Hund knurrt unsere Kinder an

Struppel

15 Jahre Mitglied
Hallo,

seit drei Wochen lebt Emmi bei uns, eine 2-3jährige was-auch-immer Tierschutz-Mixtur. Ein toller Hund, der so nach und nach aufblüht, das Spielen entdeckt.
Uns ist klar, dass Emmi noch erzogen werden muss, das ist nicht das Problem. Das ist unser Part und das machen wir natürlich auch. Wir arbeiten an der Leinenführgkeit, an den Grundkommandos, daran, dass sie uns beim Begrüssen nicht immer anspringt und dass sie das Zwicken in die Ärmel und Hosenbeine (und manchmal auch ein bisschen drunter) unterlässt. Das wird auch alles Schritt für Schritt.

In den letzten Tagen ist es aber mehrfach passiert, dass sie die Kinder (insbesondere die Kleinen, 4 und 6 Jahre, selten auch die Mittlere, 9, den Großen, 12, noch nie)angeknurrt hat - in meiner Meinung nach unverfänglichen Situationen. Die Kinder haben sie nicht auf ihrem Ruheplatz gestört, sie sind nicht vorher durch`s Haus getobt oder an ihr vorbei gesaust sondern, sie hat nicht gefressen oder geschlafen. Sie sind ganz normal an dem liegenden Hund vorbei gelaufen.
Wir hatten bei den beiden Jüngsten jetzt auch ein paar Mal die Situation, dass sie mit hochgezogenen Lefzen vor ihnen saß. Dabei hat sie nicht geknurrt und auch nichts gemacht, sondern ihnen sozusagen still den Weg versperrt. Ein scharfes "Emmi" von uns führt sofort dazu, dass sie aufhört.

Aber so richtig glücklich sind wir damit nicht. Wir wollen Emmi natürlich das Knurren als Warnstufe nicht abgewöhnen, aber uns erschliesst sich der Grund für das Knurren nicht (so dass wir den Kindern auch nicht sagen können, was sie anders machen sollen). Und dass sie sich den Kindern so in den Weg setzt geht natürlich auch nicht.

Wir vermuten, dass es sich vielleicht tatsächlich (da es ja die Kleinen betrifft), um Machtspielchen handelt. Ist das ein abwegiger Gedanke? Und wie würdet ihr euch verhalten? Was den Kindern als Verhaltensregel geben?

LG, Struppel

PS: Wir haben ganz am Anfang gedacht, es wäre vielleicht ein Spielknurren (wir lernen uns ja noch kennen). Aber das klingt anders. Und ihr "Lächeln" sieht auch anders aus. Sie zeigt in den beschriebenen Situationen nur die vorderen Zähne.

PPS: Sie hat nach der 6jährige auch einmal geschnappt und den Finger erwischt (es ist aber nichts passiert, war mehr ein Zwicken.). Sie hat den Hund "ganz normal" gestreichelt, auf einmal schnellte der Kopf nach Hinten sie schnappte zu. Wir wissen nicht so recht, ob wir das auch in den oben beschriebenen Kontext fassen sollen?
 
  • 15. Mai 2024
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Hi Struppel ... hast du hier schon mal geguckt?
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Wir vermuten, dass es sich vielleicht tatsächlich (da es ja die Kleinen betrifft), um Machtspielchen handelt. Ist das ein abwegiger Gedanke? Und wie würdet ihr euch verhalten? Was den Kindern als Verhaltensregel geben?

Ich würde aus dem Bauch raus dasselbe denken!

Ich persönlich:
Hund zurechtweisen, mir fachkundige Hilfe suchen.

In der Zwischenzeit:
Kleinere Kinder und Hund nie alleine lassen. Kinder anweisen, den Hund auf keinen Fall zu streicheln. (So als Ersthilfemaßnahme).

Dem Hund so klar, wie es geht (dafür bräuchte ich aber fachkundige Hilfe) den untersten Platz in der Familienhierarchie zuweisen.

PPS: Sie hat nach der 6jährige auch einmal geschnappt und den Finger erwischt (es ist aber nichts passiert, war mehr ein Zwicken.). Sie hat den Hund "ganz normal" gestreichelt, auf einmal schnellte der Kopf nach Hinten sie schnappte zu. Wir wissen nicht so recht, ob wir das auch in den oben beschriebenen Kontext fassen sollen?

