Ratlosigkeit. Jede Idee kann hilfreich sein!

Dennis E.

15 Jahre Mitglied
Hallo zusammen,

kommen wir gleich zum Punkt... da gibt es einen Hund, der nicht gerade eine super Vergangenheit hinter sich hat(Misshandlung,Misschatung,mangelnde Führsorge,teilweise Kellerhaltung).

Dieser Hund lernt seid Monaten normal zu leben, hat aber eine Macke, die man nicht nachvollziehen kann.

Wenn man sich mit jemandem unterhält oder ein anderer Hund dicht an ihn ran kommt(mittlerweile nur bei fremden Menschen oder Hunden) dann schnappt er sich den nächstbesten Stein oder Ast(und wenns nur 2cm sind), drückt sich ganz fest an die Beine seines Führers und lässt die "Beute" einfach nicht mehr los, reagiert auch nicht mehr auf "AUS" und ist geistig total abwesend, schaut einen mit bekümmertem blick an wenn man ihn anschrofft.

Kiefer aufhebeln ist die einzige Alternative um ihn davon zu befreien. Dummerweise macht er in seinem "Wahn" auch nicht vor Glasscherben halt(gottseidank nur einmal und ohne verletzungen vorgekommen).

Es hat definitiv nachgelassen. Von 3-4 mal am Tag, hat es sich reduziert auf vielleicht einmal alle 4,5,6 wochen. Dennoch möchte man gerne Verstehen, WARUM der Hund das tuhen könnte!? Was genau ihn dazu veranlasst so zu handeln.

Man kennt die Indikatoren für das Verhalten und reagiert schon im Vorfeld dementsprechend aber der Grund warum der Hund das tut... was könnte dahinter stecken???

Ich bitte euch, seid nicht zurückhaltend ! Jede noch so blöde Idee kann die Antwort sein.

Danke schonmal und netten Gruß
Dennis
 
  • 30. April 2024
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Hi Dennis E. ... hast du hier schon mal geguckt?
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Hallo Dennis,

hier kommt meine Interpretation.

Der Hund hat bei der Begegnung mit fremden Artgenossen oder Menschen massiven Stress:

Er kennt sie nicht. Hat überhaupt wenig kennengelernt in seinem Leben, und das, was er erlebt hat, war bis vor kurzem unerfreulich. Er ist massiv verunsichert.

Vielleicht würd er gern beißen oder irgendwas tun in so einer Situation, hat aber gelernt, dass das nicht erwünscht ist, oder ist sogar zu unsicher, um das zu wagen.

Also sucht er sich eine Ersatzhandlung. Er schnappt sich irgend etwas und verbeißt sich da rein, etwa wie jemand, der Höhenangst hat, sich verzweifelt am Geländer festklammert.
Das "Festhalten" an diesem Gegenstand gibt ihm Sicherheit und lenkt seine Energie um, ist also quasi so etwas wie eine Übersprunghandlung.

Allerdings verkrampft er sich dabei so sehr (sprich: der Druck, unter dem er steht, ist enorm), dass er nachher nicht mehr loslassen kann. Selbst wenn er wollte, es geht nicht.

Dazu muss man wissen, dass Stresshormone (Adrenalin usw) im Fall der Gefahr sehr schnell freigesetzt im Körper werden (weil man ja auf "Gefahr" schnell reagieren muss) - aber dann eben nur recht langsam wieder abgebaut werden. Normalerweise ist die Gefahr ja auch nicht so schnell wieder vorbei.

Ob Mensch oder Hund - man kommt viel langsamer runter als "rauf" - und ich würde denken, Hund macht das in diesem Fall nur, wenn der Stress immens hoch ist.

Das Verhalten würde sich vermutlich legen, wenn Hund insgesamt sicherer geworden ist.

Bis dahin könnte man versuchen, Hund in diesen Situationen etwas gesünderes "zum Beißen" zu geben, also vielleicht einen Vollgummikong, einen Gummiknochen, Ball oder Tau, oder ne Beißwurst.

Damit könnte man dann auch ausprobieren, wie lange es effektiv dauert, bis NACH dem Stressreiz der Hund in der Lage ist, das Dingens wieder herzugeben.

