Schweiz: Bitte auf Distanz bleiben und ruhig Blut bewahren

HSH2

KSG-HSH-Nerd™
10 Jahre Mitglied
Regeln für den nächsten Wanderurlaub in der Schweiz:

 
  • 11. Mai 2024
  • #Anzeige
Hi HSH2 ... hast du hier schon mal geguckt?
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na hoffen wir mal dass die eingesetzten hsh nicht zu groß ausfallen,denn richtig wohl würde ich mich mit einem hund an der leine nicht fühlen,finde es schon bisschen fahrlässig.
 
Du sagst es, ich würde solche Gebiete tunlichst meiden.
Die HSH sind schon in etwa so groß wie Kangals, allerdings etwas weniger temperamentvoll. Sie müssen einen "Test" absolvieren, bevor sie zum Einsatz kommen.
Man muß Kompromisse eingehen, die Effektivität leidet unter solchen Massnahmen, ist aber in touristisch erschlossenen Regionen ein Problem.
Am Ende badet es der Wolf dort aus, da die HSH oft nicht in der Lage sind, ausreichend zu schützen.
Wird der Wolf so zum Schadwolf, droht der Abschuss.
 
hoffen wir dass die hunde erfolgreich sind.und der staat bisschen einsichtig mit dem wolf.vielleicht lösen sie das problem ja wie in österreich,da gibts sogar ein staatlich eingesetzten "bärenanwalt",der für schadensregulierung der viehbesitzer verantwortlich ist.und mit erfolg,solange die geschädigten ihr geld erhalten,gibts keine hetzjagd,sprich kein "problembär bruno".
 
... sieht leider schlecht aus und es wurden ja bereits ein paar Wölfe abgeschossen.
Der letzte im Wallis konnte zum "Problemwolf" werden, als er eine von HSH geschützte Herde angriff und mehrere Schafe riss. Begründung für das Versagen der Hunde - es war Nebel und die Hunde konnten deswegen nicht so recht agieren. Ja, wann greifen denn Raubtiere an? Bei Sonnenschein? Man versucht, nicht ganz so effektive HSH einzusetzen, was natürlich am Ergebnis zu sehen ist.
Trotzdem kommt es zu Zwischenfällen, die die Position von Wolf und HSH nicht gerade stärken:



Die eierlegende Wollmilchsau wird man auch in der Schweiz nicht finden.
 

meine güte das liest sich ja wie ein schlechter witz.aktive hsh vorher zum wesenstest?das macht in meinen augen nicht viel sinn.
 
Welche Rasse wird denn eingesetzt, weiß das jemand ?
Ich finde die Maßnahme super und fremde Hunde soll man eh nicht streicheln oder füttern. Der WT bezieht sich sicherlich auch auf die Eignung als HSH bzw. ob sie überhaupt in der Lage sind diesen Job zu machen.
Und das mit der Größe verstehe ich nicht. Vor einem "kleinen Rottweiler" hätte ich auch nicht mehr Respekt als vor einem Kangal.
 
im obigen link steht alles über rasse und vorgehensweise drin.
 
vom der sache her finde ich es auch gar nicht so schlecht! aber es wird wie immer einige "problem-menschen" geben, die einfach ansprüche stellen, die nicht erfüllbar sind! der hund soll einen guten job machen und die herde beschützen. wie lange wird es wohl dauern bis er einen fehler macht, und den unangeleinten macht-nix von einem urlauber mit einem streuner verwechselt!? und dann??
und was ist mit den urlaubern die meinen die hunde unbedingt anfassen zu müssen!? hsh sind zwar groß, aber dummerweise auch plüschig...
 
