Deutsche Tollwutverordnung geändert!

Mein Tierarzt ist verunsichert. Er sagt, dass der Hinweis in dem Schreiben, das ich ja oben angehängt habe, "...Wir empfehlen..." genau die Probleme aufwirft. Der Verordnungstext, wie auch der deutsche Rechtstext verweist auf die Formulierung: "...die der Impfstoffhersteller angibt (^=empfiehlt).." nicht was zugelassen ist zählt, sondern was der Impfstoffhersteller empfiehlt. Verstehst Du jetzt, wo das juristische Problem liegt? Klar sind das juristische Spitzfindigkeiten, aber damit beschäftigen sich in Deutschland sackweise Gerichte.:sauer:

In dem Schreiben ist keine Rede von einer Wirksamkeitsdauer (die wäre nämlich deutlich länger).
 
  • 20. Mai 2024
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Hi RiSchäBoCo ... hast du hier schon mal geguckt?
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Hallo Jürgen,

von was sollte der Tierarzt durch das Schreiben von Essex verunsichert sein? Es steht deutlich drin, dass, vom Paul-Ehrlich-Institut genehmigt, das Intervall für Wiederholungsimpfungen
für Hunde und Rinder bis zu 3 Jahre
für Katzen bis zu 4 Jahre
ist.

Der TA sollte eigentlich wissen, dass es immer wieder mal vorkam, dass auch jährlich geimpfte Hunde keinen für ausreichend geltenden Titer aufgebaut haben. Wie kam er in solchen Fällen seiner Pflicht nach, den Immunstatus zu überprüfen? Hat er ihn bei jedem seiner Impflinge stets im Labor prüfen lassen?

Grüße
Bernhard & Sato



Der folgende Absatz ist jetzt nicht persönlich gemeint, aber ich muss mir mal wieder Luft machen nach all dem Blödsinn, der momentan über die Impfungen allgemein und die TW-Verordnung im besonderen bei einem Teil der T-Ärzteschaft, Pharmaunternehmen und Hundevereinen rumgeistert und den sich Essex auch nicht verkneifen konnte:

Der letzte Absatz in dem Schreiben von Essex ist wohl eher geeignet, den TÄ Scheinargumente zu liefern, ängstlichen Tierhaltern weiter die jährliche Impfung auf's Auge bzw. in den Hund zu zu drücken als eine Rechtsunsicherheit zu schaffen. Entweder der Hund ist durch den Impfstoff für das als zulässig genehmigte Intervall vor einer TW-Infektion geschützt oder man kann sich diese ganze Impferei gleich in die Haare schmieren, egal ob alle 3 Jahre, jährlich oder alle paar Monate geimpft wird. Einen auch nur annähernd einstufbaren Infektionsdruck wird man nie vorausbestimmen können. In den USA ist der Infektionsdruck wesentlich höher als bei uns und trotzdem haben die meisten Bundesstaaten das 3-Jahres-Intervall, da es eine reichlich ausreichende Sicherheitsmarge garantiert. Um den Immunstatus machte sich hierzulande bisher auch noch kein Tierarzt großartige Gedanken - viele machten bisher noch nicht einmal eine einfache Grunduntersuchung und ich kenne eine Reihe Fälle, bei denen auch akut oder chronisch kranke Hunde munter weiter geimpft wurden - eigentlich ein grober Kunstfehler aber wer kümmerte sich drum. Sorry, aber ich kann das Unsicherheitsgeschwafel eines Teils einer Berufsgruppe - eigentlich ethischen Grundsätzen verpflichtet - nur der Angst zuordnen, dass sie einen größeren Teil ihres Einkommens einbüßen werden!

Mir persönlich wäre es weitaus lieber, anhand einer Titerbestimmung den Immunstatus meines Hundes zu kennen und nur bei Bedarf impfen zu lassen. Die wesentlich höheren Kosten wären mir völlig egal, aber leider fehlt dafür die gesetzliche Grundlage. Sato wurde nämlich vor 3 Jahren ein Fibrosarkom entfernt, nicht an der Impfstelle, aber eine gewisse Veranlagung für diese Krebsart kann man nicht mit Bestimmtheit ausschließen.
 
