Kangal Welpe

Dann müsst ihr mal hier hinfahren ->



*malwerbungfürmeineheimatmach*

:hallo:
 
  • 20. Mai 2024
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Hi embrujo ... hast du hier schon mal geguckt?
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hi :)

also ich kenne (glaube ich^^) keinen hsh persönlich, sondern halt nur so von den erzählungen hier aus der ksg, bzw sonst so aus dem netz.

was mich jetzt sehr irritiert ist die tatsache, dass kaukasen es wohl locker (?) bis zur sh3 schaffen. sind das denn eher die ausnahmen? klingt hier grad nämlich nicht so...
passt irgendwie so gar nicht zu dem bild von dem eigensinnigen und selbstständigen hund das ich im kopf habe....^^

lg :hallo:
 
was mich jetzt sehr irritiert ist die tatsache, dass kaukasen es wohl locker (?) bis zur sh3 schaffen. sind das denn eher die ausnahmen? klingt hier grad nämlich nicht so...
Na locker sicher nicht, und auch bei weitem nicht jeder Kaukase ist dafür geeignet. Zudem muß man mal schauen wie alt die Hunde auf dem Platz sind. ;) Ich hab ja einen "leichtführigen" Kaukasen-DSH Mix, der ist zwar voll alltagstauglich, würde mir auf dem Platz aber nen Vogel zeigen.
 
naja ist ja auch nicht jeder schäferdackel geeignet^^

ja ok das junge alter ist sicher ne erklärung, klar ;)

danke
 
Hier mal die Entstehung des Kaukasen, sollte vielleicht etwas klarer machen, wieso man hier kaum von einem Hirtenhund reden kann.

Ich habe mal einen Artikel aus unserem Kangalforum kopiert, den ich zur Entstehung des Kaukasen schrieb, als wir dort die unterschiedlichen Verwendungen und Charaktere der Hirtenhunde und deren Produkte (was ja der Kaukase ist) diskutierten:

Hunde unter'm Roten Stern

Warum Soldaten die schlechteren Hirten sind

Seine Vorfahren stammen aus Georgien, Armenien, Aserbaidshan; er selbst wurde in Russland geschaffen, bekam hier seinen FCI - Standard und wurde weltberühmt. So berühmt, daß kaum noch einer weiß, welchen Grundstock er mal hatte. Seine Väter in Georgien heißen Nagazi, diejenigen in Armenien nennen die Einheimischen Gampr. Geht man etwas weiter westlich, findet man noch den türkischen Vetter, den Karshund. Er selbst heißt Kaukasischer Owtscharka oder eben auch Kaukase. Allen seinen Vorfahren ist gemein, daß sie als Hirtenhunde die Herden verschiedener Volksgruppen schützen, in verschiedenartigen klimatischen Regionen und Topographien leben und dementsprechend über Hunderte von Jahren zu diesem Zweck optimiert und selektiert wurden. Berghunde sind langhaariger, schwerer, Steppenhunde leichter gebaut, haben fast Stockhaar - hierzulande würde man sie wohl für einen "CAO" halten. Er selbst hat Herden eher selten gesehen, denn das sollte er nie. Er war zu Höherem bestimmt, dem Dienst am Vaterland.

Dazu ein wenig Geschichte aus Hundesicht:

Noch im 1. Weltkrieg setzte Russland überwiegend Airedale - Terrier in der Armee ein. Vorwiegender Einsatz war der Dienst als Sanitäts - und Meldehund. Die Hunde stammten zum größten Teil aus deutschen Zuchten und Linien. Prinzipiell bewährten sich die Terrier sehr gut, das Dumme war eben, es war keine eigene Rasse und man war abhängig von Importen. An den Grenzen sah es etwas anders aus. Dort setzte man vorrangig Dobermänner ein. Diese waren zwar hervorragende Diensthunde aber klimatisch z.T. nicht so recht einzusetzen - Fell zu kurz, kaum Unterwolle. Und das alte Dilemma, es waren deutsche Hunde. Kurzzeitig wurde der Dobermann dann vom DSH abgelöst, bis man dann auf die zündende Idee kam und die eigenen Ressourcen nutzen wollte. Mittlerweile war die Oktoberrevolution (1917) und es entstand die Sowjetunion, ein riesiges Staatengebilde, dem nach und nach 17 Teilrepubliken und einige autonome Republiken angehörten. 1920 kamen die Armenische und die Aserbaidshanische SSR, 1921 die Georgische SSR zur UdSSR. Was lag also näher, als die kynologischen Schätze zu heben, welche sich in den Kaukasusrepubliken befanden.