Welche Rasse wird denn eingesetzt, weiß das jemand ?
Ich finde die Maßnahme super und fremde Hunde soll man eh nicht streicheln oder füttern. Der WT bezieht sich sicherlich auch auf die Eignung als HSH bzw. ob sie überhaupt in der Lage sind diesen Job zu machen.
Und das mit der Größe verstehe ich nicht. Vor einem "kleinen Rottweiler" hätte ich auch nicht mehr Respekt als vor einem Kangal.
Zum Einsatz kommen Maremmano Abruzzese, italienische HSH und Pyrenäenberghunde, die aus Frankreich stammen. Die Schweiz hat keine eigenen HSH - Rassen.
Der WT ist nicht mit dem zu verwechseln, den unsere Hunde hier ableisten müssen, er zielt darauf ab, daß die Hunde möglichst auf Menschen gar nicht reagieren sollen und, wenn möglich, fremde Hunde auch links liegenlassen. Das sich so etwas nur selten vereinbaren lässt, liegt auf der Hand und so hat man, verglichen mit türkischen Herden, eher sehr "weiche" Hunde, welche oftmals überfordert sind, wenn Wölfe angreifen. Zur Zeit greifen noch Einzelraubtiere an, da in der Schweiz noch keine intakten Rudel bestehen. Würde es zu Rudelangriffen kommen, in der Türkei werden Herden von 6 - 12 Wölfen angegriffen, dann würde das wahrscheinlich im Fiasko enden, wenn noch nicht einmal sichergestellt ist, daß 2 HSH einen Wolf zuverlässig in Schach halten können. Es ist die Gratwanderung zwischen Wolfsschutz und Almidylle (Tourismus), die die Schweiz hier versucht. Konflikte sind vorprogrammiert. Hier würde zwar jeder normal denkende Mensch einen Bogen um die Herden machen, die Realität sieht allerdings anders aus. Hunde werden verscheucht, mit Steinen beworfen, Mountainbiker und Wanderer rammeln quer durch die Herde und ich denke, auch nicht jeder Hund wird angeleint. Kommt es dann zu Beissvorfällen, werden die HSH ausgesondert und der Bauer hat das Nachsehen, Hunde dieser Art sind nicht billig.

Bezüglich der Größe - im Notfall sollten die HSH schon einen Kampf mit dem Wolf bestehen können. Ein Rottweiler ist da hoffnungslos überfordert. Die Erfahrung in den verschiedenen Regionen hat gezeigt, daß Kläffen allein nicht immer genügt. Wölfe sind sehr intelligent und testen die Wehrbereitschaft der Hunde aus. Finden sie heraus, daß es die Hunde nicht ernstmeinen, ist der Schutz dahin. Beispiele haben wir aus vielen Regionen. In der Lausitz wurden geschützte Herden überfallen (hier allerdings im Rudel) und mehr als 12 Schafe getötet. In der Schweiz schaffen es Einzelwölfe immer wieder. Ganz krass ist es in einigen Regionen Rumäniens. Durch den Kommunismus und die damit verbundene Abkehr von der Transhumance (der Wanderung der Herden von Sommer - zu Winterweiden) verloren die dortigen Hirten ihre Basis an guten HSH. Als ich vor vielen Jahren an rumänischen Herden war, sah man oft allerhand bunte Mixe statt der traditionellen rumänischen HSH bei der Arbeit. Die Folge ist, daß sich die Wölfe in diesen Regionen teilweise schon darauf spezialisierten, Hunde zu töten und zu fressen. Dies passiert dort nicht aus Gründen des Territorialschutzes oder ist eine Folge von Kampfhandlungen bei der Abwehr, sondern die Hunde gehören zum Beutespektrum der dortigen Wölfe und stellen eine Hauptkomponente der Nahrung dar:

From January 2001 to October 2002 wolves were reported to have attacked livestock in 149 households on an area of 69.9 km2, killing 62 sheep, 7 cattle, 1 kid, 2 foals and 186 dogs (157 adult LGDs, 2 pups and 27 small dogs (herding dogs).

(What is Wrong with Romanian Livestock Guarding Dogs? – A Discussion
Annette Mertens and Helga Schneider)

Also 157 (!) erwachsene "Herdenschutzhunde" wurden in diesem Zeitraum in dieser Region getötet und verspeist.

Es ist sehr wichtig, gute und effiziente Herdenschutzhunde zu haben, wenn man den Wolf wirklich schützen will. Ansonsten endet es wie in der Schweiz momentan. Die dortigen Wölfe haben eine "Gnadenfrist", d.h. sie dürfen während eines bestimmten Zeitraums 30 Schafe töten. Nummer 31 bedeutet, daß er zum "Problemwolf" wird und es wird eine Abschussgenehmigung erteilt. Voraussetzung ist, daß die Herden, die als schadensrelevant gezählt werden, ausreichend geschützt sind.
Schlechte HSH bedeuten tote Wölfe.
 
