Angstbeisser oder nicht? Vorsicht LAAAANG

Esi

15 Jahre Mitglied
Hallo!!

Ich habe einen Schäferhund-Husky-Terrier-Mix von mittlerer Größe, der fast 10 Jahre alt ist. Diesen haben ich mit 4 Jahren einer Familie abgenommen, die ihn als Kettenhund gehalten hatten. Außerdem haben andere Bewohner des Hofes den Hund mißbraucht (Eimer Wasser über Kopf gekippt und wahrscheinlich auch geschlagen). Bei ihm bin ich mir sicher das er ein Angstbeisser ist. Immer wenn Leute sich über ihn gebeugt haben, um ihn so zu streicheln, hat er Angst bekommen und versucht ins Gesicht zu schnappen. Keine hörbaren Anzeichen vorher (knurren). Ob sichtbar weiß ich nicht genau, da ich meist einige Meter weiter weg stand und alles immer sehr schnell ging. Leider verstehe ich die Menschen nicht, die auf einen angebundenen Hund zustörmen und ohne Besitzer zu fragen ob man den streicheln kann. Auch wenn nen Fall in der Familie lag, aber das Mädel kannte er noch nicht gut. In solchen Fällen würde ich gerne sagen: "tja dein Pech", aber geht natürlich nicht, denn ich hab ja die Aufsicht über den Hund. Seit etwa 2 Jahren hat er nach keinem Menschen mehr geschnappt, hatte ihn sogar letztens mit auf Klassentreffen gehabt und er hat sich von allen streicheln lassen und war auch sonst ganz entspannt. Zum Teil liegt es wohl daran, dass ich ihm gezeigt habe, dass nicht alle Menschen böse sind, indem ich ihn in meinem Beisein und seelischen Beistand von vielen Leuten habe streicheln und füttern lassen. Und es liegt auch daran das ich peinlichst drauf aufpasse, dass niemand ohne zu Fragen an meinen Hund geht.

Aber um Gonso geht es nicht, trotzdem wollte ich damit zeigen, dass ich ein wenig Ahnung von Angstbeissern habe und Gonso schon relativ gut therapiert ist. Es geht um eine Hündin in dem Tierheim, in dem ich seit einigen Monaten Hunde ausführe, da meiner aus Umzugsgründen NOCH bei meinen Eltern wohnen muss. Außerdem will ich mir VIELLEICHT (und nur unter besonderen Umständen) einen Zweithund holen und das wird wohl eine Hündin sein. Die Hündin aus dem Tierheim heißt Gwendy und ist ein Schäferhund-Riesenschnauzer-Mix. Laut Tierheim zeigt die erste Begegnung mit einem Menschen ob sie den mag oder nicht. Sie würde dann Nackenhaare aufstellen bzw. knurren. Sie wissen auch nicht genau welche Gruppe von Menschen (Männer, ...) sie besonders nicht leiden mag. Sie meinten Ältere Leute besonders, aber naja ... noch kann ich das nicht bestätigen. Mich mochte sie glücklicherweise von Anfang an und ich verstehe mich prächtig mit mir. Es kam noch zu keiner Situation in der sie mich bedroht hat. Als mein Freund mal mit war haben die Tierheimleute wieder Gwendy geholt. Sie sprang ihn an und Tierheimleute meinten: "kein Problem, sie mag ihn". Einige Meter vom Tierheim weg, änderte sich ihre Meinung. Bellte ihn an. Konnte sie dann dazu bringen, des zu lassen. Einige Minuten weiter konnte er ihr Leckerlis geben. Kein Prob. Wieder später hielt er ganz normal die Hand hin, damit sie schnuppern kann (so wie man des halt normalerweise macht) und sie schnappte zu. Hat zum Glück net getroffen. Nun mag er sie nicht mehr und will auch nicht das wir Gwendy ausführen, wenn wir mal wieder ins Tierheim gehen zusammen (gaaaaanz selten). Nun gefällt es ihm gar nicht, dass sie ein potentielles Opfer für mich ist .. als Zweithund natürlich, da sie es mir echt mit ihrer lieben, ruhigen und verspielen Art angetan hat. Außerdem wäre es für mich eine Herausforderung auch diesen Hund hinzubiegen. Da aber ihr Verhalten total anders ist, als des von Gonso und ich auch noch kein Muster dahinter entdeckt habe (dazu kenne ich sie noch zu wenig) wollte ich hier vielleicht mal fragen, ob jemand sowas kennt bzw. ob ihr einige Tipps habt wie ich sie jetzt noch im Tierheim ein bisschen therapieren kann und (wenn des wirklich passiert) dann wenn ich sie im Sommer zu mir genommen habe. Ich vielleicht ein wenig schlecht, da ihr den Hund ja nicht kennt, aber vielleicht fällt euch ja doch was ein.

