Beziehungskonzepte?

Natalie

15 Jahre Mitglied
Ich schon wieder mit so einer persönlichen Frage :D

Ich glaube, meine Tätigkeit als "wissenschaftliche Mitarbeiterin" in der Forschung schlägt direkt auf meine persönliche Neugierde durch :p

Da diesmal nix zum Klicken ist, auch hier und nicht unter "Umfragen".

In letzter Zeit gab es hier an verschiedener Stelle viele Diskusionen über Beziehungen, meist über gescheiterte :( Daher mal ein Grundsatzfragenthread ;)

Also, es gibt ja eine Vielzahl von Beziehungskonzepten. Eigentlich so viele, wie es Beziehungen gibt ;) Eckpunkte mögen mit anderen übereinstimmen, aber letztlich ist wohl jede Beziehung ein hochindividuelles Muster, was auch von Außen kaum bis gar nicht in Gänze zu bewerten ist (auch wenn man sich das gern mal anmaßt, ich selbst absolut eingeschlossen!)

Um die Diskussion gewisser Eckpunkte geht es mir hier. Es gibt derer viele, ich führe nur mal ein paar in beiden Extremen exemplarisch an:

Ganz generell gibt es wohl das eher symbiotische/(inter)dependente Beziehungskonzept oder das sehr individualistische/independente. Vereinfach: Das eher auf Gemeinsamkeiten bis hin zum Verschmelzen und das eher auf Unabhängigkeit bedachte.

Beispiele mit verschieden starkem Bezug:
- Zieht man zusammen oder nicht? Getrennte Zimmer oder nicht?
- Heiratet man oder nicht? Falls ja: Behält man seinen eigenen Namen oder nimmt man einen gemeinsamen an?
- Gemeinsame Konten/"Gemeinschaftskasse" oder alles getrennt?
- Jeder behält den Raum für eigene Entscheidungen ohne Rücksprache oder alles wird gemeinsam besprochen?
- Wie schauts's aus mit Privatsphäre/Intimsphäre: Trotz Beziehung sehr wichtig oder i einer Beziehung eher störend? Konkret: Briefgeheimnis wird beachtet oder nicht? Kennt der Partner Passwörter zu Mailaccounts und darf auch ganz selbstverständlich an Handtasche/Hand/Portemonnaie gehen? All sowas...
- Getrennte Freundeskreise oder nicht? Kann man auch mit jemandem befreundet sein, der den Partner gar nicht mag und umgekehrt (Stichwort: Loyalitätskonflikte oder nicht?)
- läuft die ganze Planung der Zukunft unter dem Überaspekt, dass man zusammen alt wird oder sichert man sich bei wichtigen Entscheidungen auch für den Fall einer Trennung ab?

Dann gibt es das eher hierarchische Beziehungskonzept mit Machtgefälle oder das auf Gleichberechtigung bedachte:
- Will man als Frau in erster Linie als gleichertig respektiert werden oder fügt man sich auch gern dem Willen eines starken Mannes und lässt sich gern "führen" bzw. trifft der Mann (in bestimmten Bereichen) Entscheidungen selbstverständlich allein?
- Wie ist die Rollenverteilung - klassisch oder modern?

Und z.B auch die Frage, was Partnerschaft grundsätzlich für einen bedeutet:
- Sieht man eine Partnerschaft als eine lange Kette von Kompromissen an? Sollte in einer Partnerschaft jeder auch mal zu Gunsten des Beziehung bzw. des Gemeinsamen persönlich zurück stecken (und das abwechselnd oder man trifft ich in der Mitte)?
- Oder sollte in einer Partnerschaft idealerweise keiner je zurückstecken müssen und jeder ganz er selbst sein und sich nie auf Kompromisse einlassen müssen - und wenn dies nicht ohne Streit möglich ist, passt man eben nicht zusammen und sollte sich trennen und einen Partner suchen, bei dem Kompromisse überflüssig sind, weil er einen in jeder Hinsicht so nimmt wie man ist?
- Verzichtet man auch auf persönliche Ziele, weil sie die Partnerschaft gefährden könnten (z.B. langer Auslandsaufenthalt ohne Partner)?

Was macht eine gute Beziehung für euch aus? Welchen Eckpfeilerkonzepten könntet ihr euch anschließen und welchen nicht? Welche anderen Eckpfeiler fallen euch ein oder sind in eurer Beziehung wichtig?

Mir ist schon klar, dass man diese Fragen nicht alle absolut beantworten kann.
Man ist in einen Punkten vielleicht eher auf der symbiotischen Seite und bei anderen eher auf der individualistischen.
Vielleicht gibt's sogar innerhalb der Einzelpunkte Unterschiede - man ist prinzipiell zu Kompromissen bereit, aber in einigen Punkten gibt's kein Entgegenkommen und daran hängt dann auch die Beziehung. Das ist aj normal, dass es ein paar feste Vorgaben gibt - aber es geht schon um's Generelle: Ist man prinzipiell zu Kompromissen bereit oder schickt man den Partner gleich wenn er eine "Änderung" fordert in die Wüste?

Komplexes, schwieriges, aber sehr interessantes Thema - mag trotzdem jemand was dazu sagen? Ich mach dann auch :p
 
  • 3. Mai 2024
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Hi Natalie ... hast du hier schon mal geguckt?
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Das ist viel zu viel Text,kannst du nicht mal so ein paar externe Stichpunkte angeben die man mit ja oder nein oder wie auch immer beantworten kann?
 
Ich glaube, meine Tätigkeit als "wissenschaftliche Mitarbeiterin" in der Forschung schlägt direkt auf meine persönliche Neugierde durch :p

Als ob Du vorher nie persönliche Fragen gestellt hättest ... :rolleyes::D

Mein Beziehungskonzept ist sehr einfach:

Man liebt - oder man liebt nicht. Alles dazwischen ist Täuschung.

Manchmal will man sich täuschen lassen oder glaubt es zu müssen (z.B. aufgrund komplizierter Lebensphasen / Umstände) - aber über kurz oder lang können diese Arten von Beziehungen nicht glücklich machen und somit auch nicht funktionieren.