Ich würde vermutlich folgendes ausprobieren:

Hund bekommt in einer Situation, wo man denkt: "Oha, jetzt geht's gleich wieder los" sein "Beißgerät" angeboten.
Danach wird er komplett ignoriert. Alles ist normal.
Man beendet die Situation (Unterhaltung mit Fremdem oder so), geht weiter und bietet dem Hund nach 5 Minuten das erste Mal ein Leckerli im Tausch für die Beißwurst an. Wenn er nicht will oder kann, weiter gehen, tun als wär nix, nett mit Hund sprechen, und 5 Minuten später das gleiche Spiel.

(Wenn es anfangs gar nicht klappt, muss man halt am Ende doch wieder hebeln, aber man hat durch den Versuch nichts verloren, und der Hund beißt nicht in irgendwas, das absolut gefährlich für ihn ist.)

Was hältst du davon?
 
  • 30. April 2024
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Mein Benny ist auch so ein echter Chaoshund... 



Habt ihr es schon mit einer Hundeschule probiert? In zwei Hundeschulen haben wir seine Macken nicht in den Griff bekommen. Wir haben es dann letztlich mit einem Online Hundetraining von einer Hundetrainerin geschafft. Deutlich günstiger als die Hundeschule vor Ort ist es auch noch gewesen!

Hier der Link zu ihrer Seite! 
Möchte ich jedem Hundehalter ans Herz legen, der sich offen eingestehen kann, dass er seinen liebsten Vierbeiner eben doch nicht immer wie gewünscht im Griff hat.

Melde dich doch mal zurück, ob sie dir auch helfen konnte! 

LG Meike mit Benny
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Ich hätte es ähnlich beschrieben, vor längerer Zeit war im TH solch ein Spezialist.

Der arme Kerl wollte auch nur noch aus seinem Zwinger raus, wenn er z.B. ein verknotetes Handtuch oder sein Tau mitnehmen konnte.

Bei Begegnungen mit fremden Hunden, in bedrohlich erscheinenden Männern und Pferden, regierte er ebenfalls so das er sich ins Tau verbiß, nach langen Monaten lies dies dann auch nach, als sich der Hund sicherer fühlte.
 
Ich sehe daß auch so wie lektoratte. Der Hund ventiliert seinen Streß in das extreme Festhalten eines Gegenstandes. Wir sagen manchmal scherzhalber, der nimmt sich seinen Schnuller!
Auf keinen Fall sollte dem hund in diesem Bereich zusätzlicher Streß gemacht werden, d.h. wenn er sich schon an einen Menschen drückt, was ja positiv ist, würde ich das annehmen. D.h. mich zu dem hund herunterhocken, ihn ruhig abstreicheln ( wie beim Lakoko) und loben, daß er so gut hält!
Auch ich würde ihm einen speziellen Gegnstand anbieten, den er vielleicht sogar während des gesamten Spaziergangs tragen kann. Ich gehe davon aus, daß der Hund den gegenstand von alleine losläßt, sobald der Streß nicht mehr so hoch ist.
Eine weitere Sache ist, ob man nicht im Moment mal versuchen kann, extremen Streß nicht zu nah an ihn herankommen zu lassen. Und dann nach und nach die distanz verringert.
 
was sagst du ihm, wenn du zum gespräch stehen bleibst? gibst du ihm ein kommando? reagiert er auch so gestresst wenn du ihn neben dir abliegen lässt, er also weiß situation entspannt ich muss nur warten? vielleicht noch ein leckerchen.
wenn mir jemand entgegenkommt und ich weiß das dauert jetzt ein paar minuten mach ichs immer so, ok meiner hat aber ja auch keine schlechten erfahrungen gemacht, aber vielleicht hilfts ja und selbst mein kleiner wird unruhig, wenn er einfach nur dastehen soll bis ich fertig mit quatschen bin.
 
  • 30. April 2024
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Hallo zusammen,

@lektoratte... gut geschlussfolgert ! So sieht man das ja auch. Der Hund befindet sich in den Momenten des Geschehens, unter enormen Druck. Sein Verhalten ist SEINE Art von Kompensation. Jedoch WESHALB? Was kann der Hintergrund dafür sein, dass ein Hund derart in eine Traumwelt FLÜCHTET!? Mit Hilfe eines Steins,der IMMER im Vordergrund bei ihm steht, sich Sicherheit verschafft und völlig entfernt der Realität ist!? Nicht ansprechbar und unaufmerksam, bis der unschöne Gegenstand aus der Schanuze ist.