The scientifically based experiences will reveal the breed most convenient for us, but at the moment our orientation, should be directed on our Caucasian sheep-dogs and our northern Laikas. Having taken in a basis endurance, unpretentiousness and mobility of the given dogs (the last does not concern to the Caucasian sheep-dogs) and having considered their full acclimatization, we can expect to leave in the near future from the German market and to work exclusively on new our Russian breeds.

... schrieb 1928
V.V.Yazikov, führender Kynologe der UdSSR in seinem Buch "Theory of training of the dogs"

Von nun an wurden Nägel mit Köpfen gemacht. Man organisierte landesweite Ausstellungen / Wertungen für Wach - und Schutzhunde, es gab Preise, Pokale und so mancher Hirte präsentierte stolz seine Herdenwächter. Kynologen im Auftrag des Militärs kauften vielversprechende Hunde auf. Gleichzeitig entstanden gigantische Zuchtanlagen. Farmen mit über 200 Hunden forcierten die Selektion und planmäßige Zucht des zukünftigen "Kaukasen". Die Kennels standen unter Führung der Roten Armee, bekanntester unter ihnen ist der "Red Star", der sich rühmte, bessere Hunde zu haben als die besten Ahnen in Georgien. So entstanden dann der Moskauer Wachhund, der Schwarze Russische Terrier (der sogenannte Stalin - Hund) und im Jahre 1956 veröffentlichte das Landwirtschaftsministerium die Zahl von 7.609 Wachhunden, in der Regel Kaukasische Owtscharki. Bevorzugter Einsatz war die Bewachung von Industrieanlagen, der Einsatz in den Gulags und als Grenzhund. Prämisse war damals, den Hund unter Kontrolle des Militärs zu halten, für Privatleute war es so gut wie unmöglich, in ihren Besitz zu kommen. Ja und Schafe sahen diese Hunde natürlich nie, dafür wurde in Richtung Gebrauchshund selektiert und so begleiteten Kaukasen auch die Miliz, den Zoll und wurden militärisch ausgebildet, natürlich auch im Schutzdienst, wenn man die russische Variante so bezeichnen will.

In den Bergen Georgiens und in den Steppen Aserbaidhans züchteten hingegen die Hirten ihre Hunde wie vor 1000 Jahren. Sie selektierten nach Eignung an den Herden, achteten auf Loyalität gegenüber Nutzvieh und vor allem der Dorfbewohner, ein ganz entscheidender Faktor. Der Körperbau mußte den hohen Anforderungen bezüglich der jeweiligen Topographie Rechnung tragen und die Hunde mußten ihre Fähigkeit unter Beweis stellen, Herden gegen Raubtiere zu verteidigen. Ab und an kamen russische Kynologen, kauften einige gute Hunde und zogen wieder von dannen. Blutauffrischung für den "Kaukasischen Owtscharka". Am 30. 01. 1985 wurde der FCI Standard für diesen festgeschrieben - Ursprungsland Russland.

Nun könnte man meinen, daß dies doch alles ok sei, denn schließlich hat die Armee dem Ganzen einen einheitlichen, weltweit gültigen Standard gebracht und züchtete unter kynologischer Anleitung und optimalerer Versorgung als das bei den Hirten jemals möglich war, den Kaukasen. Könnte man, wenn da nicht die Sache mit dem Zuchtziel wäre. Die russischen Kaukasen sollten natürlich keine Schafe schützen, sondern die sozialistische Revolution. Ihre Gegner waren keine Wölfe oder Bären, sie sollten Schärfe gegenüber Menschen entwickeln. Loyalität gegenüber Zweibeinern, dem man in den Gebirgsdörfern stets höchste Priorität einräumte, war beim Wächter des Gulags natürlich hinderlich. So entstand dann auch der Ruf des Kaukasen, ein scharfer und unbestechlicher Wachhund zu sein, was natürlich zutrifft.
Während seine Vorfahren selbständig agierende Herdenschützer waren, die im Team komplexe Aufgaben, wie etwa die eines Angriffs eines Wolfsrudels zu managen hatten, verlangte man vom Armee - Kaukasen natürlich eine Bereitschaft zur Unterordnung und Mitarbeit und wollte weitgehend verlässliche Hunde. Vom Grundstock, dem Arbeitshund an den Herden bis zum Mauerhund an der deutsch / deutschen Grenze war es ein langer Weg. Er hat die Hunde verändert, physisch und vor allem psychisch. Manche nennen es "Entwicklung von Hunderassen", sicher irgendwo auch nicht falsch.