Auf jeden Fall. Für mich liest sich deine Beschreibung so, als würde Emmi sich als die Ranghöhere sehen, die die in ihren Augen rangniedrigeren oder (noch) gleichgestellten kleinen Kinder zurechtweist. Nach dem Motto: "Das verbitte ich mir. Der, der und der, die dürfen mich anfassen, wann sie wollen, aber du kleiner Pöks hast mir gar nix zu sagen!"

Ich würde mir sofort wen suchen, der mir damit weiterhilft (weil ich, ehrlich gesagt, in dem Fall relativ hilflos wäre und kein Risiko eingehen wollte).

Und wenn das nichts hilft, würde ich den Hund in eine Familie mit älteren Kindern oder ohne Kinder weitergeben, bevor etwas Ernstes passiert, weil Madame nicht mehr nur warnt, sondern ernstlich beschließt, ihr Gebiet in eurem Haushalt abzustecken, und dabei hand- bzw. maulgreifig wird.

Hoffe, das klingt jetzt nicht zu radikal...

LG,

Lektoratte
 
  • 15. Mai 2024
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Mein Benny ist auch so ein echter Chaoshund... 



Habt ihr es schon mit einer Hundeschule probiert? In zwei Hundeschulen haben wir seine Macken nicht in den Griff bekommen. Wir haben es dann letztlich mit einem Online Hundetraining von einer Hundetrainerin geschafft. Deutlich günstiger als die Hundeschule vor Ort ist es auch noch gewesen!

Hier der Link zu ihrer Seite! 
Möchte ich jedem Hundehalter ans Herz legen, der sich offen eingestehen kann, dass er seinen liebsten Vierbeiner eben doch nicht immer wie gewünscht im Griff hat.

Melde dich doch mal zurück, ob sie dir auch helfen konnte! 

LG Meike mit Benny
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Hallo Lektoratte,

danke für deine Antwort (auch wenn besonders der letzte Abschnitt natürlich gar nicht das ist, was wir hören wollten, aber so weit sind wir ja auch noch lange nicht).

Wir werden uns sofort um einen Hundetrainer kümmern. Das erscheint uns auch am sinnvollsten.

@ all: Kennt jemand einen kompetenten Trainer in Duisburg bzw. Umgebung? Wir haben schon gegoogelt, aber die Homepages sagen ja über die tatsächliche Kompetenz nicht so viel aus...

LG, Struppel
 
Hallo,

wenn du einen Hund aus dem Tierschutz holst, weißst du ja niemals wirklich genau was er vorher in seinem Leben erlebt hat. Vielleicht hat sie schonmal in einer Familie mit Kinder gelebt, wo sie mit ihrer geknurre durchgekommen ist...?
Auf jeden Fall such dir bitte einen guten Hundetrainer der zu dir nach Hause kommt und sich die ganze Situation anschaut. Es bringt dir in diese Situation nichts wenn du auf einen Hundeplatz gehst.

Bedenke bitte , das Kinder erst ab dem 12 Lebensjahr von Hunden als " Ranghöher" angesehen werden. Alles was darunter ist, wird ungefähr wie Wurfgeschwister behandelt, und die darf man Zwicken und Ankurren wenn sie in den Augen deines Hundes etwas falsch machen.

Ich wünsche dir das du jemanden findest, der bei dir in der Nähe ist der dir hilft.
Ich wohne leider zu weit weg, sonst würde ich dir gerne helfen.
 
Bedenke bitte , das Kinder erst ab dem 12 Lebensjahr von Hunden als " Ranghöher" angesehen werden. Alles was darunter ist, wird ungefähr wie Wurfgeschwister behandelt, und die darf man Zwicken und Ankurren wenn sie in den Augen deines Hundes etwas falsch machen.

Wo hast du das denn her?
Das ist absolut individuell von Hund und Kind abhängig - da gibt's keinerlei Faustregeln.

@Struppel: Hast pn mit Empfehlung:)

LG
Mareike
 
  • 15. Mai 2024
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@ bones,

soetwas lernt man, wenn man viele Seminare für Hundetrainer besucht.
Aber du hast recht, es gibt keine Faustregel, denn Ausnahmen bestätigen die Regel.
Meine langjährige Erfahrung als Hundetrainierin hat die Regel zu fast hundert Prozent bestätigt.
 
Sorry Anni&Betty aber auch ich höre so was zum ersten mal...und auch meine Praxiserfahrungen bestätigen deine Aussage nicht.
 