Wie gesagt, Indikatoren sind einem im laufe der Zeit bekannt geworden und man kann ebend nur gegensteuern. Sensibel und geduldig ! Auch wenn das manchmal wirklich schwer ist, weil so eine Reaktion auf einmal aus heiterem Himmel geschieht und man selbst nicht daran gedacht hat.

@Silviak88... das mit dem Tau ist vergleichbar,durchaus. Ich deute soetwas wie Fingernägel kauen, wie es manche Menschen tuhen wenn sie nervös sind.

@sabsi... Tausch ist natürlich das erste an das man gedacht hatte...jedoch erfolglos. Er dreht den Kopf weg, wird ignorant und schützt das, was er in der Schnauze hat.

Tausch gegen Ball oder etwas leckeres gelang nur zweimal. Bedenkt man die Häufigkeit der Vorkommnisse, ist das eine eher schlechte Alternative.

Einen alternativen Gegenstand für den gesamten Spaziergang, dass entscheidet der Hund selbst. Er hat eine kleine Auswahl an Dingen, mit denen er sich die Zeit vertreiben kann. Unter anderem seinen Wurfball, den er in der Regel sehr toll findet und manchmal auch mitnimmt. Nimmt er jedoch nichts mit auf den Weg, hat er auch kein Interesse an etwas das man ihm anbietet. Der Hund ist sehr Intelligent und keinesfalls ein Dummkopf. Er Lernt schnell aber seine Seele ist ein rohes Ei.

Wegen der Distanzsache... Ohne Konfrontation,keine Desensibelisierung ! Ist nunmal Fakt. Selbstverständlich fing man in allem beim ihm klein an und steigerte die problematischen Dinge in Art und Dauer, mit der Zeit.

Was den Stressabbau angeht... nunja, den gibt es bei dem Hund scheinbar nicht wirklich. Wenn man ihm den Fremdkörper nicht aus der Schnute nimmt,dann pennt der damit :( . Es ist wie ein Schalter. Hat er etwas in seinem Maul, aufgrund einer Situation die ihm Unheimlich ist, bleibt er in diesem Zustand bis das Maul leer ist. Es sei denn es ist ein Spielzeug von ihm, dass er auch als solches kennt. Das gibt er natürlich gerne auf "Aus" wieder zurück.

@chatcat-1 ... ein Kommando bekommt er in solchen Momenten überhaupt nicht. Außer vielleicht ein saftiges "PFUI IST DAS !!! AUS !!!" in 90% der Fälle jedoch wirkungslos. Klappt es doch, bekommt er sofort im Anschluss, nachdem der Gegenstand vor Schreck ausgespuckt wurde, eine positive Bestätigung.

Stellt man fest das SEINE Grenze des erträglichen erreicht ist und der Hund unruhig wird, bekommt er Streicheleinheit und ein "ruuuuhig,passiert nichts" als AUSSAGE und nicht als Befehl.

Würde man den Hund dazu zwingen, ihn in einer für ihn stressigen Situation abliegen zu lassen, wäre das fatal ! Denn die Situation der er versucht zu entkommen, brennt sich in sein Hirn und ist direkt vor ihm/um ihn herrum. Stell dir das in etwa wie mit einer Spinnenphobie, zusammen mit einer Spinne in einem leeren Zimmer vor.

Was man aber genau wissen will... WAS kann in seiner Vergangenheit vorgefallen sein, dass er dieses Verhalten an den Tag legt? Worin könnte der Ursprung dieses Verhaltens liegen?

Gruß
Dennis
 
Ich weiß es nicht und wir werden es wohl kaum in Erfahrung bringen können...

