keine Milben, aber trotzdem wurde er munter weiter auf Milben behandelt. Unter anderem sollte ich ihn immer mit so einem furchtbar chemisch stinkendem Zeugs baden. Das habe ich einige Wochen gemacht, aber es ergab sich keine Besserung. Auf meine Einwände, ich würde nicht glauben, daß die Hautveränderung von Milben verursacht werden, wurde beim Tierarzt einfach nicht eingegangen, so daß ich mich entschloß, nicht mehr hinzugehen und ihn auch nicht mehr mit diesem Chemiemix zu baden. Statt dessen gingen wir einige Zeit später dann zur Heilpraktikerin. Mittlerweile hatte er sich die Stelle nämlich durch Kratzen mit dem Hinterfuß aufgekratzt und unter dem sich dort bildenden Schorf saß der Eiter :(.

Mit Hilfe der homöopathischen Behandlung schloß sich die Stelle wieder, aber es wuchsen keine Haare mehr nach. Da unser Terrier wuscheliges rauhhaariges Fell hatte, fiel die Stelle nicht so auf. Er war auch munter, so daß wir zunächst nichts weiter unternahmen. Einige Monate später jedoch kratzte er sich erneut die Haut an dieser Stelle auf. Wieder saß der Eiter unter dem sich bildenden Schorf. Wieder zur Heilpraktikerin, die Kügelchen halfen nochmal. Es war mittlerweile über ein Jahr vergangen, seit sich die kahle Stelle gezeigt hatte ...

Erneut einige Zeit später wieder das gleiche Problem. Wieder die Heilpraktikerin aufgesucht, die ihm Globuli verabreichte. Diesmal halfen sie jedoch nicht. Nochmal bei ihr angerufen, sie schickte eine Einmalspritze mit einem Mittelchen - das auch nicht half.

Es wurde immer schlimmer mit der Stelle auf seinem Rücken und er konnte nun im Schlaf das Wasser auch nicht mehr halten, so daß ich nach Empfehlung einer Kollegin mich dazu entschloß, einen neuen Tierarzt in der Stadt aufzusuchen. Das war Ende Juli 2007.

Der Tierarzt sah sich alles genau an, rasierte ihm an mehreren Stellen am Körper die Haare ab und schüttelte nur mit dem Kopf. Unser Hund hatte nicht nur diese eine entzündete Stelle, sondern noch mehrere veränderte Hautstellen am Körper. Außerdem durch die geschwächte Immunabwehr einen schweren Hautpilz über den ganzen Körper verteilt. Der Tierarzt sprach die Diagnose "Morbus Cushing" zwar als Vermutung aus, aber zunächst wurden nur die Hautprobleme angegangen und ein Blutbild angefordert.

Wir waren nun zwei- bis dreimal wöchentlich zum Verbandswechsel beim Tierarzt. Die Hautstellen sahen auch schon viel besser aus, aber das Problem mit dem Wasser verlieren bestand immer noch und er trank wahnsinnig viel. Nach ungefähr eineinhalb Wochen der Behandlung hatte er zwei, drei Tage, an dem es ihm wahnsinnig schlecht ging. Wir überlegten schon, ob wir ihn nicht besser erlösen lassen sollten, da rappelte er sich nochmal auf.

Als ich das nächste Mal beim Verbandswechsel war, sprach ich den Tierarzt nochmals auf das Problem mit dem unwillkürlichen Harnabgang im Schlaf an und bestand auf weitere Untersuchungen. Wir glaubten nämlich zu dem Zeitpunkt, daß er an der Zuckerkrankheit leiden würde und deshalb dieses Problem hatte.

Der Besuch beim Tierarzt war an einem Freitag, das Wochenende kam und unser Hund zeigte sich trotz dickem Verband wieder recht munter. Wir schöpften neue Hoffnung - bis ich Montag erneut mit ihm zum Verbandswechsel ging und der Tierarzt alle Hoffnungen zerstörte. Er hatte die Blutwerte vorliegen. Die Nierenwerte waren so schlecht, daß man schon fast von einem Nierenversagen sprechen konnte. Ich sollte entscheiden, was zu tun wäre: Ihn gehen lassen oder eine aufwendige Behandlung mit längerer stationärer Aufnahme und jede Menge Medikamente. Ich sagte, ich könne das nicht sofort entscheiden und nahm unseren Hund erstmal wieder mit.

Nun, um es kurz zu machen, der Tierarzt hat noch einige Blutwerte angefordert und damit die Diagnose gesichert, es war Morbus Cushing.

Unser Kleiner war 13, die Nieren schwer geschädigt ... Also haben wir uns dazu entschlossen, ihn gehen zu lassen. Schuldgefühle habe ich deshalb aber auch heute noch.

Es tut mir echt leid, daß ich Dir keine Geschichte mit positivem Ausgang bieten kann kann. Es ist heute das erste Mal, daß ich das Ganze überhaupt so erzähle.

Meiner Ansicht nach kann man gegen diese Krankheit den Kampf letztendlich nicht gewinnen. Man muß bei ihr sorgfältig abwägen, für welche Behandlung man sich entscheidet. Dafür wünsche ich Dir auf jeden Fall viel Kraft.

LG

-------------------------------------------------------------------------------------------------
Hier habe ich mich seinerzeit informiert: (Achtung, auch kein Happy End!)
 