Der Rest ist Nebensache.

Das war es schon. ;)
 
Das ist viel zu viel Text,kannst du nicht mal so ein paar externe Stichpunkte angeben die man mit ja oder nein oder wie auch immer beantworten kann?


Nein ;)

Komplexe Zusammenhänge lassen sich nicht beliebig reduzieren. Und mit Ja/Nein-Antworten wird man dem Thema nicht gerecht...
Ich gehe gern das Risiko ein, dass das Thema schnell versackt, weil keiner Lust hat den Roman zu lesen und mit einem eben solchen zu antworten. Das ist mir lieber als wenn ich zu sehr simplifizieren muss.

@ Luzi, aber es häuft sich. :p War doch auch nur Flachs - also der Zusammenhang ;)
Ich finde dein Konzept sehr schön. Wie beständig es allein über Jahrzehnte sein kann, finde ich jedoch fraglich. Ich bin der Ansicht, dass Liebe viel ausmacht - aber so ganz allein manchmal nicht reicht.
 
Was heisst denn komplexe Zusammenhänge ?Die sehe ich nicht,es geht um eine reine Fragenstellung und die kann man durchaus auch anders zusammenfassen.Du hast lediglich verschiedene Annahmen von "eventuell oder wie Modellen" zusammengebastelt.Die Zusammenhänge die Du vielleicht lesen willst ergeben sich doch dann von allein wenn jemand ein persönliches Fazit dazu schreibt
 
@ Luzi, aber es häuft sich. :p War doch auch nur Flachs - also der Zusammenhang ;)

Ach was. ;)

Aber jetzt haste wenigstens eine "Ausrede". Du sagst einfach, die Neugierde wäre berufsbedingt, da könntest Du gar nichts zu *gacker*. :p

Ich finde dein Konzept sehr schön. Wie beständig es allein über Jahrzehnte sein kann, finde ich jedoch fraglich. Ich bin der Ansicht, dass Liebe viel ausmacht - aber so ganz allein manchmal nicht reicht.

Es gibt da so ein schönes Zitat aus einem Film (Mexico:(

"Sag mir, wenn zwei Menschen sich wirklich lieben - sie es aber einfach nicht auf die Reihe kriegen - wann sagst Du Dir, genug ist genug?" - "Niemals."

Wie beständig dieser Schneewittchenglaube über Jahrzente sein kann, weiß ich leider nicht. Der Realist würde vermutlich sagen, das dies vollkommener Schwachsinn ist - und dem Romantiker geht das Herz auf.

Lass uns noch mal in ein paar Jahrzehnten miteinander sprechen - vielleicht sind wir dann beide um diese Erkenntnis reicher. ;)
 
Was heisst denn komplexe Zusammenhänge ?Die sehe ich nicht,es geht um eine reine Fragenstellung und die kann man durchaus auch anders zusammenfassen.Du hast lediglich verschiedene Annahmen von "eventuell oder wie Modellen" zusammengebastelt.Die Zusammenhänge die Du vielleicht lesen willst ergeben sich doch dann von allein wenn jemand ein persönliches Fazit dazu schreibt

Danny, dann antworte mir doch einfach nicht. Ich werde doch jetzt nicht ernsthaft, mein eigenes Posting nochmal zusammen fassen, nur weil du es nicht ganz lesen willst oder dir nicht selbst das für dich relevante raussuchen möchtest... :rolleyes:
 
Was macht eine gute Beziehung für euch aus? Welchen Eckpfeilerkonzepten könntet ihr euch anschließen und welchen nicht? Welche anderen Eckpfeiler fallen euch ein oder sind in eurer Beziehung wichtig?
Mir ist die Unterordnung am Wichtigsten, wenn es auf der Fährte klappt ist auch gut, aber die UO ist das A und O
 
Ganz generell gibt es wohl das eher symbiotische/(inter)dependente Beziehungskonzept oder das sehr individualistische/independente. Vereinfach: Das eher auf Gemeinsamkeiten bis hin zum Verschmelzen und das eher auf Unabhängigkeit bedachte.


In meinem Fall: eher auf unabhängigkeit bedacht. Ich finds sehr wichtig, dass man nicht permanent am partner klebt, auch noch ein eigenes leben, eigene freunde, eigene interessen hat. wenn man nämlich alles zusammen erlebt, hat man bald nichts mehr, was einem selber gehört, und auch nichts, was man mit dem parttner nur indirekt teilen kann, um als mensch noch interessant und eigenständig zu bliben.


Beispiele mit verschieden starkem Bezug:
- Zieht man zusammen oder nicht? Getrennte Zimmer oder nicht?

ich bin gegen zusammenziehen-eine eigene zuflucht ist mir wichtig, wenn man einfach mal seine ruhe haben will,oder um sich im falle von streit und spannungen mal aus dem weg gehen will. ausserdem macht man sich mit ner gemeinsamen wohnung zu stark abhängig-wenns dann massiv stress gibt und zur trennugn kommt, steht man blöd da, und verliert nicht nur seinen partner, sondern auch sein zuhause. Und man kann nicht einfach so auseinandergehen, weil erst noch wohnungssuche und umzug erledigt werden müssen-man muss sich also bis dahin noch ertragen, udn hat zusätzlich zur trennung noch weiteren stress. nein, danke


- Heiratet man oder nicht? Falls ja: Behält man seinen eigenen Namen oder nimmt man einen gemeinsamen an?

ich könnte mir, wenn ich den richtigen mann dazu hätte, mittlerweile sogar vorstellen, zu heiraten-früher war ich da strikt dagegen, da ich zum einen das gescichtliche konzept hinter der ehe ablehne, zum anderen der meinung bin, dass liebe keine gesellschaftliche legitimation braucht. allerdings würd ich wahnsinnig gerne meine eigene hochzeit feiern. ich würde dann wohl aber meinen namen behalten, weil der einfach teil meiner identität ist, und meinem angetrauten auch schlichtweg untersagen, mich als "seine frau" zu definieren.
Ausserdem nur mit ehevertrag und gütertrennung.

