Hallo zusammen,
ich hab mal durchgeschaut, aber trotz diverser Nerv-, Lach-, Wütend-, Freudig- etc-Threads habe ich noch keinen Hoffnungs-Thread gefunden.
Worauf hofft ihr? Das können - wie in allen anderen Strängen dieser Art - Kleinigkeiten sein wie "Ich hoffe, dass mein wie immer auf den letzen Drücker bestelltes Geschenk noch rechtzeitig geliefert wird" oder noch kleiner "Dass ich gleich einen Parkplatz nicht zu weit weg vom Supermarkt bekomme, weil es hier in Strömen gießt und ich noch dringend Milch brauche" - oder auch größere Dinge wie eine harmlose Diagnose für euren Hund beim Tierarzt oder dass die Steuernachzahlung nicht so hoch ausfällt oder das baldige Ende des KiTa-Streiks.
Worauf man halt alles so hoffen kann
Ich steige mal mit etwas schwerwiegendem ein.
Mein Schwiegervater liegt seit inzwischen 3 Monaten im Krankenhaus. Er wurde kurz nach seinem 63. Geburtstag wegen starken Verwirrungszuständen und Gangunsicherheit eingeliefert. Ähnlich einer starken Demenz, nur dass die Symptome binnen Tagen auftraten. Innerhalb von weiteren 2 Wochen wurde er vollkommen apathisch, erkannte niemandem mehr, aß nicht mehr, reagierte auf fast nichts mehr.
Nach inzwischen 3 Krankenhäusern und 4 verschiedenen Diagnosen, die alle zwischenzeitlich wieder verworfen wurden (Schlaganfall, Neuroborreliose, Hurst-Syndrom, Herzprobleme) hat eine Gehirnbiopsie letztlich ergeben, dass er einen Gehirntumor hat und zwar ein ZNS-Lymphom, was inoperabel ist und bereits die Ventrikel des Gehirns infiltriert hat. Durch die ganzen Fehldiagnosen und Fehlbehandlungen hat sich sein Zustand (abgesehen von einem kurzen zwischenzeitlichen Aufleben Anfang März, bei dem er tatsächlich wieder laufen und essen konnte und wir ihn auch mit den Kindern ein paar mal besucht haben) kontinuierlich verschlechtert. Er liegt nun seit 4 Wochen auf der Intensivstation und wird beatmet. Er befindet sich in einem komaartigen Zustand, hatte inzwischen eine Sepsis, eine Lungenentzündung, einen Pneumothorax weil die Ärzte ihm ausversehen die Lunge angestochen haben... Er nimmt alles mit...
Da er jetzt seit 5 Tagen fieberfrei ist und seine Blutwerte ok sind, beginnen sie morgen mit der Chemotherapie. Und ich hoffe so sehr, dass sie etwas bringt! Die Prognose ist für Menschen seines Alters mit dieser Erkrankung 50:50 was die Chance betrifft die nächsten 5 Jahre zu überleben. Das Hauptproblem ist allerdings momentan sein Gesamtzustand. Die Behandlung birgt bei der Labilität natürlich das Risiko, dass die Organe kollektiv zusammenbrechen und er stirbt. Aber nichts zu tun und ihn Wochen oder Monate in dem Zustand zu belassen, ist ja auch keine Option. Wenn wirklich nichts mehr zu machen ist, dann lieber schnell ein Ende als noch jahrelanges siechen... Das alles kam so aus dem Nichts. Bis 2 Wochen vor der Einlieferung ging er einmal die Woche joggen, einmal die Woche tanzen und einmal die Woche Volleyball spielen. Und jetzt kann er nicht mal mehr die Augen öffnen und Sprechen...
Mein Mann und meine Kinder leiden sehr. Ich kann das kaum mit ansehen. Mir selbst geht es natürlich auch nah, immerhin bin ich mit meinem Mann seit 22 Jahren zusammen und seine Familie ist meine Familie. Aber insbesondere meine Tochter so sehr leiden zu sehen, weil ihr der Opa so sehr fehlt und sie durch das Auf und Ab so mitgenommen wird - ist unsagbar. Mein Sohn kann sich ja noch nicht so ausdrücken, aber mein Schwiegervater hat das letzte halbe Jahr bevor er dann ins KH kam zwei mal die Woche 6 Stunden auf ihn aufgepasst, damit ich arbeiten gehen konnte. Er war für ihn also auch eine enge Bezugsperson...
Wer also Daumen zum Drücken zur Verfügung hat, darf sie gern für meinen Schwiegervater drücken. Dass die Therapie anschlägt und meine Kinder noch ein paar Jahre ihren Opa haben werden. Und er - im Wissen darum, dass diese Tumorart oft zurück kommt - noch ein paar bewusste, schöne letzte Jahre haben kann. 63 ist ja noch kein Alter Ich hoffe so sehr darauf...
