Erstes Gassi am Gründonnerstag und die Folgen.

bvc72

Erster April – aber wahre Geschichte.


Eigentlich passieren solche Geschichten immer anderen:
Ich habe heute morgen einen ausgesetzten Zwergrauhaardackel in furchtbaren Zustand gefunden. Nur wenige Meter von meiner Haustür entfernt.Weibliches Tier, klein verzweifelt und sichtlich dankbar, daß sich jemand ihrer an nahm. Sie kroch mir mehr entgegen als daß sie laufen konnte. Ich habe sie erst gar nicht zur ersten Hilfe in die Wohnung genommen, da ich schon vermutete das sie hoch ansteckend sein könnte. Also direkt ins Auto ab zu meiner TA. Die bestätigte meine Vermutung – schwerer Fall von Räude, viele Geburten hinter sich (Ich habe noch nie einen so ausgeleierten Bauch bei so einem kleinen Hund gesehen). Krallen extrem lang, Aus Fell und Ohren rieselten die Milben wie Sägespäne aus einem Bleistiftspitzer, Große kahle Stellen mit verdickter, schwammiger, schrundiger Hornhaut. Kein Halsband, nicht gechippt, keine Tätowierung.
Tierheim/verantwortliche Stellen waren für die TA nicht erreichbar. Ist ja Gründonnerstag. Die Kleine ist direkt bei der TA geblieben, bekommt gerade eine Rundumbehandlung. Meine TA hat glücklicherweise gute Tierschutzkontakte und bemüht sich das die Kleine unmittelbar nach der Erstbehandlung in eine kompetente private Pflegestelle kommt. Sie ist guten Mutes daß das klappt, heute Nachmittag erfahre ich mehr.


Die Behauptung „ausgesetzter Dackel“ ist natürlich nur eine dem Zustand des Tieres geschuldete Vermutung. Verbunden mit der Tatsache des fehlenden Halsbands und der nicht vorhandener Identifikationsmerkmale scheint dies auf der Hand zu liegen.
Ich mag den inflationären gebrauchten Begriff „Vermehrer“ nicht sonderlich. Für manchen ist ja schon der Privatmann der liebevolle einen Wurf Mischlingswelpen großzieht ein solcher... Ich sage hier lieber „TierproduzentIn“ entsorgt räudige Zuchthündin vor dem Osterurlaub. Diese Interpretation der Fakten scheint mir bei erster Betrachtung auf der Hand zu liegen. Die weitere Entwicklung wird vielleicht genaueres oder anderes ergeben. Ich werde natürlich dranbleiben.. Das ganze ist nicht nur traurig – mich entsetzt die Klischeehaftigkeit! Als hätte sich jemand diese Geschichte für ein schnulziges Magazin als Beitrag zum Thema Tierschutz ausgedacht.


P.S. Ja ich weiß das Räude hochansteckend ist.
Mein Hund Alina ist bereits prophylaktisch gegen Milben/Räudemilben behandelt.
Mein Auto habe ich desinfiziert und insektizidiert. (Kann damit die nächsten Stunden nicht fahren)
Meine Kleidung weicht in heißem Wasser und Desinfektionsmittel in Plastikwannen in der Garage vor. Später wird alles mit Desinfektionswaschmittel gewaschen.
Ich selbst habe mich gründlich geduscht und meine Haare gewaschen. (In denen hatte die Kleine glücklich ihre Schnauze drin als ich durch die Gegend getragen habe. Meine Oberbekleidung war ziemlich dicht mit einer gelben Schicht aus toter Haut und Milben bedeckt. Den typischen Räudegeruch habe ich immer noch in der Nase.)
 
  • 15. Mai 2024
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Hi bvc72 ... hast du hier schon mal geguckt?
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Danke das du dich sooooooooo toll gekümmert hast...

Und alles Gute für das arme Dackeltier...
 
Ach Gott....... :(
Alles Gute für die Maus.
Berichte weiter.
 
Arme Dackeline. :heul:
Hoffentlich findet sie bald jemanden, der sie mit Liebe und Respekt behandelt.

Super von dir, daß du dich ihr angenommen hast, bvc.
 
Ich finde es schon einmal gut, daß sie mit etwas Glück direkt in eine private Pflegestelle kommt und wohl nicht ins Tierheim. Meiner Tierärztin sei Dank - wenn dass denn alles so klappt, aber da bin ich zuversichtlich.
 
ist wirklich krass!

zum einen das auffinden und der zustand --- unglaublich, daß so was sein kann -- und zum anderen...

daß gerade dir so was passiert, wo du dich doch sonst "bei solchen geschichten" sehr zurückhälst...

konntet ihr (ta und du) das alter der hündin ungefähr bestimmen?

lg, ulla:hallo:
 
oh man, keine gute geschichte... ich hoffe sie hat ein Happy end.....