So, ich war heute auch mal wieder beim TA.
Vor zwei Wochen hatte ich schon angefragt wegen der Tollwutimpfung, da hieß es, man habe noch keine Infos vom Hersteller.
Heute bekamen wir dann die Tollwut mit Enduracell, gültig bis 22. März 2009, restliche Impfungen wirksam bis 22.03.2007 eingetragen.
 
@Baudisch:
Du magst ja bezüglich der Versuche die Geldquelle offen zu halten in vielen Fällen Recht haben, aber dann hätte mir mein TA gesagt, dass es geschickter ist jetzt "nocheinmal" mit dem einjährigen Intervall zu impfen, statt dessen stimmt er mir zu noch ein paar Wochen zu warten, bis mehr Klarheit herscht, also für meinen TA lasse ich die Geschäftemacherei nicht gelten, zumal der hier eben aus diesen Gründen (sehr vernünftig bezüglich der Behandlungen, auch beim Entwurmen etc.) sehr viel Zulauf hat.

Biggy: Welcher Hersteller ist das und wie sehen die Schreiben des Herstellers aus?

OK, hab gerade Gegoogled: ist wohl Pfizer.
 
Hi Jürgen,

deswegen war's auch als allgemeiner Teil gedacht ;) - allgemein so zum motzen, da ein Teil des Drumherums weder mit veterinärmäßiger Arbeit noch mit wissenschaftlicher Entwicklung und Anwendung von Impfstoffen zu tun hat sondern nur mit Profit, Hinhaltetaktik und der Ausnutzung von Ängsten.

Grüße
Bernhard & Sato

@all: 2003 war die Uniklinik München bereits in einer Veröffentlichung von einer Wirksamkeit der Tollwutimpfung von mehr als drei Jahren ausgegangen, wobei der Knackpunkt die TW-Verordnung war. Der Gesetzgeber hat extra eine Zulassungsbehörde der Anwendung von Arzneimitteln vorgeschaltet - auch um abzusichern, dass so wichtige Impfstoffe eine Wirksamkeitsgarantie einhalten können. Essex hat die Bestätigung der Zulassung von Rabdomun für 3 Jahre an Tierärzte verschickt und trotzdem schlagen so manche TÄ die Hände überm Kopf zusammen von wegen kein ausreichender Schutz und wie kann man e.t.c. Für mich ist das ein zumindest fragwürdiges Verhalten, dass alles andere als geeignet ist, Vertrauen in die Kompetenz der Veterinärzunft zu fördern. Mit Pfizer scheint's momentan wirkliche Unsicherheiten zu geben, da anscheinend zuerst Zusicherungen über die Neuzulassung von Enduracell-T verbreitet wurden, die mittlerweile nicht mehr so sicher scheinen. Hat der Pförtner die Zusagen verschickt oder eine Putzfrau? Man weiß es nicht. Viel verantwortungsbewußte Handlungsweise ist nicht erkennbar. Stattdessen hat man einen Schutzwall aufgebaut, des als Ergebnis den "dummen Bürger" im Dunkeln läßt! Der Kunde sind wir und trotzdem dürfen wir nicht offen erfahren, welche Pharmaprodukte welche Eigenschaften haben? Das PEI hat eine schöne Internetseite, wo die längeren Zulassungen einzelner TW-Impfstoffen als erteilt veröffentlicht wird. Verwiesen wird wegen genauerer Auskunft an die Pharmahersteller. Viel besser werden militärische Geheimnisse wohl auch nicht gehütet... Hauptsache der Kunde kauft...
 
Auf der Seite vom PEI ist diese Liste, die Du erwähnst, mit dem Zulassungsdatum für die Enduracell' s vom Nov. bzw. Dez 2005 , könnte es sein, dass zum damaligen Zeitpunkt schon die 3-Jahres Zulassung angestrebt wurde, die genehmigte Dauer steht nämlich nicht in dieser Liste, da ja absehbar war, dass die Verordnung zum Januar in Kraft tritt?
 
