Gabi
KSG-Dr.House™
20 Jahre Mitglied
Ja, habs schon gesehen - Postfach ist wieder geleert... Sorry auch.
Ganz genau so hab ich ihn auch empfunden. Wobei er den Privatgarten durchaus interessant fand, ich konnte ihn ja ein Weilchen alleine dort von der Galerie aus beobachten. An allem desinteressiert kann ich so immerhin nicht bestätigen. Was ihn am meisten interessierte, kannst du auf dem Foto unten gut sehen...
Er hat auch versucht, Kontakt zu mir aufzunehmen, wurde aber sofort an der Leine zurückgerissen. Ständig wurde mir erzählt, wie gefährlich er doch sei. Ich hatte auch zB darum gebeten, ihn in die Galerie zu lassen. Da hiess es, das wäre zu gefährlich, weil das ja sein "Zuhause" wäre und er es als sein Revier verteidigen würde.
Stattdessen liess es ihn aber völlig kalt, dass ich in "seinen" Garten kam, "seinen" Zwinger betrat und als ich ihn von der Galerie aus beobachtete kam er ja ans Fenster und man sieht ja sehr deutlich, wie massiv er sein angebliches Zuhause verteidigte. Es hat ihn nicht mal sonderlich gestört, dass ich mit Sylvia A. in einen durchaus heftigeren Streit geriet. Er stand ja direkt daneben und sah mich nie anders an als mit diesem offenen freundlichem Blick, den er auf dem Foto auch hat, wo er durchs Fenster guckt. Ganz offenkundig hatte er aber zu Sylvia A. durchaus so etwas wie eine Bindung.
Ihn live so zu erleben, war noch weit trauriger. Bei der Szene, wo er in seinem Zwinger völlig verzweifelt auf und ab lief, hätte ich am liebsten einfach nur laut losgeheult.
Aber egal, ich kann es ja kurz zusammenfassen: da du Herdenschutzhunde offensichtlich kennst, kannst du dir sicher leicht vorstellen, dass sie sich in dem Tierheim in das sie nach der Beschlagnahmung verbracht worden waren, nicht gerade unauffällig verhielten. Insbesondere nicht nach der Freiheit die sie vorher hatten. So gesehen drohte ihnen tatsächlich die Einschläferung. Das zumindest konnte dann durch das Gutachten von Breitsamer abgewendet werden. Auflagen, denen nicht nur Sicherheitsaspekte zugrunde lagen, sondern die auch im Sinne der Hunde und explizit im Sinne von Herdis waren, hat er auch eine ganze Menge gemacht.
Der Rest lag dann in der Hand von ProHSH, aber ...
Du kannst heute sagen, sie wurden "abgeschoben", weil heute vielen klar ist, was auf dem Hof los war und womöglich heute noch so ist. Damals wäre kein Mensch auch nur auf die leiseste Idee gekommen.
Damals freuten sich alle und glaubten genau das, was man immer glauben sollte: dass Hunde die auf den Argenhof kommen, das große Los gezogen haben. Dass sie von einer begnadeten Hundeflüsterin therapiert und dann binnen kürzester Zeit an superschöne Plätze vermittelt werden. Klingt ja fast schon zu märchenhaft, um auch nur annähernd wahr sein zu können.
Die Dame aus dem Fernsehclip glaubt das ja sogar heute noch und viele andere auch. Sie hätte ihren Kangal ansonsten sicher tausendmal lieber in ein x-beliebiges Tierheim gebracht. Wobei Herdi und Tierheimhaltung ja ohnehin immer so eine Sache für sich ist und oft genug nicht gut ausgeht.
Das ist doch gerade das Perfide daran Onidas: niemand, der sein Tier dort hinbrachte, ist jemals von etwas anderem ausgegangen, als dass sein Tier Glück hat, dort Aufnahme gefunden zu haben. Guck dir die Frau mit dem Kangal doch mal an: sie weint fast vor Erleichterung. Und so ging es eigentlich jedem.
Sogar Tierheime und wirklich erfahrene Tierschützen haben ihre Tiere dort hin gebracht. Durchaus auch eigene Tiere, nicht nur Notfälle wie die Herdis von ProHSH. Weil man immer und stets glaubte, sie seien dort um ein Vielfaches besser aufgehoben als woanders.