- Gemeinsame Konten/"Gemeinschaftskasse" oder alles getrennt?

Strikte Finanztrennung, zumindest bei grösseren sachen, und natürlich eigene konten. über gemeisames haushaltsgeld könnte man ja reden.

- Jeder behält den Raum für eigene Entscheidungen ohne Rücksprache oder alles wird gemeinsam besprochen?

natürlich eigerer entscheidungsraum, wobei der partner in wichtigen dingen natürlich miteinbezogen werden sollte


- Wie schauts's aus mit Privatsphäre/Intimsphäre: Trotz Beziehung sehr wichtig oder i einer Beziehung eher störend? Konkret: Briefgeheimnis wird beachtet oder nicht? Kennt der Partner Passwörter zu Mailaccounts und darf auch ganz selbstverständlich an Handtasche/Hand/Portemonnaie gehen? All sowas...


ganz elementar wichtig. Möglciherweise würde ich meinen partner trotz cookies noch ohne extra passwortschutz an meinen rechner lassen, aber nur, wenn ich mich drauf verlassen kann, dass er nichts unauuthorisiert liesst oder mir hinterherspioniert.
Myspace, foren ect zu durchtöbern, wäre ein vertrauensbruch, der das ende der beziehung bedeuten würde. und an meiner handtasche oder dem handy hat niemand was zu suchen

- Getrennte Freundeskreise oder nicht? Kann man auch mit jemandem befreundet sein, der den Partner gar nicht mag und umgekehrt (Stichwort: Loyalitätskonflikte oder nicht?)

halte ich für sehr wichtig, um sich ein gewisses mass an eigenständigkeit zu erhalten, wobei eine gewisse verschmelzung schon wünschenswert ist. ich bin auch der meinung, dass man in einer beziehung die freunde des partners akzeptieren sollte, ob man sie nun mag oder nicht. nur sollte man den partner dann eben nicht allzu sehr mit dem antiphatieträger konfrontieren


- läuft die ganze Planung der Zukunft unter dem Überaspekt, dass man zusammen alt wird oder sichert man sich bei wichtigen Entscheidungen auch für den Fall einer Trennung ab?

Ich gehe bei jeder beziehung davon aus, dass sie früher oder später scheitern wird, also hab ich natürlich eher konzepte für "was, wenns in die brüche geht". gemeinsame pläne treffe ich nur kurz-bis mittelfristig für überschaubare zeiträume


Dann gibt es das eher hierarchische Beziehungskonzept mit Machtgefälle oder das auf Gleichberechtigung bedachte:
- Will man als Frau in erster Linie als gleichertig respektiert werden oder fügt man sich auch gern dem Willen eines starken Mannes und lässt sich gern "führen" bzw. trifft der Mann (in bestimmten Bereichen) Entscheidungen selbstverständlich allein?
- Wie ist die Rollenverteilung - klassisch oder modern?

ich lege absoluten wert auf eine gleichberechtigte beziehung auf einer gemeinsamen ebene. Allerdings brauch ich unbedingt einen mann mit starker persönlichkeit an meiner seite, der sich abgrenzen kann, mir auch mal paroli bietet, und (eigen)verantwortung übernimmt. Mit einem softie, der mir jeden wunsch von den augen abliest, werde ich nicht glüclklich, da lasse ich dann das herrische, zickige miststück raushängen.
Rollenverteilung? wechselnd, würdeich sagen. ich kann dominant wie auch submissiv sein, bin zwar auch gerne mal fürsorglich wie eine gute ehefrau aus den 50ern, bekoche und verwöhne meinen partner-bloss auf dauer will ich diese rolle auch nicht


Und z.B auch die Frage, was Partnerschaft grundsätzlich für einen bedeutet:
- Sieht man eine Partnerschaft als eine lange Kette von Kompromissen an? Sollte in einer Partnerschaft jeder auch mal zu Gunsten des Beziehung bzw. des Gemeinsamen persönlich zurück stecken (und das abwechselnd oder man trifft ich in der Mitte)?
- Oder sollte in einer Partnerschaft idealerweise keiner je zurückstecken müssen und jeder ganz er selbst sein und sich nie auf Kompromisse einlassen müssen - und wenn dies nicht ohne Streit möglich ist, passt man eben nicht zusammen und sollte sich trennen und einen Partner suchen, bei dem Kompromisse überflüssig sind, weil er einen in jeder Hinsicht so nimmt wie man ist?


Letzteres. Klar, in gewissem rahmen müssen kompromisse schon sein, udn der partner hat natürlich grundsätzlich ein mitsprache-und mitentscheidungsrecht. aber im prinzip kommts halt immer drauf an, wo man seine prioritäten setzt, was man will, und welchen preis man bereit ist, zu zahlen.
Manchmal lässt sich ein guter kompromiss finden, mit dem beide leben können, ohne allzu viel aufzugeben, manchmal muss man aber auch seinen weg gehen, notfalls auf kosten des partners-oder selber zurücjkstecken, weil einem der partner mehr wert ist.
solange man jede diser entscheidungen voir sich selber rechtfertigen kann, finde ich beides ok. an zugeständnissen sollte man allerdings nicht ersticken, sich deswegen nicht verbiegen-dann passt es nicht.
ein guter kompromiss wäre zb bei der frage nach nem gemeinsamen wohnsitz zwei wohnungen im selben haus-wenn man aber zb in einer situation ist, wo einer kinder will, der andere partout nicht, wird sich kein komprom9iss finden lassen-entweder einer steckt zurück, oder man trennt sich-und in dem fall zurückszustecken wäre so ein ding, bei dem man sich zu sehr verbiegen würde

- Verzichtet man auch auf persönliche Ziele, weil sie die Partnerschaft gefährden könnten (z.B. langer Auslandsaufenthalt ohne Partner)?

kommt drauf an, wie wichtig sie einem sind-ich würd wohl versuchen, beides unter einen hut zu kriegen

Was macht eine gute Beziehung für euch aus? Welchen Eckpfeilerkonzepten könntet ihr euch anschließen und welchen nicht? Welche anderen Eckpfeiler fallen euch ein oder sind in eurer Beziehung wichtig?