Abzusehen war das auf jeden Fall, denn unsere Tollwutverordnung wurde an das (bereits bestehende) EU- Recht angepasst. Ob man sich damit abfinden wollte/bzw. will, steht auf einem anderen Blatt.;)
 
Klar, aber ich meinte bei meiner Frage ob der Imfpfstoff schon im Dezember die 3-Jahreszulassung bekommen hat, weil ansonsten wären die Impfstoffe ja noch nicht auf 3 Jahre zugelassen, da das Zulassungsdatum dann in 2006 liegen müßte.

Ich werde jetzt mal Pfizer und essex mit der Bitte um eine Information anmailen.
 
Hallo Jürgen,

vermutlich war bei diesen Zulassungsterminen schon die Verordnungsänderung bekannt, nur leider ist eben nirgends zu sehen, für welche Impfintervalle. Die 3 Jahre gibt's trotzdem anscheinend erst seit Februar 2006 und dieses Datum taucht nirgends auf.

Grüße
Bernhard & Sato
 
So, hab jetzt mal bei Pfizer und Essex folgende Anfrage losgelassen:

Sehr geehrte Damen und Herren,
aufgrund der geänderten Tollwutverordnung bitte ich Sie mir mitzuteilen, ob und wenn ja, welcher Ihrer Impfstoffe gegen Tollwut (auch Kombi) bereits für eine Dauer von mehr als einem Jahr zugelassen ist (und wenn ja wie lange) und ob dies auch für die Tierärzte verbindlich bekannt ist.
Mit freundlichen Grüßen
Jürgen xxxxxxxx
Dabei bin ich auf der essex Homepage auf folgende Info gestoßen:
Tollwut
  • Zwar ist die früher überaus gefürchtete durch breit angelegte Impfprogramme deutlich zurückgegangen. Aber diese günstige Situation kann nur dann aufrecht erhalten werden, wenn die Durchimpfung der Tiere auf dem jetzigen Stand bleibt. Was es mit dieser unheimlichen Krankheit auf sich hat, erfahren Sie hier.
  • Das zeigt für mich ziemlich klar, wohin die bei essex gerne gehen würden
 
Hier die Antwort von essex, ich liebe solche Antworten, schnell aber nichtssagend:(:


Sehr geehrter Herr Jxxxxxxx,

für Ihr Interesse an unseren Produkten bedanken wir uns herzlich!
Das Arzneimittelgesetz erlaubt uns leider nicht, Informationen zu
verschreibungspflichtigen Arzneimitteln (wie auch Impfstoffen) an Laien
weiterzugeben.
Gerne beraten wir den Tierarzt Ihres Vertrauens zu Änderungen in der
zugelassenen Dauer des Tollwutimpfschutzes unserer Impfstoffe.
Bitten Sie doch einfach Ihren Tierarzt, uns anzurufen!
Ihr Tierarzt wird dann die Informationen an Sie weitergeben und Sie
bezüglich der Impfung Ihres Tieres beraten.

Mit freundlichen Grüßen,

Dr. Monika Hxxxxxx

ist im übrigen die gleiche Frau Dr., die das Schreiben an meinen TA verfasst hat.
Bin mal gespannt ob's bei Pfizer genauso aussieht.
 
Also das mit dem Informationen nicht weitergeben dürfen, halte ich ehrlich gesagt für die Ausrede einer Person, die einfach keinen Bock hat sich mit einer e-mail Anfrage zu beschäftigen. Möglicherweise hat Essex Druck von den tierärztliches Standesvertretungen bekommen. das hört sich ja fast so an, als wäre ein "guten Morgen" schon zuviel Information.

Im September 2004 habe ich mal eine Anfrage zu Rimadyl bei der Fa. Pfizer gestellt. Dort wurde ich ausführlich mit Informationen versorgt. Es ging allerdings auch um die Frage, ob mein Hund vielleicht eine bis dahin nicht beschriebene Nebenwirkung hatte. Vielleicht ist es in solchen Fällen ja eher wichtig durch offene Infos abzuwiegeln. Mir wurde sogar ein neues Alternativmedikament genannt, auf das ich ausweichen könne.

