Abendvortrag mit Dr. Dorit Urd Feddersen Petersen
Aktualgenese und Motivation der Attacken von Hunden auf Kinder
Entstehung und Entwicklung der Gefährlichkeit von Hunden
5. Oktober 2012 ab 19 Uhr / Teilnahme 15,-€ pro Person
Präventiv wird auf sozialisationsbezogene Risiken, unvernünftige oder unzureichende Sozialisation von Kindern mit Hunden, wirkungsvolle Erziehung von Hunden und biologische Kenntnisse eines jeden Hundehalters verwiesen.
Beispiel von 4 tödl. Hundeattacken auf Kinder im Alter von 3, 6, 10 und 11 Jahren
- Beteiligung von jeweils 2 Hunden - teils durch zielgerichtete Kooperation
- typisch insbesondere im situativen Kontext des Beutefangverhalten / teils durch aggressive Interaktion, assoziiert mit Elementen des Jagdverhaltens / schwerwiegende Verletzungen fokussiert
auf den Kopf- und Halsbereich
- Ähnlichkeit der Verletzungsmuster mit denen, die beim Beutefang - oder Jagdverhalten von Wölfen und Haushunden vorzufinden sind
- Erläuterung verhaltensbiologischer Grundlagen aggressiver Übergriffe in lernbedingter Assoziation mit Elementen des Beutefangverhaltens
Anders als das soziale Regulativ der Agonistik (offensive, defensive Aggression und Flucht), das bei Konfliktlösungen überwiegend auf den Erhalt des Sozialpartners ausgerichtet ist, ist die Endhandlung des Beutefangverhaltens die Tötung des Beutetieres.
Problematische Hunde, deren sehr lustbetontes Verfolgen, Packen und Beißschütteln schlimmstenfalls auch inadäquat am Menschen (bevorzugt an Kindern) stattfindet :
- wenig menschensozialisierte bzw. sozial verwahrloste Hunde
- Hunde, die vom Menschen kaum noch im Verhalten zu beeinflussen sind,
- Hunde, die zur Ausführung von Sequenzen des Beutefangverhaltens schon von ihrer genetischen Veranlagung (Hypertrophie bestimmter Handlungsketten) sehr motiviert sind, was mitunter durch entsprechendes Training weiter „betont“ wird
Das sog. Beuteschema, dem neben genetischer Disposition Lernerfahrungen zugrunde liegen, kann also im Extrem Menschen (Kinder) einbeziehen oder ihnen gegenüber lernbedingt interaktive Verhaltensabläufe mit sozialer Aggression aufweisen.
Es sei betont, dass allein Kenntnisse zur Soziogenese von Hunden mit Menschen den Schlüssel zur Entstehung von Beißattacken liefern können, denn Hunde leben mit uns in einem sozialen System. Ob und wie sie hier eingebunden sind, bilden sie vielfach in ihrem Verhalten in der Familie, Bekannten bzw. allgemein der Umwelt gegenüber ab.
Animal Info Tierseminare
Aktualgenese und Motivation der Attacken von Hunden auf Kinder
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5. Oktober 2012 ab 19 Uhr / Teilnahme 15,-€ pro Person
Präventiv wird auf sozialisationsbezogene Risiken, unvernünftige oder unzureichende Sozialisation von Kindern mit Hunden, wirkungsvolle Erziehung von Hunden und biologische Kenntnisse eines jeden Hundehalters verwiesen.
Beispiel von 4 tödl. Hundeattacken auf Kinder im Alter von 3, 6, 10 und 11 Jahren
- Beteiligung von jeweils 2 Hunden - teils durch zielgerichtete Kooperation
- typisch insbesondere im situativen Kontext des Beutefangverhalten / teils durch aggressive Interaktion, assoziiert mit Elementen des Jagdverhaltens / schwerwiegende Verletzungen fokussiert
auf den Kopf- und Halsbereich
- Ähnlichkeit der Verletzungsmuster mit denen, die beim Beutefang - oder Jagdverhalten von Wölfen und Haushunden vorzufinden sind
- Erläuterung verhaltensbiologischer Grundlagen aggressiver Übergriffe in lernbedingter Assoziation mit Elementen des Beutefangverhaltens
Anders als das soziale Regulativ der Agonistik (offensive, defensive Aggression und Flucht), das bei Konfliktlösungen überwiegend auf den Erhalt des Sozialpartners ausgerichtet ist, ist die Endhandlung des Beutefangverhaltens die Tötung des Beutetieres.
Problematische Hunde, deren sehr lustbetontes Verfolgen, Packen und Beißschütteln schlimmstenfalls auch inadäquat am Menschen (bevorzugt an Kindern) stattfindet :
- wenig menschensozialisierte bzw. sozial verwahrloste Hunde
- Hunde, die vom Menschen kaum noch im Verhalten zu beeinflussen sind,
- Hunde, die zur Ausführung von Sequenzen des Beutefangverhaltens schon von ihrer genetischen Veranlagung (Hypertrophie bestimmter Handlungsketten) sehr motiviert sind, was mitunter durch entsprechendes Training weiter „betont“ wird
Das sog. Beuteschema, dem neben genetischer Disposition Lernerfahrungen zugrunde liegen, kann also im Extrem Menschen (Kinder) einbeziehen oder ihnen gegenüber lernbedingt interaktive Verhaltensabläufe mit sozialer Aggression aufweisen.
Es sei betont, dass allein Kenntnisse zur Soziogenese von Hunden mit Menschen den Schlüssel zur Entstehung von Beißattacken liefern können, denn Hunde leben mit uns in einem sozialen System. Ob und wie sie hier eingebunden sind, bilden sie vielfach in ihrem Verhalten in der Familie, Bekannten bzw. allgemein der Umwelt gegenüber ab.
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