Toll das du dich gekümmert hast. Der Hündin alles gute und hoffentlich ein neues tolles Leben.....

dir dennoch schöne Ostern
 
Nein, wir hatten leider nicht die Zeit genauer zu untersuchen. Mella (die TA) musste dauernd zwischen den Räumen hin und herspringen da im Nebenzimmer ein zweiter Notfall (eigentlich hat sie eine Terminsprechstunde) lag bei dem es um Leben und Tod ging. Sie delegierte daher viel an ihre Helferinnen und Praktikantinnen. Die richtige Behandlung ging los als ich dann ging. Mein Eindruck war, dass die Hündin nicht allzu alt ist. Ich würde 4 oder 5 Jahre schätzen aber das ist wirklich nur aus dem Bauch geraten. Augen und Gesicht wirkten sehr jung (trotz fast nackter Ohren). Der Bauch lässt mich aber mehrere Würfe in kurzer Zeit vermuten. Aber vieleicht wird dieser Eindruck ja auch durch die Hautveränderungen durch die Räude verstärkT?
Allerdings wirken Zwergdackel auf den Betrachter (ähhm, ich meine auf mich) fast immer jünger als sie sind - Kindchenoptik halt. Ich frage die TA später ob sie eine Idee zum Alter hat.
 
ist wirklich krass!


daß gerade dir so was passiert, wo du dich doch sonst "bei solchen geschichten" sehr zurückhälst...

lg, ulla:hallo:

Mein Vorsatz mich aus hochemotionalen Thematiken weitgehend herauszuhalten: Damit meine ich eher Streitereien um die einzig Richtige Art einen Hund zu halten/erziehen, Das Herumreiten auf "NoGos" . Abwertende Bewertungen der Fähigkeiten der anderen Forenmitglieder. Kurz: All jene Themen in denen einige Teilnehmer zur Stärkung des Selbstwertgefühl der Anderen in eine Ecke/Nische gedrängt werden. Das eine auf Kosten des anderen.....
Im Gewissen Sinne referiere ich hier auch nicht nur meine eigene Einschätzung (bin da ja nicht der Experte) sondern auch die eindeutige Einschätzung der TA. Sie kann natürlich auch so falsch liegen wie ich. Die Möglichkeit habe ich oben bereits erwähnt ;)
 
Nicht doch! Die Arme! Aber Dankeschön und toll, dass du dich um sie gekümmert hast. Hoffe der Kleinen geht es bald besser und du hälst uns auf dem Laufenden.
Gute Besserung an die Kleine!
 
Oh Gott - so schlimm war die Kleine nicht entstellt. Fell fehlte nur an den Ohren, dem /riesigen Bauch und Teile der Brust - Die Haut unter dem noch viel vorhandenen Fell (Für einen Rauhaardackel recht lang-nicht wirklich drahtig war halt fühlbar "schrundig und trocken geschwollen" es rieselte - da wo das Fell fehlte waren die typischen Hautverdickungen. Es kann natürlich sein, dass zur Behandlung große Teile des Fells rasiert werden müssen? Ich habe noch keine Räudebehandlung verfolgt. Hat hier jemand Ahnung wie genau man da vorgeht? Ich hoffe ja, daß die medizinischen Probleme sich auf die Räude beschränken. (Auf meine Frage ob das da sicher Räudemilben sind sagte man mir: "Da gibts wohl keine Milbenart die da nicht drauf ist und wohl auch einige Pilze). Ich werde ja eventuell heute Abend schon erfahren ob da noch andere Baustellen sind. Falls es "nur" die Räude ist und die gut abheilt glaube ich das sie ein sehr charmanter und hübscher Dackel ist. Ich hatte allerdings auch den Eindruck das sie nicht gut laufen konnte. Sie kroch auch eher und die Hinterbeine erschienen mir kraftlos (ich dachte kurz an Dackellähme, aber ich glaube das ist es nicht, da sie sich später im Käfig auf eine natürliche Weise zusammenrollte) aber das kann auch die Unterwürfige Freude gewesen sein mit der sie auf mich zu ist, oder daran liegen das der Unterbauch so tief herabhängt - und die Kleine hat selbst für einen Dackel sehr kurze Beine. Aber ich möchte hier nicht spekulieren und ein Fass aufmachen bevor ich echte Informationen habe. Und meine ersten Eindrücke zählen nicht viel - ich habe sie nicht in einem Zustand "normaler" Bewegung gesehen, sie war sehr emotional. Positiv - Ihre Augen waren klar und strahlten.

Die Ohren waren aber ähnlich schlimm soweit ich sehen konnte. Waren aber noch nicht gesäubert und gespült und es rieselte wie ein Strahl aus Holzstaub aus ihnen Raus
 
was ich mich bei so Fällen immer frage: gut, die eigenen Besitzer sehen es entweder nicht oder es interessiert sie nicht :unsicher:. Aber was ist mit Nachbarn etc pp?

so ein entlaufenes oder ausgesetztes Tierchen hat "Glück im Unglück": so kann hoffentlich ein neuer, besserer Lebensabschnitt beginnen :love:
 
Da hatte das Mädchen ja richtig Glück das es Dich traf....Danke das Du so beherzt gehandelt hast und sie nun in allerbesten Händen ist. Dem Mäusschen wünsche ich ganz schnelle Genesung und ein tolles Zuhause.

