Diese Wesenstestsituationen finde ich immer wieder befremdlich.
Wenn eine fremde Person auf mich zukäme, dabei mit einer Eisenstange fuchelt und schreit, würde Abby sich nicht hinter mir verstecken. Da würde sie deutlich drohen (Bürste, knurren) und zeigen "Ey, komm nicht näher!".
Wenn die Person mich dann auch noch anfassen würde oder wirklich nahe käme, dann läge es im Grunde nurnoch an mir. Wenn ich freundlich sprechen oder lachen würde, würde Abby vermutlich nicht reagieren. Aber wenn bei mir nur der kleinste Funken Angst zu spüren wäre, würde Abby definitiv zubeissen. Da bin ich mir sicher.
Ich hatte ja schon mal eine Situation in der ein fremder Mann im halbdunkeln bedrohsam auf mich zukam und auf meine Ansprache nicht reagierte, so dass ich wirklich Angst bekam. In der Situation ging Abby deutlich nach vorne und hätte vermutlich auch Ernst gemacht.
Und ehrlich gesagt ist das etwas, dass ich als Frau (dazu auf dem Land, großes Haus, Mann manchmal im Ausland) eigentlich auch ganz gut finde.
Ich finde nicht, dass der Hund per se freundlich sein muss oder bei deutlicher Bedrohung nur beschwichtigen darf. Wichtiger finde ich, wie regulierbar er dabei durch den Hundeführer ist. Abby achtet bei sowas sehr auf mich. Wenn ich keine Angst habe oder bei einem Knurrer von ihr mal sage "Ey, reicht!", dann ist alles okay. Dann ist die brav und akzeptiert, dass ich die Situation kläre, auch wenn sie es vielleicht als bedrohsam wahrnimmt.