Hallo anni&betti,

das mit den Unsicherheiten bei einem Tierschutzhund war und ist uns klar. Wir erwarten ja auch nicht von Emmi, dass sie das in den Griff bekommt sondern suchen uns Hilfe, damit wir das schaffen. Wir werden auf jeden Fall einen Hundetrainer zu uns kommen lassen, um das Problem anzugehen.

Hallo bones,

danke für die PN. Hast PN zurück :).

LG, Struppel
 
@anni&betti:
Hmm, also auf den sehr vielen Seminaren und Workshops, die ich besucht habe, hat das niemand behauptet. Und meine langjährige Erfahrung als Hundetrainer bestätigt das in keinster Weise:p.

Aber wie sagt man so schön:
"The only thing two dogtrainers agree on is that the other one is wrong":D

LG
Mareike
 
Ich frag mich echt, warum sich dieses "Rangfolge" so hartnäckig hält...

Hunde sind Oportunisten, die tun nur was sich für sie lohnt, bzw. unterlassen, was sich für sie nicht lohnt...

Wenn der Hund dich anknurrt, dann sicher nicht weil er sich für den Rudelchef gegenüber den Kindern hält...

Meine Vermutung ist einfach, dass er schlechte Erfahrungen mit kleinen Kindern gemacht hat... ich würde da klassisch gegenkonditionieren, lass die Kinder den Hund füttern mit ihm Suchspielchen machen etc. So dass er begreift, dass es sich für ihn "lohnt" mit den Kleinen was zu machen...
 
@Dalmatiner-Mix: Im Grundsatz gebe ich dir Recht, aber es gibt einen sehr kleinen Anteil Hunde, die tatsächlich -ich nenne es mal- sozial-expansiv / dominant sind, auch in Bezug auf Menschen (oder besser: ungeachtet irgendwelcher Artenzugehörigkeiten). Die hier geschilderten verhaltensweisen passen dazu.

Die Tatsache, dass der ganze Rangordnungsquatsch fast immer falsch verstanden wird (wie du richtig schreibst), sollte dennoch nicht dazu führen, dass man die damit verbundenen Gefahren unterschätzt.

Da sollte jemand dran, der vor Ort erkennen kann, wo die Wurzel des Problems liegt. "Schlechte Erfahrungen" werden m.E. ebenso häufig unpassend vermutet wie der Alpha-Blödsinn;).

LG
Mareike
 
Meiner Meinung nach sollte grösste Vorsicht oberstes Gebot sein!
Keiner weiss,was der Hund bisher erlebt hat oder erleiden musste!

Kinder und Hund nie ohne Aufsicht lassen,
vorläufig auch nicht streicheln-der Hund kann schmerzhafte Erfahrungen durch
Kinderhändchen haben-------
bitte,nur ein scharfes "Pfui",wenn der Hund sich in gefährlicher Situation glaubt (Erfahrung in der Vergangenheit)
und Zähne flescht oder knurrt.

Je ruhiger man mit ihm umgeht,ihm seine "Befehle" auch sehr ruhig aber bestimmt gibt,konsequent in jeder Situation den einmal geforderten Gehorsam abverlangt,dann mit Leckerli und tiefgezogenem braaaaaav belohnt,desto eher wird auch der Hund angstlos und ruhig werden.

Ich selber habe nie "fein" gesagt,wenn etwas richtig gemacht oder befolgt wurde.Denn ich denke,für ein Tier hört sich "fein" wie "nein" an!
Ein warmes,langezogenes "braaaav" und Leckerli hat der Hund sehr schnell mit dem gegebenen und befolgten Befehl verbunden und macht es gerne!

Gebt nicht zu schnell auf!

Es dauert eine Weile,bis die Wunden in der Hundeseele verheilt sind und er sich sicher und zuhause fühlen kann.

Seniora
 
@Dalmatiner-Mix: Im Grundsatz gebe ich dir Recht, aber es gibt einen sehr kleinen Anteil Hunde, die tatsächlich -ich nenne es mal- sozial-expansiv / dominant sind, auch in Bezug auf Menschen (oder besser: ungeachtet irgendwelcher Artenzugehörigkeiten). Die hier geschilderten verhaltensweisen passen dazu.

Nein tun sie meiner bescheidenen Meinung nach nicht ;)
Weil wenn dem so wäre, dann würde er sich gerade was Futter, Spielzeug anbelangt, noch weitaus schlimmer verhalten. Denn da geht es für ihn nämlich ganz klassisch um Ressourcen die es sich auch zu verteidigen lohnt... Davon beschreibt Struppel aber gar nichts...
Ebenso würde er es durchaus auch auf die anderen Kinder ausdehnen...