Wieder einer der hingesehen und nicht weggeschaut hat:fuerdich::fuerdich::fuerdich::fuerdich::fuerdich::fuerdich::fuerdich:
 
Das ist ja wirklich schlimm :( - gut das Du sie gefunden hast und sie nun richtig versorgt wird.
Ich wünsche der armen Maus gute Besserung und eine liebevolle Pflegestelle - die hat sie sich bestimmt verdient .
 
Das Helfen an sich war kein Aufwand! Schnell ins Auto - zum Ta und fertig. Das Desinfizieren hinterher war Arbeitsaufwendig - Ich hoffe sehr das ich mir keine Viecher eingefangen habe. Ich will keine Krätze und habe eh eine leicht angreifbare und empfindliche Haut. Wie stark die Kleine vor sich hinrieselte habe ich nicht gleich bemerkt - erst in der TA-Praxis wo sich mein Oberkörper nach und nach grau-gelb färbte. Mich juckt es schon die ganze Zeit aber das kann gut auch psychosomatisch sein - zudem bin ich Atopiker und da hat die Haut eh ihren eigenen Willen...
 
Das ist ja wirklich schlimm :( - gut das Du sie gefunden hast und sie nun richtig versorgt wird.
Ich wünsche der armen Maus gute Besserung und eine liebevolle Pflegestelle - die hat sie sich bestimmt verdient .
Dem schließe ich mich voll und ganz an.
Ich hoffe du kannst bald Positives berichten.
 
Das ist ja wirklich schlimm :( - gut das Du sie gefunden hast und sie nun richtig versorgt wird.
Ich wünsche der armen Maus gute Besserung und eine liebevolle Pflegestelle - die hat sie sich bestimmt verdient .
Dem schließe ich mich voll und ganz an.
Ich hoffe du kannst bald Positives berichten.

Genau das kann ich. Es ist immer noch der erste April und tatsächlich immer noch wahr.

Erstens: Die kleine Dackeldame ist bereits umgezogen. Nicht etwa in eine Pflegestelle, sondern direkt in ein dauerhaftes neues Zuhause. Sie dürfte inzwischen schon von der neuen Besitzerin Heim geholt worde sein. Die Infos die dazu habe: Freihstehendes Haus im Grünen mit großem Grundstück, sie wird der Zweithund des neuen Frauchen. Wegen des zweithundes muss sie allerdings dort die nächsten 4 Wochen in Isolation verbringen, aber die baulichen Gegebenheiten sollen das nicht zu einem Problem werden lassen. Alles von der TA vermittelt - TH/andere Ämter waren nicht involviert und durften weiter Osterferien machen. Auf meine Frage:"Wie habt Ihr denn das hin bekommen?" lautete die lapidare Antwort: "Wir wollten einfach daß der Hund noch vor Ostern ein passendes neues Zuhause hat."
Ich bin hin und weg! Die Mädels von der Praxis sind einfach großartig.

Der Gesundheitszustand: Die Milben haben sich auch unterm Mikroskop bestätigt! Wie bereits erwartet waren es gleich mehrere fiese Arten: Auch beide Formen der Räudemilben. Die sollen im Laufe der nächsten 4 Wochen verschwinden. Der befürchtete Befall mit Pilzen als Sekundärinfekt hat sich nicht bestätigt. Die gefunden Pilze gehören problemlosen Spezies an. Weitere Baustellen wurden nicht gefunden - ausgenommen recht dickem Zahnstein der entfernt wurde.Die Krallen wurden geschnitten.
Die Dackeldame war doch jünger als ich oben geschätzt habe (naja - ich hatte geraten).
Die Kleine ist etwa zwe Jahre alt und hatte vor einiger Zeit Junge. Während des Stillens der Welpen begann der Milbenbefall. Die Viecher drangen über die Gesäugeleisten (so habe ich es zumindest verstanden) in die Gewebe des Bauches ein. Der massive chronische Befall und die Verdickung etc., führten zu diesem extrem wirkenden Bauch. Die Besitzer müssen diesen Befall einfach ignoriert haben, bis sie die Kleine passend zu Ostern hier entsorgten. Also nicht unbedingt ein Dackel aus einem Produktionsbetrieb sondern eventuell ein "geliebter" Familienhund?

Ich kann mir vorstellen, daß die Aussetzung ("entlaufener Hund", ist natürlich auch noch eine Option) hier in unserer Straße nicht zufällig war. Ich lebe in einer dieser "besseren" Wohngegend in der herrenlose Hunde auffallen und die Leute sich Gedanken machen. "Mutti, lassen wir die Prinzessin doch hier. Hier wird sie es Gut haben..."
Die genauen Umstände werden sich sicher nicht mehr klären lassen und wildes Raten bringt nichts.

Gefunden, behandelt, vermittelt - dies alles vor einem Feiertag. Ich kann mir keinen besseren Ablauf einer solchen Geschichte denken. Ohne meine TA und ihre Helferinnen undenkbar.
 
Oh wie schön, dass die Dackeldame ein neues Zuhause hat!

Ich drücke ihr die Daumen, dass sie sich schnell erholt und in ihr neues Leben starten kann!
 
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