Eine gute beziehung beruht für mich auf 100% akzeptanz des anderen, ehrlichkeit, offenheit, respekt und toleranz gegenüber. sie lässt einem freiheit, bietet aber trotzdem eine sichere zuflucht, einen geliebten menschen, auf den man sich verlassen kann. In einer gut funktionierenden beziehung kann man man selbst sein, ohne den ganzen ansprüchen, die man sonst in beruf etc genügen muss, gerecht werden zu müssen, weil man weiss, der partner schätz einen als die person, die man ist.
Mein partner sollte mein geliebter, verlässlicher freund, und partner sein. man sollte sich gegenseitig den rücken freihalten, dafür sorgen, dasse s dem anderen gut geht, ihn unterstützen und sich gegenseitig was gutes tun.
Akzeptanz, ehrlichkeit, vertrauen, offenheit, zuneigung sind für mich die wichtigsten eckpfeiler, ich wünsche mir, und gewähre, in einer beziehung viel freiheit und wenig anspruchsdenken. liebe und zuneigung muss aus freiem willen gegeben werden, nicht eingefordert-und da zuneigung in aller regel auf gegenseitigkeit beruht, kann das auch funktionieren, weil damit rücksichtnahme und eben der wunsch, den partner glücklich zu machen, einhergehen.
ach ja, udn ich führe meine beziehungen, sofern der partner damit einverstanden ist, am liebsten gegenseitig offen


Das ist aj normal, dass es ein paar feste Vorgaben gibt - aber es geht schon um's Generelle: Ist man prinzipiell zu Kompromissen bereit oder schickt man den Partner gleich wenn er eine "Änderung" fordert in die Wüste?

Prinzipiell bin ich schon kompromissbreiet-aber eben nur solange ich mir selbst dabei treu bleiben kann, mir der partner verzicht wert ist-kann ich die geforderte änderung nicht tragen würde ich ihn wohlin die wüste schicken-aber das ist eben situationsabhängig
 
Für meine Ehe die seit 14 Jahren besteht, brauche ich gar nicht so viele Worte wie du.

Mein Mann ist 5 Jahre jünger, in seiner Umgangssprache öfter mal ein Prolet. Es interessiert ihn überhaupt nicht was andere über ihn denken und er pflegt keine Freundschaften.

Nicht jeder mag ihn und es gibt Leute, die mich fragen ob er immer so schlechte Laune hätte.:D Ich sag dann immer, ich bin seine Frau und nicht seine Mutter frag ihn selbst.

Ich muß mir keinen Freiraum verschaffen, den verschafft er mir selbst, indem er nicht von mir erwartet, das ich ständig um ihn rum koche und putze etc.
Auf sein Hobby angesprochen hat er mal gesagt das sei seine Frau und das wäre teuer genug :D

Wir können super gut streiten, manchmal auch sehr laut, aber in Frage stellen ob wir uns lieben, würden wir nicht und es wird auch nicht nächtelang diskutiert.

Viele haben dieser Ehe keine Chance gegeben, einige davon sind inzwischen geschieden.:D

Gruß
Helga
 
- Zieht man zusammen oder nicht? Getrennte Zimmer oder nicht?
Hm, irgendwie kam das so das ich hier mehr oder weniger gewohnt habe. Viel drüber geredet haben wir nie, ob oder ob nicht. Irgendwann kam mein Mann (damals noch Freund) mit dem Untermietvertrag an: "Hier, ich mag keine halben Sachen" ;)
- Heiratet man oder nicht? Falls ja: Behält man seinen eigenen Namen oder nimmt man einen gemeinsamen an?
Ich wollte niemals heiraten. Ich hab bei meinen Eltern gesehen wie die Ehe in die Brüche ging, das wollte ich niemals erleben. Wir sind jetzt seit 4,5 Jahren verheiratet und ich bereue es nicht. Als der Standesbeamte fragte warum wir heiraten wollen und mein Mann grinsend die Antwort gab "wegen den Steuern", da wusste ich warum ich ihn heiraten wollte ;)
Für mich war von Anfang an klar dass ich seinen Namen annehmen werde, auch wenn der in einigen Bereichen ziemlich negativ behaftet ist. Ich finde, eine Familie sollte den gleichen Namen tragen, aber das ist meine persönliche Einstellung.
-
Gemeinsame Konten/"Gemeinschaftskasse" oder alles getrennt?
Darüber haben wir uns damals lange den Kopf zerbrochen. Wir haben getrennte Konten, aber jeder kann Geld vom anderen abheben wie er lustig ist, allerdings auch erst seit wir verheiratet sind.
- Jeder behält den Raum für eigene Entscheidungen ohne Rücksprache oder alles wird gemeinsam besprochen?
Alles "große" wird hier besprochen, Fussballkarten oder Halsbänder kaufen wir ohne die "Erlaubnis" des anderen ;)
- Wie schauts's aus mit Privatsphäre/Intimsphäre: Trotz Beziehung sehr wichtig oder i einer Beziehung eher störend? Konkret: Briefgeheimnis wird beachtet oder nicht?
Hm... ich würde nicht wirklich auf die Idee kommen die Briefe zu öffnen. Warum auch?
Kennt der Partner Passwörter zu Mailaccounts und darf auch ganz selbstverständlich an Handtasche/Hand/Portemonnaie gehen? All sowas...
Ja, warum auch nicht?
- Getrennte Freundeskreise oder nicht? Kann man auch mit jemandem befreundet sein, der den Partner gar nicht mag und umgekehrt (Stichwort: Loyalitätskonflikte oder nicht?)
Wir haben durch die Feuerwehr einen gemeinsamen Bekannten und Freundeskreis. Mein Mann "darf" aber auch alleine weg gehen, so wie ich auch alleine weggehen darf. Komischerweise haben wir beide aber ein Problem wenn es sich um "andersgeschlechtliche" Bekannte handelt, bei Leuten die man lange kennt (und auch der Partner kennt) ist es allerdings kein Problem.
- läuft die ganze Planung der Zukunft unter dem Überaspekt, dass man zusammen alt wird oder sichert man sich bei wichtigen Entscheidungen auch für den Fall einer Trennung ab?
Wenn es so ist, dass man schon heimlich an "Trennung" denkt und "vorsorgt", dann kann man sich das ganze in die Haare schmieren.
- Will man als Frau in erster Linie als gleichertig respektiert werden oder fügt man sich auch gern dem Willen eines starken Mannes und lässt sich gern "führen"
Sowohl als auch ;)
- Wie ist die Rollenverteilung - klassisch oder modern?
Kommt drauf an in welcher Hinsicht. Handwerkliches überlasse ich ihm gerne! ;)
- Sieht man eine Partnerschaft als eine lange Kette von Kompromissen an? Sollte in einer Partnerschaft jeder auch mal zu Gunsten des Beziehung bzw. des Gemeinsamen persönlich zurück stecken (und das abwechselnd oder man trifft ich in der Mitte)?
Egal in welcher Gesellschaft man ist, man muss immer Kompromisse eingehen.
- Oder sollte in einer Partnerschaft idealerweise keiner je zurückstecken müssen und jeder ganz er selbst sein und sich nie auf Kompromisse einlassen müssen - und wenn dies nicht ohne Streit möglich ist, passt man eben nicht zusammen und sollte sich trennen und einen Partner suchen, bei dem Kompromisse überflüssig sind, weil er einen in jeder Hinsicht so nimmt wie man ist?
Wie soll das gehen? Das fängt schon beim Essen an: der eine will das essen, der andere was anderes...
- Verzichtet man auch auf persönliche Ziele, weil sie die Partnerschaft gefährden könnten (z.B. langer Auslandsaufenthalt ohne Partner)?
Schwierige Frage vor der wir grade selber stehen. Jobangebot dort, wo ich niemals im Leben freiwillig hingehen würde (eigentlich wir beide nicht, aber es wäre ein ziemlicher Karrieresprung für meinen Mann). Haben noch ein wenig Zeit das auszukaspern, aber letztendlich würde ich mitgehen wenn er sich entschließen würde zu gehen, ich hab ihn geheiratet, ich möchte mit ihm zusammensein und letztendlich kommt es uns beiden zu Gute. Es gibt immer Mittel und Wege es zusammen zu schaffen, es müssen sich nur beide drauf einlassen.
Was macht eine gute Beziehung für euch aus?
Vertrauen, Ehrlichkeit, Humor, Zärtlichkeit

