Ständige Impfkommission: Vierbeiner-Vorsorge: Die richtigen Impfungen

The Martin

KSG-Prinz Charming™
15 Jahre Mitglied
Vierbeiner-Vorsorge: Die richtigen Impfungen

Über wenige medizinische Themen wird so heftig diskutiert wie über Nutzen und Gefahren von Impfungen. Auch bei Haustieren beraten Experten, welcher Pieks in welchem Fall sinnvoll beziehungsweise mehr oder weniger dringend empfohlen ist.

Quelle & mehr:


Schön, dass die Stiko endlich die Jahresimpfung nicht mehr grundsätzlich empfiehlt und außerdem nur Parvo, Staupe und Tollwut als wirklich wichtig ansieht. Echt mal ein Fortschritt! Läßt auf weiteres hoffen!
 
  • 9. Mai 2024
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Hi The Martin ... hast du hier schon mal geguckt?
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Weniger schön, daß so formuliert wird, als gäbe es eine ImpfPFLICHT in Deutschland! Die gibt es nämlich nicht, auch nicht gegen T !
 
Die formulieren schon schlau! Die sagen nicht "Tollwutimpfe ist gesetzlich vorgeschrieben", sondern die sagen: "Gegen Tollwut muss jeder Hund geimpft sein". Mit dieser Aussage lügen sie auch wieder nicht ganz.
 
Weniger schön, daß so formuliert wird, als gäbe es eine ImpfPFLICHT in Deutschland! Die gibt es nämlich nicht, auch nicht gegen T !

Einfach mal ketzerisch gefragt: Wäre es nicht sinnvoll, eine Impfpflicht gerade (und nur) für Tollwut einzuführen?

Ich lebe hier sehr ländlich und bekomme die Reaktionen der TÄ mit, die in diesem speziellen Fall nicht darauf ausgerichtet sind, Geld zu verdienen. Sie halten die Tollwutimpfung schlicht nur für sehr, sehr wichtig.

Weil wir hier - wie gesagt - sehr ländlich sind. Weil wir kurz vor der Grenze RLP-BaWü leben, weil es vor wenigen Jahren einzelne Wildtollwut-Fälle in RLP gab. Weil Tollwut auch Menschen bedroht, weil Tollwut nicht (auch nicht beim Menschen) behandelbar ist, weil Tollwut immer tödlich ist. Und es ist ein übler Tod. Deshalb.

Viele Grüße
Petra
 
Weniger schön, daß so formuliert wird, als gäbe es eine ImpfPFLICHT in Deutschland! Die gibt es nämlich nicht, auch nicht gegen T !

Einfach mal ketzerisch gefragt: Wäre es nicht sinnvoll, eine Impfpflicht gerade (und nur) für Tollwut einzuführen?

Ich lebe hier sehr ländlich und bekomme die Reaktionen der TÄ mit, die in diesem speziellen Fall nicht darauf ausgerichtet sind, Geld zu verdienen. Sie halten die Tollwutimpfung schlicht nur für sehr, sehr wichtig.

Hallo Petra,

ich halte einen ImpfSCHUTZ des Hundes gegen Tollwut auch für sehr wichtig. Eine Impfpflicht dagegen halte ich für unsinnig.

Bei Tollwut steht der Titer (anders als bei S, H und P) in direkter Proportin zum Schutz. Eine Titermessung sollte also völlig ausreichen. Damit wäre beispielsweise auch jenen Hunden geholfen, die -z. B. aufgrund einer schweren Krankheit- in ihrem Leben nie mehr geimpft werden dürfen, aber einen ausreichenden Titer haben.

Tollwut ist ein sensibles Thema, bei dem die Leute (auch Tierärzte) sehr schnell hysterisch reagieren. Der letzte Fall eines tollwütigen Hundes in Deutschland war 1998 (also vor 10 Jahren!) - hierbei handelte es sich um einen frisch importierten Hund aus Aserbaidschan. Ganz offensichtlich gibt es in D kein Problem mit tollwütigen Haustieren (in anderen Ländern ist das anders!), und dies trotz der angeblich so um sich greifenden "Impfmüdigkeit" der Tierbesitzer.