Da gibt es noch ganz andere Geschichten - im Nachhinein versteht das keiner mehr so recht. So blind gewesen zu sein, so dummgläubig, so naiv. Irgendwo hier findest du zB die Sache mit den Schafen. Wo zig Menschen vor einem Schafsgehege mit Lämmern stehen und sich versichern lassen, der für die Lämmer verantwortliche Herr Schaf sei kastriert. Während besagter Herr Schaf direkt vor den Augen der Leute steht - mit sichtbaren und nicht übersehbaren Hoden.
Ich hab keine Ahnung, ob mir das auch hätte passieren können oder nicht. In einigen Aspekten sicherlich auch, in anderen vielleicht nicht oder nicht so - aber ich weiss es nicht; ich traute ihr vom ersten Moment an nicht, aber das hat völlig andere Gründe und war auch alles andere als rational. Als Besucher auf dem Hof konzentriert man sich auf das, was einem erzählt wird und das, was das Auge wahrnimmt, geht irgendwie unter. Oder du weisst es nicht besser.
Bei meiner Führung stand eine sehr große Gruppe vor einem der Außenkäfige, in einem kreiselte unaufhörlich ein Schäferhund. Es wird sogar gesagt, dass der Hund einen Zwingerkoller hat - und keiner fragt, warum er dann im Zwinger sitzt. Eltern mit Kindern stehen vor ungesicherten Zwingern und hören sich an, wie gefährlich die darin sitzenden Hunde sind - ohne auf ihre Kinder zu achten, die unkontrolliert durch die Gegend springen. Einige dieser ach so gefährlichen Hunde werden dann auch noch dicht an der Gruppe vorbeilaufend Gassi geführt - und keinem Menschen sind diese vielen vielen Widersprüche aufgefallen.
Im Nachhinein ist das alles so offensichtlich und im Nachhinein magst du das jetzt auch als "abgeschoben" sehen. Aber so war das einfach nicht.
onidas schrieb:Traurig finde ich die Bilder des " stolzen Herdenschutzhundes" , ich sehe einen vollkommen gebrochenen Hund der neben einer Faru steht, desinteressiert an allem was um ihn rum ist.
Ein Schatten dessen was er eigentlich darstellen sollte.
Ganz genau so hab ich ihn auch empfunden. Wobei er den Privatgarten durchaus interessant fand, ich konnte ihn ja ein Weilchen alleine dort von der Galerie aus beobachten. An allem desinteressiert kann ich so immerhin nicht bestätigen. Was ihn am meisten interessierte, kannst du auf dem Foto unten gut sehen...
Er hat auch versucht, Kontakt zu mir aufzunehmen, wurde aber sofort an der Leine zurückgerissen. Ständig wurde mir erzählt, wie gefährlich er doch sei. Ich hatte auch zB darum gebeten, ihn in die Galerie zu lassen. Da hiess es, das wäre zu gefährlich, weil das ja sein "Zuhause" wäre und er es als sein Revier verteidigen würde.
Stattdessen liess es ihn aber völlig kalt, dass ich in "seinen" Garten kam, "seinen" Zwinger betrat und als ich ihn von der Galerie aus beobachtete kam er ja ans Fenster und man sieht ja sehr deutlich, wie massiv er sein angebliches Zuhause verteidigte. Es hat ihn nicht mal sonderlich gestört, dass ich mit Sylvia A. in einen durchaus heftigeren Streit geriet. Er stand ja direkt daneben und sah mich nie anders an als mit diesem offenen freundlichem Blick, den er auf dem Foto auch hat, wo er durchs Fenster guckt. Ganz offenkundig hatte er aber zu Sylvia A. durchaus so etwas wie eine Bindung.
Ihn live so zu erleben, war noch weit trauriger. Bei der Szene, wo er in seinem Zwinger völlig verzweifelt auf und ab lief, hätte ich am liebsten einfach nur laut losgeheult.
Das wissen wir nicht mit abschließender Gewissheit, oder?Ich hatte mit den Verantwortlichen nicht ProHSH gemeint sondern die Ämter die nicht in der Lage waren ( oder sein wollten) wenn Gefahr gewesen sein sollte Auflagen zur Haltung zu erteilen.
Das weiss ich dagegen mit Sicherheit, dass das so nicht wahr. Du hast nicht alles verfolgt, oder? Wurde hier nämlich bestimmt schon xmal dargelegt.Statt dessen hat man die Hunde abgeschoben.
