Werden wir hier ein "Kampfhund-Kauf"-Forum???

Amy · 5. März 2005

Mir fällt in letzter Zeit vermehrt auf, daß es plötzlich wieder eine Masse an Neuanmeldungen gibt, die alle einen Staff oder Pit - Hauptsache nen Kampfhund - "erwerben" wollen und dabei die diversen hinlänglich bekannten Orgas übergehen wollen.

Kürzlich prahlte jemand im chat damit, hier übers Forum einen Staff gekauft zu haben...

Langsam kommts mir vor wie bei Pitbull.at - wir sind doch keine Hundebörse. :sauer:

Alle diese Neuanmeldungen haben was gemeinsam: optische Kriterein des gesuchten Hundes stehen im Vordergrund, möglichst Welpen oder sehr jung, Fragen nach Züchtern - und die Profile gähnend leer...

Hier ist doch kein Forum für "Kampfhunde" - hier ist ein Forum für Kampfschmuser mit ner Notvermittlung - wir sind ein Tierschutzforum!!! Hier wird nix verkauft, hier wird unter Erfüllung aller Auflagen ggf. in vernünftige Hände vermittelt.

Sorry, aber mich nervt das ein wenig. Über 3 Jahre Regelmentierung durch VOs und Gesetze und manche habens immer noch nicht verstanden...

Das mußte mal raus...

Hi Amy ... hast du hier schon mal geguckt?

Schragi · 5. März 2005

Da muß ich dir voll Recht geben Amy. Und was mich wirklich interessiert ist, ob einer dieser Fragenden auch wirklich einen Tierheim/Tierschutz "Kampfhund" übernommen hat, oder dann doch Welpen beim Züchter geholt haben.

Wenn Marion und Co. die Nothunde den Fragenden vorstellen stirb meist der Thread antwortlos...

watson · 5. März 2005

Amy, 5 Jahre müssen wir uns schon mit den Auswirkungen der Gesetze und Verordnungen rumschlagen, abgesehen davon, daß in einigen Bundesländern bereits vor dem Jahre 2000 Hundeverordnungen existierten.

Alle paar Monate meinen einige Leute züchten zu müssen bzw. Hunde relativ unkontrolliert zu vermehren

Leider scheinen sie zu vergessen oder ihnen ist es einfach egal, wieviele wunderbare Hunde dieser Rassen in den Tierheimen auf die Vermittlung warten.
Einige weit über 5 Jahre

Ja, diese Leute erzeugen bei mir auch einen sehr großen Brechreiz:mad

watson

Amy · 5. März 2005

Was ich so bedenklich finde: diese Leute wollen nichts preis geben, werden also kaum die Auflagen erfüllen wollen - die Gesetzgebungen scheinen ja eher nur noch strenger zu werden (siehe Schleswig Hollstein zur Zeit)... wie lange meinen sie unbemerkt solch einen Hund halten zu können? Die Zeit bis zur Einziehung des Hundes (oder bis jemand sie anzeigt) - und ab ins Tierheim - ist doch von vorneherein absehbar...

Der Typ im chat letztens: Ey ich hab mir grade ein Pitbull gekauft... wir: wo? Er: na hier übers Forum... wir waren schon ein wenig erstaunt und er hat dann auf die Frage in welchem Bundesland er sei ganz schnell die Biege gemacht. Das kann doch nicht wahr sein oder?

Klar Watson, 5 Jahre, sorry Verschreiber...

Leute wie Marion, Ricky und so weiter machen sich hier die Mühe und listen, listen, listen Nothunde... alles wird abgeschmettert... und das die Heime und Orgas heute auch oft genug Welpen haben ist doch mittlerweile auch bekannt.

Aber vor allem muss es ja schnell, schnell gehen...

Früher hat man sich hier erst mal ordentlich vorgestellt. Heute sind schon die Erstbeiträge gleich Suchebeiträge *würg*.

Natalie · 5. März 2005

Ja, ich frag mich bei solchen Leuten auch immer, ob es wirklich su gut wäre wenn DIE so einen Hund bekommen. Einfach weil ich oft befürchte, dass sind genau die, denen wir diese dämlichen Verordnungen zu verdanken haben, weil sie eben die typischen Klischees bedienen.