Und was wäre dann mit den Non-Respondern? Auch die gibt es. Was täten wir dann mit denen?

Tollwut ist beim Menschen nicht behandelbar, richtig. Aber: Ein Mensch, der von einem Wildtier (oder einem ungeimpften Hund) gebissen wurde, hat ausreichend Zeit, sich noch impfen zu lassen.
 
Ganz offensichtlich gibt es in D kein Problem mit tollwütigen Haustieren (in anderen Ländern ist das anders!), und dies trotz der angeblich so um sich greifenden "Impfmüdigkeit" der Tierbesitzer.

Ich habe auch nie behauptet, dass es in Deutschland ein Problem mit tollwütigen Hautieren gäbe - was ja vielleicht auch auf die Tatsache zurückzuführen ist, dass eben doch sehr viele Haustiere geimpft werden. Trotzdem ist und bleibt Deutschland in vielen Gegenden ein gefährdetes Gebiet für Wildtollwut. Und wie schnell sich ein Hund oder eine Katze bei einem infizierten Wildtier anstecken kann, darüber brauchen wir wohl nicht zu diskutieren.

Ich bin sicher keine Impffanatikerin, aber gerade bei der Tollwut sehe ich die Sache eben etwas eng. Wegen der zu erwartenden Folgen im schlimmsten Fall.

Die Titerbestimmung ist natürlich eine Alternative, aber wie willst Du das in Gesetzesform gießen und dann auch noch überprüfen? Natürlich wäre eine Impffplicht die Holzhammermethode, aber aus reinen Praktikabilitätsgründen wohl der einzige Weg, um einen möglichst umfassenden Tollwutschutz der Haustiere zu gewährleisten.

Tollwut ist beim Menschen nicht behandelbar, richtig. Aber: Ein Mensch, der von einem Wildtier (oder einem ungeimpften Hund) gebissen wurde, hat ausreichend Zeit, sich noch impfen zu lassen.

Schon richtig - wenn man denn weiss, dass man von einem tollwütigen Tier gebissen/verletzt wurde.

Leider hat das bei der jungen Frau, die im Dezember 2004 an Tollwut gestorben ist, nicht geklappt. Ganz im Gegenteil: Bis zu ihrem Tod sind diverse Mediziner nicht einmal auf die Idee gekommen, dass sie an Tollwut leiden könne.

Mit katastrophalen Folgen: Organe der jungen Frau wurden sechs Organempfängern implantiert, drei verstarben an Tollwut. Zwei der Überlebenden hatten Hornhaut transplantiert bekommen, der dritte Organempfänger war 15 Jahre vorher gegen Tollwut geimpft worden.

Zu diesem Fall gibt es eine Reportage, die die Abläufe aufarbeitet. Die junge Frau hatte in Indien herrenlose Hunde gefüttert. Einer der Hunde ist wohl an ihr hochgesprungen und hat sie so unglücklich im Gesicht erwischt, dass sie dort eine kleine Wunde hatte. Sie ist daraufhin zu einem indischen Arzt, weil sie Angst vor einer Tollwutinfektion hatte. Dieser erklärte ihr, sie brauche keine Angst zu haben, weil es im fraglichen Teil Indiens keine Tollwut gebe. Zurück in Deutschland wurde sie zwei Monate später mit durchaus Tollwut-typischen Symptomen ins Krankenhaus eingeliefert. Diese wurden aber auf einen angeblichen Drogenkonsum der Patientin zurückgeführt. Im Blut waren jedoch keine Drogen nachweisbar.