Liebe Grüße

Antje
 
Wenn es nicht so traurig wäre, könnte man fast lachen. Gegen welches Recht verstoßen sie denn, wenn sie Kunden erklären, was sie mit der Zulassung bestätigt bekommen haben?
Ist schon haarsträubend, was man sich als Patientenbesitzer alles anhören muss.
Weshalb holen sie sich denn erst die Zulassung, wenn sie offenbar selbst nicht an ihre Produkte glauben??? Vielleicht könnte man den Beipackzettel insofern abändern, damit es deutlicher wird:
Wir haben es zwar schriftlich und durch Tests erwiesen, dass der Schutz über einen längeren Zeitraum besteht, aber im Interesse unseres Geldbeutels halten wir es für ratsam, wenn Sie trotzdem jedes Jahr mit ihrem Tier zur Impfung gehen. :sauer:
 
...sagte ich's doch: aller geheimer als geheim - die beim MAD sind richtige Plaudertaschen dagegen :eg:

Im Arzneimittelgesetz steht z.B. die Pflicht zur Information der "Fachkreise"
§ 11a

Fachinformation


(1) Der pharmazeutische Unternehmer ist verpflichtet, Ärzten, Zahnärzten, Tierärzten, Apothekern und, soweit es sich nicht um verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt, anderen Personen, die die Heilkunde oder Zahnheilkunde berufsmäßig ausüben, für Fertigarzneimittel, die der Zulassungspflicht unterliegen oder von der Zulassung freigestellt sind, Arzneimittel im Sinne des § 2 Abs. 1 oder Abs. 2 Nr. 1 und für den Verkehr außerhalb der Apotheken nicht freigegeben sind, auf Anforderung eine Gebrauchsinformation für Fachkreise (Fachinformation) zur Verfügung zu stellen.

Otto Normalbürger hat damit zwar kein Recht auf eine Auskunft, aber der Pharmahersteller ist auch nicht verpflichtet, Dinge wie Wirkungsspektrum oder Wirkungsdauer geheimzuhalten - alles, was halt auch so in Beipackzetteln veröffentlicht wird.

Möglicherweise ist es wirklich der Druck irgendwelcher beteiligten Organisationen, nur ob das wirklich so legal ist...
 
Aber da steht auch nur, dass der Hersteller bestimmten Personen gegenüber verpflichtet ist, Auskünfte zu erteilen. Ich lese nichts davon, dass es andere nicht wissen dürfen.
 
MaHeDo schrieb:
Er würde es an meiner Stelle auch nicht tun und auch er war von dem Schutz für mehrere Jahre überzeugt. Aber er dürfte aber auf Grund "seiner eigenen Sicherheit" niemandem davon abraten. Nachvollziehbar und ehrlich, mit solchen Aussagen kann ich leben.
Mein Tierarzt ist auch so. Der erklärt alles sehr genau und ist sehr ehrlich. Ich kann mir keinen besseren vorstellen als Dr Schlegel in Kandel.

Ich bin auch froh, dass sich mal was in Sachen Impfung tut.
 
MaHeDo schrieb:
Aber da steht auch nur, dass der Hersteller bestimmten Personen gegenüber verpflichtet ist, Auskünfte zu erteilen. Ich lese nichts davon, dass es andere nicht wissen dürfen.

...eben Martina - sie müssen nicht, aber von nicht dürfen steht weit und breit nichts...

Wie es scheint, sind Faxe an TÄ in Umlauf, in denen Pfizer angeblich empfiehlt, die Einträge der neuen Impfintervalle auszusetzen, bis die neuen Beipackzettel ausgeliefert wären. Anscheinend stammen diese Faxe jedoch nicht von Pfizer selber :eg: . Ein Schelm, der böses dabei denkt...

Grüße
Bernhard & Sato
 
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