Knapp ein Jahr Hundehalter - Ein Rückblick (noch unvollständig)

Wann gibts die Fortsetzung?
Jetzt! :)

Monat 3 - September 2006
Langsam kam Smokey wirklich in seinem neuen Zuhause an, aber das Wetter machte ihm ganz schön zu schaffen. Von knapp 40°C im Schatten auf 18°-20° ist nicht so leicht für einen Welpen weg zu stecken. Uns führte mal wieder ein Weg zu unserem Tierarzt wo wir immer mit unseren Katzen hingegangen sind. Ja, richtig gelesen: hingegangen sind, Vergangenheitsform. Wir waren kaum mit dem kranken Wesen durch die Tür durch, da wurden wir auch schon angeguckt als wenn wir ein Krokodil an der Leine hätten aus dessen Maul noch ein halbes Bein hängen würde.
"Das ist ein Kampfhund! Es gibt so viele Hunde, müssen sie sich grade für so einen entscheiden? Denken sie man an ihre Katzen", man merkte, dass dem Tierarzt das kranke Hundekind nicht wirklich sympathisch war. Mein Mann erwiderte darauf nur trocken "Klasse, aber dafür hätten sie nicht jahrelang studieren müssen!" Sprach es, packte sich seinen Hund unter den Arm und machte auf dem Absatz kehrt.
Weiter ging es zu dem Tierarzt bei uns um die Ecke, zu dem wir eigentlich nicht hin wollten, da er uns zu teuer war und wir den Chef dort nicht grade sympathisch fanden. Aber wir sind dort wirklich ganz lieb empfangen worden! Und die neue Tierärztin mochte den Hundejungen von Anfang an. Sie ahnte wohl schon dass sie sich mit ihm gut stellen muss da er mal einer ihrer Stammkunden werden würde. 4 Tage später war die Blasenentzündung ausgestanden und wir konnten endlich eine Hundeschule aussuchen.
Aber wonach sucht man eine gute Hundeschule aus wenn man keine Ahnung hat?
Auf der Hundewiese kam man schnell ins Gespräch mit anderen Hundehaltern über das Thema. Wir bekamen 4 verschiedene Hundeschulen vorgeschlagen und haben die nacheinander abgeklappert. Nicht eine der 4 Hundeschulen wollten unseren Hund haben. Unser Geld schon, aber bloß nicht die "reißende Bestie" am anderen Ende der Leine. Gut, wenn die uns nicht wollen, wollen wir die auch nicht… Das war ein wirklich schwerer Lernprozess zu sagen "wenn du meinen Hund nicht willst, dann will ich dich auch nicht". Und wenn man ehrlich ist bricht es jedem "Elternteil" das Herz, wenn der "Nachwuchs" nicht anerkannt wird nur weil er aussieht wie er aussieht.
Letztendlich haben wir "unsere" Hundeschule gefunden, in der wir freundlich und vor allem vorurteilsfrei aufgenommen worden sind. Kein Wunder, die eine Freundin unserer Hundetrainerin hat auch einen Kampfschmuser, eine 10-jährige, schwarz/weiße Lady, die gleich den Jungspund Smokey unter ihre schützenden Flügel genommen hat. Die beiden sind immer noch ein wahnsinnig gutes Team wenn sie sich treffen.
Von manchen anderen Hundehaltern aus der Welpengruppe sind wir nicht so vorurteilsfrei begrüßt worden. Einige wollten nicht, dass Smokey mit ihren Hunden spielt, andere liefen vor dem Welpen weg. Andere wiederum waren interessiert an dem Hundejungen, da sie, wie ich auch, diese Tiere nur aus der Berichterstattung einer bekannten Zeitung kannten und sich nun ein eigenes Bild von "diesen Hunden" machen konnten. Zum Glück waren die Interessierten in der Mehrheit, also blieben wir bei "unserer" Hundeschule, auf ausdrücklichen Wunsch unserer Hundetrainerin, die von Anfang an sagte, dass wir mit diesem Hund absolut keine Probleme haben werden was die Erziehung betrifft. Und es sollte stimmen.