Weitere Infos zu dem Fall:

Viele Grüße
Petra
 
Petra, irgendwie kommen hier zwei Dinge durcheinander:

Die Menschen, die durch ORGANSPENDEN an Tollwut erkrankt und gestorben sind, haben nichts mit einer Impfpflicht für Hunde zu tun. Der Auslöser war in Indien zu suchen, nicht in Deutschland. Wenn ich in einem Land, das derart tollwutverseucht ist wie Indien, von einem Hund gebissen werde, lasse ich mich auf jeden Fall impfen, ebenso, wenn ich in Deutschland von einem WILDTIER gebissen werde. (Wildtiere sind üblicherweise scheu!)

Einer dieser Menschen hat übrigens überlebt. Er war als Jugendlicher gebissen und danach ein einziges Mal gegen Tollwut geimpft worden.

Die Titerbestimmung kannst Du genauso in Gesetzesform gießen wie die Impfung. Ein bestimmter Titer muß vorhanden sein und alle 3 Jahre kontrolliert werden. Dann gibt´s einen Eintrag. Fertig.

Trotzdem ist und bleibt Deutschland in vielen Gegenden ein gefährdetes Gebiet für Wildtollwut.

Aktuelle amtliche Tollwut-Zahlen für das 3. Quartal 2007 (mit knapp 6 monatiger Verspätung veröffentlicht:(

Quelle: Rabies Bulletin Europe. ( )

4 Fälle, und zwar alles Fledermäuse: 2 Fälle in Berlin, 1 Fall in Mecklenburg-Vorpommern, 1 Fall in Baden-Württemberg.

Kein Fuchs, kein Haustier.

Österreich: null Tollwutfälle vom 1. 1. bis 30. 9. 2007
Schweiz und Liechtenstein: null Fälle

Und wie schnell sich ein Hund oder eine Katze bei einem infizierten Wildtier anstecken kann, darüber brauchen wir wohl nicht zu diskutieren.

Doch, denn gerade DAS finde ich diskussionswürdig.

Ganz ehrlich: Daß die Wahrscheinlichkeit, dass ein Hund sich hierzulande mit T infiziert, verschwindend gering ist, beweist doch allein schon die Tatsache, dass es schon 10 Jahre lang keinen T-Fall bei Hunden mehr gab. Was willst Du mehr? Was soll eine T-Impfflicht denn hier noch an Verbesserungen bringen? Weniger als Null komma Null Fälle geht nicht.

Und wenn es Schwachmaten gibt, die glauben, illegal (!!!) Hunde aus Indien, Aserbaidschan oder sonstwo anschleppen zu müssen, und diese Hunde dann erkranken... daran änderst Du mit einer Impfpflicht für D auch nichts! Das ist menschliche Dummheit!

Nicht falsch verstehen.

Ich bin FÜR einen Impfschutz von Hunden und Katzen gegen Tollwut.

Aber die obigen Zahlen sprechen für sich, und hieraus kann ich keine Notwendigkeit ableiten, eine Impfpflicht für T in Deutschland einzuführen.
 
Hmsn, grr!

Jetzt hatte ich so schön geantwortet - und kurz vor Schluß ne falsche Taste erwischt. Alles weg *frust* Sorry, aber den Nerv, alles noch mal aufzudröseln habe ich heute abend nicht mehr. Morgen. Versprochen.

Nur das Fazit: So weit liegen wir gar nicht auseinander. Nur der Blickwinkel ist ein etwas anderer.

Viele Grüße
Petra

edit: habe meinen Beitrag doch wiedergefunden *glück*. Er kommt gleich.
 
Petra, irgendwie kommen hier zwei Dinge durcheinander:

Die Menschen, die durch ORGANSPENDEN an Tollwut erkrankt und gestorben sind, haben nichts mit einer Impfpflicht für Hunde zu tun. Der Auslöser war in Indien zu suchen, nicht in Deutschland. Wenn ich in einem Land, das derart tollwutverseucht ist wie Indien, von einem Hund gebissen werde, lasse ich mich auf jeden Fall impfen, ebenso, wenn ich in Deutschland von einem WILDTIER gebissen werde. (Wildtiere sind üblicherweise scheu!).

