eigentlich zielt meine frage wirklich direkt nach der art der gabe,wie oben schon geschrieben.
der grund ist einfach:
bei mensch wie tier ist es ja leider so, daß medikamente oft genommen/oder gegeben werden, wie es in den tagesablauf passt.(teils auch verständlich).
Scheint doch nicht so einfach zu sein
hier kommt oft auch zum tragen, daß ärzte, human wie vet, den leuten tabletten geben - mit zb der ansage 1x täglich,oder 2xtäglich 1 tablette. kein wort weiter.
der eine liest den beipackzettel, so er als tierhalter überhaupt einen mitbekommt.........der andere nicht.
der eine sucht im net, der andere nicht.
optimal ist sowas nicht, im ggteil kann es von wirkungslos bis zu schädlich alles hinter sich herziehen.
Richtig. So
ist das.
ich finde eben, wenn schon medikamente, dann in art der gabe so weit es geht so, daß man keine wirkstoff-wirksamkeits-verträglcihkeits....einbussen hinnimmt bzw erzeugt.
getreu dem motto "so viel wie nötig,sowenig wie möglich" versuchen ja viele, bei medis an der absolut nötigen grenze zu bleiben, grad bei chronisch kranken hunden. damit diese nicht unnötig verfrüht an nebenwirkungen eingehen.
Ich würde nicht sagen, dass "viele" das versuchen.
Im allgemeinen verlassen sich eher "viele" auf das, was der Arzt sagt. Sagt er nix, gibt's auch nix zu beachten. Sagt er was, wird das dann einfach gemacht. Jedenfalls erlebe ich das so regelmässig - alles andere ist die absolute Ausnahme.
dazu gehört dann aber auch die richtige darreichungsform des medikaments.
denn unterete dosis gaben plus falsche darreichungsform kann dann leicht ergeben: die blöden tabletten haben bei uns gar nichts geholfen.
Ich kenne auch genügend Beispiele, wo Leute nicht mal sicher sagen konnten, ob Tabletten was geholfen haben, wenn man nachfragt.
da ich mit cim erst beginne, zwar die daten dazu kenne, hätte ich mich eben gefreut, von euch, die es auch geben, eure vergabeart zu erfahren.vielleicht mache ich mir auch einfach gedanken, die unnötig sind - dies erfahre ich jedoch nur durch austausch.
Da du ja ohnehin schon in den Kerndaten recherchierst:
bei der Ema findest du den Kenntnisstand zu einem Medikament wie er bei Zulassung vorlag. Diese Daten beziehen sich nicht unbedingt isoliert auf das Mittel als solche, sondern sind auch im Zusammenhang mit den Studienteilnehmern zu sehen. In aller Regel sind diese 'gesund', d.h. sie haben ausser der Indikation für das Mittel keine weiteren Begleiterkrankungen und bekommen keine weiteren Medikamente. Die Indikation ist auch weitgehend gleich.
Das aber sind Faktoren die die Beurteilung der Wirksamkeit und Sicherheit (NW-Profil) von Medikamenten entscheidenend beeinflussen können. Außerdem werden in Studien sowohl Wirksamkeit als auch Sicherheit möglichst objektiv und einheitlich erfasst und bewertet.
Aber auch bei Studiendaten findest du fast nie eine 100%ige Wirksamkeit - bei so gut wie gar keinem Medikament. Wobei du in Studien davon ausgehen kannst, das keine "Einnahmefehler" vorliegen. Falls sie vorgekomemn sein sollten, fällt der betreffende Patient aus der Bewertung. Niemand untersucht woran das liegt oder liegen könnte.
Konkret zum Cimalgex
Du findest in den Ema-Daten bei der Angabe zur Halbwertszeit auch Hinweise darauf, dass diese bei Hunden sehr stoffwechselabhängig ist. Es ist daher zu erwarten, dass die Wirkung individuell auch sehr unterschiedlich ausfallen kann - und zwar unabhängig von der Art der Gabe.
Außerdem sind beim Abbau Enzymsysteme beteiligt, die mit anderen Medikamenten konkurrieren (CYPxxx); zusätzliche Medikamente können also sowohl Wirkung als auch Nebenwirkungen entscheidenend beeinflussen.
Die Dosierung wurde in einer Studie festgelegt, bei der 1 Gelenk künstlich entzündet wurde, wobei hier nur 1 Dosis überhaupt untersucht wurde. Der Ausgangsbefund ist eine Situation die es so in der Form im Alltag nicht gibt, weil bei einem tatsächlich erkranktem Hund erstens selten nur ein einziges Gelenk betroffen ist - und zweitens nicht nur entzündet, sondern auch erkrankt ist. Im Gegensatzu zur Studie reicht es daher nicht, nur die Entzündung zurück zu drängen, um Schmerzfreiheit zu erzielen. Hunde in Studien tollen auch nicht herum, müssen keine Treppen steigen usw.
In der Gruppe mit den post-operativ behandelten Hunden hast du keinen Ausgangsschmerz, im Gegenteil die Mittelgabe erfolgte bereits ab 2 Tage vor der Op. Du hast daher auch keine objektive Messung einer Schmerzreduktion. Zudem wurde Cimalgex hier nicht gegen Placebo sondern gegen Carprofen (Rimadyl) getestet und die Dauer und Art der Gaben war nicht in beiden Gruppen identisch (????). Überhaupt ist die ganze Rechnerei hier schon ein bißchen seltsam, der Unterschied zum Carprofen trotzdem allem wirklich minimal. Das Ziel dieser Studie war auch nicht die Wirksamkeit von Cimalgex festzustellen - sondern lediglich nachzuweisen, dass sie nicht wesentlich schlechter ist als die von Carprofen. Auffallend ist hier auch eine sehr hohe Ausfallrate, also Studienteilnehmer, die aus nicht genannten Gründen nicht in die Auswertung mit einbezogen wurden.
Auch die Studie gegen Firocoxib bei Hunden mit Osteoarthritis hat dieses Endziel, ebenfalls mit marginalen Unterschieden in der Wirksamkeit. Bei der Sicherheit (Auftreten von NW) schneidet Cimalgex sogar ein bißchen schlechter ab - die Schlussbewertung lautet hier "
vergleichbare NW mit anderen NSAID". Auch die Bewertung der Wirkung ist nur
vergleichbar.
Und du findest nicht mal hier Angaben darüber, wie die Medikamente jeweils (tatsächlich) verabreicht wurden!
Das ist jedenfalls die Ausgangslage - die als solche schon wirklich extrem wenig Aussagekraft für deinen eigenen Hund hat. Und zwar ganz unabhängig vom Handling der Verabreichung.