ADHS gibt es das oder nicht?

uff, karin - es tut mir leid das ihr dort so massive probleme habt/hattet.

liv und erik sind so tolle kinder - jeder auf seine art...
 
  • 18. Mai 2024
  • #Anzeige
Hi deti ... hast du hier schon mal geguckt?
  • Gefällt
Reaktionen: Gefällt 23 Personen
#VerdientProvisionen | Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen.
Seltsame Frage...

Ich arbeite ja mit ADHS-Kindern, die meisten von ihnen kommen ohne Ritalin aus, bei einigen ist es aber nötig, um überhaupt erst mit den Kindern arbeiten zu können, ohne Ritralin erreicht man die einfach nicht, da ist die Stunde fürn Pobbes und genausogut könnte man sich in die Ecke setzen und nen Tee trinken (oder noch besser, den Raum sicher gestalten und rausgehen, das wäre dann stressfreier;)) - Ziel ist jedoch immer die Kinder medikamentenfrei zu bekommen!!

Sicher gab es auch früher Zappelphilipp und Co, die auch nicht behandelt wurden und "zurecht" kamen, früher gab es auch keine soziale Phobie, keine emototionalen Störungen und nix - sicher, die Kinder haben alle überlebt, sind alle groß geworden - aber auch wirklich glücklich?
Mir zerbricht es das Herz, wenn ich mir z.B. die Schilderungen meiner 80jährigen Nachbarin anhöre, die mit ihrer Tochter massivste Probleme hatte, die heute therapeutisch zumindest gelindert werden könnten - und nein, glücklich waren weder Mutter noch Kind!
Daher finde ich diese Argumentation wirklich... naja...


Die Existenz einer Krankheit, von der manche betroffen sind, anzuzweifeln finde ich beinahe respektlos - wenn jemand ein gebrochenes Bein hat, zweifelt auch niemand an, dass das Bein kaputt ist und die Person nicht richtig laufen kann - aber sobald der sichtbare Nachweis nicht offensichtlich ist, wird angezweifelt... (ist ja auch bei anderen psychischen Krankheiten so und macht es für die Betroffenen nicht leichter "ach, du hast Depressionen? Ja, mir geht es auch manchmal schlecht...")

Und wie gesagt, ich arbeite ja mit betroffenen Kindern, diese werden in der Therapie sehr individuell behandelt - trotzdem merkt man in gemischten Gruppen nicht nur Unterschiede bezüglich der Aufnahmefähigkeit, Temperament sondern leider auch im Sozialverhalten.
Diese Kinder kriegen oft Probleme mit anderen Kindern, weil sie eben in der Schule nerven - ja, die nerven wirklich!
Wir haben das Problem immer wieder - "Boah - mit XY will ich nicht in eine Gruppe, der/die nervt sooooo!"
Und dann kommt es eben zu Folgekrankheiten, Aggressionsprobleme, Sozialprobleme, Lernschwierigkeiten- das hängt alles zusammen - und behandeln muss man vorrangig erstmal die ADHS, dann lösen sich viele Probleme ganz von alleine.

Und diese Krankheit soll es nicht geben?



Bezüglich der Diagnose sind die Kriterien eigentlich realtiv eng gefasst und lassen nicht so viel Spielraum und wenn man sich das mal durchliest ist auch klar, dass es nicht um aufgeweckte herumtobende Kinder geht ( )
ABER sicher gibt es gute und schlechte Diagnostiker!
Wir haben hier in der Stadt eine Kinderärztin, bei der sich die Psychologen an der Uni die Haare raufen, angeblich diagnostiziert sie ADHS innerhalb von 2 Minuten, nachdem sie das Kind gesehen hat - DAS ist natürlich nicht Sinn und Zweck der Sache!
Bei guten Diagnostikern werden aber nicht nur Gespräche mit Eltern und Erziehern geführt sondern auch das Kind beobachtet, befragt und getestet - das ist ein ziemlich aufwendiges Verfahren, bei dem eben nicht einfach mal so drauflosdiagnostiziert wird.