Ich kann zwar verstehen, dass Du das als Durcheinander empfindest, es war aber nicht als solches gedacht. Der Fall dieser jungen Frau soll nur deutlich machen, dass man sich des Risikos nicht unbedingt bewusst sein muss (nach Aussage ihrer Mutter war die Tochter ja nicht einmal gebissen worden, es war nur eine kleine Verletzung weil der Hund zu stürmisch war) und das gilt unabhängig davon, ob der Vorfall in Indien passiert ist oder hier. Lediglich beim Infektionsrisiko spielt der Ort des Geschehens eine - zugegebenermaßen - riesige Rolle.

Desweiteren wollte ich mit diesem Fallbeispiel darstellen, dass zumindest Human-Mediziner hierzulande mangels (glücklicherweise!!) fehlender Erfahrung nicht mehr imstande sind, eine Tollwut zu erkennen, wenn sie sie sehen. ...wobei in diesem Fall auch eine mangelhafte Anamnese verantwortlich war...


Einer dieser Menschen hat übrigens überlebt. Er war als Jugendlicher gebissen und danach ein einziges Mal gegen Tollwut geimpft worden.

Nicht nur einer! Drei haben überlebt. Der von Dir zitierte Patient, der (laut wikipedia) 15(!) Jahre vor der Transplantation geimpft worden war und zwei Patienten, die lediglich Hornhaut transplantiert bekommen hattn. Die transplantierte Hornhaut wurde entfernt und untersucht. Es konnten keine Tollwut-Erreger gefunden werden. Alle drei überlebende Patienten hatten keinerlei Symptome.

Der nach 15 Jahren noch aktive Impfschutz ist natürlich eine deutliche Bestärkung Deiner Argumentation. Aber deshalb diskutieren wir ja. ;)

Die Titerbestimmung kannst Du genauso in Gesetzesform gießen wie die Impfung. Ein bestimmter Titer muß vorhanden sein und alle 3 Jahre kontrolliert werden. Dann gibt´s einen Eintrag. Fertig.

Ja, vielleicht in Gesetzesform gießen. Und ich gebe zu, es ließe sich (bei Eintragung ins Impfbuch) genauso gut oder schlecht überprüfen wie eine Impfung. Bei der Akzeptanz der Bevölkerung (und der damit einhergehenden Bereitschaft, sich auf das prozedere einzulassen) bin ich mir da aber nach wie vor nicht sicher. Die klare Aussage "Impfen muss!" ist den Köpfen häufig eher eingänglich als "Impfschutz muss! Teste! Wenn Test nicht zufriedenstellend, impfe!" Verstehst Du, was ich meine? Das hatte ich bei der "Gesetzesform" auch im Hinterkopf, habe es aber dummerweise nicht ausformuliert.

Trotzdem ist und bleibt Deutschland in vielen Gegenden ein gefährdetes Gebiet für Wildtollwut.

Aktuelle amtliche Tollwut-Zahlen für das 3. Quartal 2007 (mit knapp 6 monatiger Verspätung veröffentlicht:(

Quelle: Rabies Bulletin Europe. ( )

4 Fälle, und zwar alles Fledermäuse: 2 Fälle in Berlin, 1 Fall in Mecklenburg-Vorpommern, 1 Fall in Baden-Württemberg.

Kein Fuchs, kein Haustier.

Österreich: null Tollwutfälle vom 1. 1. bis 30. 9. 2007
Schweiz und Liechtenstein: null Fälle.

Das sind sehr schöne Zahlen, und in Verbindung mit den bei Wikipedia veröffentlichten älteren Zahlen zeigen sie, dass die Tollwutgefahr weiter abnimmt. Ich bin die letzte, die sich darüber beschweren würden!