Für meine Ehe die seit 14 Jahren besteht, brauche ich gar nicht so viele Worte wie du.

Mein Mann ist 5 Jahre jünger, in seiner Umgangssprache öfter mal ein Prolet. Es interessiert ihn überhaupt nicht was andere über ihn denken und er pflegt keine Freundschaften.

Nicht jeder mag ihn und es gibt Leute, die mich fragen ob er immer so schlechte Laune hätte.:D Ich sag dann immer, ich bin seine Frau und nicht seine Mutter frag ihn selbst.

Ich muß mir keinen Freiraum verschaffen, den verschafft er mir selbst, indem er nicht von mir erwartet, das ich ständig um ihn rum koche und putze etc.
Auf sein Hobby angesprochen hat er mal gesagt das sei seine Frau und das wäre teuer genug :D

Wir können super gut streiten, manchmal auch sehr laut, aber in Frage stellen ob wir uns lieben, würden wir nicht und es wird auch nicht nächtelang diskutiert.

Viele haben dieser Ehe keine Chance gegeben, einige davon sind inzwischen geschieden.:D
Geil, sind wir mit dem gleichen Mann verheiratet?! :D
Egal für was die anderen Menschen ihn halten, für seine Familie würde er töten. Mehr will Frau doch garnicht :love:
 
Also hier unsere Beziehunskiste:

Wir sind seit 23 Jahren verheiratet, 3 Kinder insesamt sind wir 26 Jahre zusammen.

Geld:

Wir sind beide berufstätig,ich voll sie 3/4 , jeder hat sein eigenes Konto, sie bestreitet mit ihrem den Lebensunterhalt, ich die laufenden Kosten wie Versicherungen, Raten fürs Haus usw, wenns net langt bei ihr kann sie auf mein Konto zurückgreifen, sie hat alle Vollmachten auf mein Konto, aber ich nicht auf ihres. Nennt man so was altväterlich ? Wurde mir ja schon vorgeworfen.

Freiräume/Freunde:

Habe ich und sie, ist mir sehr wichtig auch mal mit Freunden alleine unterwegs zu sein.
 
Danke für eure Antworten. Finde sie sehr interessant!

Mein eigenes Konzept kommt deinem, Klopfer, sehr nahe. Werde später auch noch genauer auf meine eigenen einzelnen Fragen eingehen :D Bin glaube ich doch noch ein bisschen extremer symbiotischer :p

Sirikith, dein Konzept ist ja zunehmend mehr verbreitet. Ich kannes vom Kopf her auch gut nachvollziehen, bei der Instabilität in heutigen Beziehungen ist das sicher sehr vernünftig und kann dem eigenen Seelenheil im Fall der Fälle sehr förderlich sein. Ich könnte so aber nicht leben, das ist mir viel zu wenig "Partnerschaft" - also für meine persönlichen Gefühle. Und eine Beziehung eingehen bzw. leben mit dem ständigen Hintergedanken, dass es eh vielleicht nicht hält (und entsprechende Vorkehrungen treffen) - auch das wäre nichts für mich und würde mich umgekehrt auch sehr verletzen.

Ich kann das Ganze jedoch auch nur aus meiner eigenen sehr beschränkten Perspektive sehen. Ich bin mit meinem Freund quasi zusammen erwachsen geworden. Wir sind ein Paar seit wir 14/15 sind und teilen eine Wohnung seit wir 16/17 sind. Einen großen Teil unserer Individualentwicklung haben wir also gemeinsam durchlaufen. Ehrlich gesagt kann ich mir ein Leben ohne ihn gar nicht vorstellen, ich bin ja fast mein halbes Leben mit ihm zusammen (bin jetzt 27, sind jetzt im nächsten Monat also 13 Jahre zusammen).
Auch sind wir füreinander daher die ersten richtig "festen"/"ernsten" Partner, haben also noch keine Erfahrungen mit Trennungen.

