Wenn ich "zum Grillen" eingeladen werde, esse ich sehr gerne das, was die Gastgeber anbieten.
Da habe ich schon tolle neue Sachen kennengelernt .
Gut, Innereien sind jetzt nicht so meins, aber Roster und Halsgrat kann ich zuhause selbst auf den Grill packen.
Vor Jahren kam ein Bekannter mit Begleitung bei uns vorbei (weibliche Begleitung, er hatte sie nur auf der Strecke von A nach B mitgenommen und hielt halt kurz bei uns an - mit ihr im Schlepptau). Wir sassen gerade im Garten und grillten - also flugs 2 Stühle und 2 Teller nebst besteck dazu gestellt. Nun fing die Dame an, innerhalb kürzester Zeit ziemlich rumzunölen wegen des Fleisches beim Grillen - sie wäre Veganerin. (Das war übrigens meine erstes Erlebnis mit einem vegan lebenden Menschen). Ich hab ihr dann halt nen Maiskolben und Tomaten angeboten - was anderes hatte ich gar nicht da. Mit dem Ergebnis, dass die uns echt anfing lauthalt zu beschimpfen - wir würden "Leichenteile" fressen, wir wären Mörder etc.
Ich bin eigentlich echt ein höflicher Mensch, aber da ist mir dann die Hutschnur gerissen. Die kommt unangemeldet vorbei, ich kenne die gar nicht und biete ihr etwas zu essen an - und die beschimpft mich auf's Übelste. Ich hab ihr dann gesagt, sie könne gerne vor dem Gartentor warten, bis wir mit dem Essen fertig sind. Hat sie dann gemacht, ist schimpfend ins Auto.
Dem Bekannten, der sie mitgebracht hatte, war das Ganze denkbar peinlich.
Und: dem Veganismus hat sie damit sicherlich auch keinen Gefallen getan....
Ich bin da auch eher pragmatisch unterwegs. Ich esse Fleisch (habe jahrelang mein eigenes Fleisch "produziert", wir hatten Hühner, Puten und Kamerunschafe, die in einem riesigen Auslauf ihr Leben leben konnten) - und ab und an haben wir dann ein Tier geschlachtet. Was ich dabei gelernt habe: man verwertet das Tier dann tatsächlich komplett. Und isst nicht nur das Filet.... Man bestreitet mehr Mahlzeiten mit einem Tier - ich schätze, zu der Zeit sind weniger Tiere für mich gestorben, als wenn ich mein Fleisch im Bio-/ Öko-/ oder Supermarkt kaufe.
Ich habe aber auch grundsätzlich kein Problem damit, dass ein Lebewesen das andere ernährt.
Die Menge macht es halt - und da sind wir oft auf dem Weg, Leben zu verschwenden.