Aber ich verfüge auch über ein tiefes Misstrauen. Ich befürchte einfach, dass die öffentliche Hand (und nicht nur die) bei diesen Zahlen schludrig werden könnte, was das Ausbringen von Impfködern/Impfungen betrifft. Und dann wäre die Situation ganz schnell eine andere. Aus dem Humansektor fällt mir analog dazu die Polio-"Epidemie" von vor ca. 12 Jahren in den Niederlanden ein. Natürlich war es keine Epidemie im klassischen Sinne, aber die Anzahl der Fälle (einer Erkrankung, die in Mitteleuropa als quasi nicht mehr existent galt), war schon alarmierend. Ich lebte zu der Zeit in Düsseldorf, also nicht weit von der holländischen Genze. Du wirst es nicht glauben, aber die Polio-Impfstoffe in NRW wurden knapp! Weil unglaublich vielen Menschen plötzlich aufgefallen ist, dass sie ja seit Jahren keinen Impfschutz mehr haben. Weil: Wozu? Weil: Polio gibt's ja nicht mehr. Angeblich.

Und wie schnell sich ein Hund oder eine Katze bei einem infizierten Wildtier anstecken kann, darüber brauchen wir wohl nicht zu diskutieren.

Doch, denn gerade DAS finde ich diskussionswürdig.

Ich auch.

Ganz ehrlich: Daß die Wahrscheinlichkeit, dass ein Hund sich hierzulande mit T infiziert, verschwindend gering ist,

Da will ich Dir bei Hunden gar nicht widersprechen! Bei Katzen bin ich mir nicht so sicher, wenn ich lese, dass die paar wenigen Tollwutfälle bei Fledermäusen aufgetreten sind und diese Information mit dem beobachteten Verhalten meiner Freigängerkatzen in Verbindung bringe. Die bringen so ziemlich alles nach Hause, was die hiesige Fauna zu bieten hat und klein genug ist. ...und nicht alles, was sie (vor allem Pia) heimbringen ist noch lebendig oder frisch verstorben... Und man bedenke, dass sie ja bei weitem nicht jede Beute nach Hause bringen (wofür ich durchaus dankbar bin...).

Und wenn es Schwachmaten gibt, die glauben, illegal (!!!) Hunde aus Indien, Aserbaidschan oder sonstwo anschleppen zu müssen, und diese Hunde dann erkranken... daran änderst Du mit einer Impfpflicht für D auch nichts! Das ist menschliche Dummheit!

Nein, diesen Schwachsinn würde man mit einer Impfflicht natürlich nicht unter Kontrolle bringen. Aber man bräuchte sich um die heimischen Haustiere mit Impfschutz keine Gedanken machen. Was nicht nur schön für Tier und Halter wäre, sondern auch eine mögliche Ausbreitung sehr erschweren würde.

Nicht falsch verstehen.

Ich bin FÜR einen Impfschutz von Hunden und Katzen gegen Tollwut.

Aber die obigen Zahlen sprechen für sich, und hieraus kann ich keine Notwendigkeit ableiten, eine Impfpflicht für T in Deutschland einzuführen

Ich verstehe Dich nicht falsch, und ich habe die Frage in erster Linie auch deshalb gestellt, weil mich eben die Argumente der "anderen Seite" (die ja keine echte "andere Seite" ist) interessiert haben. Denn im Kern sind wir uns ja einig: Tollwutimpfschutz ist sehr wichtig.

Viele Grüße
Petra
 
Hallo Petra,

Desweiteren wollte ich mit diesem Fallbeispiel darstellen, dass zumindest Human-Mediziner hierzulande mangels (glücklicherweise!!) fehlender Erfahrung nicht mehr imstande sind, eine Tollwut zu erkennen, wenn sie sie sehen. ...wobei in diesem Fall auch eine mangelhafte Anamnese verantwortlich war...

Das ist zugegebenermaßen schlimm. Aber, so makaber es klingen mag: Zeigt der Mensch die ersten Symptome, ist es zum Impfen zu spät. Sobald die Krankheit ausbricht, kann sie nicht mehr geheilt werden, und eine Impfung hilft auch nicht mehr :( .

