Liebe Tierschutz-Freunde,
als ich heute morgen aufwachte, durchströmte mich die befriedigende
Gewissheit, dass es allen Parchim-Hunden wunderbar geht!! Sie sind
behütet, zum Teil schon entfilzt und gewaschen (und gefönt!!), sie sind
nicht wie erwartet in blanker Hysterie, sondern zwei von ihnen haben
definitiv schon im Bett an Pflegefrauchens Seite geschlafen!!
Was für ein Unterschied: Gestern, am 16.1., noch inmitten dieser
kläffenden stinkenden verfilzten und verängstigten Rudelmitglieder in
einem Zwinger, der das Wort "Behausung" nicht wert war, heute über ganz
Deutschland verteilt (von München bis Berlin) in warmen Wänden, zusammen
mit anderen Hunden, die vertrauensvoll sind, untergekommen bei
hilfsbereiten Hundefreunden, die die Kleinen behüten und päppeln werden!!!
Die Auflösung des Parchim-Rudels verlief einwandfrei. Die einzelnen
Autos waren alle pünktlich vor Ort (trotz Anfahrt aus München von Evi
z.B.), die Betreiberin der Pension hatte die Hunde nicht - wie von mir
gewünscht - am Vorabend schon leicht sediert und am Sonntag nochmals
nachsediert, sondern griff die Tiere per Fangstange und injizierte ein
Narkosemittel. Wir verluden die Tiere dann je nach Geschlecht und Alter
an Hand meiner "Wunschliste", erledigten mit der Leiterin des
Ordungsamtes Frau Ziebarth alle formellen Dinge und gut 90 min. später
war der Spuk beendet. Die Hunde bei uns im Wagen waren ruhig, es stank
bestialisch, was bei Bewegung eines Hundes jeweils noch intensiver
wurde. Zum Zeitpunkt unser aller Abreise wurden Pflegefamilien
telefonisch informiert, damit sie sich zu den verabredeten
Übergabe-Orten begeben konnten und so wechselten im Laufe des Sonntags
viele kleine Stinkebündel nochmals ihren Käfig.
In der Nacht des Sonntags um 11 h erhielt ich meinen letzten Anruf, dass
nun auch die letzte kleine Maus ihren Platz erreicht hatte!
Ich hatte "Bringdienste" coordiniert, so das etliche Leute ihre Hunde
mitgebracht bekammen und an festen Adressen übernehmen konnten.
Und heute morgen weitere Rückmeldungen per mail oder Telefon: Es läuft
gut!! Die Hunde sind nicht panisch, sie sind interessiert und fressen
gut. Die ersten waren sogar schon auf grünem Rasen!!! "Meine" Truppe
hatte hier bei mir noch ein Sedativum erhalten, was sie ganz entspannt
und gefasst reagieren liess, als sie zur Weiterreise abgeholt wurden.
Abschliessend kann ich nur sagen: Wenn man von einigen Wichtigtuern
einmal absieht, die mir meine Zeit durch Telefonate oder e-mail-Verkehr
stahlen, um dann doch nicht zur Verfügung zu stehen, hat es sich auf der
ganzen Linie als eine höchst befriedigende Aktion erwiesen. Die Leute,
die ich ausgesucht habe, sind Spitze, die Transportkette funktionierte,
das Amt Parchim war flexibel, die Hunde sind nicht halb so schwierig wie
vermutet.
Jetzt warten alle gespannt auf das Ende des Monats der Einspruchsfrist
und dann können die Hunde vermittelt werden oder - wenn mal wieder das
Pflegestellenfieber gewütet hat - vielleicht sogar bleiben.......
Parchim übernimmt Tierarztkosten, soweit erforderlich. Das bedeutet für
die Pflegestellen, die Hunde müssen schnellstens entwurmt werden und
dann den ersten Teil der Grundimmunisierung erhalten. (Er wurde schon
einmal injiziert, leider aber nicht, wie erforderlich, nach 4 Wochen
aufgefrischt!). Dann ist darauf zu achten, dass UNBEDINGT nach vier
Wochen erneut der zweite Teil geimpft wird. Eine Hündin hat einen
Nickhautvorfall und wird leider nicht um eine Operation herumkommen,
sonst sahen die Hunde jedoch nicht krank aus.
Für die, die so gerne ihre unflätigen und kämpferischen mails mit "Wir
müssen tun...." geschrieben haben, kann ich nur sagen, dann tut doch
mal! Es besteht nämlich weiterhin Handlungsbedarf in Hinsicht auf den
Ort der Verwahrung der Tiere. Alle Leute, die vor Ort in
Mecklenburg-Vorpommern wohnen, (Nähe Parchim-Crivitz-Schwerin), sollten
die Hundepension aufsuchen, um sich ein Bild zu machen und den
Kreisveterinär einschalten. Mein Mann hat Bilder der dort "gezüchteten"
Schäferhunde gemacht (die Beaucerons waren nicht zu sehen). Wenn man von
zwei Verdauungshaufen pro Hund und Tag ausgeht, dann lagen dort Kothügel
von mehr als 10 Tagen in den einzelnen Gefängniszellen. Es befand sich
- wie auch bei meinem ersten Besuch - wieder kein Wasser in den Näpfen!!!
Deshalb an Leute wie Herrn v. Fehr und andere: Jetzt handelt mal! Sucht
den Ort auf, lasst nicht locker, erstattet Bericht beim Kreisveterinär
und sorgt dafür, dass dieser stinkende Ort kein Platz des Grauens für
die übrigen Tiere bleibt!!!!
Es ist erforderlich, dass immer wieder und regelmässig Leute vor Ort
schauen, was aber bei zwei Züchtern des VDH (!) wohl nicht schwierig
sein dürfte! Man will eben Verkaufs-Hunde sehen!! Und den Leuten des
VDH, die sich speziell mit Beaucerons und Schäferhunden beschäftigen,
rate ich auch dringend, sich vor Ort ein Bild zu machen, damit solche
Stätten bald der Vergangenheit angehören!!!
Ich danke allen Menschen, die mich so zahlreich unterstützt haben und
bitte darum, in den Foren Entwarnung zu geben. Ich bitte aber auch
darum, dass Leute vor Ort sich solidarisieren und dafür sorgen, dass es
Tierhaltungen dieser "Zuchtstätte" in Zukunft nicht mehr geben kann.
Birgit / Hundshuus.de