Wolf II
Frauenversteher™
15 Jahre Mitglied
Vor 40 Jahren erfand Mary Quant den Minirock. Es war im April 1962, als Redakteure der britischen „Vogue“ den Minirock entdeckten: Mit einem Bericht über die Entwürfe der 28-jährigen Designerin Mary Quant zog der ultrakurze Rock in die Hochglanzseiten-Modewelt ein.
Quant hatte, frustriert über die damals gängige Mode („wir sehen wie unsere Großmütter aus“), 1955 die Boutique „Baazar“ im Londoner Stadtteil Chelesa eröffnet, in der sie selbstgeschneidertes verkaufte. Vier Jahre später entwarf sie die ersten Röcke deren Säume mindestens 10 cm oberhalb des Knies endeten. So viel Bein sah man sonst nicht und so mancher rümpfte damals die Nase. Doch als mehr und mehr junge Londonerinnen selbstbewusst Quants Kleider und Röcke trugen konnte auch die ehrwürdige „Vogue“ nicht mehr umhin: Die junge, bisher unbekannte Designerin musste ins Blatt und wurde kurzerhand zum Trend erklärt.
Indem Quant die übliche Rocklänge radikal kürzte revolutionierte sie das damalige Frauenbild und –selbstverständnis. Denn in den fünfziger Jahren hatte damenhafte Mode vorgeherrscht: Wespentaille, weite Röcke, Blusen. Frauen sollten möglichst „weiblich“ aussehen. Die Frauen nahmen ihre neue Rolle als Märchenprinzessin damals dankbar auf, war doch endlich die Kriegs- und Nachkriegszeit vorbei – die Zeit, in der sie in Fabriken schuften mussten und kein Geld für schöne Kleidung übrig war.
Doch die Töchter der Kriegs- und Nachkriegsgeneration wollten keine Damen mehr sein. Quants Mode wurde die Mode des „Swinging London“ der sechziger Jahre. Quants betont kindliches Frauenbild passte in den Jugendboom der Zeit. Bald verschloss sich auch die Haute Couture nicht mehr: 1964 präsentierte der Modeschöpfer André Courrèges Minikleider und –Röcke auf den Laufstegen in Paris. Erstmals hatten Ideen von der Straße die Haute Couture beeinflusst, Quant hatte den traditionellen Modebetrieb auf den Kopf gestellt, ihn demokratisiert. Fortan entstand Mode nicht mehr exklusiv in den Pariser Ateliers, sondern überall.
Mit der Erfindung der Nylonstrumpfhose 1965 trat der Minirock seinen endgültigen Siegeszug an. Auch Frauen jenseits der 35 trugen jetzt kurz. Die Queen lächelte tapfer, als sie Mary Quant aufgrund ihrer Verdienste für Großbritannien 1966 mit dem Orden des British Empire auszeichnete. Nur der Vatikan lehnt den Minirock weiterhin als „unzüchtig“ ab. Zeitweilig wurde der Minirock zum Modediktat, jede Frau fühlte sich geradezu verpflichtet, die knappsten Röcke zu tragen (was leider nicht immer sehr ästhetisch aussah
), bis der Boom Mitte der Siebziger abflaute.
Ganz verschwunden ist der Minirock (zum Glück) jedoch nie. In den Achtzigern dekorierte ihn Madonna mit glitzernden strass- und nietenbesetzten Gürteln. S.exsymbole wie Cindy Crawford trugen ihn in den Neunzigern. Und nun, in den ersten warmen Sonnentagen des Jahres, kehrt er wie jedes Jahr wieder. Da weiß man(n) wenigstens, warum man sich auf den Frühling freut. Ein Hoch auf Mary Quant und ihre bahnbrechende Erfindung.
Quelle: HAZ 12.02.02
-----------------------
Wolfs
AK Tierschutz Do.25.04.02, 18:00 Uhr Nds. Landtag Hannover, Raum 1207. Thema: das Schächturteil des Bundesverfassungsgerichts
Quant hatte, frustriert über die damals gängige Mode („wir sehen wie unsere Großmütter aus“), 1955 die Boutique „Baazar“ im Londoner Stadtteil Chelesa eröffnet, in der sie selbstgeschneidertes verkaufte. Vier Jahre später entwarf sie die ersten Röcke deren Säume mindestens 10 cm oberhalb des Knies endeten. So viel Bein sah man sonst nicht und so mancher rümpfte damals die Nase. Doch als mehr und mehr junge Londonerinnen selbstbewusst Quants Kleider und Röcke trugen konnte auch die ehrwürdige „Vogue“ nicht mehr umhin: Die junge, bisher unbekannte Designerin musste ins Blatt und wurde kurzerhand zum Trend erklärt.
Indem Quant die übliche Rocklänge radikal kürzte revolutionierte sie das damalige Frauenbild und –selbstverständnis. Denn in den fünfziger Jahren hatte damenhafte Mode vorgeherrscht: Wespentaille, weite Röcke, Blusen. Frauen sollten möglichst „weiblich“ aussehen. Die Frauen nahmen ihre neue Rolle als Märchenprinzessin damals dankbar auf, war doch endlich die Kriegs- und Nachkriegszeit vorbei – die Zeit, in der sie in Fabriken schuften mussten und kein Geld für schöne Kleidung übrig war.
Doch die Töchter der Kriegs- und Nachkriegsgeneration wollten keine Damen mehr sein. Quants Mode wurde die Mode des „Swinging London“ der sechziger Jahre. Quants betont kindliches Frauenbild passte in den Jugendboom der Zeit. Bald verschloss sich auch die Haute Couture nicht mehr: 1964 präsentierte der Modeschöpfer André Courrèges Minikleider und –Röcke auf den Laufstegen in Paris. Erstmals hatten Ideen von der Straße die Haute Couture beeinflusst, Quant hatte den traditionellen Modebetrieb auf den Kopf gestellt, ihn demokratisiert. Fortan entstand Mode nicht mehr exklusiv in den Pariser Ateliers, sondern überall.
Mit der Erfindung der Nylonstrumpfhose 1965 trat der Minirock seinen endgültigen Siegeszug an. Auch Frauen jenseits der 35 trugen jetzt kurz. Die Queen lächelte tapfer, als sie Mary Quant aufgrund ihrer Verdienste für Großbritannien 1966 mit dem Orden des British Empire auszeichnete. Nur der Vatikan lehnt den Minirock weiterhin als „unzüchtig“ ab. Zeitweilig wurde der Minirock zum Modediktat, jede Frau fühlte sich geradezu verpflichtet, die knappsten Röcke zu tragen (was leider nicht immer sehr ästhetisch aussah
Ganz verschwunden ist der Minirock (zum Glück) jedoch nie. In den Achtzigern dekorierte ihn Madonna mit glitzernden strass- und nietenbesetzten Gürteln. S.exsymbole wie Cindy Crawford trugen ihn in den Neunzigern. Und nun, in den ersten warmen Sonnentagen des Jahres, kehrt er wie jedes Jahr wieder. Da weiß man(n) wenigstens, warum man sich auf den Frühling freut. Ein Hoch auf Mary Quant und ihre bahnbrechende Erfindung.
Quelle: HAZ 12.02.02
-----------------------
Wolfs
AK Tierschutz Do.25.04.02, 18:00 Uhr Nds. Landtag Hannover, Raum 1207. Thema: das Schächturteil des Bundesverfassungsgerichts