Am 21.09. hatten wir einen Termin auf dem Hamburger Flughafen. Unsere Freunde kamen mit ihren beiden Hunden nach 2 Jahren USA endlich wieder nach Hamburg zurück. Geschafft aber auch glücklich wieder in der Heimat zu sein betraten die vier um 16.50 Uhr endlich wieder deutschen Boden.
Unserer Freundin konnte man regelrecht ansehen wie sprachlos sie war weil „ihr kleiner Smokey“ nun schon soooo groß geworden ist. Nur auf seine Geschenke musste der Hundejunge noch 2 Monate warten, denn die waren im Container, der irgendwo zwischen den USA und Europa auf dem Wasser friedlich vor sich hin schipperte. Hätte ich gewusst was unsere Freundin meinem/ihrem Hund und unseren Katzen alles mitgebracht hat, dann hätte ich mich damals schon nach einer größeren Wohnung umgesehen, aber dazu später mehr.
Die nächsten Tage verbrachten wir noch alle zu siebt, da die Vier noch keine Wohnung oder Haus gefunden hatten und erstmal bei den Eltern unserer Freundin gewohnt haben. Praktischerweise nur 3 Minuten zu Fuß von uns weg. Für unseren Hundejungen war seine kleine Familie endlich wieder komplett, und auch die beiden Großen schienen froh zu sein ihr "Baby" endlich wieder zu haben.

Ist sonst noch was passiert? Oh ja! Die Anmeldung für die Hundesteuer und am Hamburger Zentralregister für Hunde mussten wir ja auch fertig machen. Nachdem ich nach 2 Wochen immer noch nichts gehört hatte von denen, hatte ich mich rangesetzt und versucht hinterher zu telefonieren. Bei der Nummer die im Internet stand für die Hundesteuerangelegenheiten meldete sich eine Richterin vom Oberlandesgericht, mit der ich mich gut 30 Minuten über Gott und die Welt unterhalten hatte. Letztendlich hatte ich aber die richtige Nummer von ihr bekommen und am nächsten Tag waren alle Unterlagen da.

Ansonsten haben wir den ganzen Monat das "Allein sein" geübt, da Frauchen ja auch irgendwas zum Lebensunterhalt des Hundes beisteuern muss. Ab dem nächsten Monat sollte sich das schöne Leben für den Hundejungen ändern, schließlich war er ja schon "groß"…

Fortsetung folgt...
(Das ist doch garnicht so einfach das ganze nochmal alles zurück zu holen was damals alles passiert ist...)

Bis denne,

eure Klopfer :D
 
  • 28. April 2024
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Hi Klopfer ... hast du hier schon mal geguckt?
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Wie jetzt? Schon wieder Pause?
Biiiiite nicht!
Du must irgendwann mal eine Zusammenfassung der Geschichte hier reinstellen.
Nachdem ich ab nächster Woche für 3 Wochen nicht in www kann, befürchte ich, ich verpasse die Fortsetzung der Geschichte. Und das wäre sehr schade.
Weiter so.
Michel und seine Mädels:hallo:
 
Monat 4 - Oktober 2006

Gibt es was Schlimmeres als morgens um 6.30 Uhr den Wecker zu hören und aufstehen zu müssen? Für den Hundejungen und mich stand fest, dass es das nicht gibt. Jeder Morgen war ein Graus für uns, aber auch für den Frühaufsteher "Herrchen". Der stand kurz nach dem Weckerklingeln schon gut gelaunt in der Tür und wartete… und wartete… und wartete…
Frauchen hatte dem bösen Wecker noch eins auf den Kopf gegeben, der Hundejunge ist bei dem Krach kurz wach geworden und hat sich unter Gähnen und Strecken wieder umgedreht. Kann doch nicht sein, dass jemand beim seinem Schönheitsschlaf stört. Kann nicht? Kann doch!
Von nun an änderte sich für uns alle einiges: Frauchen und Hund wollten lieber schlafen, Herrchen wollte nicht auf "Herrn Hund" morgens so lange warten müssen bis sich diese bequemt endlich aus dem Bett zu kommen. Nützt aber alles nichts, wir alle müssen da durch, auch wenn es hart wird.