Gruß Esi
 
  • 16. Mai 2024
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Hi Esi ... hast du hier schon mal geguckt?
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Einen Hund "therapiert" man kaum in wenigen Wochen...
Ich habe da einen Grundsatz: Schlechtes (unerwünschtes) Verhalten lernt der Hund sehr schnell. Dieses abzulegen dauert bedeutend länger, manchmal "nur" Monate, manchmal Jahre, bei einigen Hunden ein Leben lang.

Hat ein Hund schlechte Erfahrungen mit Menschen gemacht (Schläge o.ä.) kann es auch passieren, daß er das niemals vergißt. Schwierig dabei, daß man nicht weiß, was der Auslöser ist/war.
Bei einigen Hunden ist das ein Gegenstand in der Hand (z.B. Stock), bei anderen, wenn sich ein Mensch über ihn beugt (obwohl das auch nicht geschlagene Hunde zum Teil nicht mögen, weil es für sie bedrohlich wirkt) oder schreiende/brüllende Menschen oder...

Wenn man Glück hat, zeigt der Hund vorher recht deutlich, daß er etwas nicht mag. Er stellt z.B. die Nackenhaare auf oder das Rückenfell kurz vor der Schwanzwurzel oder er knurrt oder er legt einfach nur die Ohren an oder er fixiert sein Gegenüber direkt.
Natürlich können auch mehrere Andeutungen gleichzeitig auftreten.
Das ist so unterschiedlich wie auch die Hunde individuell sind.

Bevor ich versuchen würde einen Hund zu "therapieren", müßte ich erst sein vollstes Vertrauen gewinnen.

watson
 
  • 16. Mai 2024
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Mein Benny ist auch so ein echter Chaoshund... 



Habt ihr es schon mit einer Hundeschule probiert? In zwei Hundeschulen haben wir seine Macken nicht in den Griff bekommen. Wir haben es dann letztlich mit einem Online Hundetraining von einer Hundetrainerin geschafft. Deutlich günstiger als die Hundeschule vor Ort ist es auch noch gewesen!

Hier der Link zu ihrer Seite! 
Möchte ich jedem Hundehalter ans Herz legen, der sich offen eingestehen kann, dass er seinen liebsten Vierbeiner eben doch nicht immer wie gewünscht im Griff hat.

Melde dich doch mal zurück, ob sie dir auch helfen konnte! 

LG Meike mit Benny
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Bin gerade dabei ihr Vertrauen zu gewinnen. Mache bei spaziergängen immer Pausen und setze mich mit ihr auf eine Wiese um sie dort vorsichtig zu streicheln. Dabei versuch ich sie mit Calming Signals zu bewichtigen, damit sie weiß das von mir keine Gefahr ausgeht. Ab und zu legt sie sich schon kurz auf die Seite. Was könnt ich noch machen um ihr Vertrauen zu gewinnen?

Naja das mit dem therapieren is wohl nen weng blöde ausgedrückt. Das würd ich dann anfangen, wenn ich sie wirklich haben sollte. Aber sie müsste sich vorher schon wenigstens mit meinem Freund anfreunden und wie könnte ich das anstellen??

Die Leute im Tierheim haben mir gesagt, dass man ihre Antipatien meist an aufgestellten Nackenfell sieht, aber das habe ich bei meinem Freund nicht bemerkt. Ging vielleicht alles nen weng schnell. Auch mein Hund hat kaum solche Anzeichen gezeigt. Liegt wahrscheinlich daran, dass ihm diese Signale früher auch nix gebracht haben.

Gruß Esi
 
Solange Du mit Deinem Freund zusammenbleiben willst (evtl. eine Wohnung teilen?), würde ich den Gedanken über die Aufnahme des Hundes weit nach hinten schieben.
Es bringt nichts, den Hund einfach zu holen und dann zusätzlich zur Umerziehung des Tieres noch Streß mit dem (Wohnungs-?)-Partner zu haben.
Diesen Streß bekommt der Hund mit und das könnte ihn auch noch verunsichern...

Bisher konnte ich beobachten, daß Vertrauen durch viel Ruhe und klare Regeln aufkam. Natürlich sollte ein Hund nicht bedrängt werden. Faßt er Vertrauen oder wird wenigstens neugierig;), kommt er von ganz allein.

Calming Signals...*gg*
Ich finde es immer wieder amüsant, wie normale Umgangsformen mit Tieren neue Namen bekommen:)

watson
 
Naja ganz so schlimm sollte man es nicht sehen. Soweit ist abzusehen, das die Hündin dann keine Probleme mehr mit dem Menschen hat, wenn sie einmal mit ihm klar kommt. Das hat mir schon das Ehepaar gesagt, die schon länger mit ihr spazieren geht. Auch meine Lieblingstierheimleiterin hat mir das gesagt und bei mir selbst hab ich es auch schon gemerkt. Klar kann man nicht alles voraussehen und es kann ja bei meinem Freund anders sein.

Hm Wohnung teilen schon, aber nur ein halbes Jahr. Würde sowieso erstmal Gwendy zur Probe nehmen. Ist zwar nicht immer leicht für Hunde, die dann sich ziemlich rumgeschubst fühlen, aber es soll ja dann nicht über Jahre Probleme geben, die für den Hund nicht gerade positiv sind.