Hi

Die HSH Projekte in der Schweiz sind, gemessen an der Geschichte des Herdenschutz, ja auch erst in der Anfangsphase.

Das Problem ist hier vor allem die Gradwanderung zwischen aktiven Herdenschutz und Tourismus, selbst wenn Wallis und Graubünden nicht zu den am dichtesten besiedelten Kantonen zählen, ist das schon noch was anderes als Kaukasusregionen oder die Türkei.

Der Marremanno z.B. ist schon in der Lage Wölfe zu vertreiben, deshalb werden/wurden diese Hunde ja auch in Italien eingesetzt. Das Problem: Er soll/darf es nicht.

Man geht davon aus, dass der Wolf keinen Verlustkampf eingeht um an Beute zu gelangen, weswegen Drohverhalten und Scheinangriffe ausreichen sollte um die Herde zu schützen.

Wie HSH2 ja schon sagt geht diese Rechnung leider nicht immer auf. Aber ich sehe da leider auch keine Alternative.

Wölfe entwickeln Strategien, Menschen bewerfen die Tiere mit Steinen um sie zu vertreiben, Andere latschen miten durch die Herde, freilaufende Hunde stören die Schafe etc.

Aber wehe, wenn die Tiere ihre Herde aktiv beschützen würden und ein Mensch würde gebissen, oder der Hund eines Wanderes getötet.

Ich selbst habe letztes Jahr im Wallis eine geschützte Herde getroffen und bin über die Doofheit mancher Menschen doch erstaunt.

Am Wegrand standen Hinweisschilder , Tafeln mit Verhaltensregeln und was ist. Eine Gruppe Touristen steht fast Mitten in der Herde und latscht gemütlich weit ab vom Weg.

Die Hunde, 3Stück, sind immer um die Gruppe herumgelaufen, mal Näher, mal etwas weiter weg, haben stark gebellt und sind manchmal recht schnell auf die Leute zu (wohl so eine Art Scheinangriff). Weiter ist nichts passiert, und dass ist auch gut so.

Dann kam der Schäfer und hat die Leute, so wie ich das aus der Entfernung beobachten konnte, erst mal in den Senkel gestellt.

Im Kaukasus oder Anatolien wäre das wohl anders ausgegangen.

Aber ich bin der Meinung, das ist ein guter und richtiger Weg der da gegangen wird.

Gruss
Matti
 
Das Problem, welches die Schweiz, im Gegensatz zu unserem Wolfsgebiet hat, ist das freie Weiden der Herden auf den Almen. In Deutschland ist es aus versicherungstechnischen Gründen nicht möglich, die Herde mit den Schutzhunden frei und unbeaufsichtigt weiden zu lassen. Hier werden Schafe und Hunde hinter Doppelzäunen eingepfercht. Direkten Kontakt zwischen HSH und Touris mit deren Hunden wird es in der Regel nicht geben.

Die geringere Tourismusdichte im Kaukasus oder der Türkei ist nur ein Faktor, natürlich ein ganz entscheidender. An anatolischen Herden sind immer ein oder mehrere Hirten anzutreffen. Es kommt nicht vor, daß Schafe und Hunde allein sind. Dies ist natürlich ein Kostenfaktor, den man in der Schweiz, der Lausitz und auch in den USA nicht tragen kann und will.

Problem ist auch, daß es unterschiedliche Systeme im Herdenschutz gibt und sich Wölfe in einem Gebiet völlig anders verhalten wie woanders. Man kann also nicht einfach Methoden 1 : 1 portieren. In den polnischen Beskiden genügt es beispielsweise, wenn ein Parkranger einmal die Woche mit einem Podhalaner die Gegend durchstreift und genügend Duftmarken hinterlässt. Das hält die Wölfe dort bereits auf Distanz. In manchen Gegenden reicht die Präsenz und in anderen Gegenden wollen es die Wölfe wirklich wissen, sicher spielt auch das alternative Nahrungsangebot eine Rolle. In der kargen Steppe Anatoliens ist der Druck auf die Schafe ganz anders, da es kaum jagdbares Wild gibt. In unseren Wäldern stolpert man ja förmlich über Rotwild und Rehe. Zudem werden die Strategien der Wölfe auch gewechselt und angepasst.
 
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