Er hat ein blödes Zuggeschirr, wo die Leine eben sehr weit hinten am Rücken sitzt, sodass ich nicht wirklich gut auf ihn einwirken kann. Er springt mir dann vor der Nase rum. Das ist aber das einzige Geschirr wo er nicht raus kommt.
Lösung: Duale Führung:
Etwas längere Leine mit zwei Karabinern kaufen, einen am Geschirr festmachen, einen am Halsband.
Wenn das immer noch nichts bringt, Hund dreifach sichern:
Geschirr (für Schleppleine, wenn keiner in der Nähe ist), Halsband fürs Führen und ein Halti, um den Hund am Herumspringen zu hindern, wenn du anderen Hunden begegnest. (Halti lässt sich auch unter dem Maulkorb tragen).
In belebten Gegenden ist die Doppel-Leine dann am Halsband und am Halti fest, zum normalen Führen nur am Halsband und am Geschirr hast du nur die Schleppleine da, wo keiner kommt, sonst dient es dazu, notfalls noch einen Griff am Hund zu haben.
(Alternativ: zwei Leinen.)
Okay, der Hund sieht dann aus wie ein Postpaket, aber man ist für alle Fälle gerüstet.
Und ich habe es mit dem System immerhin geschafft, einen absolut unverträglichen Hund fast 6 Jahre lang ohne Beißvorfall (nach dem ersten) in einem von vielen frei laufenden Tutnixen bevölkerten Auslaufgebiet zu halten.
Ich weiß gerade echt nicht was ich jetzt tun soll Stand vielleicht schon mal wer vor einer ähnlichen Entscheidung oder hatte solche Probleme mit seinem Hund gehabt?
Ich vor einigen Jahren und es hat keinen Spaß gemacht. Zwischendurch standen wir, weil der Hund auch noch krank wurde, auch finanziell am Rande des Ruins.
Wir haben ihn behalten, weil sich herausgestellt hat, dass er tatsächlich einen Hirnschaden hatte, im Tierheim extrem gelitten hat und wirklich abzusehen war, dass sich diesen Hund mit dieser Krankheitsgeschichte kein anderer antun würde. Weil jeder irgendwo mit diesem Hund überfordert wäre. Vielleicht nicht so wie ich, aber genug um ihn nicht zu nehmen.
Wenn du diesen Eindruck nicht hast, sondern nur denkst, dass das ein Hund ist, der zu stark für dich ist (körperlich), und den du so, wie du jetzt bist, nicht richtig führen kannst- gib ihn zurück, bevor etwas Ernstes passiert.
Denn mit dem Etikett "gefährlicher Hund" ist er tatsächlich schwer vermittelbar. Er würde es aber - möglicherweise - gar nicht haben, wenn er anders geführt würde. Weiß man nicht. Und möglicherweise wird man es nie wissen, wenn du ihn behältst, wenn du nicht der- oder diejenige bist, der/die ihn führen kann!
Ich habe mehrere Jahre lang mein Leben und alles komplett auf diesen Hund eingestellt. Sogar dann noch, als ich ein Kind hatte.
Ich habe Krafttraining gemacht, mich mit Erziehungsmethoden verschiedenster Art beschäftigt, darunter auch solchen, die ich nie gewollt hatte, habe meine Freizeit nur noch mit dem Hund verbracht, mit Abstand zu allen anderen Leuten, was nur ging, weil mein Mann unter der Woche nicht da war und am Wochenende seine Ruhe wollte...
Das muss man nicht nur wollen, das muss man auch erstmal irgendwie können. Rein organisatorisch. Das könnte ich heute zB nicht mehr.
Und ich würde es auch nicht noch einmal wollen.