Sein Problem scheint sich aber direkt auf die "Kleinen" zu beschränken... und das (aus meiner Sicht) nicht weil dies die "Schwächsten" sind... auch die anderen könnten es kräftemäßig in keiner Weise mit ihm aufnehmen...

Er verteidigt ja nicht irgendwelche Resourcen... um was sollte er also "Rangfolgekriege" ausfechten?? Kein Futter, kein besonderer Schlafplatz, kein Spielzeug... da ist nix für was es sich aus Sicht des Hundes zu streiten lohnt...

Ich stimme dir zu, dass sich das mal jemand anschauen sollte, Ferndiagnose hilft da wenig...

Ich hab mich nur an diesem "Rangfolge", "Rudelhirarchie" wie immer man es nennen will gestört...
 
@Dalmatiner-Mix: Es muss ja nicht immer um Ressourcen gehen.
Ich lese aus der Beschreibung z.B. Zusammenhänge mit der Individualdistanz und der Machtdemonstration "Wege versperren".
Dieses Verhalten ist mir von einigen Hunden bekannt, die ganz gezielt die Schwächsten dafür aussuchen (nicht zwangsläufig die Jüngsten oder Kleinsten) - und sich dann an ihrer Macht erfreuen. Diese Hunde sind seltsamerweise allgemein recht stark (kein Mobbingverhalten!) und allesamt gut aufgezogen, ohne Mangel- oder Fehlprägung in Bezug auf Kinder jeglichen Alters. Das Verhalten trat soweit mir bekannt nur bei Kindern der eigenen Familie auf (was ebenfalls gegen schlechte Erfahrungen spricht).

Es kam zu keinerlei größeren Problemen, allerdings sind es alles Hunde aus Sport oder Dienst mit sehr erfahrenen Haltern (und auch deren Kinder kennen sich mit solchen Hunden aus;)).
Das Verhalten tritt mit periodischer Intensität auf, mal gar nicht, dann täglich, dann selten -ganz verschwunden ist es bei keinem, jedenfalls nicht, bevor die Altersschwäche kam.

LG
Mareike
 
Danke für eure Antworten!

@ Seniora:
Vorsichtig werden wir sein, ganz bestimmt. Dass "nicht ohne Aufsicht" werden wir nun ganz konesequent bei allen Kindern durchsetzen.
Nicht streicheln durch die Kinder... werden wir versuchen. Ist aber schwierig. Bei den Kleineren nicht, die haben schon etwas Schiss momentan und sind von sich aus reserviert. Aber die beiden Älteren möchten ja auch Verantwortung übernehmen, den Hund an der Leine führen (was auch bisher - unter unsrer Aufsicht natürlich - geklappt hat), mit ihm spielen. Aber wir bremsen sie in den letzten Tagen schon deutlich.
Unser "Pfui" ist ein deutliches "Nein" oder manchmal ein scharfes "Emmi" (was wir aber jetzt unterlassen möchten, da der Hund ja mit seinem Namen etwas positives verbinden sollte). Sobald das ertönt, "bircht der Hund zusammen", legt sich auf den Bauch, wedelt mit dem Schwanz (beschwichtigt?) und die Situation ist für den Moment aufgelöst.
Fein und Nein... an der Klanggleichheit ist was dran. Wir loben immer mit einem begeisterten "soooooooooooooo ist braaaaaaaaav", sehr zur Freude unserer Nachbarn und auch der Kinder :) .
Und... schnell aufgeben wolen wir ganz bestimmt nicht.

@ Damlmatiner-Mix:
Nein, es scheint nicht um Ressourcen-Verteidigung zu gehen.Zumindest konnten wir das bisher so nicht ausmachen, weil die Situation wirklich wie beschrieben abgelaufen sind. Die Kinder haben dem Hund nichts weggenommen, ihn nicht beim Fressen oder auf seinem Platz gestört. Es waren "ganz normale" Situationen: Hund liegt auf dem Boden, Kind läuft vorbei, Weg verstellen oder knurren. Natürlich nicht jedes Mal, aber eben ab und zu.

Die Idee, die Kinder positiv in den Fokus zu rücken, gefällt mir gut. Ab sofort werden die Kinder das Futter bereitstellen und die Schweineohren und Co zuteilen (ja, unter Aufsicht ;) ).