Ok, ich wollte die Messlatte für Hoffnung aber gar nicht so hoch legen. Worauf hofft ihr? Hoffentlich gibt es bei euch aktuell nicht solche großen Themen.
ich hab mal durchgeschaut, aber trotz diverser Nerv-, Lach-, Wütend-, Freudig- etc-Threads habe ich noch keinen Hoffnungs-Thread gefunden.
Worauf hofft ihr? Das können - wie in allen anderen Strängen dieser Art - Kleinigkeiten sein wie "Ich hoffe, dass mein wie immer auf den letzen Drücker bestelltes Geschenk noch rechtzeitig geliefert wird" oder noch kleiner "Dass ich gleich einen Parkplatz nicht zu weit weg vom Supermarkt bekomme, weil es hier in Strömen gießt und ich noch dringend Milch brauche" - oder auch größere Dinge wie eine harmlose Diagnose für euren Hund beim Tierarzt oder dass die Steuernachzahlung nicht so hoch ausfällt oder das baldige Ende des KiTa-Streiks.
Worauf man halt alles so hoffen kann
Ich steige mal mit etwas schwerwiegendem ein.
Mein Schwiegervater liegt seit inzwischen 3 Monaten im Krankenhaus. Er wurde kurz nach seinem 63. Geburtstag wegen starken Verwirrungszuständen und Gangunsicherheit eingeliefert. Ähnlich einer starken Demenz, nur dass die Symptome binnen Tagen auftraten. Innerhalb von weiteren 2 Wochen wurde er vollkommen apathisch, erkannte niemandem mehr, aß nicht mehr, reagierte auf fast nichts mehr.
Nach inzwischen 3 Krankenhäusern und 4 verschiedenen Diagnosen, die alle zwischenzeitlich wieder verworfen wurden (Schlaganfall, Neuroborreliose, Hurst-Syndrom, Herzprobleme) hat eine Gehirnbiopsie letztlich ergeben, dass er einen Gehirntumor hat und zwar ein ZNS-Lymphom, was inoperabel ist und bereits die Ventrikel des Gehirns infiltriert hat. Durch die ganzen Fehldiagnosen und Fehlbehandlungen hat sich sein Zustand (abgesehen von einem kurzen zwischenzeitlichen Aufleben Anfang März, bei dem er tatsächlich wieder laufen und essen konnte und wir ihn auch mit den Kindern ein paar mal besucht haben) kontinuierlich verschlechtert. Er liegt nun seit 4 Wochen auf der Intensivstation und wird beatmet. Er befindet sich in einem komaartigen Zustand, hatte inzwischen eine Sepsis, eine Lungenentzündung, einen Pneumothorax weil die Ärzte ihm ausversehen die Lunge angestochen haben... Er nimmt alles mit...
Da er jetzt seit 5 Tagen fieberfrei ist und seine Blutwerte ok sind, beginnen sie morgen mit der Chemotherapie. Und ich hoffe so sehr, dass sie etwas bringt! Die Prognose ist für Menschen seines Alters mit dieser Erkrankung 50:50 was die Chance betrifft die nächsten 5 Jahre zu überleben. Das Hauptproblem ist allerdings momentan sein Gesamtzustand. Die Behandlung birgt bei der Labilität natürlich das Risiko, dass die Organe kollektiv zusammenbrechen und er stirbt. Aber nichts zu tun und ihn Wochen oder Monate in dem Zustand zu belassen, ist ja auch keine Option. Wenn wirklich nichts mehr zu machen ist, dann lieber schnell ein Ende als noch jahrelanges siechen... Das alles kam so aus dem Nichts. Bis 2 Wochen vor der Einlieferung ging er einmal die Woche joggen, einmal die Woche tanzen und einmal die Woche Volleyball spielen. Und jetzt kann er nicht mal mehr die Augen öffnen und Sprechen...
Mein Mann und meine Kinder leiden sehr. Ich kann das kaum mit ansehen. Mir selbst geht es natürlich auch nah, immerhin bin ich mit meinem Mann seit 22 Jahren zusammen und seine Familie ist meine Familie. Aber insbesondere meine Tochter so sehr leiden zu sehen, weil ihr der Opa so sehr fehlt und sie durch das Auf und Ab so mitgenommen wird - ist unsagbar. Mein Sohn kann sich ja noch nicht so ausdrücken, aber mein Schwiegervater hat das letzte halbe Jahr bevor er dann ins KH kam zwei mal die Woche 6 Stunden auf ihn aufgepasst, damit ich arbeiten gehen konnte. Er war für ihn also auch eine enge Bezugsperson...
Wer also Daumen zum Drücken zur Verfügung hat, darf sie gern für meinen Schwiegervater drücken. Dass die Therapie anschlägt und meine Kinder noch ein paar Jahre ihren Opa haben werden. Und er - im Wissen darum, dass diese Tumorart oft zurück kommt - noch ein paar bewusste, schöne letzte Jahre haben kann. 63 ist ja noch kein Alter Ich hoffe so sehr darauf...
Ok, ich wollte die Messlatte für Hoffnung aber gar nicht so hoch legen. Worauf hofft ihr? Hoffentlich gibt es bei euch aktuell nicht solche großen Themen.