Vielleicht sollte man also eher an den Diagnostikern zweifeln als an der Krankheit:hallo:
 
@ Pyrrha... wenn man das weniger dramatisch interpretiert könnte man sagen das 50% der Kinder in bestimmten Bereichen Defizite und oder Förderbedarf haben.. früher hat man diese Kinder eben gefördert, heute schiebt man das auf die Eltern und Psychologen und nennt es krankhaft.*

Das sich nicht alle Kinder gleich entwickeln ist völlig richtig und imho auch ok. Die Definition von Krankheit kommt immer auch aus dem Anspruch was "alles" Normal zu sein hat und inwieweit Abweichungen toleriert werden oder nicht.

Nur weil sie nicht der Norm entsprechen, sind sie nicht krank.

*
z.T übrigens auch um entsprechende Förderungen überhaupt erst zu BEKOMMEN! Ich hätte privat die Ergo für meine Tochter nicht zahlen können, und das wissen auch die Psychologen! Würde man von öffentlicher Hand aus mehr Förderprogramme durchführen, und die Bedingungen verbessern, würden viele Diagnosen garnicht gestellt werden müssen. ( soviel zur Diagnosehäufung)
 
Die Existenz einer Krankheit, von der manche betroffen sind, anzuzweifeln finde ich beinahe respektlos - wenn jemand ein gebrochenes Bein hat, zweifelt auch niemand an, dass das Bein kaputt ist und die Person nicht richtig laufen kann - aber sobald der sichtbare Nachweis nicht offensichtlich ist, wird angezweifelt... (ist ja auch bei anderen psychischen Krankheiten so und macht es für die Betroffenen nicht leichter "ach, du hast Depressionen? Ja, mir geht es auch manchmal schlecht...")

Auf etwas in der Art und Weise zu antworten, wenn man nicht mal den ganzen Thread gelesen hat, das finde ich respektlos.

Zu dem Link: Die Forschungskriterien finde ich einen Hohn, danach hätten 2/3 aller Kinder die ich kenne ADHS
 
BITTE WAS? Also sind 50% der Schüler krank?? Also die Hälfte aller Schüler in einer völlig normalen Grundschule (ohne Migrantenanteil- falls das gleich kommt) ist laut den Ärzten und Psychologen, Neurologen oder Medikamenten-Verkäufern krank und behandlungsbedürftig???

Woher hast du die 50%:verwirrt:

Die tatsächlichen Zahlen sehen zum Glück doch etwas anders aus;) (wäre ja schrecklich sonst!!)



Nein, mindestens 90% der ADHS-Eltern machen es sich einfach zu leicht.

Und diese?
Gut, da bin ich wohl auch wenig repräsentativ, weil die Eltern ja freiwillig mit den Kindern zu uns kommen und zusätzlich die Stunden zahlen...
wobei auch da ein Fall ist, bei dem ich mit dem Kopf gegen die Wand schlagen könnte...
da haben wir in den Ferien eine Stunde früher angesetzt, damit wir mir den Kindern was tolles machen konnten, und der Junge kriegt nen Wutanfall, weil er dann ja nur bis um 9 und nicht um 11 Starwars gucken kann, im Laufe des Gesprächs kam dann heraus, dass er JEDEN Tag, MEHERE Stunden vorm Fernsehr hängt...:unsicher:
 
@ Pyrrha... wenn man das weniger dramatisch interpretiert könnte man sagen das 50% der Kinder in bestimmten Bereichen Defizite und oder Förderbedarf haben.. früher hat man diese Kinder eben gefördert, heute schiebt man das auf die Eltern und Psychologen und nennt es krankhaft.*

Ok.. wenn du meinst 50%.. sonst wir uns ja einig. Aber ich möchte noch eines sagen.. was die Förderung betrifft (jetzt mal von sowas wie Ergo abgesehen) früher wurde auch akzeptiert, dass nicht jdes Kind gleich gut /gleich schlecht ist.

meine Tochter zB hat ein echtes Verständnisproblem in Mathe... ich komm damit klar. Für uns eine 4 ein Grund zur Freude- finden die Lehrer bedenklich- sollen sie. Sie wissen ja auch nicht, wieviel wir dafür schon dafür lernen mussten. Dafür kann sie Lieder nach dem ersten Hören nachsingen, hat ein super Meldodien-Verständnis.

