Dazu kommt, dass viele Hunde es nichtmal gut gelaunt tolerieren, wenn der eigene Besitzer sie direkt am Halsband packt... Kann also schon verstehen, wenn die andere Hundehalterin da Manschetten hat...
Dazwischenstellen war anscheinend auch nicht mehr möglich, weil alles sehr schnell ging.
Und dann: Ein Tritt vor die Schnüss beim heranstürmenden Hund wirkt vielleicht noch wie eine kalte Dusche... Ein Tritt in die Haxen des raufenden Hundes wird nach meiner Erfahrung entweder ignoriert oder wirkt eher anfeuernd... Kann/sollte man sich also sparen.
Man muss auch fairerweise sagen, dass (zum Glück, eigentlich) die wenigsten Hundebesitzer wissen, wie man raufende Hunde trennt, geschweige denn, dass sie praktische Erfahrung damit hätten.
Ich hatte insofern 'Glück', als die erste Beißerei gleich in der ersten Trainingsstunde passiert ist, und quasi nicht mir, sondern der Trainerin. Die im TH arbeitete und zwangsläufig mit sowas Erfahrung hatte. Die hat meinen (angreifenden) Hund an den Hinterbeinen gepackt, hochgehoben, wie beim Schubkarrenlaifen, und leicht nach vorn geschoben. Dadurch ließ er kurz los, und das - ebenfalls viel kleinere - Opfer suchte das Weite.
Auch die Methode hat Nachteile - das eine Mal, als ich sie anwenden musste, war ich heilfoh, dass mein Hund einen Maulkorb trug, weil er nämlich durchaus im ersten Moment versuchte, sich herumzudrehen und dann mich anzugehen - konkret, meine Hände, weil die störten... Aber immerhin hab ich schon mehrmals gesehen, dass sie funktioniert, und würde es dann erstmal so probieren.
Nur - weiss man das nicht, macht man es eben auch nicht, und steht dann völlig überrollt da.
Man sollte auch den Schreck des 'Opferhundebesitzers' nicht unterschätzen, vor allem, wenn der hund viel kleiner ist - man weiss ja im ersten Moment schlicht nicht, ob es so schlimm ist, wie es aussieht.
Die Besitzerin des 'Opfers' in meinem Fall zB kam erst auf den Plan, als sie Beißerei schon im Gange war, weil der Hund weit vorgelaufen war. Die bog um die Ecke, sah, wie ihr kleiner Wuschel von einem vor Wut schäumenden Dobermann am Hals durch die Gegend gezerrt wurde - und sackte mir erstmal in die Arme, weil ihr vor Schreck schwarz vor Augen wurde.
Da machste dann einfach nix Sinnvolles mehr.
(Der Hund hatte außer ein paar Quetschungen übrigens gleichfalls genau nix.)
Ich seh es übrigens genau wie Pyrrha. Passiert, zum Glück ist es glimpflich abgelaufen, und jetzt weisst du Bescheid - nächstes Mal bist du vorgewarnt und kannst entsprechende Vorkehrungen treffen, damit rs nicht wieder passiert. An sich ist das positiv.