Liebe Benjamine,
das mit eurem Hund tut mir sehr leid.
Auf "cushinghunde" war ich auch schon, dass kling auch alles nicht so toll.
Mir ist es eigentlich nur noch wichtig das Mig sich wohl fühlt. Weil selbst wenn wir diese Krankheit besiegen könnten, wären ihre Hüften und die Wirbelsäule immer noch kaputt und die vielen Allergien nicht überstanden :(:(:(
Daher habe ich mich auch gegen eine OP an den Knochen entschieden - letztendlich wären es mehrere große OP's, sie würde während dieser Zeit sicher auch leiden und wäre danach immer noch krank!
Nachdem, was ich nun auch hier gelesen und erfahren habe, habe ich mich gegen weitere Untersuchungen entschieden.
Mig bekommt weiterhin ihre Tabletten, wird gebadet und gecremt und sicher wird sie ein bisschen mehr verwöhnt als die anderen beiden Hunde.
Es tut sehr weh. 2005 und 2006 habe ich meine beiden alten Hunde wegen Krankheiten einschläfern lassen müssen, 2007 einen Pflegehund... Aber sie waren alt und hatten bis dahin ein schönes Leben gehabt (der Pflegehund sicher erst bei uns), aber Mig ist noch so jung und war eigentlich nie gesund.
Aber solange sie den "Bulli-Panzer-Gang" noch einschaltet, sich genüsslich auf dem Boden wälzt , sich immer da breit macht wo es am gemütlichsten ist und ich grad hin will... solange werde ich alles tun damit es ihr an nichts fehlt.
Und ich hoffe sehr den richtigen Zeitpunkt des loslassens nicht zu verpassen...

Danke für's "zuhören" und eure lieben Worte
Brille und die Mädels
 
Nachdem, was ich nun auch hier gelesen und erfahren habe, habe ich mich gegen weitere Untersuchungen entschieden.
Das solltest du auf keinen Fall machen. Sollte dein Hund eine Addison Krise bekommen, wird er leiden ohne Ende. Such dir einen Spezialisten, der den Cushing Grad (zB in wie fern ist die Leber geschädigt? sind die Nebennieren noch einigermaßen funktionstüchtig? etc) feststellt und dir eine Therapie vorschlagen kann. Gib nicht so schnell auf: dir und vor allem deinem Hund zu liebe.
 
Auf "cushinghunde" war ich auch schon, dass kling auch alles nicht so toll.

Diese Seite hat zur Gründung der Mailingliste geführt.
Bitte das folgende zu bedenken: Cushing - ist schlimm genug. Aber zu späte Diagnosen, falsche und inadäquate Behandlungen haben mit der Krankheit als solcher nichts zu tun.


Mir ist es eigentlich nur noch wichtig das Mig sich wohl fühlt. Weil selbst wenn wir diese Krankheit besiegen könnten, wären ihre Hüften und die Wirbelsäule immer noch kaputt und die vielen Allergien nicht überstanden :(:(:(

Das ist ja das Gemeine in Migs Fall, Brille. Du kannst die Krankheit nicht behandeln. Die Behandlung würde ja bedeuten, das Cortisol runterzufahren. Es abzusetzen wäre der erste Schritt darin, die Krankheit zu besiegen. Das kannst du schon nicht und noch viel weniger, kannst du den Cortisonspiegel noch zusätzlich absenken.

Der Cushing ist gar nicht dein Problem... den könntest du behandeln und zwar nicht besiegen, aber eine gute Zeitlang in Schach halten. Aber genau das kannst du ja nicht.

Es ist nicht Cushing, der für den traurigen Zustand von Mig verantwortlich ist. Sondern die Tatsache dass sie einen schon krankhaft hohen Cortisolspiegel braucht, um wenigstens den Zustand zu haben, den du jetzt siehst.

DAS ist weit schlimmer, als "nur" Cushing. Mig "braucht" den Cushing (= viel zu viel Cortison), um wenigstens noch so beinander zu sein, wie sie jetzt ist.
Es tut mir so unendlich leid ....

Traurige Grüße
Gabi


PS:
Rede mal wirklich mit deiner Heilpraktikerin Brille. Gegen die Nebenwirkungen des Cortisons kannst du schon ein bißchen was machen. Nicht heilen in dem Sinne, aber ein klein wenig mehr Lebensqualität kannst du sicher noch erreichen.
 
Nachdem, was ich nun auch hier gelesen und erfahren habe, habe ich mich gegen weitere Untersuchungen entschieden.
Das solltest du auf keinen Fall machen. Sollte dein Hund eine Addison Krise bekommen, wird er leiden ohne Ende.

Petra, wenn sie den Cushing nicht behandelt, droht meines Wissens nach auch kein Addison. Der hat ja mit den Therapien zu tun und nicht mit dem Cushing. Ich würde da auch keine Untersuchungen mehr machen - behandeln kann sie nicht, also macht das auch keinen Sinn. Die Organe werden durch die zu hohen Cortisonspiegel geschädigt, und ausser die Spiegel zu senken, kannst du eh nichts machen. Ob sie nun kein Lysodren gibt oder kein Vetoryl, spielt ja leider überhaupt keine Rolle mehr.

(Cushing = zu viel Cortison; durch Medikamente oder Überproduktion der Nebennieren oder beides wie bei Mig
Addison = zu wenig Cortison; durch Medikamente (Cushingtherapie) oder Insuffizienz der Nebennieren oder beides)

Liebe Grüße
Gabi
 
Bei uns war es etwas anders, Gaby. Anfänglich bildete sich noch Kortisol, als dann aber die NN versagten, trat die AK ein.
Sie soll keine Medis in Form von einer Chemo vergeben, aber sie schreibt:
Nachdem, was ich nun auch hier gelesen und erfahren habe, habe ich mich gegen weitere Untersuchungen entschieden.
und das bezieht nun mal alles (ständige Überprüfung des KG , Leberwerte etc) mit ein.
 
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