@ bones:
Vielleicht ist es tatsächlich ein Problem mit der Individualdistanz. Aber andererseits: Oft klappt es ja, wenn die Kinder durch das Wohnzimmer laufen (was sie ja grundsätzlich auch dürfen).

Vielleicht ist es zu menschlich gedacht, aber uns erscheint es so, als wäre der Hund jetzt so allmählich angekommen und testet mal aus, was geht und was eben nicht. Einem Welpen würde man diese Verhalten vermutlich zugestehen (und sich gleichzeitig um Veränderung bemühen). Wenn die vermutete Vorgeschichte stimmt (ehemaliger Strassenhund, wahrscheinlich noch nie in einer Familie gelebt), dann ist das vielleicht tatsächlich eine Lernphase, so eine Art nachgeholte Welpenphase (im Sinne von lernen, was im Zusammenleben mit Menschen ok ist und was nicht)?

Schlechte Erfahrungen mit Kindern können wir natürlich nicht ausschliessen, aber spräche nicht dagegen, dass sich Emmi zu Beginn den Kindern gegenüber einwandfrei verhalten hat (sowohl bei den Besucherkindern in der Pflegefamilie als auch unseren)? Wäre es Angst/ die Erinnerung an schlechte Vorerfahtungen, würde ein Hund dann erst die Streicheleien und Kontaktversuche der Kindern hinnehmen (und sichtlich auch geniessen) und erst nach mehreren Wochen anders reagieren? Ist eine ernst gemeinte Frage, weil ich das wirklich nicht weiss.

LG, Struppel
 
Dalmatiner-Mix schrieb:
Weil wenn dem so wäre, dann würde er sich gerade was Futter, Spielzeug anbelangt, noch weitaus schlimmer verhalten. Denn da geht es für ihn nämlich ganz klassisch um Ressourcen die es sich auch zu verteidigen lohnt... Davon beschreibt Struppel aber gar nichts...

Bis jetzt noch nicht. Der Hund ist gerade mal drei Wochen da - und hat so langsam seine Grenzen erst abgesteckt und dann immer weiter ausgebaut. Nun ist er an nem Punkt angelangt, wo er mit dem Rest der Familie "kollidiert". Jetzt muss man was machen - sonst kann das ganz schnell noch mehr werden.

Struppel schrieb:
Vielleicht ist es zu menschlich gedacht, aber uns erscheint es so, als wäre der Hund jetzt so allmählich angekommen und testet mal aus, was geht und was eben nicht. Einem Welpen würde man diese Verhalten vermutlich zugestehen (und sich gleichzeitig um Veränderung bemühen).

Dieses Verhalten musst du grundsätzlich jedem Hund "zugestehen". Hunde sind nicht blöd, die können genau wie Menschen sich erstmal bedeckt halten und abchecken, was geht und was nicht geht. Und gerade Straßenhunde, von denen man davon ausgehen kann, dass sie wahre Überlebenskünstler sind, werden sich so verhalten, und in den seltensten Fällen gleich im "Hoppla, hier bin ich!" Manier mit der Tür ins Haus fallen und jedem verraten, was sie vorhaben. Das wäre nicht klug.

Struppel schrieb:
Wäre es Angst/ die Erinnerung an schlechte Vorerfahtungen, würde ein Hund dann erst die Streicheleien und Kontaktversuche der Kindern hinnehmen (und sichtlich auch geniessen) und erst nach mehreren Wochen anders reagieren?

Aus dem Bauch raus würde ich sagen, eher nicht - es sei denn, er hätte in der Zwischenzeit schlechte Erfahrungen gemacht.

Aber für mich liest es sich eher so, als habe die Dame in der Zwischenzeit für sich ausgetestet, was sie mit wem machen kann und was nicht, und beschlossen, dass zwischen den zwei Großen und den zwei kleinen ein wunderbarer Platz für sie sei. - Bei der nächstgrößeren testet sie mal an, aber dafür reicht ihr Selbstbewusstsein noch nicht.

@bones:
Ja, so einen hab ich hier auch sitzen. Der ist zwar das absolute Gegenteil eines starken Hundes, aber: Die Freundin meines jüngsten Bruders hat eine ausgeprägte Hundephobie. Je größer und schwärzer der Hund, desto schlimmer. Wir waren nur einmal Weihnachten gemeinsam bei meinen Eltern, und ich hatte gewusst, dass sie "Angst vor Hunden" hat (wobei meiner nun Menschen gegenüber normalerweise sehr zurückhaltend und gut zu handelnd ist. Jeder, der ihn nicht streicheln will, kann ihn wegschicken.)