Nicht nur einer! Drei haben überlebt. Der von Dir zitierte Patient, der (laut wikipedia) 15(!) Jahre vor der Transplantation geimpft worden war und zwei Patienten, die lediglich Hornhaut transplantiert bekommen hattn. Die transplantierte Hornhaut wurde entfernt und untersucht. Es konnten keine Tollwut-Erreger gefunden werden. Alle drei überlebende Patienten hatten keinerlei Symptome.

Da hatte ich damals andere Infos, leider finde ich die Quellen nicht mehr. Aber umso besser, je mehr Menschen das überlebt haben, natürlich!

Der nach 15 Jahren noch aktive Impfschutz ist natürlich eine deutliche Bestärkung Deiner Argumentation. Aber deshalb diskutieren wir ja. ;)

Eben :)


Ja, vielleicht in Gesetzesform gießen. Und ich gebe zu, es ließe sich (bei Eintragung ins Impfbuch) genauso gut oder schlecht überprüfen wie eine Impfung. Bei der Akzeptanz der Bevölkerung (und der damit einhergehenden Bereitschaft, sich auf das prozedere einzulassen) bin ich mir da aber nach wie vor nicht sicher. Die klare Aussage "Impfen muss!" ist den Köpfen häufig eher eingänglich als "Impfschutz muss! Teste! Wenn Test nicht zufriedenstellend, impfe!" Verstehst Du, was ich meine? Das hatte ich bei der "Gesetzesform" auch im Hinterkopf, habe es aber dummerweise nicht ausformuliert.

Ich denke, da macht´s die Gewohnheit. Bescheid wissen müßte eigentlich nur der TA. Der kann dem Patientenbesitzer dann ja erklären, wie er vorgeht und warum er nun Blut nimmt, wohin er es schickt.... alle drei Jahre müßte das doch machbar sein.

Aber ich verfüge auch über ein tiefes Misstrauen. Ich befürchte einfach, dass die öffentliche Hand (und nicht nur die) bei diesen Zahlen schludrig werden könnte, was das Ausbringen von Impfködern/Impfungen betrifft.

Da könntest Du Recht haben. So ist es meines Wissens in Hessen gelaufen, und ruck-zuck hatte man Fälle von Fuchstollwut nicht nur in Hessen, sondern auch in RLP. Hier sind aber die BEHÖRDEN gefragt, eben nicht nachlässig zu werden. Es kann nicht sein, dass hier (mal wieder) Hundebesitzer die Schludrigkeit von Behörden "ausbaden" müssen.

Bei Katzen bin ich mir nicht so sicher, wenn ich lese, dass die paar wenigen Tollwutfälle bei Fledermäusen aufgetreten sind und diese Information mit dem beobachteten Verhalten meiner Freigängerkatzen in Verbindung bringe.

Bei Katzen habe ich auch weniger Hintergrundwissen. Allerdings: Die Fakten bleiben ja dieselben. Ich bin mir nicht sicher, inwieweit Fledermäuse zur natürlichen Beute von Katzen gehören?

Nein, diesen Schwachsinn würde man mit einer Impfflicht natürlich nicht unter Kontrolle bringen. Aber man bräuchte sich um die heimischen Haustiere mit Impfschutz keine Gedanken machen. Was nicht nur schön für Tier und Halter wäre, sondern auch eine mögliche Ausbreitung sehr erschweren würde.

Ich denke, Angst haben muß man auch so nicht. Diese Fälle sind ja - Gott sei Dank - extrem selten. Und letzlich sorgt der verantwortungsbewußte Tierhalter ja für Tollwut-Schutz bei seinem Tier - sei das nun durch Impfen oder durch Titerkontrolle. Problematisch finde ich nach wie vor die Fälle mit Non-Respondern, die gar nicht in der Lage sind, Impf-Antikörper zu bilden.

Denn im Kern sind wir uns ja einig: Tollwutimpfschutz ist sehr wichtig.

Ja, da bin ich völlig Deiner Meinung! Nur bin ich eben gegen eine staatliche Gängelung, da ansonsten z. B. auch Hunde mit chron. Erkrankungen (z. B. Leishmaniose) ein riesiges Problem hätten! Die dürfen nämlich nicht mehr geimpft werden.

