Hund stirbt an Hitzschlag
Gericht verurteilt Halter wegen Tierquälerei zu Geldstrafe
WAIBLINGEN (szu). Der 30. Mai 2002 ist ein heißer Tag gewesen. Der Mischlingsrüde Astor musste sterben, weil er eineinhalb Stunden in einem Auto mit verschlossenen Fenstern eingesperrt war. Sein Herrchen wurde jetzt zu 3200 Euro Strafe verurteilt.
Bernd H. (Name geändert) wollte eigentlich nicht lange auf dem Pfarrgassenfest in Waiblingen-Neustadt bleiben. Aber er habe sich irgendwie verzettelt und seinen Hund im Auto vergessen, sagt er vor dem Amtsgericht in Waiblingen.
Besucher des Fests entdeckten Astor, einen Rottweiler-Labrador-Mischling, in dem dunklen Kombi. Man ließ den Besitzer ausrufen. Nach einigen Minuten sei Bernd H. auf den Parkplatz gekommen - "gemessenen Schritts", wie ein Zeuge beschreibt. Der Hund war bereits eineinhalb Stunden eingeschlossen, der Wagen stand in der prallen Sonne, die Fenster waren verschlossen. Astor war zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr bei Bewusstsein. Die Haare gingen ihm wegen des vorangegangenen Todeskampfes büschelweise aus, sein Körper wurde von Krämpfen geschüttelt, er hatte Schaum vor dem Mund und sich die Lefzen blutig gebissen. "Wir holten ihn aus dem Wagen, stellten uns um ihn, damit er Schatten bekommt und kühlten ihn mit Wasser", erzählt ein Zeuge. Bernd H. versprach, den Hund sofort zum Tierarzt zu fahren. Das war um 16 Uhr.
Erst fünf Stunden später ging er tatsächlich zu einem Tierarzt. Astors Zustand hatte sich inzwischen weiter verschlechtert, das leblose Tier erbrach sich und kotete. Der Arzt versuchte sein Möglichstes. Doch Astor war nicht mehr zu retten. Als der Arzt einen Herzkatheder legen wollte, starb der Hund schließlich an den Folgen des Hitzschlags.
Sein Herrchen Bernd H. fixiert die Zeugen vor Gericht mit wütendem Blick, reagiert harsch auf ihre Aussagen: "Ich lass mich von Ihnen nicht so hinstellen". Schon damals sei Bernd H. unfreundlich gewesen, habe gemeint, man solle nicht so eine Aufregung um die Sache machen, dem Hund gehe es gut, sagt ein Zeuge aus. Abends, als er sich nochmals telefonisch bei Bernd H. nach dem Wohlergehen des Hundes erkundigt habe, sei er ebenfalls in schroffem Ton abgewiesen worden. "Er sagte mir, ich solle ihn endlich damit in Ruhe lassen", so der Zeuge. Erst nach dem Anruf brachte Bernd H. Astor schließlich zum Tierarzt.
Hätte das Leben von Astor gerettet werden können, wenn Bernd H. gleich zum Tierarzt gegangen wäre? Mit Sicherheit könne man das nie sagen, sagt der Tierarzt. "Er hat eine Chance vergeben. In fünf Stunden verändert sich im Organismus einiges."
"Sie können mir glauben, mir geht der Tod von Astor näher als jedem anderen", sagt Bernd H. mit zitternder Stimme. Eine Geldstrafe sei für ihn, der eine Getränkehandlung hat, existenzbedrohend. "Ich stehe finanziell mit dem Rücken an der Wand." Die Richterin verurteilt ihn zu 3200 Euro Geldstrafe.
Gericht verurteilt Halter wegen Tierquälerei zu Geldstrafe
WAIBLINGEN (szu). Der 30. Mai 2002 ist ein heißer Tag gewesen. Der Mischlingsrüde Astor musste sterben, weil er eineinhalb Stunden in einem Auto mit verschlossenen Fenstern eingesperrt war. Sein Herrchen wurde jetzt zu 3200 Euro Strafe verurteilt.
Bernd H. (Name geändert) wollte eigentlich nicht lange auf dem Pfarrgassenfest in Waiblingen-Neustadt bleiben. Aber er habe sich irgendwie verzettelt und seinen Hund im Auto vergessen, sagt er vor dem Amtsgericht in Waiblingen.
Besucher des Fests entdeckten Astor, einen Rottweiler-Labrador-Mischling, in dem dunklen Kombi. Man ließ den Besitzer ausrufen. Nach einigen Minuten sei Bernd H. auf den Parkplatz gekommen - "gemessenen Schritts", wie ein Zeuge beschreibt. Der Hund war bereits eineinhalb Stunden eingeschlossen, der Wagen stand in der prallen Sonne, die Fenster waren verschlossen. Astor war zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr bei Bewusstsein. Die Haare gingen ihm wegen des vorangegangenen Todeskampfes büschelweise aus, sein Körper wurde von Krämpfen geschüttelt, er hatte Schaum vor dem Mund und sich die Lefzen blutig gebissen. "Wir holten ihn aus dem Wagen, stellten uns um ihn, damit er Schatten bekommt und kühlten ihn mit Wasser", erzählt ein Zeuge. Bernd H. versprach, den Hund sofort zum Tierarzt zu fahren. Das war um 16 Uhr.
Erst fünf Stunden später ging er tatsächlich zu einem Tierarzt. Astors Zustand hatte sich inzwischen weiter verschlechtert, das leblose Tier erbrach sich und kotete. Der Arzt versuchte sein Möglichstes. Doch Astor war nicht mehr zu retten. Als der Arzt einen Herzkatheder legen wollte, starb der Hund schließlich an den Folgen des Hitzschlags.
Sein Herrchen Bernd H. fixiert die Zeugen vor Gericht mit wütendem Blick, reagiert harsch auf ihre Aussagen: "Ich lass mich von Ihnen nicht so hinstellen". Schon damals sei Bernd H. unfreundlich gewesen, habe gemeint, man solle nicht so eine Aufregung um die Sache machen, dem Hund gehe es gut, sagt ein Zeuge aus. Abends, als er sich nochmals telefonisch bei Bernd H. nach dem Wohlergehen des Hundes erkundigt habe, sei er ebenfalls in schroffem Ton abgewiesen worden. "Er sagte mir, ich solle ihn endlich damit in Ruhe lassen", so der Zeuge. Erst nach dem Anruf brachte Bernd H. Astor schließlich zum Tierarzt.
Hätte das Leben von Astor gerettet werden können, wenn Bernd H. gleich zum Tierarzt gegangen wäre? Mit Sicherheit könne man das nie sagen, sagt der Tierarzt. "Er hat eine Chance vergeben. In fünf Stunden verändert sich im Organismus einiges."
"Sie können mir glauben, mir geht der Tod von Astor näher als jedem anderen", sagt Bernd H. mit zitternder Stimme. Eine Geldstrafe sei für ihn, der eine Getränkehandlung hat, existenzbedrohend. "Ich stehe finanziell mit dem Rücken an der Wand." Die Richterin verurteilt ihn zu 3200 Euro Geldstrafe.