Aber egal, ich kann es ja kurz zusammenfassen: da du Herdenschutzhunde offensichtlich kennst, kannst du dir sicher leicht vorstellen, dass sie sich in dem Tierheim in das sie nach der Beschlagnahmung verbracht worden waren, nicht gerade unauffällig verhielten. Insbesondere nicht nach der Freiheit die sie vorher hatten. So gesehen drohte ihnen tatsächlich die Einschläferung. Das zumindest konnte dann durch das Gutachten von Breitsamer abgewendet werden. Auflagen, denen nicht nur Sicherheitsaspekte zugrunde lagen, sondern die auch im Sinne der Hunde und explizit im Sinne von Herdis waren, hat er auch eine ganze Menge gemacht.
Der Rest lag dann in der Hand von ProHSH, aber ...
Du kannst heute sagen, sie wurden "abgeschoben", weil heute vielen klar ist, was auf dem Hof los war und womöglich heute noch so ist. Damals wäre kein Mensch auch nur auf die leiseste Idee gekommen.
Damals freuten sich alle und glaubten genau das, was man immer glauben sollte: dass Hunde die auf den Argenhof kommen, das große Los gezogen haben. Dass sie von einer begnadeten Hundeflüsterin therapiert und dann binnen kürzester Zeit an superschöne Plätze vermittelt werden. Klingt ja fast schon zu märchenhaft, um auch nur annähernd wahr sein zu können.
Die Dame aus dem Fernsehclip glaubt das ja sogar heute noch und viele andere auch. Sie hätte ihren Kangal ansonsten sicher tausendmal lieber in ein x-beliebiges Tierheim gebracht. Wobei Herdi und Tierheimhaltung ja ohnehin immer so eine Sache für sich ist und oft genug nicht gut ausgeht.
Das ist doch gerade das Perfide daran Onidas: niemand, der sein Tier dort hinbrachte, ist jemals von etwas anderem ausgegangen, als dass sein Tier Glück hat, dort Aufnahme gefunden zu haben. Guck dir die Frau mit dem Kangal doch mal an: sie weint fast vor Erleichterung. Und so ging es eigentlich jedem.
Sogar Tierheime und wirklich erfahrene Tierschützen haben ihre Tiere dort hin gebracht. Durchaus auch eigene Tiere, nicht nur Notfälle wie die Herdis von ProHSH. Weil man immer und stets glaubte, sie seien dort um ein Vielfaches besser aufgehoben als woanders.
Da gibt es noch ganz andere Geschichten - im Nachhinein versteht das keiner mehr so recht. So blind gewesen zu sein, so dummgläubig, so naiv. Irgendwo hier findest du zB die Sache mit den Schafen. Wo zig Menschen vor einem Schafsgehege mit Lämmern stehen und sich versichern lassen, der für die Lämmer verantwortliche Herr Schaf sei kastriert. Während besagter Herr Schaf direkt vor den Augen der Leute steht - mit sichtbaren und nicht übersehbaren Hoden.
Ich hab keine Ahnung, ob mir das auch hätte passieren können oder nicht. In einigen Aspekten sicherlich auch, in anderen vielleicht nicht oder nicht so - aber ich weiss es nicht; ich traute ihr vom ersten Moment an nicht, aber das hat völlig andere Gründe und war auch alles andere als rational. Als Besucher auf dem Hof konzentriert man sich auf das, was einem erzählt wird und das, was das Auge wahrnimmt, geht irgendwie unter. Oder du weisst es nicht besser.
Bei meiner Führung stand eine sehr große Gruppe vor einem der Außenkäfige, in einem kreiselte unaufhörlich ein Schäferhund. Es wird sogar gesagt, dass der Hund einen Zwingerkoller hat - und keiner fragt, warum er dann im Zwinger sitzt. Eltern mit Kindern stehen vor ungesicherten Zwingern und hören sich an, wie gefährlich die darin sitzenden Hunde sind - ohne auf ihre Kinder zu achten, die unkontrolliert durch die Gegend springen. Einige dieser ach so gefährlichen Hunde werden dann auch noch dicht an der Gruppe vorbeilaufend Gassi geführt - und keinem Menschen sind diese vielen vielen Widersprüche aufgefallen.
Im Nachhinein ist das alles so offensichtlich und im Nachhinein magst du das jetzt auch als "abgeschoben" sehen. Aber so war das einfach nicht.