Na also. Calming Signals. Bewichtigungssignale. Klar sind das normale Umgangsformen UNTER Hunden, die aber nicht wirklich jeder Hundehalter kennt und erkennt. Und das man diese Bewichtigungssignale auch nutzen kann um zwischen Menschen und Hunden zu kommunizieren, wissen noch weniger.

Gruß Esi
 
  • 16. Mai 2024
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Ich finde, Du solltest versuchen, ihr Vertrauen zu gewinnen, sie genau kennenzulernen, so dass Du auch an ihrer Körpersprache usw. erkennen kannst, wie sie sich gerade fühlt und was sie als nächstes tun wird. Damit Du im Ernstfall sofort reagieren kannst. Es wäre bestimmt gut, wenn Du ihr viele Leckerchen gibst (wenn sie brav ist), mit ihr spielst, ihr vielleicht ein paar Kleinigkeiten beibringst, so dass sie lernt, Dir wirklich zu vertrauen. Nur dann hast Du eine Chance, an sie ran zu kommen und ihr möglicherweise zu helfen (ob man das nun "therapieren" nennt oder nicht). Kann sein, dass das lange dauert, vor allem, wenn sie die Probleme schon lange hat (wie alt ist sie?), kann sich aber auch schon nach einigen Wochen ändern. Das kommt auf den Hund an.

city
 
Sie ist 4 Jahre alt, aber scheinbar schon nen Jahr oder länger im Tierheim. Sie hat sich zwar dort ganz schön eingelebt, hat sogar einen "Zwingergenossen" bekommen. Zwinger kann man das nicht nennen. da es ein eher kleines tierheim ist und die nicht so viele hunde haben, haben die hunde dort eine menge platz. die hunde die ihren zwinger im haus haben (hunde die nur drinnen gelebt haben, kleine hunde) kommen am tag 3-4 mal raus, da es für ein so kleines tierheim ein riesen tierheimpersonal ist. Die großen Hunde dürfen ab Frühling in die Außengehege, mit Zwingeranschluss. Das sind richtig große Gehege zum rennen und ein zwinger steht mit drinne, falls meiner einer weggesperrt werden muss, weil einge ja zu zweit in so einem gehege wohnen. um die ganzen gehege drumrum ist noch ein zaun, in dem immer 1 Hund sich austoben kann. also ihr geht es schon besser als in manchen anderen tierheimen, aber tierheim ist trotzdem tierheim. die menschliche Liebe, die sie rund um die Uhr von einer Bezugsperson bekommen kann, damit sie der bezugsperson vertraut bekommt sie nur, wenn sie mal vermittelt werden sollte. und da stehen die chancen ja schlecht. keine kinder, keine alten leute, hundeerfahrene.

oft sieht man ihr schnell an wenn sie sich nicht wohl fühlt. zum beispiel kamen uns letztens 2 frauen entgegen. ich nahm sie an meine rechte seite, ließ die leine locker, damit sie genug platz zum ausweichen hatte und ging einfach rechts an den beiden frauen vorbei. sie machte einen riesigen bogen um diese frauen. auch wenn ich ihr mal zu nah gekommen bin oder so, bemerkt man das recht schnell und kann wieder ein stück abstand nehmen.meist kommt sie dann wieder zu mir und alles is okay.

also die idee mit leckerchen is sowieso gut, den sie ist ein leckermäulchen schlechthin. *gg* wenn sie weiß das die leckerchen in meiner hinteren hosentasche sind, dann sieht man sie gar nich. sie hängt nur an meinem *****. *gg*

ich geh immer mít meiner eigenen langen leine mit ihr spazieren, die ich dann beim spielen als schleppleine nutzen kann, da man die Hunde ja nicht ableinen darf. Voll verständlich. Aber sie ist echt super erzogen. Gehorcht auf Komm, Sitz usw. Man fragt sich da immer nur wie sie erzogen wurde, denn wie kann man einen hund liebevoll erziehen und ihn aber dann irgentetwas antun, das sie dann so menschenscheu wird? naja zumindest spielen wir öfters mit leckerlis oder stöcken.

falls das klappen sollte, sie zu mir zu nehmen hoffe ich ja noch bissl auf meinen hund, das er mir dabei hilft. Er hatte zwar mal ein ähnliches Problem, aber wenn er die Leute kennt (und sie ihm vor allem schon einmal gefüttert haben) ist er ganz begeistert und hat überhaupt keine angst vor ihnen und rennt gleich hin. er könnte ihr damit zeigen, dass es nicht so schlimm ist. voraussetzung wäre aber sie vertraut ihm. was aber bis jetz noch nicht der fall is. bis jetz hat sie angst vor ihm, obwohl sie ja um einiges größer is. ma schaun. wenn die beiden sich nicht verstehen, hat es auch keinen sinn gwendy zu mir zu holen, denn dann hab ich mit gwendy ein problem mehr und mit gonso mal wieder nen problem.

Gruß Esi
 
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