Man kann nun der Ansicht sein, daß es nicht mehr schlimmer kommen könnte, doch auch das ist leider nicht der Fall. Während die Staatskennel wenigstens noch ein Zuchtziel und eine Optimierung der Rasse unter kynologischer Anleitung verfolgten, denn die Hunde sollten ja einsatzfähig sein, interessierte sich nun ein bis dato völlig neues Klientel für die imposanten Tiere. Die Privatzüchter kommen auf den Plan. Man erkannte sehr schnell, wie zuverlässig ein Kaukase das Haus schützen konnte und erregte auch allgemeines Aufsehen, wenn man mit ihm durch die Gegend lief. Owtscharkas wurden zum weltweiten Exportschlager, wurden als Security Dogs und Statussymbole vermarktet und man konnte auch ganz gut Geld mit ihnen verdienen. Zuchtklubs entstanden, Ausstellungen fanden statt und die Hunde wurden immer gewaltiger - und kränker. Letzteres spielt allerdings nicht mehr so eine große Rolle, da die Hunde weder Strafgefangene im sibirischen Gulag zu bewachen haben, geschweige denn, jemals ein Schaf in natura sehen. Lustigerweise redet man aber ganz selbstbewußt vom HSH, zumindest in Deutschland. Die FCI sagt "Herdenhund. Wach - und Schutzhund".

1990 begann der Abzug der Russen aus Ostdeutschland. Kasernen wurden abgerissen, Ladas und Farbfernseher landeten im Marschgepäck der Rotarmisten, als sie gen Heimat fuhren. Was ging, wurde verhökert, um wenigstens etwas Wohlstand aus dem wiedervereinten Deutschland mit nach Hause nehmen zu können. Zurück blieben große, zottige Hunde, in der DDR allgemein als "Kaukasischer Schäferhund" mit einem berüchtigten Ruf bekannt. Was aus ihnen wurde, lässt sich nicht so recht verifizieren. Tierheime waren oftmals absolut überfordert, geeignetes Klientel, an das vermittelt werden konnte, war schwer zu finden.
Im Westen wurden die Hunde zunehmend bekannter und Schoke beschrieb den Kaukasischen Owtscharka, den "Hund der Hirten".
Von all dem bekam der Nagazi in Georgien nichts mit und auch der Gampr würde sich wundern, wieso der Standard, der ihn als Hund der Hirten eigentlich beschreiben sollte, so gar nicht zu ihm
passt.

Wenn Du die originalen Hunde des Kaukasus, also die "Kaukasen", die wirklich Herden schützen, sehen willst, dann schau hier:

 
Eins ist mir dabei unklar, vielleicht hast du darauf eine Antwort.
Wenn der "Kaukase" als Schutz-, Wach- und Militärhund rangezüchtet wurde, also zu dem gleichen Zweck wie der Schwarze Terrier, warum wurde dann der Kaukase nicht in den Schwarzen Terrier eingekreuzt?
Müsste sich doch eigentlich anbieten.
 
Hier mal die Entstehung des Kaukasen, sollte vielleicht etwas klarer machen, wieso man hier kaum von einem Hirtenhund reden kann.

Ich habe mal einen Artikel aus unserem Kangalforum kopiert, den ich zur Entstehung des Kaukasen schrieb, als wir dort die unterschiedlichen Verwendungen und Charaktere der Hirtenhunde und deren Produkte (was ja der Kaukase ist) diskutierten:

Hunde unter'm Roten Stern

Warum Soldaten die schlechteren Hirten sind

Seine Vorfahren stammen aus Georgien, Armenien, Aserbaidshan; er selbst wurde in Russland geschaffen, bekam hier seinen FCI - Standard und wurde weltberühmt. So berühmt, daß kaum noch einer weiß, welchen Grundstock er mal hatte. Seine Väter in Georgien heißen Nagazi, diejenigen in Armenien nennen die Einheimischen Gampr. Geht man etwas weiter westlich, findet man noch den türkischen Vetter, den Karshund. Er selbst heißt Kaukasischer Owtscharka oder eben auch Kaukase. Allen seinen Vorfahren ist gemein, daß sie als Hirtenhunde die Herden verschiedener Volksgruppen schützen, in verschiedenartigen klimatischen Regionen und Topographien leben und dementsprechend über Hunderte von Jahren zu diesem Zweck optimiert und selektiert wurden. Berghunde sind langhaariger, schwerer, Steppenhunde leichter gebaut, haben fast Stockhaar - hierzulande würde man sie wohl für einen "CAO" halten. Er selbst hat Herden eher selten gesehen, denn das sollte er nie. Er war zu Höherem bestimmt, dem Dienst am Vaterland.