Ich spekuliere wild,

... das er vielleicht in einer für ihn bedrohlichen Situation war, vielleicht von seinem früheren Haltern geschlagen wurde, diesen aus Liebe zum Menschen, Angst und Unterwürfigkeit aber nicht beißen wollte/konnte und dann aus dem Reflex der Selbsterhaltung, in diese "Krücke" den vielleicht gerade zur Verfügung stehenden Stein biß...

aber ist das wirklich wichtig?
 
hallo dennis,

leider kann ich dir auch nicht weiterhelfen in der ursachenforschung des verhaltens bei deinem hund!

ich habe selber eine hündin die ähnlich unerklärliches tut.

Bsp: ich treffe auf der straße fremde/bekannte leute, rede kurz mit ihnen, jazzy springt an meinem bein oder an das bein meines gesprächspartners hoch und will juckeln am beim.

Bsp 2: nach dem einsteigen in den kofferraum unseres jeeps besteigt sie tyson unseren rüden und will ihn bejuckeln.

Bsp 3: wir müssen zum tierarzt. der hund begint schon beim hineinlaufen in die praxis an zu juckeln am bein.

Bsp 4: ich trainiere mit ihr, sie hat keine lust, sie springt mir ans bein und was ?
ja genau sie will juckeln.

Bsp 5: ihr ist langweilig, fühlt sich nicht beachtet, sie juckelt bei mir, meinem verlobten oder tyson.

So jetzt haben wir immer wieder gehört es sei dominanz, ne übersprungsreaktion auf stress, oder sie will nur aufmerksamkeit.

jedes mal wenn sie das tut bekommt sie das kommando NEIN jazzy. oder RUNTER jazzy.

hypersexualität kanns auch nicht sein,denn die maus ist seit acht jahren kastriert.
aus schlechter haltung kommt sie nicht, mein verlobter hat sie seit sie 3 mon alt war.

bisher haben wir alles ausprobiert, das schimpfen,nein sagen, runterschubsen,und auch ignorieren.
all das brachte nichts.

da jazzy aber sowieso ein sehr nervöses eher ängstliches tier ist, gaben wir ihr bachblüten,aber die brachten auch nach wochenlanger anwendung nicht den gewünschten erfolg.

also probierte ich nach absprache mit meinem tierarzt, baldriantropfen aus.(die gibts in jedem drogeriemarkt)
und siehe da unser hund wurde total entspannt durch die tropfen.
sie bekommt sie nicht ständig, nur dann wenn wir wissen es passiert heute wieder aufregendes wie zb autofahren, tierarzt, jemanden besuchen usw.

aber am anfang gaben wir ihr die tropfen tägl. ins futter.

ich denke nicht immer findet sich die ursache eines seltsamen verhaltens beim hund.

ich habe tyson aus dem tierheim. anfangs als ich ihn nur gassi ließ wollte er partout nicht aus seinem zwinger ohne seinen kong..
ich ließ ihn das gewähren. auch später daheim legte er diese macke noch ne zeit lang an den tag. ich habs einfach ignoriert und ihn gewähren lassen.(was in deinem fall ja nicht geht wenn deiner irgend ein zeug ins maul nimmt)
tyson hörte dann irgendwann von allein auf damit.

leider kann ich dir auch nichts anderes sagen wie die leute vor mir.
manchmal braucht man eben viel einfallsreichtum in der hundeerziehung.
und irgendwann findet man dann auch ne lösung. man darf nur nie aufgeben.


schnuddelwuddel
 
Jedoch WESHALB? Was kann der Hintergrund dafür sein, dass ein Hund derart in eine Traumwelt FLÜCHTET!? Mit Hilfe eines Steins,der IMMER im Vordergrund bei ihm steht, sich Sicherheit verschafft und völlig entfernt der Realität ist!? Nicht ansprechbar und unaufmerksam, bis der unschöne Gegenstand aus der Schanuze ist.

Dennis, das muss nicht unbedingt mit einem konkreten Erlebnis zu tun gehabt haben.

So, wie du es beschreibst...