Muss jedes Kind "gleich" sein bzw vergleichbar???

Mein Neffe ist auch so ein Fall... hochintelligent aber schwierig.. muss ich ihn so lange zu Therapien schicken, bis er ist wie alle anderen???

Wer sagt denn, dass 50% der Durchschnitt sind und 20 drüber/drunter aus dem rahmen fallen.

Nein.. sorry, da mache ich nicht mit!!!!
 
Nein, mindestens 90% der ADHS-Eltern machen es sich einfach zu leicht.

Das sehe ich auch so.

Pixelstall: Danke für Deine sehr reflektierte Meinung. Deinen Umgang mit dem "Thema" finde ich respektabel und bemerkenswert. Du machst es Dir nicht leicht, sondern gehst den schweren Weg - zum Wohle Deiner Kinder. Dafür von mir mal ein großes "Hut ab" (auch wenn wir in Teilen wohl immer differenter Meinung zum Thema sein werden).
 
Danke :) Sicherlich ist hier auch einiges "Hausgemacht" und läuft suboptimal - wir arbeiten daran, auch z.b am Medienkonsum - ist ein Riesenthema ganz klar.

Aber ich steh auch zwischen den Stühlen, auf der einen Seite habe ich selber so meine Problemchen was Struktur und gereglete Tagesabläufe angeht, zum anderen MUSS ich meine Familie alleine ernähren ( bekomme keinen Unterhalt) , und das bedeutet leider das ich an 7 Tagen in der Woche 12-14 Stunden arbeiten muss. Geld fällt leider nicht vom Himmel.
 
meine Tochter zB hat ein echtes Verständnisproblem in Mathe... ich komm damit klar. Für uns eine 4 ein Grund zur Freude- finden die Lehrer bedenklich- sollen sie. Sie wissen ja auch nicht, wieviel wir dafür schon dafür lernen mussten. Dafür kann sie Lieder nach dem ersten Hören nachsingen, hat ein super Meldodien-Verständnis.

Ach ja - das Lied kenne ich. Ich wurde mehrfach auf IQ und Co. getestet "damals" und am Ende wurde Dyskalkulie diagnostiziert. Ob es das gibt oder nicht und/oder ob die Begabungen einfach woanders liegen? Ist am Ende des Tages auch wurscht. Ich habe eine kaufmännische Ausbildung absolviert und mein Abitur nachgeholt (mit "vier gewinnt" und viel Lernerei in Mathe und artverwandten Fächern natürlich, auch während der Ausbildung - der Abiturschnitt lag aber trotzdem bei 2,4 was ich ok finde :)). Heute übe ich einen sozialen Beruf aus, in welchem Mathe keine Rolle spielt - dafür andere Komponenten. Jeder findet seine "Nische", nicht jeder kann alles gleich gut können, jeder hat ein Recht auf "Defizite" - auch Kinder!

Interessant finde ich, das freigeistige - und in der Regel überdurchschnittlich intelligente -Kinder unter "Stempeldefiziten" leiden. Wer nicht angepasst ist, in keine Schublade passt und über das normale Maß hinaus mitdenkt, ist in der heutigen Gesellschaft nicht gerne gesehen. Das ist eines meiner persönlichen Resümees zum Thema. UND: Es ist gefühlt schlimmer geworden in den letzten 20 Jahren ...
 
meine Tochter zB hat ein echtes Verständnisproblem in Mathe... ich komm damit klar. Für uns eine 4 ein Grund zur Freude- finden die Lehrer bedenklich- sollen sie. Sie wissen ja auch nicht, wieviel wir dafür schon dafür lernen mussten. Dafür kann sie Lieder nach dem ersten Hören nachsingen, hat ein super Meldodien-Verständnis.

Muss jedes Kind "gleich" sein bzw vergleichbar???

