würd ich am liebsten sofort machen, nur hat er ja etwas gegen den Mauli einzuwenden und wir müssen denk ich mal bei dem Training wieder komplett bei Null anfangen
.
Nur noch mal, um die Sache etwas klarer darzustellen, weil das evtl. in diesem Fred alleine nicht ganz rauskommt: Der Hund war so lange unauffällig, bis jemand (allerdings ein TH-Mitarbeiter) ihm bei der TE im Wohnzimmer einen Maulkorb aufziehen wollte. Bei der Gelegenheit ist er ausgetickt.
"Maulkorb auf und Ruhe reinbringen" stell ich mir da ehrlich gesagt leichter gesagt als getan vor.
Ich habe gerade heute wieder von der Tierpsychologin viele Tips bekommen und werde sie auch dementsprechend umsetzen und daran arbeiten, bzw mein Mann.
Nein, nicht nur dein Mann. Auch du.
Du hast ihn schließlich den größten Teil des Tages um dich.
Auch habe ich schon gestern Abend bemerkt das Tobi ewas fehlt, und zwar in der Hinsicht weil er merkt das ich mich nicht mehr wie vorher um ihn kümmer, dh ich stoße ihn nicht weg, ich vermeide aber bestimmte Situationen wovor ich selber nun Angst habe. Absolut nicht förderlich für den Hund, das weiß ich und ich denke damit liege ich richtig?
Zumindest verunsichert ihn das weiter, aber hauptsächlich deswegen, weil du verunsichert bist. Du verhältst dich ihm gegenüber nicht mehr eindeutig. Wenn du ihn konsequent wegschicken würdest, und dazu stehen, und ihn ehrlich loben, wenn er sich wunschgemäß verhält - könnte er damit mehr anfangen als mit dem "Eiertanz" im Moment.
Vorher hat er sich auch an dir orientiert, im Moment kann er das nicht. Weil du selbst nicht weißt, wo du stehst. Wieder kein Vorwurf, nur eine Bestandsaufnahme.
Ich finde das, was du machst, im Grunde gar nicht so tragisch - du musst nur ein gesundes Mittelmaß finden.
Du schreibst:
Ich habe ihm vorher richtig bekuschelt wenn er denn wollte, er konnte stundenlang vor mir liegen und gekrault werden, er hat es genossen und dabei richtig entspannt.
Das war mit Sicherheit Balsam für eine wunde Hundeseele, und eurer Bindung sehr förderlich, aber andererseits war das sowieso nichts, was du hättest auf Dauer durchhalten können. Hund gewöhnt sich an sowas nämlich sehr schnell, und meint irgendwann, das könnte (wer will es ihm auch verdenken?) immer so weitergehen.
Zu der Zeit, als ich absolut am Boden war, hab ich Kontakt mit einer Hundetrainerin aus dem Bremer Raum gehabt, die selbst zu der Zeit 3 Dobis hatte, und (salopp gesagt) aus der absoluten Wattebausch-Ecke kam. (Später hab ich mir oft gewünscht, früher mit ihr Kontakt aufgenommen zu haben, vor dem Vorfall. Danach war ich nicht mehr so richtig aufnahmefähig für das meiste, was sie mir vermittelt hat). Aber sogar die hat mir, als wir uns das erste Mal getroffen haben, nach ner halben Stunde oder so gesagt, dass ich mir eines unbedingt merken sollte: "Sie sind keine Streichelmaschine!"
Und ja, das
habe ich mir sogar gemerkt.
Der Spacko hat immer noch so Phasen, da hätte er gern, dass er gestreichelt wird, weil das ja so schön entspannt, aber eigentlich ist er eher auf Krawall gebürstet. Dann kommt er an und lehnt sich nicht an - er rempelt. Motto: "Los, Alte, streichel mich. Aber bisschen plötzlich, und bitte hier oben links!"
In der Regel rempele ich dann zurück. Mittlerweile.
Also, jetzt mal auf den ganz normalen Alltag umgemünzt: Streicheln, auch ausgedehntes, ist gut, aber alles hat seine Grenzen, und du bestimmst, welche das sind.
Was du von Tobi schreibst, klingt irgendwie nach einer sehr niedrigen Frustrationstoleranz. Das kann am allgemeinen Stresslevel liegen, oder daran, dass er eben nie gelernt hat, innerhalb welcher Grenzen er allein entscheiden kann. Entweder, es hat sich nie wirklich jemand um ihn gekümmert, sodass er allein entscheiden konnte, oder er durfte in seinem alten Zuhause gar nichts und wurde systematisch klein gehalten, ist aber eigentlich kein soo schwacher Hund, sodass er jetzt wie ein typischer Halbstarker oder tatsächlich das trotzige Kleinkind im Eilverfahren testen muss, wie weit er gehen kann.
Das mache ich jetzt aber nurnoch begrenzt, kann mich also dabei selber nicht entspannen und das find ich auf gut deutsch gesagt Sch****
Dass du es Sch... findest, ist eher das Problem als dass du es weniger machst.
Kannst du denn
überhaupt noch mit ihm umgehen? Also, gibt es etwas, das du mit ihm machen kannst, an dem ihr beide noch Spaß habt? Rausgehen, Futter verstecken/suchen, Klickern - irgendwas unverfängliches?
Vielleicht sogar "berührungsloses"?
Es ist nicht schlimm, dass du ihn weniger streichelst. Es ist schlimm, wenn du ihn insgesamt ausschließt oder immer auf Abstand hältst.
Gibt es im Moment etwas, das du machen kannst,
ohne Angst vor ihm zu haben?