Wenn diese Beziehung mal zerbricht und ich dann - unter vollig anderen Voraussetzungen als es bei der aktuellen Beziehung der Fall war - eine neue Partnerschaft eingehen würde, sähe ich vieles vermutlich ganz anders. Im Prinzip ist ja jede Beziehung auch Mitprodukt der bereits vorangegangenen - und da gibt's bei uns halt keine.
 
Die ganze Sache ist ausgesprochen komplex, keine Frage. Und hat sehr viel mit den einzelnen Individuen zu tun, die eine Beziehung eingehen...

Bei mir ist es vermutlich ziemlich einfach (vermutlich deshalb, weil man ja nie wissen kann, was noch kommt und wie das Leben sich ändert:(

Ich bin von meinen Eltern zu einem sehr eigenständigen Menschen erzogen worden, mit Rückgrat und der Fähigkeit, mich durchzusetzen. Mein Dickkopf tut sein Übriges. Zusammen mit der Lebenserfahrung und dem nicht mehr ganz jugendlichen Alter macht mich das ziemlich schwer genießbar. Man könnte auch sagen: Ich bin ziemlich verschroben. Ich glaube, das einzige, was mich auf Dauer erträglich macht, ist, dass ich (auch) an das Wohl des Partners denke und genau so viel einstecken kann, wie ich austeile. Und mir zumindest eines Teils meiner Fehler bewusst bin. :D

Aber ich glaube nicht, dass es jemand auf längere Zeit mit mir in einer Wohnung aushalten könnte und bei mir bin ich mir sogar sicher: Ich würde mittelfristig Amok laufen.

Ich habe mein eigenes Leben, ich habe mein eigenes Heim, das ich mir nach meinen Vorstellungen eingerichtet habe und das mir als Rückzugspunkt sehr wichtig ist. Die Anwesenheit einer anderen Person in dieser "Höhle" wird von mir ziemlich schnell als Störung empfunden. (Besuch ist wie Fisch: Am dritten Tag fängt er an zu stinken.) Außerdem brauche ich zwingend die Möglichkeit, mich zurückzuziehen, alleine zu sein. Einfach nur in einen anderen Raum zu gehen und die Tür zu schließen befriedigt dieses Bedürfnis nur teilweise und kann nur eine Übergangsmöglichkeit sein. Also verbietet sich das Zusammenziehen für mich. Es wäre ziemlich schnell der Tod der Beziehung.

Arbeiten wir doch einfach mal die Fagen ab.

- Zusammen ziehen habe ich schon beantwortet.

- Heirat. Nie und nimmer. Wozu? Ich brauche das nicht, um mir der Zuneigung eines Partners sicher zu sein. Vermutlich kenne ich auch einfach zu viele gescheiterte oder unglückliche Ehen.

- gemeinsame Konten? Nie und nimmer!!! Mein Sicherheitsbedürfnis lässt dieses Risiko einfach nicht zu. Dazu bin ich mir der Tragweite der Folgen, die ein Missbrauch hätte, zu deutlich bewusst. Trotzdem habe ich durchaus schon einem Partner eine Vollmacht über mein Konto eingeräumt. Und dass man sich gemeinsame Unkosten teilt, sollte selbstverständlich sein.

- Entscheidungen? Wenn sie beide betreffen, werden sie auch gemeinsam getroffen. Selbst, wenn es nur um so kleine Dinge geht, ob man eine Einladung an beide annimmt oder nicht. ...oder vielleicht sind diese Dinge auch gar nicht sooo klein...

- Die Privat-/Intimsphäre sollte man sich auch in einer Beziehung bewahren bzw. sie beim Partner respektieren. Das ist der Respekt vor dem Menschen an sich. Und ein Mann, der das Briefgeheimnis im weitesten Sinne nicht respektiert, würde hochkant rausfliegen. Ich halte mich da auch ganz strikt dran. Vielleicht auch, weil mein Vater mir das als Kind im wahrsten Sinne des Wortes eingeprügelt hat. Die Art war falsch, in der Sache hatte er Recht.

- getrennter Freundeskreis? Wenn es nur um einzelne Personen geht, mit denen der Partner so gar nicht kann, man selber aber umso mehr, dann ist das ok. Halte ich mit meiner Freundin andersrum seit mittlerweile 25 Jahren so. Wir können mit den jeweiligen Partnern der anderen so gar nichts anfangen (um es vorsichtig auszudrücken), respektieren aber die Lebenssituation der anderen und versuchen, den Partnern möglichst aus dem Wege zu gehen. Dieser Burgfrieden hat sich jetzt etwas verändert, weil meine Freundin meinen Freund auch gut leiden kann. Das erleichtert vieles. Trotzdem ist es ihr und mir wichtig, dass es Treffen unter vier Augen gibt.
Darüber hinaus ist ein gemeinsamer Freundeskreis schon wichtig. Man ist schon während der Arbeitszeit voneinander abgeschnitten, da sollte man zumindest einen großen Teil der Freizeit (vor allem, wenn man nicht zusammen wohnt) miteinander verbringen.

- miteinander alt werden? Wenn einem wirklich was am anderen liegt, dann hat man natürlich ein "langfristiges Konzept". Wenn man sich das nicht vorstellen kann oder das nicht will, dann sollte man auf die Beziehung verzichten oder sie ehrlicherweise nicht "Beziehung" nennen. Wie lange es tatsächlich hält, wie tragfähig die gemeinsame Basis ist, zeigt nur die Zeit. An meiner Großcousine habe ich ja gesehen, dass einem auch eine Zeitspanne von 30 Jahren keine Sicherheit bietet... Aus reinem Selbstschutz sollte man das im Hinterkopf behalten.