Vielleicht tue ich denen Unrecht, aber ich meine Schnute (7 Jahre alt) letzten November aus dem Tierheim geholt. Ich möchte sie auch gerne auf Boxermischling umschreiben lassen (ist ein Boxer drin!), aber NUR damit ich noch einen Staff aus dem Tierheim nehmen kann (hier in NRW darf man keine 2 Kampfschmuser gleichzeitig führen).

Wie auch immer - kaum hatte ich diese Hündin auch nur 2 Wochen, spricht mich der erste *** (editiert watson) an (ich bin nicht rassistisch, aber so ein kleiner, goldkettchen behangener Südländer, der gerade bei mir vor der Haustür gerichtlich verordnete SOZIALSTUNDEN ableisten muss), ob das denn ein Pitbull oder Stafford wär und ob idie kastriert wäre. Ich sag: "Nein". Fragt der, ob ich die nicht mal werfen lassen will...

Öhm wie?

Ich ihm erklärt "Nein, in den Tierheimen sitzen genug davon", meint der, der würde mir die Welpen zu einem guten Preis abkaufen, im Tierheim würden die ihm keinen geben...

Ja sorry, die wissen schon warum...

Bei sowas reg ich mich auch immer auf.

Andererseits sorgen diese Verordnungen und die Medien ja leider auch dafür, dass unsere Hunderassen für diese Leute besonders intetessant werden. Diese Leute wollen Hunde, vor denen alle Angst haben. Würden die Medien das Bild vom schmusenden Pitbull und vom Staff-Bull als Nanny-Dog verbreiten, hätten solche Leute erst gar kein Interesse.

LG

Natalie

nasenbär · 5. März 2005

Ja, das ist mir in letzter Zeit auch aufgefallen.
Wenn ich einen Hund suche, dann schau ich doch auf den Seiten der entsprechenden Orgas nach und nehme dann Kontakt mit der entsprechenden Orga auf.
Natürlich erscheint es einfacher, bei "einschlägigen" Foren eine Nachfrage zu stellen, in der Hoffnung, ohne große Überprüfung einen Hund zu bekommen. :sauer:

Durch solche Nachfragen rutschen dann viele Not-Hunde nach unten

Vielleicht könnte man ja eine separate Rubrik einrichten? malzubaddyschiel

antarres · 5. März 2005

Ich komme aus der Schweiz und hätte mich wohl kaum direkt an eine orga gewandt. Und zwar aus dem einfachen Grund, weil ich deren Namen und Seriosität nicht kenne. Ich wäre also auch eine von denen gewesen, die es gewagt hätte die "Kenner" in diesem Forum um eine Adresse anzufragen...

Und mein Profil ist nicht so prall gefüllt, weil ich eine ziemliche PC-Nuss bin. (Brauche Hilfe um mit dem Ding klar zu kommen)

nasenbär · 5. März 2005

sorry antarres, aber wer es schafft sich hier anzumelden, der kann auch sein Profil füllen.

Alexis · 6. März 2005

Nun antarres, ich denke da hättest du also hier nachgefragt welcher Orga man vertrauen kann und nicht ob hier jemand Welpen zu verkaufen hat? Ist ein kleiner aber feiner Unterschied.

Alexis

ForeverBulli · 6. März 2005

watson schrieb:
Alle paar Monate meinen einige Leute züchten zu müssen bzw. Hunde relativ unkontrolliert zu vermehren

Wenn schon "seriöse" Züchter unter dem Deckmäntelchen "Blutlinienerhalt" in dieser Hundefeindlichen Zeiten vermehren, oh pardon, bei denen heißt es ja "züchten",
wieviel Einsicht erwartest Du dann bei wirklichen Vermehrern?!

Bulli

Irene09 · 7. März 2005

Also, ich würde mir auch immer wieder einen TH- bzw. Orgahund nehmen. Ich muss ehrlich gestehen, dass, obwohl Welpen süss und knuddelig sind, ich mit ihnen nichts anfangen kann. Weiss der Geier warum.
Für uns war es immer wichtig, dass wir dem Hund ein neues, stabiles und hundegerechtes Heim bieten wollen, Welpen haben nun mal bessere Vermittlungschancen, als, wie in unserem Fall, ein alter, kranker SoKa.
Hätten wir damals Sheila nicht bekommen (war ja zuerst als Pit-Mix gemeldet) hätten wir eine RR Dame über Ridepack in Not genommen.