Von mir aus dürfte es aber knallharte Strafen geben für Leute, die einen Hund illegal aus einem tollwutverseuchten Land nach D schmuggeln!
 
Bei Katzen habe ich auch weniger Hintergrundwissen. Allerdings: Die Fakten bleiben ja dieselben. Ich bin mir nicht sicher, inwieweit Fledermäuse zur natürlichen Beute von Katzen gehören?

Nein, Fledermäuse gehören sicher nicht zur natürlichen Beute von Katzen. Aber dazu gehören auch keine Blindschleichen, und eine meiner Katzen bringt sie mir regelmässig in die Wohnung. Und dazu gehören auch keine vor Tagen verendeten Raben, und meine kleine Pottsau Pia schleppt sie trotzdem an. Man sollte Neugier, Spieltrieb und Jagdtrieb von Katzen auf alles, was klein genug ist und sich bewegt, nicht unterschätzen. Katzen sind durchaus in der Lage, durch die Lücken eines Katzennetzes einen vorbeifliegenden Vogel zu fangen. Da wüsste ich nicht, warum ihnen das bei einer bereits von Tollwut in Mitleidenschaft gezogenen Fledermaus nicht auch gelingen sollte.

Und letzlich sorgt der verantwortungsbewußte Tierhalter ja für Tollwut-Schutz bei seinem Tier - sei das nun durch Impfen oder durch Titerkontrolle.

Und genau da sind wir wieder bei meinem tiefen Misstrauen in die Vernunft von Menschen im Allgemeinen. Wie groß ist denn das Verantwortungsbewusstsein des Tierhalters tatsächlich?

Wir dürfen die Mitglieder der KSG nicht als repräsentativ betrachten. Und was bei Hundehaltern vielleicht schon deshalb besser klappt, weil sie mit Hundi in Verein, Hundeschule, Ausland wollen (wo eine Tollwutimpfung verlangt wird bzw. vorgeschrieben ist), klappt bei Haltern von Freigängerkatzen deutlich seltener. Oder was glaubst Du, wieviele Bauernhofkatzen, deren Anwesenheit auf dem Bauernhof gelegentlich sehr erwünscht ist, tollwutgeimpft sind? Katzen gelten immer noch als Haustiere zweiter Klasse und bekommen - vor allem als Freigänger im ländlichen Raum - deutlich weniger (medizinische) Aufmerksamkeit als Hunde.

Was - wie Du selber zugegeben hast - nicht einmal bei Behörden klappt (aufgrund menschlicher Unzulänglichkeit), soll bei Privatpersonen klappen?

Der Zweifel genau daran ist mein Hauptproblem.

Von mir aus dürfte es aber knallharte Strafen geben für Leute, die einen Hund illegal aus einem tollwutverseuchten Land nach D schmuggeln!

Das kann man nur unterschreiben! Gilt aber auch für Staupe und Parvovirose. Zumindest bei Hunden aus Osteuropa.

Viele Grüße
Petra
 
Und genau da sind wir wieder bei meinem tiefen Misstrauen in die Vernunft von Menschen im Allgemeinen. Wie groß ist denn das Verantwortungsbewusstsein des Tierhalters tatsächlich?

Ich rede jetzt mal nur für Hunde, da ich mich in Bezug auf Katzen wirklich so gar nicht auskenne. Ein klein wenig mehr Vertrauen in die Hundehalter habe ich da schon ;) , weil: Der EIGENE Hund könnte ja zu Schaden kommen, wenn bei der T-Impfe geschludert wird. Und das möchten ja (hoffentlich) doch die wenigsten.

Und, es ist doch wie bei anderen Dingen auch: Der völlig verantwortungslose Hundehalter, der seinen Hund weder anmeldet, noch haftpflichtversichert, noch grundimmunisieren läßt - den kriegst Du auch über strengere Gesetze nicht!

Zu den Behörden an und für sich sag ich jetzt lieber mal nichts mehr :D !
 
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