- Machtgefälle, Gleichberechtigung. Hmpff. Wenn man "Gleichberechtigung" im Sinne der klassischen Rollenverteilung versteht, dann bin ich sehr für Gleichberechtigung, bzw. jeder Partner könnte mir mit antiquierten Vorstellungen den Buckel runter rutschen - wenn er es denn überhaupt schaffen würde, mir mit einem solchen Ansinnen zu kommen. :D

Aber ein Machtgefälle hast Du in jeder Beziehung. Ich habe in diesem Bezug noch nie eine gleichberechtigte Partnerschaft gesehen. Und wenn es sie gäbe, dann müsste es sich um eineiige Zwillinge handeln, damit das Ganze nicht irgendwann zu einem Machtkampf ausartet. Allerdings sind die Macht-Grundlagen sehr unterschiedlich und eine solche Beziehung bedeutet üblicherweise auch nicht, dass einer durch den anderen unterdrückt wird.

- Kompromisse? Mein Gott, das ganze Leben ist ein einziger Kompromiß!! Wenn man gerade in einer Partnerschaft nicht in der Lage ist, Kompromisse einzugehen, dann sollte man sich in ein Kloster zurück ziehen oder besser gleich eine Einsiedelei gründen. Aber jeder Mensch hat einen Kern von Punkten, die für ihn nicht verhandelbar sind. Wenn Kompromisse diese Punkte berühren, bekommt die Partnerschaft eine Schieflage, die sich evtl. erst nach Jahren bemerkbar macht. Als hier im Forum bekanntes Beispiel fällt mir dazu spontan Midivi und ihr Hundewunsch ein. Natürlich war das in dieser Beziehung nur ein Aspekt unter vielen, aber es war einer ihrer auf Dauer nicht verhandelbaren Punkte.

Und ich wage jetzt einfach mal die kühne These, dass, wenn es in einer Beziehung einen dieser Knackpunkte gibt, diese Beziehung von vornherein zum Scheitern verurteilt ist. Denn dann ist die Basis schon löchrig. Und ein löchriges Fundament lässt sich nicht dauerhaft mit "Liebe" verkleistern.

- Die Frage (bei Dir eigentlich nur ein Unterpunkt von "Kompromiss"), ob man sich so weitreichende Entscheidungen wie Auslandsaufenthalt zuliebe des Partners verkneifen sollte, kann man auch umdrehen. Hat der Partner das Recht, einem eine große Chance zu verbauen, nur, weil er nicht alleine bleiben will oder Angst hat, dass die Beziehung zerbricht? Diese Frage kann man nicht mit ja oder nein beantworten. Das ist immer von der jeweiligen Situation und den Handelnden und ihren Motivationen abhängig.

Mein Beispiel: Mein Freund ist Bäcker, hat daher (und weil wir in Ba-Wü ohne Flächentarifvertrag sind) einen beschämend geringen Lohn und auf der anderen Seite finanzielle Verbindlichkeiten. Das Geld ist knapp und wird es auch noch auf absehbare Zeit bleiben. Es gab vor kurzem die vage Chance (mehr wurde daraus nicht), für drei Jahre in die Emirate zu gehen. Bei ähnlich bescheidener Lebensweise wie hier, wäre er nach den drei Jahren finanziell saniert gewesen und hätte sich sogar noch ein Sümmchen ansparen können. Er ist noch jung, 11 Jahre jünger als ich. Wäre diese Chance konkret geworden, ich hätte nicht mehr in den Spiegel schauen können, wenn ich es ihm ausgeredet hätte! Wie könnte ich ihm eine solche Möglichkeit, die Zukunft, die Chance auf eine solche Erfahrung, verbauen und dann noch erzählen, ich würde ihn lieben? Lieben heißt auch loslassen können. Liebe heißt Vertrauen. Klar, nach drei Jahren wäre möglicherweise alles anders gewesen und diese Beziehung Geschichte. Aber wenn sie das nicht überstanden hätte, hätte sie so oder so keine solide Basis gehabt. Ich hätte vielleicht eine Beziehung verloren, aber sicher einen Freund gewonnen...