Dazu ein wenig Geschichte aus Hundesicht:

Noch im 1. Weltkrieg setzte Russland überwiegend Airedale - Terrier in der Armee ein. Vorwiegender Einsatz war der Dienst als Sanitäts - und Meldehund. Die Hunde stammten zum größten Teil aus deutschen Zuchten und Linien. Prinzipiell bewährten sich die Terrier sehr gut, das Dumme war eben, es war keine eigene Rasse und man war abhängig von Importen. An den Grenzen sah es etwas anders aus. Dort setzte man vorrangig Dobermänner ein. Diese waren zwar hervorragende Diensthunde aber klimatisch z.T. nicht so recht einzusetzen - Fell zu kurz, kaum Unterwolle. Und das alte Dilemma, es waren deutsche Hunde. Kurzzeitig wurde der Dobermann dann vom DSH abgelöst, bis man dann auf die zündende Idee kam und die eigenen Ressourcen nutzen wollte. Mittlerweile war die Oktoberrevolution (1917) und es entstand die Sowjetunion, ein riesiges Staatengebilde, dem nach und nach 17 Teilrepubliken und einige autonome Republiken angehörten. 1920 kamen die Armenische und die Aserbaidshanische SSR, 1921 die Georgische SSR zur UdSSR. Was lag also näher, als die kynologischen Schätze zu heben, welche sich in den Kaukasusrepubliken befanden.

The scientifically based experiences will reveal the breed most convenient for us, but at the moment our orientation, should be directed on our Caucasian sheep-dogs and our northern Laikas. Having taken in a basis endurance, unpretentiousness and mobility of the given dogs (the last does not concern to the Caucasian sheep-dogs) and having considered their full acclimatization, we can expect to leave in the near future from the German market and to work exclusively on new our Russian breeds.

... schrieb 1928
V.V.Yazikov, führender Kynologe der UdSSR in seinem Buch "Theory of training of the dogs"

Von nun an wurden Nägel mit Köpfen gemacht. Man organisierte landesweite Ausstellungen / Wertungen für Wach - und Schutzhunde, es gab Preise, Pokale und so mancher Hirte präsentierte stolz seine Herdenwächter. Kynologen im Auftrag des Militärs kauften vielversprechende Hunde auf. Gleichzeitig entstanden gigantische Zuchtanlagen. Farmen mit über 200 Hunden forcierten die Selektion und planmäßige Zucht des zukünftigen "Kaukasen". Die Kennels standen unter Führung der Roten Armee, bekanntester unter ihnen ist der "Red Star", der sich rühmte, bessere Hunde zu haben als die besten Ahnen in Georgien. So entstanden dann der Moskauer Wachhund, der Schwarze Russische Terrier (der sogenannte Stalin - Hund) und im Jahre 1956 veröffentlichte das Landwirtschaftsministerium die Zahl von 7.609 Wachhunden, in der Regel Kaukasische Owtscharki. Bevorzugter Einsatz war die Bewachung von Industrieanlagen, der Einsatz in den Gulags und als Grenzhund. Prämisse war damals, den Hund unter Kontrolle des Militärs zu halten, für Privatleute war es so gut wie unmöglich, in ihren Besitz zu kommen. Ja und Schafe sahen diese Hunde natürlich nie, dafür wurde in Richtung Gebrauchshund selektiert und so begleiteten Kaukasen auch die Miliz, den Zoll und wurden militärisch ausgebildet, natürlich auch im Schutzdienst, wenn man die russische Variante so bezeichnen will.

In den Bergen Georgiens und in den Steppen Aserbaidhans züchteten hingegen die Hirten ihre Hunde wie vor 1000 Jahren. Sie selektierten nach Eignung an den Herden, achteten auf Loyalität gegenüber Nutzvieh und vor allem der Dorfbewohner, ein ganz entscheidender Faktor. Der Körperbau mußte den hohen Anforderungen bezüglich der jeweiligen Topographie Rechnung tragen und die Hunde mußten ihre Fähigkeit unter Beweis stellen, Herden gegen Raubtiere zu verteidigen. Ab und an kamen russische Kynologen, kauften einige gute Hunde und zogen wieder von dannen. Blutauffrischung für den "Kaukasischen Owtscharka". Am 30. 01. 1985 wurde der FCI Standard für diesen festgeschrieben - Ursprungsland Russland.

