Werken durfte alle gemeinsam. Auf die Idee, dass Jungs anders werken als Mädchen wäre kaum jemand gekommen.
Ich glaube, die Idee hatte bei uns auch keiner, aber der Platz hat eben nicht für alle auf einmal gereicht.
In der 5.,6. Klasse (in NDS damals eine andere Schule) hatten wir jeweils ein halbes Jahre TG und ein halbes Jahr Werken - aufgeteilt, aber in gemischten Gruppen.
Im Gymnasium waren sie konservativer, da wurde halt nach Geschlechtern getrennt und gut war's. Kurz nachdem ich aus der Mittelstufe raus war, wurde erst Wahlfreiheit eingeführt, und vor einigerZeit ist die letzte Lehrerin für TG in den Ruhestand gegangen, seitdem gibt's nur noch Werken (was dort aber die Kunstlehrer unterrichten). (Und wohl eine Näh-AG.)
Ich finde das schade, weil das tatsächlich eine der eher seltenen Gelegenheiten war, wo ich dort wirklich was fürs ganz normale Leben gelernt habe und nicht nur Tonnen an mehr oder weniger unnützem Wissen. Ich bin gern zur Schule gegangen, die Schule war auch gut und für damals, würde ich sagen, trotz ihres "koservativen" Rufs sehr modern - aber so richtig auf ein selbstständiges Alltagsleben vorbereitet hat sie einen - zumindest damals noch - nicht. Man blieb sehr lange "Schüler" und damit im Kopf irgendwie unselbstständig.