Würde wir nach Sheila wieder einen Hund wollen, wäre es wieder ein "second hand" Hund.

Ich rate allen Freunden, die unbedingt einen Welpen oder Junghund wollen, auch im Tierheim zu schauen, da gibt es auch genügend.

LG

Irene & Sheila, die für uns mehr wert ist, wie 10 der besten Zuchthunde, haha

Hase · 7. März 2005

Hallo

Na ja mir tun die Tierheimhunde wirklich leid, aber ich habe mir auch lieber einen Welpen vom Züchter geholt.
Habe auch noch andere Tiere und ich finde mit einem Welpen habe ich es leichter.
Aber sag ja niemals nie, vielleicht werd ich auch mal einem aus dem Tierheim helfen.
Aber ich würde mir nie einen Hund so knall auf Fall mal kurz irgendwo herholen. Auch wenn man von einem Züchter holt sollte man als verantwortungsbewußter Tierfreund alles überprüfen.
Da würd es mir nie in den Sinn kommen nichts von mir preiszugeben, es sei denn man hat was zu verbergen.
Also ich wäre bei solchen Leuten die nichts über sich selber preisgeben sehr vorsichtig vor allem würde ich denen keinen Hund vermitteln.
Ich will ja nichts behaupten aber das kommt mir dann doch spanisch vor.
Wer weiß was die mit den Hunden vor haben? Es gibt halt noch genug Leute die sich mit solch einem Hund einfach nur profilieren möchten, ohne Hund hätte man wahrscheinlich keinen Respekt oder Angst vor ihnen (arme arme Hundis).
Ich finde selbst wer bloß Tipps über solche Hunde haben möchte sollte sich hier erst mal offenbaren.
Denn wenn einer es ehrlich meint hat er auch nichts zu verbergen.

Sleepydog · 7. März 2005

Natalie schrieb:
Wie auch immer - kaum hatte ich diese Hündin auch nur 2 Wochen, spricht mich der erste *** (editiert watson) an (ich bin nicht rassistisch, aber so ein kleiner, goldkettchen behangener Südländer, der gerade bei mir vor der Haustür gerichtlich verordnete SOZIALSTUNDEN ableisten muss), ob das denn ein Pitbull oder Stafford wär und ob idie kastriert wäre. Ich sag: "Nein". Fragt der, ob ich die nicht mal werfen lassen will...

Ich verabscheue es inzwischen, mit meiner (Pit)-Schnute S-Bahn zu fahren und steig nach Möglichkeit aufs Auto um. Warum? "Boah is Pitbull? Gibt Welp von der?"
Oder das geht auch anders. Steh ich an der Ampel, warte auf Grün, hält Auto neben mir. Scheibe wird runtergekurbelt, "Hat die schon mal geworfen?"

:motz:

Und die anderen armen Fellnasen sitzen im TH-Zwinger, und das zum Teil schon seit Jahren

Gothic · 7. März 2005

Sleepydog schrieb:
Ich verabscheue es inzwischen, mit meiner (Pit)-Schnute S-Bahn zu fahren und steig nach Möglichkeit aufs Auto um. Warum? "Boah is Pitbull? Gibt Welp von der?"
Oder das geht auch anders. Steh ich an der Ampel, warte auf Grün, hält Auto neben mir. Scheibe wird runtergekurbelt, "Hat die schon mal geworfen?"

Und die anderen armen Fellnasen sitzen im TH-Zwinger, und das zum Teil schon seit Jahren

Naja, ehrliche Meinung?
Leuten die mit solchen Sprüchen kommen würde ich weder einen TH-Hund weitervermitteln noch, wäre ich Züchter, so jemanden einen Welpen anvertrauen.
So Leute halte ich generell nicht für kompetente Hundehalter und das würd ich denen auch brühwarm unter die Nase reiben.

Novinia · 8. März 2005

das mit dem unkontrollierten Vermehren haben wir doch gerade im Duisburger TH erlebt, wo jemand zum dritten Mal versucht hat, mit Candy´s Wurf Geld zu verdienen. Zum Glück ist die Sache aufgeflogen, denn wer weiß in welche Kreise die 9 Kleinen geraten würden. Das traurige ist jetzt nur, dass Candy nach ihrer Kastration ihr Zuhause im TH behalten wird, da sie nun nicht mehr als Gebärmaschine zu missbrauchen ist.