Nun könnte man meinen, daß dies doch alles ok sei, denn schließlich hat die Armee dem Ganzen einen einheitlichen, weltweit gültigen Standard gebracht und züchtete unter kynologischer Anleitung und optimalerer Versorgung als das bei den Hirten jemals möglich war, den Kaukasen. Könnte man, wenn da nicht die Sache mit dem Zuchtziel wäre. Die russischen Kaukasen sollten natürlich keine Schafe schützen, sondern die sozialistische Revolution. Ihre Gegner waren keine Wölfe oder Bären, sie sollten Schärfe gegenüber Menschen entwickeln. Loyalität gegenüber Zweibeinern, dem man in den Gebirgsdörfern stets höchste Priorität einräumte, war beim Wächter des Gulags natürlich hinderlich. So entstand dann auch der Ruf des Kaukasen, ein scharfer und unbestechlicher Wachhund zu sein, was natürlich zutrifft.
Während seine Vorfahren selbständig agierende Herdenschützer waren, die im Team komplexe Aufgaben, wie etwa die eines Angriffs eines Wolfsrudels zu managen hatten, verlangte man vom Armee - Kaukasen natürlich eine Bereitschaft zur Unterordnung und Mitarbeit und wollte weitgehend verlässliche Hunde. Vom Grundstock, dem Arbeitshund an den Herden bis zum Mauerhund an der deutsch / deutschen Grenze war es ein langer Weg. Er hat die Hunde verändert, physisch und vor allem psychisch. Manche nennen es "Entwicklung von Hunderassen", sicher irgendwo auch nicht falsch.

Man kann nun der Ansicht sein, daß es nicht mehr schlimmer kommen könnte, doch auch das ist leider nicht der Fall. Während die Staatskennel wenigstens noch ein Zuchtziel und eine Optimierung der Rasse unter kynologischer Anleitung verfolgten, denn die Hunde sollten ja einsatzfähig sein, interessierte sich nun ein bis dato völlig neues Klientel für die imposanten Tiere. Die Privatzüchter kommen auf den Plan. Man erkannte sehr schnell, wie zuverlässig ein Kaukase das Haus schützen konnte und erregte auch allgemeines Aufsehen, wenn man mit ihm durch die Gegend lief. Owtscharkas wurden zum weltweiten Exportschlager, wurden als Security Dogs und Statussymbole vermarktet und man konnte auch ganz gut Geld mit ihnen verdienen. Zuchtklubs entstanden, Ausstellungen fanden statt und die Hunde wurden immer gewaltiger - und kränker. Letzteres spielt allerdings nicht mehr so eine große Rolle, da die Hunde weder Strafgefangene im sibirischen Gulag zu bewachen haben, geschweige denn, jemals ein Schaf in natura sehen. Lustigerweise redet man aber ganz selbstbewußt vom HSH, zumindest in Deutschland. Die FCI sagt "Herdenhund. Wach - und Schutzhund".

1990 begann der Abzug der Russen aus Ostdeutschland. Kasernen wurden abgerissen, Ladas und Farbfernseher landeten im Marschgepäck der Rotarmisten, als sie gen Heimat fuhren. Was ging, wurde verhökert, um wenigstens etwas Wohlstand aus dem wiedervereinten Deutschland mit nach Hause nehmen zu können. Zurück blieben große, zottige Hunde, in der DDR allgemein als "Kaukasischer Schäferhund" mit einem berüchtigten Ruf bekannt. Was aus ihnen wurde, lässt sich nicht so recht verifizieren. Tierheime waren oftmals absolut überfordert, geeignetes Klientel, an das vermittelt werden konnte, war schwer zu finden.
Im Westen wurden die Hunde zunehmend bekannter und Schoke beschrieb den Kaukasischen Owtscharka, den "Hund der Hirten".
Von all dem bekam der Nagazi in Georgien nichts mit und auch der Gampr würde sich wundern, wieso der Standard, der ihn als Hund der Hirten eigentlich beschreiben sollte, so gar nicht zu ihm
passt.