Mein Neffe ist auch so ein Fall... hochintelligent aber schwierig.. muss ich ihn so lange zu Therapien schicken, bis er ist wie alle anderen???

Wer sagt denn, dass 50% der Durchschnitt sind und 20 drüber/drunter aus dem rahmen fallen.

Nein.. sorry, da mache ich nicht mit!!!!

Das Problem ist, dass unsere Gesellschaft so leistungsorientiert ist, dass es - wenn deine Tochter nicht in anderen schuldischen Bereichen ebenso begabt wie in Musik ist und daher ihr Abi machen und was mit ihrer muskalischen Begabung verdienen kann - sie einfach schlechtere Chancen in ihrem späteren Leben hat.

Ich kenne immer mehr Ausbildungsberufe, in denen früher noch Haupt- oder Realschüler vertreten waren, heute Abi erforderlich ist - und wenn deine Tochter aufgrund ihrer Matheprobleme nur einen Haupt- oder Realschulabschluss bekommt, ihr ihr musikalisches Talent nicht viel nützt.

Warum ein kind mit Dyskalkulie (ich weiß ja nicht, ob das bei deiner Tochter diagnostiziert wurde! daher nur als Beispiel) nicht diesbezüglich trainieren, damit es ALLE Chancen hat? Und auch eine "gute" Note in Mathe schreiben kann und nicht nur in Musik?
Zumal ja in vielen Fällen (wie bei ADHS) auch andere Bereiche negativ beeinflusst werden können - ich weiß ja nicht, wie es bei euch aussieht, bei uns war Lernen immer eher Krampf als das es wirklich Spaß machte, sowas kann auch die Beziehung zwischen Kind und Eltern/Lehrer unnötig belasten.

Sinn und Zweck einer Therapie ist es auch nicht, dass ein Kind wird wie alle anderen, sondern es in bestimmten Bereichen, in denen es Defizite hat, zu fördern!
Ich verstehe nicht, was daran falsch oder gar schädlich sein könnte.

Was nützt es einem hochintelligenten Kind, wenn es seine Ressourcen nicht voll ausschöpfen kann, weil es z.B. soziale Probleme hat, die es daran hindern oder unnötig belasten?
Wäre es nicht sinnvoller, das Kind in dem Bereich, in dem es Probleme hat, eine Förderung zukommen zu lassen, damit es sich voll entfalten kann?

Ich würde eine Therapie immer eher als Förderung und Unterstützung sehen als das die Kinder "angepasst" werden - das Ziel einer Therapie ist ja immer, dass dem Kind (und den Eltern) geholfen wird, nicht, dass man dem Kind die Individualität nimmt;)


Man spricht Kindern und Jugendlichen gegenüber nicht ohne Grund von einem TRAINING, nicht von Therapie.
 
Ob es das gibt oder nicht und/oder ob die Begabungen einfach woanders liegen?

Ich würde es nicht als mangelnde Begabung sehen, ich bin auch schlecht in Mathe - richtig schlecht!
Aber ich kann mit viel, viel üben noch ne einigermaßen gute Note hinbekommen - Kindern, die an Dyskalkulie leiden, gelingt aber nicht einmal das, weil denen einfach das Verständnis für Mengen fehlt.

Und meinst du, es hätte dir geschadet, wenn man mit dir damals geübt hätte?
Oder hätte es das Leben nicht eher etwas einfacher gemacht?


Irgendwie kommt es hier so rüber, als sei eine Therapie etwas schlimmes...
wenn ich mein Bein gebrochen habe muss ich danach vielleicht auch zur Physio-Therapie, um wieder richtig laufen zu lernen - geht ihr da hin oder sagt ihr da auch "ach, mein Gehfehler macht mich zu etwas besonderem, wenn ich den beheben lasse, dann will man nur, dass ich so laufen kann wie alle anderen - ich humpel lieber weiter durch die Landschaft"?;)
Oder wenn man eine Brille braucht - dann sag ich doch auch nicht, ach, meine Stärken liegen im Rennen, gut gucken ist halt nicht so eins meiner Talente - macht nix!;)



P.S. ich weiß gar nicht, ob ein Kind mit wirklich schlimmer Dyskalkulie überhaupt einen Realschulabschluss schaffen würde, Abi glaube ich sicher nicht dran - es sei denn, es hat Taktiken gefunden, ohne Mathekenntnisse die Klausuren zu bestehen, aber das ist im Abi eher schwer.
Vielleicht bist du ja auch eher an so einen verkorsten Diagnostiker geraten?
 