Was ich nicht wusste, war, dass die gute Frau, solange der Hund im selben Raum war wie sie, stocksteif und schweißgebadet auf ihrem Platz hocken würde, kaum fähig war, sich zu rühren, und bei jeder Bewegung vom Hund leise quietschte oder wimmerte und sich ins Tischtuch krallte.

Wir hatten Garri knapp ein halbes Jahr, glaube ich, und an sich war er das reinste Häufchen Elend. Das Verhalten von dem Mädel fand er im ersten Moment irritierend, und dann - hatte er sowas wie eine Erleuchtung. Man konnte regelrecht sehen, wie ihm ein Licht aufging. "Immer, wenn ich irgendwas mache, quietscht sie. Boah ey! Endlich jemand, der mehr Angst vor mir hat, als ich vor ihm und vor allem anderen." Also musst er das unbedingt nochmal probieren, und nochmal probieren, weil's so toll war. (Oder zumindest hätte er es gemacht, wenn ich ihn gelassen hätte. Der hatte da richtig Spaß dran. Ich weniger. Sie natürlich erst Recht nicht.)

Kein Knurren und Schnappen. Aber Starren, Weg versperren, Anstupsen, Kommandos von dieser Person demonstrativ überhören ohne Meideverhalten... nach dem Motto: "Komm doch und setz dich durch, wenn du dich traust. Aber du traust dich ja eh nicht!" (Und er hatte völlig Recht).

Das macht er sonst nichtmal im Ansatz. Aber da war er ja quasi "auf der sicheren Seite", das Rabenaas...
 
@lektorratte: Sorry, aber ich kann mir ein Grinsen nicht verkneifen. Die arme Frau tut mir wirklich leid, aber wenn ich an den Hund denke muss ich das lustig finden:D.

@Struppel: Du siehst ja schon an den paar Antworten hier, wie schwierig die Beurteilung ist - aus der Distanz gänzlich unmöglich, vielleicht liegen wir alle vollkommen falsch.

Fazit ist sicher für's Erste, einen guten Trainer zu holen und sehr vorsichtig zu sein (und optimistisch zu bleiben, aber ihr scheint mir da robust genug zu sein:p).
Im Übrigen: Egal, welcher Trainer es ist, wenn euch die Diagnose nicht überzeugt, holt euch eine zweite Meinung;).

LG
Mareike
 
Bones schrieb:
@lektorratte: Sorry, aber ich kann mir ein Grinsen nicht verkneifen. Die arme Frau tut mir wirklich leid, aber wenn ich an den Hund denke muss ich das lustig finden:D.

Sagen wir, es hatte so seine tragikomischen Momente. :rolleyes::D

Wir haben Hund und Frau dann für den Rest der Feiertage strikt getrennt gehalten bzw. nur noch unter Aufsicht zusammengelassen, und seither nicht mehr zusammengebracht. Was der Hund sicher zumindest damals sehr bedauert hat... :p
 
Bis jetzt noch nicht. Der Hund ist gerade mal drei Wochen da - und hat so langsam seine Grenzen erst abgesteckt und dann immer weiter ausgebaut. Nun ist er an nem Punkt angelangt, wo er mit dem Rest der Familie "kollidiert". Jetzt muss man was machen - sonst kann das ganz schnell noch mehr werden.

Und Übermorgen reißt er die Weltherrschaft an sich? :unsicher: ;)
Keine Frage ein Hund braucht klare Regeln und abgesteckte Grenzen, aber die hat er ja in dem Fall... Die Kinder sind für ihn tabu... Ende...
 
@Dalmatiner-Mix: Es ist schön, dass es noch mehr Menschen gibt, die nicht an diesen Alpha-Quatsch glauben.
Da diese Erkenntnis aber weder neu noch revolutionär ist, muss man gar nicht ständig darauf rumreiten, sondern kann sich auf den Hund konzentrieren.

Offenbar sind dir die Hunde, von denen wir sprechen, gänzlich unbekannt, was nicht verwundert, denn sie tauchen selten im Alltagsgeschäft einer HuSchu auf. Das bedeutet aber nicht, dass es sie nicht gibt, sondern lediglich, dass dir ein solches Stück Erfahrung noch fehlt.

Ein bisschen weniger "von oben herab" wäre durchaus angebracht:).

LG
Mareike
 
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