Wenn Du die originalen Hunde des Kaukasus, also die "Kaukasen", die wirklich Herden schützen, sehen willst, dann schau hier:


wow. so hatte ich das noch nie gesehen. als ehemaliger ddr-bürger, der mit kaukasen in berührung kam. das erklärt einiges.

denn von den 5 kaukasen, die ich leibhaftig erlebte (hunde von freunden und verwandten), haben 5 ihren besitzer bzw. das kind des besitzers krankenhausreif gebissen. von mannfromm keine rede. was mich bei 4 der 5 erfahrungen beeindruckte, war, dass die kaukasen mit 5-7monaten schon eine sichere agression zeigten, die früchte trug. da war nix mit "mal schnappen". oder bellen. oder gar unterwürfig zeigen. da gings gleich richtig zur sache. so wie mans heute nur von den frühreifen früchtchen - genannt malis - kennt.

kann heute - 20 jahre später - anders sein. aber ich habe kaukasen so erlebt.

in das bild des herdengebrauchshundes, das ich später erst kennenlernte, passten sie jedenfalls absolut nicht.
ich muss aber noch eins anmerken: meine erfahrungen begrenzen sich auf die zeit vor 2005.

ich vemute mal, dass die rasse dasselbe schicksal traf, wie alle vdh - rassen:
-> weichspülung + gesundheitliche/wesensmäßige degeneration, wie sie allen rassen "zugute" kam.
 
Eins ist mir dabei unklar, vielleicht hast du darauf eine Antwort.
Wenn der "Kaukase" als Schutz-, Wach- und Militärhund rangezüchtet wurde, also zu dem gleichen Zweck wie der Schwarze Terrier, warum wurde dann der Kaukase nicht in den Schwarzen Terrier eingekreuzt?
Müsste sich doch eigentlich anbieten.
Der Schwarze Russische Terrier wurde ja aus etablierten Gebrauchshunden gezüchtet, dem Riesenschnauzer, Airedale und Rottweiler.
Ich denke, das Zuchtziel war ein anderes, eher etwas leichteres und auch besser führbar, trotzdem scharf. Man darf nun nicht denken, man habe im Kaukasen einen etwas störrischeren DSH. Davon sind sie immer noch Lichtjahre entfernt.
 
ich vemute mal, dass die rasse dasselbe schicksal traf, wie alle vdh - rassen:
-> weichspülung + gesundheitliche/wesensmäßige degeneration, wie sie allen rassen "zugute" kam.
Hier noch einmal die Zutaten:

f6t5373p62929n2.jpg


hier die Hirtenhunde, die man u.a. verwendete:

f6t5373p62929n20.jpg


das sind die Hunde, die vom "Red Star" gezüchtet wurden:

f6t5373p62929n21.jpg


und das sind die Ausstellungshunde, die man heute vorwiegend antrifft:

f6t5373p62929n29.jpg


Nun kann man sich den Spaß machen, das letzte der 3 Bilder mit dem ersten zu vergleichen und sich vorzustellen, diese Hunde sollten an den Herden ihren Job machen. Ich denke, danach erübrigt sich jede weitere Diskussion über einen "Herdenschutzhund".

Hier noch mal Hirtenhunde aus der Kaukasusrepublik Georgien:

f6t5373p62929n23.jpg


f6t5373p62929n24.jpg


f6t5373p62929n26.jpg
 
ha. das hatte ich auf youtube auch gefunden. das waren sarplaninac, oder? ich dachte erst, kaukasen, weil ich sarplaninac life kleiner kenne. aber man lernt nie aus und bei den herdenschutzhunden ist ja auf youtube viel ala "unsere sind größer, stärker, agressiver" zu finden. ;)

genau:sarplaninac - WWW.SARPLANINAC-JOZO.COM YouTube

nein. doch kaukasen. wenn ich so auf die seite gehe, die im video angezeigt wird: . da steht beim ersten bild: kavkaski ovcar. also kaukase. die haben aber auch kangals und sarplaninac.

also die können einen aber auch verwirren mit ihren youtube überschriften. war mein erster gedanke doch richtig. denn die köpfe und statur waren mir zu wuchtig für einen sarplaninac.

übrigens danke für die umfassenden infos.
 
