Nun, ich bin mir ganz sicher... kein Hund mehr aus dem Tierschutz...
Und ich bin mir ganz sicher - immer wieder Hunde aus dem Tierschutz. Und auch gerne welche, die 8, 9, 10 Jahre im Tierheim gesessen haben.
Klar, unser neuer Mitbewohner geht zum Pinkeln in den Flur, weil er jahrelang in den Außenzwinger für sein Geschäft gegangen ist. Er ist schon leicht tüddelig und klettert mit seinen 15, 16 Jahren auf Stühle ( was bei mir ob der möglichen Folgen immer Herzklabastern verursacht und dazu mich auf Rekordgeschwindigkeit, um dieses zu verhindern ). Wenn er gefressen hat, hat er schon wieder vergessen, daß er gefressen hat und seine Augen sagen "Hunger ! - wann gibt's denn wohl was ?"
Aber der Opa ist verdammt süß mit seinen Kulleraugen und freut sich über jeden Blick und ist einfach so unendlich dankbar über jedes Streicheln, jeden Knutscher und wir würden es mmer wieder machen ( auch wenn mir der Gedanke an unsere sehr begrenzte gemeinsame Zeit immer Unbehagen verursacht ).
Wenn wir einen Hund übernehmen, testen wir beim Gassigehen ein paar Sachen aus. Das ist natürlich immer nur bedingt aussagekräftig, da sich zu Hause vieles anders entwickeln kann, was natürlich auch immer am jeweiligen Hundehalter liegt.
Umso wichtiger ist die Ehrlichkeit der Tierschutzvereine, aber auch die richtigen Fragen, die man stellen sollte. Zur Not mehrere Mitarbeiter befragen und auch ruhig mal zwei, drei mal das gleiche fragen, vielleicht gibt's ja unterschiedliche Aussagen.
Als "Vermittler" muß man darauf achten, daß Hund und Halter zusammen passen. Bei vielen Leuten habe ich den Verdacht, daß sie sich über den ersten Interessenten freuen und bloß weg mit dem Hund...
Bei einem traumhaft schönen Staffjungspund, einer richtigen A**kröte, haben wir 30 Interessenten abgelehnt, weil sie zu nett waren und der Bursche sie gnadenlos aufs Kreuz gelegt hätte. Da erntet man nicht immer Verständnis.
Wenn ich mit einem Hund nicht klar kommen sollte, würde ich so ehrlich sein und ihn dem TSV zurückgeben, bzw. mit dem Tierheim zunächst sprechen. Allerdings finde ich, daß in den ersten Tagen nach der Vermittlung sowieso Kontakt gehalten werden sollte. Vieles kann im Vorfeld verhindert werden, wenn man sich rechtzeitig Rat und Hilfe sucht.
Ein Hund ist ein Lebewesen, dessen Verhalten sich je nach Umfeld unterschiedlich zeigen kann; er ist doch keine Maschine mit zugesicherten Leistungsdaten. Jeder kann den besten Hund bei grobem Fehlverhalten in kürzester Zeit versauen.