Ich glaube da müssen wir das Wort "Therapie" erst einmal definieren. Ich weiß das da viele gleich an Medikamente denken.

Förderung ist immer gut, immer! Aber geht das nicht nur bis zu einem gewissen Grad? Und macht die dann keinen Spaß mehr? Und bekommt man trotz Förderung wirklich gute Noten? Bei mir hat´s nix gebracht, ich fand es langweilig und mühsam mich mit Dingen zu beschäftigen zu denen ich keinen Draht habe.

Das geht mir mit Buchhaltung und Mathe so. Eigentlich mit allem was mit Zahlen zu tun hat. Die Förderung die aus Nachhilfeunterricht bestand, empfand ich als eine Qual. Wie sieht die Therapie bei diagnostizierten AD(H)S Kindern aus?
 
Hi

Ich leugne nicht die Existenz einer Krankheit namens ADHS.

Ich finde den Umgang damit inflationär und nicht gerechtfertigt und das belegen die Zahlen ganz deutlich.

Es geht hier um Kinder ab 4 Jahren die durch so einen Sch.. kaputtgemacht werden, nicht weil sie krank sind, sonder oft einfach gelangweilt,unterfordert oder missverstanden.

Wenn Erzieher oder Lehrer mit solchen Kindern nicht klar kommen ist das eine Sache, das Kind zur Untersuchung drängen aber eine andere.

Kritisiert man aber das Unterrichtssystem und die Qualifikation eines Lehrers, oder die eines Erziehers , dann ist das gar nicht gern gesehen.

Einige Mitschüler meiner damaligen (Privat) Schule waren echte Knaller, die wären auf einer öffentlichen Schule reihenweise zum Psychologen gewandert.

In dem Moment wo die aber , eventuell zum ersten mal in ihrem Leben Grenzen, Strukturen und Verantwortung kennengelernt haben , war das Thema mit der Zeit vom Tisch.

Nur, die Arbeit mit solchen Kindern kostet Geld und Zeit und Manpower, das hat eine öffentliche Schule nicht.

Schade , im Bildungsland Deutschland.

Gruss
Matti
 
P.S. ich weiß gar nicht, ob ein Kind mit wirklich schlimmer Dyskalkulie überhaupt einen Realschulabschluss schaffen würde, Abi glaube ich sicher nicht dran - es sei denn, es hat Taktiken gefunden, ohne Mathekenntnisse die Klausuren zu bestehen, aber das ist im Abi eher schwer.
Vielleicht bist du ja auch eher an so einen verkorsten Diagnostiker geraten?

Doch, kann es ;)
Als ich klein war, gab es diese Diagnose noch nicht -ich war schlicht "Mathedoof", dafür aber im sprachlichen Bereich überdurchschnittlich.
Wenn die Summe, die ich zusammenzählen muss, über 10 geht, zähle ich heute noch an den Fingern ab.
Erschwerend kam vielleicht noch in der Schule hinzu, dass ich zu den "Mengenlehren-Jahrgängen" gehörte - viele bunte Plättchen :rolleyes:

Was mich gerettet hat, war Geometrie - da konnte ich mir etwas drunter vorstellen.
Ansonsten bekam ich die schlechten Note inMathe und verwandten Fäächern immer ausgleichen und in der 11. Klassenstufe gottlob wenigstens zum Teil abwählen.
 
Ob es das gibt oder nicht und/oder ob die Begabungen einfach woanders liegen?

Ich würde es nicht als mangelnde Begabung sehen, ich bin auch schlecht in Mathe - richtig schlecht!
Aber ich kann mit viel, viel üben noch ne einigermaßen gute Note hinbekommen - Kindern, die an Dyskalkulie leiden, gelingt aber nicht einmal das, weil denen einfach das Verständnis für Mengen fehlt.