@HSH2
ähneln die hunde auf dem letzten bild in deinem beitrag (#129) nicht eher mittelasiatischen owtscharka? gibt es bei den kaukasen solche streuung?

die kaukasen, die ich kannte (ddr), waren übrigens vom typ wie der ganz rechts vom roten stern oder auch wie der erste in georgien fotografierte. also auch schon wuchtig, aber nicht mit diesen überschweren mollossoiden köpfen, wie die vom ausstellungstyp. ich habe noch private fotos von einem (ca. 1985 aufgenommen). muss ich mal raussuchen.
 
Das Foto mit dem Riesenhund zeigt einen Kaukasen. Es ist ohnehin nicht immer so einfach, Kaukasen und Sarplaninci auseinanderzuhalten, zumal man die beiden auch bewusst kreuzte, um den Sarpi größer und schwerer zu machen.

Der "Mittelasiate" ist ein spezielles Thema, ähnlich wie der Kaukase, eine russische Schöpfung mit russischem Standard. Wer würde ernsthaft glauben, daß die Hunde im riesigen Gebiet Zentralasiens einer einzigen Rasse angehören? Das ist eine ähnliche Sammelbezeichnung wie der "Anatolische Hirtenhund".

Die Hunde auf den obigen Fotos sind Hunde aus Georgien, also aus dem Kaukasus. Welcher "Kaukase" ist identischer, der Hirtenhund aus dem Kaukasus oder der Armeehund aus Russland? Für den russischen Kaukasen hat man den langhaarigen Typ favorisiert und herausgezüchtet. Dem Standard des modernen Kaukasen entsprechen diese kurzhaarigen Hunde nicht, dafür sind es Hirtenhunde.

Ebenso wie diese Hunde aus einer anderen Kaukasus - Region, aus Armenien:

360p30410gampr.jpg


360p4k-gampr.jpg


Und hier ist der türkische Verwandte, der Karshund, welchen die Türken übrigens "Kafkas", also Kaukase, nennen:



Insgesamt kann man sagen, daß die Welt der asiatischen Hirtenhunde, vom Kangal bis zu Koochee, vom Nagazi bis zum Alabai noch recht wenig bekannt ist und man jetzt erst langsam beginnt, wissenschaftlich daran zu arbeiten. Diese ungeheure Vielfalt an Rassen und Schlägen nun mal locker als "Kaukase", wenn die Hunde aus den Bergen kommen, als "Zentralasiate", wenn sie in Zentralasien beheimatet sind oder als "Anatolischen Hirtenhund" aus Kleinasien zu bezeichnen, ist purer Unsinn.
Kaukase und CAO sind Hunde, die aus ursprünglichen Hirtenhunden unter russischer Regie und Standard gezüchtet wurden, allesamt neueren Datums. Anatolische Hirtenhunde sind eine westliche Erfindung für 3 Rassen und deren Mischlinge untereinander - Kangal, Akbash, Karshund.
 
Interessante Ausführungen, mir war davon eine Menge bisher nicht bekannt. Vor allem was den Ursprung des Kaukasen anbelangte. Der Film ist übrigens klasse, zeigt ziemlich deutlich die auftretenden Probleme. Ich frage mich allerdings immer noch wie häufig Beißunfälle innerhalb der Familien vorkommen (bei angemessener Erziehung und Sozialisierung und Haltung). Dazu habe ich bisher nicht viel Aussagefähiges gefunden.

Mein Favourit ist allerdings immer noch der Sarplaninac und das wird mit Sicherheit irgendwann mein nächster Hund.
 
Interessante Ausführungen, mir war davon eine Menge bisher nicht bekannt. Vor allem was den Ursprung des Kaukasen anbelangte. Der Film ist übrigens klasse, zeigt ziemlich deutlich die auftretenden Probleme. Ich frage mich allerdings immer noch wie häufig Beißunfälle innerhalb der Familien vorkommen (bei angemessener Erziehung und Sozialisierung und Haltung). Dazu habe ich bisher nicht viel Aussagefähiges gefunden.

Mein Favourit ist allerdings immer noch der Sarplaninac und das wird mit Sicherheit irgendwann mein nächster Hund.

