Unser erster Hund ist ein Dogo. Inzwischen 9 1/2. War ein reiner Zufall. Im Tierheim zum Gassigehen bekommen. Kurz danach adoptiert mit 6 Jahren, obwohl wir noch gar keinen Hund wollten. Im Tierheim war er als potentiell gefährlich eingestuft und wirkte in sich eingekapselt. Nach zwei, drei Wochen hat er sich uns geöffnet. Und dann unser ganzes Leben umgekrempelt inkl. Hausbau (er braucht doch einen Garten…).
Um es auf den Punkt zu bringen. Ich mag wirklich fast alle Hunderassen. Kann mir aber aktuell kaum vorstellen jemals eine andere Rasse zu haben. Der passt einfach zu gut zu uns. Vielleicht liegt es einfach an ihm selbst. Er ist wild, sensibel, stur, fordernd, gut gelaunt, selbstbewusst, versteht sich mit allen Hunden und Menschen, verfressen (ich weiß nicht was der eigentlich nicht isst (mag Äpfel, Bananen, Mangos, Heidelbeeren, Käse, Buttemilch, Butter und Kuchen vom Küchentisch, Gummibärchen klauen, etc.) und sehr kuschelig, verschmusst und sehr anhänglich (natürlich will er auch mal seine Ruhe).
Man muss ihn gut beschäftigen, sonst denkt er sich selbst was aus. Jagdtrieb und sonstige nervigen Aktivitäten hat er inzwischen aus Altersgründen reduziert. Man muss halt quasi jedenTag immer irgendwas trainieren bzw. gemeinsam machen damit das Dogolein eine gute Bindung bekommt. Er ist abrufbar und folgt (fast) immer. Schließlich weiß er inzwischen, daß ich zu 100% konsequent und immer freundlich bin. Da er durch mehrere Hände gegangen ist und wir nichts Genaues wissen haben wir ihn lange extrem freundlich, liebevoll, konsequent und vorsichtig behandelt. Die Vorsicht ist lange vorbei. Wir können wirklich alles mit ihm machen. Seine leichte Unsicherheit (speziell gegenüber lauten Männern) ist komplett verschwunden.
Die drei Maulkörbe, K9 Geschirre, etc. sind lange nicht mehr gesehen worden.
Der Hund ist toll. Er ist jetzt schon ein älterer Herr und wird langsam gemütlicher. Die ganz wilden Zeiten sind vorbei. Alles hat seine Zeit. Verbringt jetzt mehr Zeit mit uns auf der Couch oder kommt bei Gewitter ans Bett und fragt ob er rein darf. Oder schleicht sich manchmal nachts heimlich ins Bett ohne daß wir davon etwas mitbekommen. Da wacht man manchmal auf und ein Dogo Kopf liegt neben Dir auf dem Kissen.
Trotzdem kann er noch einem Ridgeback der einen Kopf größer ist klarmachen, daß beißen ja gar nicht geht und ihn am Boden fixieren und zu unterwerfen ohne ihm ein einziges Haar zu krümmen.
Vielleicht liegt es daran, daß ich vorher noch keinen Hund hatte. Aber unser Dogo ist einfach der beste Hund den ich mir für uns vorstellen kann