[...]
Was den Stressabbau angeht... nunja, den gibt es bei dem Hund scheinbar nicht wirklich. Wenn man ihm den Fremdkörper nicht aus der Schnute nimmt,dann pennt der damit :( . Es ist wie ein Schalter. Hat er etwas in seinem Maul, aufgrund einer Situation die ihm Unheimlich ist, bleibt er in diesem Zustand bis das Maul leer ist. Es sei denn es ist ein Spielzeug von ihm, dass er auch als solches kennt. Das gibt er natürlich gerne auf "Aus" wieder zurück.

klingt das wie ein Zwangsverhalten - also, ein Verhalten, dass aufgrund von massivem Stress in der Vergangenheit angenommen wurde, und sich dann ob seiner beruhigenden Wirkung verselbständigt hat - zu einem Ausmaß, dass Hund nicht mehr damit aufhören kann.

Man kann es so deuten, dass der Stein, Stock oder was auch immer, den der Hund aufnimmt, durch seine Funktion als Sicherheitsanker beim Hund einen massiven Endorphinschub freisetzt. Nach dem Motto: "GUT, dass ich wenigstens einen STEIN habe!"
Der Hund fühlt Erleichterung, "Glücksgefühle", "Zufriedenheit" in einem Ausmaß, dass er sich selbst quasi abschießt, als wäre er auf Droge. Opiate (Morphin / Heroin) binden im Hirn an die Endorphin-Rezeptoren.
Spielsüchtige, oder auch zB P.ornosüchtige oder viele Ausdauersportler, werden in Wahrheit im cehmischen Sinne abhängig von den Endorphinen, die bei der Erwartung des freudigen Ereignisses (weniger beim Reiz selbst) freigesetzt werden. Sie haben also (unfreiwillig) einen Weg gefunden, sich selbst abzuschießen, ohne Drogen kaufen zu müssen.

Vielleicht passiert so etwas bei diesem Hund auch. Er nimmt im äußersten Notfall Zuflucht zu "seinem" Stein, und gerät dadurch hirnphysiologisch in einen Zustand, aus dem er von selbst nicht mehr herauskommt. Selbst, wenn er wollte, könnte er es wohl vermutlich nicht.

Eine andere, gleichfalls physiologische Erklärung wäre, dass der Hund durch die extreme Aufregung in einen epilepsieartigen Zustand gerät (wofür die eigentliche Ursache ein minimaler Hirnschaden sein könnte). Auch da ist es manchmal so, dass diese partiellen Anfälle (Anfälle, von denen nur bestimmte Hirnbereiche und damit Muskelpartien betroffen sind) vom Patienten selbst nicht mehr aufgelöst werden können, sondern nur durch Schlaf oder äußere Einwirkung / Unterbrechung-

Ein Mensch, der solche durch Aufregung ausgelösten "Absencen" (Zustände geistiger Abwesenheit) hätte, würde man vermutlich versuchen, mit Medikamenten soweit zu stabilisieren, dass er in den auslösenden Spannungszustand nicht mehr hineingerät. Und zwar unabhängig davon, ob nun ein Zwangsverhalten oder Epilepsie die Ursache ist.
Der Effekt ist ja derselbe: Aufregung: Verhalten wird ausgelöst. Keine Aufregung: Verhalten wird nicht ausgelöst.

Insofern find ich Baldrian als Ansatz gar nicht so schlecht.

Spekulierende Grüße, Lektoratte
 
Hallo Lektoratte,

mit deiner Diagnose, erzählst du ja nichts neues :( . Natürlich ist es ein Zwangsverhalten, dase er irgendwann angenommen und durch bestimmte Momente manifestiert hat. Man will jedoch wissen WARUM kam es dazu? WAS könnte der Auslöser gewesen sein,warum er damit erst begann.

Wieso und weshalb er es JETZT tut,dass weiß man ja.

Es ist ein ganz einfaches Prinzip welchem man nachgeht... ALLES hat irgendwo seinen Grund !

DIE Gründe, die für das ENTSTEHEN eines solchen Verhaltens verantwortlich sein können, DIE sind es, die interessant sind.

Wie gesagt, wieso,weshalb und warum er es heutzutage tut, dass weiß man alles schon.

Aber dennoch danke.

Gruß
Dennis
 
Hallo Dennis,

den genauen Grund was letzendlich dieses Verhalten ausgelöst hat, wirst du vermutlich nie rausfinden. Ist es beim Menschen schon sehr sehr schwierig, wenn sie schlimmes erleben, aber sie können wenigstens reden und theraphiert werden, was aber trotzdem nichts vergessen macht.