wenn der kaukase liebevoll in der familie erzogen wird und die familienmitglieder auch sehr gut kennt und respektiert, sehe ich keinerlei anlass, dass so ein hund dieselben auch angreifen würde.
den respekt eines solchen hundes muss man sich jedoch verdienen. nicht alle familienmitglieder sind in den augen der hunde derer "würdig"..
ab da kommt es auch wesentlich schneller zum konflikt als bei den meisten anderen rassen, da die hunde durchaus in der lage sind eigene entscheidungen blitzschnell zu treffen. wenn sie jemanden nicht respektieren ist dies so. die hunde treffen so eine entscheidung und diese lässt sich meist nicht mehr revidieren. vor allem, je älter der hund wird.
die sog. "unterwürfigkeit" gibt es bei den hunden nicht. sie sind loyal und erwarten dies auch von ihrer familie.
unsere ayla -mag- z.b. meine jüngste tochter nicht. das war immer so und wird es auch bleiben. sie hat dies so entschieden und wir müssen durchaus auch hier immer wieder aufpassen.
meine älteste tochter ist im gegenzug kein problem und erstaunlich: beide kennt unsere hündin von anfang an und beide töchter wissen sehr genau wie man mit einem hund umgeht.
die kaukasen sind eben "anderst" und das macht sie so einmalig.
mit besuch jedoch ist nie zu spassen..ab hier hört das verständniss der hunde komplett auf.
da wir zur zeit immer wieder handwerker haben, müssen wir den hund sehr gut sichern. ab hier beginnt auch die "schlechte laune" der hunde...und das kompromisslose verteidigen ihres terrains, wenn sie dazu gelegenheit hätte...
unser kangal lässt z.b. besuch in unserem beisein problemlos rein. auch die handwerker können an ihm vorbei..und er schaut sich diese "nur" an...
das sieht unsere kaukasin komplett anderst...
auch wenn wir jemanden herein lassen, könnte dieser immer noch ein angreifer bleiben...und das misstrauen so jemanden gegenüber bleibt auch bestehen. das wird auch akribisch beobachtet...
 
Interessante Ausführungen, mir war davon eine Menge bisher nicht bekannt. Vor allem was den Ursprung des Kaukasen anbelangte. Der Film ist übrigens klasse, zeigt ziemlich deutlich die auftretenden Probleme. Ich frage mich allerdings immer noch wie häufig Beißunfälle innerhalb der Familien vorkommen (bei angemessener Erziehung und Sozialisierung und Haltung). Dazu habe ich bisher nicht viel Aussagefähiges gefunden.

Mein Favourit ist allerdings immer noch der Sarplaninac und das wird mit Sicherheit irgendwann mein nächster Hund.
Zumindest hört man so gut wie nichts. Angesichts des Potentials, welches diese Hunde zweifellos haben, dürften Zwischenfälle nicht ohne größere Wirkungen bleiben und würden wohl den Weg in die Öffentlichkeit finden.
 
Ihr seid in der Diskussion schon wesentlich weiter, aber ich habe den Film mal zu Ostern bestellt - da hat die ganze Familie was davon :)

Danke für den Tip :hallo:
 
Ihr seid in der Diskussion schon wesentlich weiter, aber ich habe den Film mal zu Ostern bestellt - da hat die ganze Familie was davon :)

Danke für den Tip :hallo:

ich habe auch unseren hund da wieder erkannt...
ich wünsche euch viel spass mit dem film.:love:
 
Beißunfälle mit HSH in der Familie sind eher selten- unser Kangal hat noch nie gebissen (und der ist nicht in der Familie sozialisiert), unser Estrela hatte in seiner Pubertät so Phasen, da ging er immer meinen heißgeliebteb alten Mali an, wenn ich da eingriff, wurde ich auch schon mal mit gebissen (eher aus Versehen).
Frodo hat sowieso mehr Selbstbewusstsein und mehr Misstrauen- meinen Vater z.B. kann er ums Verrecken nicht leiden- er meidet ihn extrem, würde aber in einer Konfliktsituation sicher beißen (der ist eher selten da und ich würde extrem darauf achten, dass der Hund meiden kann). Witzigerweise sieht sein Meideverhalten eher aus, als ob er Angt hätte- was meinen Dad wiederum zum Grinsen bringt....Insgesamt kann er mit Frauen besser, hängt aber mehr an meinem Mann....Im Gegensatz zum Kangal findet er auch nicht automatisch jemanden sympatisch, wenn ich das tue..... ein typischer HSH eben....
 
Elveda Sivas Kangal

f6t5373p62929n31.jpg


Dieser Artikel erschien 1995 in der Hürriyet. 20 Jahre lang versuchte man, den Nationalhund in die Armee zu integrieren. Er war und ist ein standhafter Wehrdienstverweigerer ;)

Was beim Kaukasen problemlos klappte, ist mit dem Kangal nicht zu machen. Auch das zeigt, daß man nicht so pauschal über "den HSH" reden kann.
 
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