Vermutlich ist sein Problem tatsächlich der enge Raum und die mangelnde Rückzugsmöglichkeit.
Davon würde ich mindestens mal ausgehen. Hinzu kommen dann möglicherweise noch so Dinge, wie dass ein Hund sich in einer fremden Wohnung u. U. auch noch selbst ein bißchen verunsichert fühlt.
Ich kann das z.B. an Cara festmachen bzw. am unterschiedlichen Verhalten von Cara und Panino gegenüber Kindern. Ich hatte hier ja zu Panino's Zeiten die Bude oft regelrecht gerammelt voll mit irgendwelchen Nachbarskindern. Cara wird das schnell zu viel und sie zieht sich dann auch regelmäßig zurück. Hätte sie diese Möglichkeit nicht, bliebe ihr vermutlich gar nichts anderes übrig, als anderweitig zu signalisieren, dass sie ihre Ruhe haben will. Sie in so einer Situation auch noch ins Platz zu verweisen, würde ich persönlich eher als kontraproduktiv betrachten.
Panino hingegen wurde es nie zu viel, je mehr es um ihn herumwuselte, desto mehr blühte er auf.
Der Unterschied zwischen den beiden Hunden zeigte sich auch draussen sehr deutlich. Während Cara Kinder ignoriert, freute sich Panino unüberseh- und hörbar über jedes Kind, das er auch nur in der Ferne erspähte. Einzelnen Kindern begegnet Cara draussen neutral, aber Kindergruppen machen ihr sichtbar Angst und sie versucht dann auch, auszuweichen.
Ttuna schrieb:
pauchalesieren kann man solch ein verhalten bestimmt nicht ...
Dem würde ich mich ebenfalls anschließen.
Es gab z.B. die ein oder andere Situation, wo Cara in Anwesenheit von Kindern geknurrt hat. Was aber ganz einfach damit zu tun hatte, dass sie das betreffende Kind beschützen wollte. An der Stelle ist Cara nämlich völlig humorlos und versteht keinerlei Spaß. Wenn Erwachsene z.B. mit einem Kind herumtollen und es dabei -aus ihrer Sicht- zu "hart anpacken", die Kinder quietschen dann ja oft auch dabei. Eigentlich aus Vergnügen, aber den Unterschied kennt Cara entweder nicht oder sie nimmt sich gar nicht erst die Zeit für derartige Feinheiten. Sie hat auch draußen bei völlig fremden Kindern immer völlig alarmiert reagiert, wenn zB Eltern ihre Kinder anbrüllten und diese zu weinen anfingen.
Ich hab auch mal ein Foto angehängt, wo man eigentlich ganz gut sehen kann, dass Cara ihren kleinen Kinderfreund bewacht, weil er selbst gerade abgelenkt ist und alleine dort sitzt. Eine für Cara ganz typische Situation...
In München wurde mal ein Hund auf einem Spielplatz im Westend von Polizisten ziemlich grausam erschossen, weil er - mitten in einer Horde von Kindern stehend - geknurrt hatte. Alle beteiligten Zeugen sagten aber eindeutig aus, dass der Hund dort öfter mit den Kindern gespielt hat und er die Kinder lediglich vor den Polizisten beschützen wollte. Irgendsoein "aufmerksamer Mitbürger" hatte wohl die Polizei alarmiert, weil da "ein freilaufender Hund auf dem Spielplatz herumlief".
Die Gründe, warum ein Hund in Anwesenheit von Kindern knurrt, dürften wirklich sehr sehr vielfältig sein. Draussen mag es z.B. schon ausreichend sein, wenn Kinder frontal auf ein Hund-/Halter-Gespann zurennen. Ein Hund, der das Verhalten von Kindern nicht
absolut gewohnt ist und dementsprechend auch nicht einschätzen kann, wird das bestimmt erst mal als Bedrohung auffassen und entsprechend reagieren.
Tuna schrieb:
und ich glaube kaum dass irgendwelche versuche den hund kindern nahe zu führen unbedingt was bringt.
Doch das glaube ich durchaus. Vorausgesetzt, es gibt keine konkreten schlechten Erfahrungen, hat es meiner Meinung nach vor allem mit Gewohnheit zu tun. Und Gewohnheit bedeutet eben weit mehr, als nur gelegentlich mal von Kindern gestreichelt zu werden.
Cara's "Humorlosigkeit" hat sich zB durch die vielen Kinderbesuche hier, ganz wesentlich gebessert, sie ist längst nicht mehr so "überempfindlich" in dem Punkt. Das geht Menschen doch oft durchaus ähnlich, wer Kindergekreische nicht gewohnt ist, reagiert schnell mal leicht gereizt. Mit einem "Mögen" von Kindern hat das meiner Ansicht nach absolut gar nichts zu tun.