Und meinst du, es hätte dir geschadet, wenn man mit dir damals geübt hätte?
Oder hätte es das Leben nicht eher etwas einfacher gemacht?

Irgendwie kommt es hier so rüber, als sei eine Therapie etwas schlimmes...
wenn ich mein Bein gebrochen habe muss ich danach vielleicht auch zur Physio-Therapie, um wieder richtig laufen zu lernen - geht ihr da hin oder sagt ihr da auch "ach, mein Gehfehler macht mich zu etwas besonderem, wenn ich den beheben lasse, dann will man nur, dass ich so laufen kann wie alle anderen - ich humpel lieber weiter durch die Landschaft"?;)

Erzähl mir nix Buroni - ich habe von der Grundschule an (von da an, wo es Noten gab - also dritte Klasse) bis zum Schulabschluss Nachhilfe in Mathe gehabt. Während des Abiturs (zweiter Bildungsweg, also im Erwachsenenalter) dann sogar freiwillig. ;) Hinzu kommen 3 Jahre (für meine Eltern teurer) Förderunterricht beim IML (Institut für mathematisches Lernen). Der Aufwand hat dann auch tatsächlich immer irgendwie für eine vier gereicht - lernen und Förderung hin oder her. Dass es eine Qual war, nicht in das "Schema" zu passen und diesem enormen Druck über Jahre ausgesetzt zu sein, versteht sich hoffentlich von selbst!

Du magst es nicht glauben - aber ich habe mich tatsächlich mit meiner Schwäche in diesem Bereich arrangiert und empfinde sie NICHT als Behinderung, Makel oder lege sie sonst wie negativ aus, auch leide ich nicht darunter! OBWOHL man mir jahrzehntelang etwas anderes hat einreden wollen! Ich habe stets ganze Klassen um Längen im geisteswissenschaftlichen Bereich und in Sprachen geschlagen, mein (aufgrund der Rechenschwäche mehrfach getesteter IQ) ist durchaus im grünen Bereich und es ist einfach falsch, anzunehmen, das ein Defizit in Mathe (nur als Beispiel - dies ist beliebig austauschbar!) eine Vollkatastrophe ist, die (in jedem Fall - am besten noch durch Medikamente) behandelt gehört!

Was für ein Bild malen "wir" hier eigentlich vom Menschen im Allgemeinen und Speziellen?! Die immer funktionierende, um jeden Preis in gesellschaftliche Schublade passende Drone?! Nein danke - da habe ich deutlich abweichende Ideale!

Hätte man mich in den Bereich gefördert, in welchen ich gut bzw. begabt bin, anstatt wie wild auf meinen Defiziten herum zu hacken, wäre ich heute vielleicht eine herausragende - und vor allem steinreiche - Schriftstellerin oder Auslandsreporterin. :p Statt dessen habe ich nun eine vier in Mathe auf dem Abizeugnis. Interessiert am Ende des Tages doch keine Sau und hat mich, in Bezug auf meine Vita, auch keinen Schritt weiter gebracht ...

Eine Begabung oder Nichtbegabung ist übrigens mit Nichten mit einem physischen Defizit (durch z.B. Unfall - oder auch nicht) - wie z.B. einem Beinbruch - vergleichbar! Warum das so ist, muss ich hier hoffentlich nicht noch groß erklären ... :unsicher:
 
P.S. ich weiß gar nicht, ob ein Kind mit wirklich schlimmer Dyskalkulie überhaupt einen Realschulabschluss schaffen würde, Abi glaube ich sicher nicht dran - es sei denn, es hat Taktiken gefunden, ohne Mathekenntnisse die Klausuren zu bestehen, aber das ist im Abi eher schwer.
Vielleicht bist du ja auch eher an so einen verkorsten Diagnostiker geraten?