Du schreibst ja selbst, der Hund wurde misshandelt, hatte mangelnde Fürsorge, sogar teilweise Kellerhaltunge, d.h. Isolation, das dabei ein Trauma ensteht, ist vollkommen verständlich. Denke die Ursache selbst ist auch in dem Fall nicht mehr relevant, weil es einfach schon passiert ist und nicht mehr Rückgängig zu machen ist. Ein Heilungsprozess dauert sehr sehr lange und du kannst nur versuchen ihm Sicherheit zu geben. Vielleicht wird es irgendwann besser, aber ob es ganz weggehen wird, bezweifle ich.

lg Nadja
 
Dennis schrieb:
mit deiner Diagnose, erzählst du ja nichts neues :( . Natürlich ist es ein Zwangsverhalten, dase er irgendwann angenommen und durch bestimmte Momente manifestiert hat. Man will jedoch wissen WARUM kam es dazu? WAS könnte der Auslöser gewesen sein,warum er damit erst begann.

Ach so - du meinst dieses "warum"? - Sag das doch gleich. ;)

Ich muss Xana allerdings zustimmen.

Es ist EGAL, was der Hund erlebt hat. EIN Erlebnis dieser Art wird es nicht gewesen sein, sondern viele.

Isolierte Haltung, absolut reizarm - daraus folgt: Hund ist mit zu vielen Umweltreizen überfordert, weil er nie gelernt hat, diese auszufiltern.
Daraus könnte folgen: Hirn sucht zunächst einen Ausweg, um den Stress abzubauen (Stein) und schaltet sich dann größtenteils ab wegen Überlastung. "Stein festhalten" wäre dann einfach die "Parkstellung", und ein Teil vom Bewusstsein des Hundes denkt sicht: "Okay, hab was zum festhalten, alles ist gut, ich geh in Urlaub."

Konkrete "Auslöser" können äußerer oder innerer Natur sein.

In meinem letzten Post bin ich auf innere Gründe eingegangen. Dass dieser Hund so extrem reagiert, KANN (muss aber nicht) daran liegen, dass er von seiner ganzen Veranlagung her immer schon ein Sensibelchen war, und von Natur aus eine niedrige Reizschwelle hat. Wenn die nun in der Prägephase nie trainiert wurde, reagiert er besonders empfindlich.

Wenn der Hund latente Epilepsie hätte, wie gleichfalls von mir vorgeschlagen, würde die Kombination von "großer Aufregung, da im wahrsten Sinne des Wortes der Hund nichts gewöhnt ist" und der Veranlagung "Epilepsie" dieses Verhalten auslösen. Dann wäre die Veranlagung zur Epilepsie der Grund, warum der Hund diese Macke zeigt (UND seine schlechte Haltung vorher). Wieder gibt es KEINEN äußeren Auslöser, kein konkretes Ereignis.

2) Es gibt, wie von dir vermutet wird, einen ÄUSSEREN Anlass dafür, dass ihn Menschen und fremde Hunde besonders beunruhigen und tief verunsichern.
Er hat nur selten fremde Menschen und fremde Hunde getroffen, und wenn, dann waren die Erfahrungen extrem schlecht. Vielleicht war sein Besitzer Alkoholiker und hatte ebensolche Freunde, und die haben den Hund oft nur geärgert? Vielleicht hat mal einer seinen Hund auf diesen Hund gehetzt, so zum Spaß?

Vielleicht war auch alles weniger dramatisch, und er ist auf seinen seltenen Spaziergängen beim Vorbesitzer "nur" gebissen worden, wie es immer wieder passiert, weiß außerdem nicht, wie er sich anderen Hunden gegenüber verhalten soll (er kennt sie nicht), und dann kommt wieder ein innerer Anlass hinzu... Kann viele Gründe geben.

Aber warum meinst du, dass so wichtig ist, den GENAUEN Auslöser zu kennen?

Ich denke, dieses Verhalten hat sich so verstärkt und verselbständigt, dass es echt schwer wäre, es anhand eines konkreten Auslösers therapieren zu wollen.

Aber natürlich hab ich den Hund noch nicht gesehen, liege also evtl. auch völlig falsch.
 
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