Ich glaube, dass das Abkochen von Fleisch und Knochen noch auf so ein altes, nicht auszurottendes Märchen zurückzuführen ist. Früher (vor Jahrzehnten) wurde das tatsächlich durchgängig gemacht, zum einen deshalb, weil Hunde zumindest in den Städten häufig die Reste von der Freibank bekamen, die dort niemand mehr kaufte. Und da schon das freigegebene Freibankfleisch teilweise sehr streng roch, war es mit den verbleibenden Knochen und Resten noch arger. Das stank dann zu viel, sodass die Leute das nicht riechen mochten.
Zum zweiten dachte man tatsächlich bis in die 60er und 70er Jahre, wie mir der hiesige Falkner erzählte, der im Jagdbetrieb aufwuchs, dass die Hunde durch Fütterung mit rohem Fleisch zum unkontrollierten Jagen angeregt würden (als ob ein lebendes Wildtier so riecht wie ein Stück totes Fleisch), weil man seinerzeit von und über Hunde wenig wußte. Solche Märchen halten sich unterschwellig ewig, nach dem Motto: ich hab´ da mal was gehört, was das war, weiß ich zwar nicht mehr, aber man soll das Fleisch abkochen...