@Lana
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procten
Der Vorfall in Österreich zeigt, dass es angebracht wäre, die Diskusion in Deutschland in eine andere Richtung zu lenken, als das bisher der Fall ist, damit wir bei einem Vorfall nicht ähnliche Reaktionen haben wie damals.
Ein Diensthundeführer hätte den HFS locker bestanden. Oder glaubst du ernsthaft, der Halter hatte Defizite in den "Basics"?
Manchmal glaube ich, der HFS soll noch nichtmal eine Doktorarbeit werden, sondern eine Habilitatisonsschrift.
Keine Ahnung wie Du das siehst, aber wenn ich einen Hund zu Hause hätte, der in der Lage ist (gemeint ist das Wesen des Hundes) sich auf mein Kind zu stürtzen und es so zu beißen, dass es an den Verletzungen stirbt, dann wüsste ich das. Du etwa nicht?
Ich rede hier nicht davon, dass der eigene Hund einen darin überraschen kann, dass er mal schnappt oder zwackt, sondern so zubeißt, dass die Verletzungen in der Brust trotz sofortiger Behandlung und EIngreifens des Vaters nach einer Stunde zum Tod des Kindes führen. Vor allen Dingen, dass der Hund sich überhaupt traut und die Hemmungslosigkeit hat, um soetwas zu machen.
Was soll die Situation sonst sein? Glaubt jemand ehrlich, dass der Rotti sich bis dahin vom Wesen her so gezeigt hat, dass man diesen Vorfall für unmöglich erachtet hat?
Der Mann ist gestraft genug und hätte er die Gefahr gesehen, dann hätte er es selbstverständlich durch Vorsorge vermieden, aber ich kann nicht glauben, dass ich z.B. die gleiche Arglosigkeit an den Tag gelegt hätte, wenn es mein Hund gewesen wäre.
Ich würde es lediglich verstehen, wenn der Hund bisdahin ein devoter und defensiver Typ gewesen wäre, der bis dahin immer starke Hemmungen gezeigt hätte andere Lebewesen zu beißen bzw. bis dahin noch nie ein anderes Lebewesen gebißen hätte, auch keinen Hund oder einen Hasen. Wenn er bis dahin keinerlei aggressiver Auflehnung gegenüber mir oder anderen Menschen gezeigt hätte. Also wenn man von dem Hund als von einen gutmütigen und dusligen Hund sprechen konnte, der von mir aus auch mal andere Hunde anbrummt, aber im Grunde ne gute Seele ist. Und wenn ich wüsste, dass ich ihn jeder Zeit stoppen kann oder hindern kann. Ja, dann hätte ich vielleicht meinen Hund mit meinem kleinen Kind in einem Raum herlaufen lassen, aber genau beobachtet und keine Sekunde aus den Augen gelassen. Ich hätte ihm einen Mauli aufgezogen, um ihn auch in extremen Situationen zu beobachten.
Meint ihr, dass der Hund so war und von einem auf den anderen Tag plötzlich nach 7 Jahren ein völlig, bis dahin unbekanntes Gesicht gezeigt hat? Ich glaube das ganz ehrlich nicht, denn der Mann hatte zudem gar keine Gelegenheit, um diese Situation beurteilen zu können. Das Kind war gerade Mal 1 Jahr alt und fing gerade an zu laufen, im Klartext kann es noch gar nicht so lange her sein, dass das Kind in der Form direkten Kontakt zum Hund hatte. Er hat es einfach mit der Großmutter und dem Rotti allein gelassen.
Wenn ich das Büro verlasse und meinen Hund zurück lasse um mal 5 Minuten zum Kiosk zu gehen, wissen alle im Büro, was in Bezug auf jede Situation zu tun ist. Obwohl mein Hund noch nie einen Menschen aggressiv gegenüber getreten ist, sind alle informiert. Trotzdem habe ich meinen Hund auf bestimmte Situatione vorbereitet, in dem ich ihn im abgesicherten Modus beobachtet habe und mir ne genau angeschaut habe, wie er reagiert.
Im Übrigen finde ich die Tatsache, dass er Diensthundführer war, keinen Plustpunkt für die ungefährlichkeit der Situation, sondern im Gegenteil. Was hat der gute Mann wohl mit seinem Hund vorher so an Hundesport betrieben?
Oh ja, jetzt kommen die Einwände, dass ich keine Ahnung habe und blabla und das die Hunde nicht auf Menschen, sondern auf die Überzüge/ Beißkissen ... Spart Euch die Mühe. Ich hatte schon Malis am Arm hängen etc.
Ich hätte nie ein 1 jähriges Kind mit meinem Rotti, der gelernt hat Menschen in die Augen zu schauen und dabei in Überzüge zu beißen, die der Mansch um seinen Arm gelegt hat, während er sich auch nicht von Geschrei und einem drohenden Schlagstock nicht abhalten lässt, allein mit der Großmutter gelassen und auch nicht in meiner Anwesenheit ungesichert herumlaufen lassen.
Merkt Ihr nicht, wenn Euer Hund eifersüchtig, aufgeregt und aufgebracht ist und kennt ihr ihn nicht so gut, dass ihr wisst, dass er sich das kleine Kind schnappen könnte und so zubeißen könnte?
Worin zeigt sich das Wissen des Mannes? Was hat er getan, um so eine Situation zu vermeiden? Was für ein Wissen hat der Mann gehabt, dass er nicht erkannt hat, dass die Situation gefährlich ist?
Auch wenn der Mann ein großes Wissen in Bezug auf die Ausbildung seines Hundes hatte, so wusste er vielleicht nichts über gefährliche Situationen im Alltag mit Hund und Kind. Warum sollte er auch dieses Wissen haben? Gehört das etwa auch zur Ausbildung dazu?
Gerade solchen betriebsblinden Leuten, die sich auf ihre Hunde und ihre eigene Stärke verlassen und alle anderen Hundetrainer und Hundeleute für Idioten halten, bräuchten einen Kurs in andere Bereiche der Hundeerziehung und Hundepsychologie.
Ich erlebe jedes Mal, wenn ich in Unterrath oder Grafenberg im Wald an Poliziehundeschulen spazieren gehe, wie die ganzen tollen Typen mit ihren sicheren Hunden auf der Wiese stehen und ihren unangeleinten Hunden Kommandos ins Ohr flüstern, während mein Hund und ich an ihnen vorbei gehen. Da kommt es nicht selten vor, dass die Hunde erstaunlicher Weise trotzdem losschießen und zu uns kommen, obwohl die Halter hysterisch schreien. So souverän wirken einige dieser Leute nicht auf mich.
Letztens erst umkreiste uns ein Hund während er eine dicke Bürste hatte und der coole Halter saß auf der Bank und laß Zeitung. ALs ich ihn bat seinen Hund zu nehmen, befahl er ganz cool seinem Hund zu ihm zu kommen und eklärte mir, dass er nichts macht. Ach so, ja dann ist ja gut.
Ich behaupte nicht, dass Poliziehundeführer keine Ahnung haben, aber ihr Bereich ist beschränkt, oft ist ihr Wissen beschränkter, als das eines "normalen" Halters, der sich intensiv und Jahre lang mit Hunden beschäftigt.