Viele Grüße
Petra
 
- Zieht man zusammen oder nicht? Getrennte Zimmer oder nicht?
Ja, und wir haben zusammen 5 Zimmer
- Heiratet man oder nicht? Falls ja: Behält man seinen eigenen Namen oder nimmt man einen gemeinsamen an?
steht bei uns nicht zu diskussion, allerdings würde ich im Falle einer Hochzeit seinen Namen annehmen, auch wenn der aufgefallener ist, aber er ist am "aussterben"
- Gemeinsame Konten/"Gemeinschaftskasse" oder alles getrennt?
Jeder verdient sein Geld, es gibt einen monatlichen Festbetrag den wir auf ein gemeinsames Konto einzahlen. Davon bezahlen wir Miete / gemeinsame Hobbies / Versicherungen / Telefon etc... sonst darf jeder mit seiner Kohle machen was er will
- Jeder behält den Raum für eigene Entscheidungen ohne Rücksprache oder alles wird gemeinsam besprochen?
Wie meinen? Wir stimmen unsere Termine ab, aber er hat seine Kumpels und geht da regelmäßig zum Kartenspielen oder ähnliches, ich hab meine Arbeit im TH und meine Hunde, ich hab nen Freundeskreis und er seinen. Ist bei uns eher so ein Mischding
- Wie schauts's aus mit Privatsphäre/Intimsphäre: Trotz Beziehung sehr wichtig oder i einer Beziehung eher störend? Konkret: Briefgeheimnis wird beachtet oder nicht? Kennt der Partner Passwörter zu Mailaccounts und darf auch ganz selbstverständlich an Handtasche/Hand/Portemonnaie gehen? All sowas...
Passwörter sind bekannt, egal zu was, seis Onlinebanking, Emails, Handys... egal, er holt meinen Geldbeutel wenn ich es ihm sage und nimmt den auch mal mit zum Einkaufen, ansonst hat er kein Interesse an meiner Handtasche, ebenso nicht an meinen Emails oder ähnlichem, ebenso umgekehrt. Post macht jeder seins auf, die Briefe liegen dann aber offen rum.
- Getrennte Freundeskreise oder nicht? Kann man auch mit jemandem befreundet sein, der den Partner gar nicht mag und umgekehrt (Stichwort: Loyalitätskonflikte oder nicht?)
wir haben jeder seinen eigenen Freundeskreis, teilweise mag ich die Jungs, den ein oder anderen kann ich weniger ab bzw. dessen Frau / Freundin nicht . Ist bei ihm auch umgekehrt so. Was aber dann halt mit dulden abgehackt ist. Wir haben auch Paare, die wir zusammen kennen gelernt haben.
- läuft die ganze Planung der Zukunft unter dem Überaspekt, dass man zusammen alt wird oder sichert man sich bei wichtigen Entscheidungen auch für den Fall einer Trennung ab?
Wir haben uns für ein Leben zusammen entschieden und planen das auch so. Wir hatten aufs- und abs und wollen Probleme gemeinsam bewältigen ;)
- Will man als Frau in erster Linie als gleichertig respektiert werden oder fügt man sich auch gern dem Willen eines starken Mannes und lässt sich gern "führen" bzw. trifft der Mann (in bestimmten Bereichen) Entscheidungen selbstverständlich allein?
wir führen unser Leben gemeinsam und passen in kein Raster
- Wie ist die Rollenverteilung - klassisch oder modern?
modern triffts am ehesten
- Sieht man eine Partnerschaft als eine lange Kette von Kompromissen an? Sollte in einer Partnerschaft jeder auch mal zu Gunsten des Beziehung bzw. des Gemeinsamen persönlich zurück stecken (und das abwechselnd oder man trifft ich in der Mitte)?
Natürlich gehen wir Kompromisse ein, ich denke wir sind eher die Kette von Kompromissen, bzw. wir haben viele gemeinsame Prioritäten.
- Oder sollte in einer Partnerschaft idealerweise keiner je zurückstecken müssen und jeder ganz er selbst sein und sich nie auf Kompromisse einlassen müssen - und wenn dies nicht ohne Streit möglich ist, passt man eben nicht zusammen und sollte sich trennen und einen Partner suchen, bei dem Kompromisse überflüssig sind, weil er einen in jeder Hinsicht so nimmt wie man ist?

das geht meiner Meinung nach nirgends, wo Menschen aufeinander treffen
- Verzichtet man auch auf persönliche Ziele, weil sie die Partnerschaft gefährden könnten (z.B. langer Auslandsaufenthalt ohne Partner)?
Nö, z.B. haben wir jahrelang eine Wochenendbeziehung geführt, weil es Berufstechnisch nicht anderst ging. Inzwischen sitzen wir dafür jeden Tag zig Kilometer im Auto um zusammen wohnen zu können. Und das ist auch gut so.


Ist man prinzipiell zu Kompromissen bereit oder schickt man den Partner gleich wenn er eine "Änderung" fordert in die Wüste?

Ich liebe meinen Partner und möchte gerne mein Leben mit ihm verbringen, also geh ich Kompromisse ein, ebenso er. Es gibt Dinge, die gehen garnicht, also wurden sie so gut es geht eingestellt. Wir sind glücklich mit unserer Beziehung und haben eine Basis gefunden in der wir zufrieden zusammen leben.
Bei uns gibt es kein tägliches Ich-liebe-Dich-Geplänkel, ebenso wenig große Romantik, dafür aber 100%-Hintereinander-stehen und das ist mir sehr wichtig.

Klingt vermutlich blöd und spießig bzw. nach Zweckgemeinschaft, ist es aber nicht :D
 
Mönsch, Du kannst aber auch Fragen stellen ;)

In einer Beziehung muß Vertrauen gegeben sein (Paßwort, Briefe, Geldbörse usw.), ohne Vertrauen läuft nichts.

Jeder Tag beinhaltet das erneute Kennenlernen des Partners, obwohl mit der Zeit das Altvertraute überwiegt.

Ein gemeinsamer Freundeskreis ist sicherlich bequem, "eigene" Freunde schaden nicht. Wenn jeder mal etwas allein unternimmt, geht der Gesprächsstoff über das Erlebte nicht aus ;)
Soviel Freiraum wie jeder braucht muß da sein, der Nähe das Anderen sollte man sich sicher sein.

Eine Beziehung lebt von den Gefühlen, vom Teilen der Erlebnisse, von gemeinsamer Vergangenheit, von der Planung der Zukunft.

Wenn ich meinen Partner vermisse sobald er nicht da ist und ich Schmetterlinge im Bauch habe WEIL ich weiß, er kommt gleich nach Hause, sollte DAS nicht Liebe sein? ;)

In einer Partnerschaft teilt man die Freude und den Schmerz, man verläßt sich auf den anderen ohne sich selbst aufzugeben. Es macht einem nichts aus, auch mal zurückzustecken weil dem anderen gerade DIESE Sache so wichtig ist.
Jeder hat seine eigenen Hobbies, aber man teilt auch wenigstens eines.

Wichtig - reden und zuhören können, ohne alles zu zerlabern. Streiten können, mit der Gewissheit, keiner wird beleidigend und nach dem Streit ist alles klarer.

Heiraten?
Warum, es gibt genug Elend auf der Welt :D

watson
 
Wenn ich meinen Partner vermisse sobald er nicht da ist und ich Schmetterlinge im Bauch habe WEIL ich weiß, er kommt gleich nach Hause, sollte DAS nicht Liebe sein? ;)

Aber wie lange hält das an und wie tragfähig ist das? Werden die anfänglichen Schmetterlinge im Bauch nicht eher durch Vertrautheit und Vertrauen abgelöst? Negativ ausgedrückt: Man kennt den anderen so gut, dass es keine Überraschungen mehr gibt. Positiv ausgedrückt: Man hat eine Bank, eine Wand im Rücken, auf die man sich absolut verlassen kann. Jemanden, der einen auffängt, auch wenn es mal schwierig wird.

Heiraten?
Warum, es gibt genug Elend auf der Welt :D

:zufrieden:
 
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