Nö, das geht wohl mit mogeln und auswendig lernen. Ich habe da so meine "Techniken" entwickelt mit der Zeit. ;)
 
Es gibt Leute die schaffen ihren Schulabschluss ohne jemals richtig lesen und schreiben gelernt zu haben. Da schafft man das ohne Mathekenntnisse allemal. ;)
 
kam bei mir übrigens auch noch erschwerend dazu... mathe geht gar nicht! sobald ich ein kariertes blatt sehe, schaltet sich mein hirn aus.

seltsamerweise konnte ich es in absoluten muss-situationen irgendwie abrufen und einen logischen weg finden, es auszurechnen. 2 stunden nach der prüfung wieder keine chance.

ich brauche einen extremen druck um bei sowas zu funktionieren und es ist eine gradwanderung zwischen müssen, trotzen und nicht können.

ich wäre froh gewesen, hätte ich damals ritalin bekommen. damit schafft es auch ein solcher chaot sich zu fokussieren und zu "funktionieren".

adhs gibt es ohne zweifel - aber vermutlich nicht in der heute diagnostizierten menge.
 
Wenn dir die Beiträge zum Thema „ADHS gibt es das oder nicht?“ in der Kategorie „Off-Topic“ gefallen haben, du noch Fragen hast oder Ergänzungen machen möchtest, mach doch einfach bei uns mit und melde dich kostenlos und unverbindlich an: Registrierte Mitglieder genießen u. a. die folgenden Vorteile:
  • kostenlose Mitgliedschaft in einer seit 1999 bestehenden Community
  • schnelle Hilfe bei Problemen und direkter Austausch mit tausenden Mitgliedern
  • neue Fragen stellen oder Diskussionen starten
  • Alben erstellen, Bilder und Videos hochladen und teilen
  • Anzeige von Profilen, Benutzerbildern, Signaturen und Dateianhängen (z.B. Bilder, PDFs, usw.)
  • Nutzung der foreneigenen „Schnackbox“ (Chat)
  • deutlich weniger Werbung
  • und vieles mehr ...

Diese Themen könnten dich auch interessieren:

Fact & Fiction
Passt jetzt nicht zum Thema an sich, aber ich bekomme immer die Krise wenn ich Kinder sehe, die Hunde so umarmen dürfen, wie im Titelbild dieses Artikels. Vielleicht habe ich bis jetzt nur die "falschen" Hunde getroffen, aber von dem was ich bis dato gesehen habe, hat noch kein Hund eine so...
Antworten
2
Aufrufe
503
Gamergirl
G
Anjuli
weißt, ich glaub, sie hätte nirgendwo anders hin gehört. Einen Urlaub an der See sparen wir uns mit ihr wohl so lange, bis das Wasserproblem nicht mehr ganz so groß ist:) Schwimmen gehts nur getrennt von den anderen. Bis es soweit besser ist, dass sie mit den anderen kann. Was wirklich...
Antworten
65
Aufrufe
5K
Anjuli
Katzenmama
bin jetzt auf seite 4 und mag eigentlich nicht weiterlesen. darum nur kurz: katzenmama: helfenwollen ist super. aber es muss dann auch helfen sein, nicht notlösung mit schon voraussehbarem weiteren leid für das tier. schon die idee,hund u box und badezimmer - so was geht nicht. so was machen...
Antworten
88
Aufrufe
9K
S
mollywoman
Auch wenn's OT ist: Ja, leider ist ADS/ADHS sehr verbreitet... zunehmend immer mehr... Eine Erscheinung der Zeit... Allerdings ist AD(H)S inzwischen auch so eine "Abfalldiagnose" die immer gern gestellt wird, wenn man ansonsten nicht mehr weiter weiß. Will heißen, wenn man früher geschaut hat...
Antworten
23
Aufrufe
9K
Natalie
Natalie
mollywoman
Das kommt mir Persönlich echt Spanisch vor wenn ich das mal so anmerken darf. Jeder Arzt den ich kenne würde den kopf bei sowas schütteln. die medikamente müssen immer zum gleichen zeitpunkt eingenommen werden auch am we oder wenn besuch kommt oder so. Und was die konsequenz angeht die sollten...
Antworten
48
Aufrufe
2K
mollywoman
mollywoman
Zurück
Oben Unten