Bekommen solche Typen eigentlich wenigstens eine satte Geldbuße oder ist der Fall für sie mit der Abgabe der Hunde erledigt? Wäre schade…

Als wir uns in den verschiedenen Orgas nach einem Hundi umgeschaut haben, ging es mir meistens schlecht dabei als ich dort über die vielen Hunde gelesen habe. Für uns stand aber im Vordergrund, dass es möglichst ein kleiner Welpe sein sollte. Ich finde, dass es auch für mich einfacher ist, den Hund von Anfang an richtig zu verstehen und erziehen, da ich nun keine praktischen Erfahrungen habe. Aber wir würden schon aus Prinzip keinen Züchterhund dieser Rassen holen.

Auch wenn die behördlichen Hürden etwas mühselig sind, so geschieht es doch nur zum Schutze der Tiere bzw. der Menschen und schafft vielleicht langsam den schlechten Ruf dieser wunderbaren Tiere. Wenn es jemanden ernst ist, dann wird das bisschen Bürokratie auch nicht stören und man braucht sich mit seinem Hund nicht zu verstecken!LG
Iwona

Marion · 8. März 2005

Das mit Candy stand hier unter Allgemeines aber anders...? (Stichwort: Unfall)

Iwona, ich persönlich finde, für Anfänger ist es viel einfacher, sich einen älteren Hund zu holen, der bereits eine Grunderziehung hat. Bei einem Welpen kann man nämlich verdammt viele Fehler machen - gerade wenn man vorher noch nie einen Hund hatte, wie ich selber aus leidvoller Erfahrung weiß...

ForeverBulli · 8. März 2005

Iwona,

ich wundere mich, wo Du (aus Bremen lt.Profil) Deine Infos und Schlußfolgerungen her hast. Gerne per PN.

Gruß,
Bulli

Sleepydog · 8. März 2005

Gothic schrieb:
Naja, ehrliche Meinung?
Leuten die mit solchen Sprüchen kommen würde ich weder einen TH-Hund weitervermitteln noch, wäre ich Züchter, so jemanden einen Welpen anvertrauen.
So Leute halte ich generell nicht für kompetente Hundehalter und das würd ich denen auch brühwarm unter die Nase reiben.

@ Gothik
Damit hast Du natürlich völlig recht, ist wohl von mir etwas falsch rübergekommen. Dem Menschen, der da neben mir an der Ampel hielt und Welpen von meiner Schnute wollte, würde ich weder meine Schnute noch ihre Welpen (wenn sie noch kriegen könnte) noch irgendwelche anderen Hunde anvertrauen.
Ich hatte mehr den Bogen geschlagen von Leuten, die SoKas in Verruf bringen und die ganzen SoKas, die dadurch unvermittelbar im TH sitzen. Und bei dem Bogen im Eifer des Gefechts einen Teil ausgelassen.

JenMandy · 8. März 2005

Novinia schrieb:
Für uns stand aber im Vordergrund, dass es möglichst ein kleiner Welpe sein sollte. Ich finde, dass es auch für mich einfacher ist, den Hund von Anfang an richtig zu verstehen und erziehen, da ich nun keine praktischen Erfahrungen habe. [/font][/color]

Das ist ein ganz übler Trugschluss, dass unerfahrene Leute und Welpen am Besten zusammenpassen. So schnell wie man aus Unerfahrenheit beim Welpen was verkehrt machen kann, so schnell kann man gar nicht lernen...

Besser erstmal 'nen erwachsenen Hund, viel lernen, und dann später vielleicht mal 'nen Welpen.

a & a · 8. März 2005

Kann Marion und JenMandy nur Recht geben.

Auch aus eigener Erfahrung

Unsere Beiden sind zwar nicht vom Züchter aber wir haben sie von klein auf.
Wir wollten alles so RICHTIG richtig machen... und gehen jetzt, mit zwei 7-jährigen Hunden wieder in die Hundeschule. Und lernen immer noch verdammt viel dazu
und bügeln jetzt unsere Fehler von damals aus

Der nächste Hund, der zu uns kommt ist eine graue Schnauze.
Und das, obwohl wir JETZT vieles nicht mehr falsch machen würden mit einem Welpen.

Dennoch denken wir, daß es immer Abnehmer für Welpen geben wird und immer Hunde,
die im TH sterben.
Das möchten wir zumindest einer oder zwei Nasen ersparen.

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