Als ich morgens das erste Mal wieder zur Arbeit gefahren bin machte ich mir ganz große Sorgen ob der Kleine das auch gut weg steckt. So ganz alleine ohne sein Frauchen. Nach 6 Stunden hatte ich Feierabend, kam nach Hause und wurde von einem schlafenden Hund begrüßt. Kurz den Kopf hoch, gähnen, wieder hinlegen. Mooooment, da war doch was! Hey! Mein Frauchen ist endlich wieder da!
Ich sag es euch, so bin ich noch nie von meinem Hund begrüßt worden. Der hat sich gar nicht mehr eingekriegt vor Freude mich zu sehen. Danach ging es schnell raus auf die Hundewiese. Selbst am ersten Tag schien das alleine bleiben kein Problem für den Hundejungen zu sein, die Wohnung stand noch, nichts war kaputt, die Katzen lebten und auf Nachfrage bei unserem Nachbarn erfuhr ich, dass er kurz gewinselt hatte und danach nichts mehr zu hören war von ihm. Klasse, ich war mächtig stolz auf den Dicken.
Nach und nach spielte sich das ganze ein. Herrchen ging mit unwilligen Hund morgens die erste Runde, Frauchen ging gleich nach der Arbeit mit dem Hund.

Der Monat Oktober wurde zu einem echt schlimmen Monat für uns alle.

In der ersten Woche waren wir auf der Hundewiese und Smokey hatte mit seinem neuen Freund Spike gespielt. Die beiden hatten sich eine ganze Zeit lang immer gegenseitig gejagt, erst der eine den anderen, dann umgekehrt. Alles war ok bis Smokey in vollem Lauf in ein Kaninchenbau getreten ist, sich dreimal überschlagen hatten und einfach nur liegen geblieben ist ohne sich zu bewegen. Wir alle sind wie die aufgescheuchten Hühner quer über die Wiese zu ihm hin gelaufen, da er sich immer noch nicht bewegt hatte wusste ich mir nicht zu helfen und hab den Hundejungen ziemlich heftig geschüttelt. Er machte die Augen auf, guckte mich ganz überrascht an und versuchte aufzustehen was aber nicht ging. Ich hatte Herrchen angerufen der zum Glück in der Nähe der Hundewiese gearbeitet hatte, er solle alles stehen und liegen lassen, und sofort zur Hundewiese kommen. In der Zwischenzeit hatte ich den mittlerweile 6 Monate alten Hund geschultert und ihn Richtung Eingang der Hundewiese getragen. Natürlich entging es mir dabei nicht, wie schwer er mittlerweile geworden war. Aber was sein muss, muss sein. Herrchen holte uns am Eingang ab und wir sind sofort zu unserer Tierärztin gefahren.
Nach dem Röntgen stellte sich raus, dass die Schulter ausgekugelt war und wohl alle Bänder gedehnt waren. Er hat Schmerzmittel bekommen und sollte für 3 Tage die Schulter nicht doll belasten. Klasse bei so einem jungen Hund, aber das stehen wir gemeinsam durch.

Die Tage vergingen, er humpelte nicht mehr so stark bis fast gar nicht mehr, also konnten wir von der Welpengruppe in die Junghundegruppe wechseln. Von den 6 Hunden in der Junghundegruppe kannten wir 4 noch aus der Welpengruppe, ein unbekanntes Gesicht gesellte sich dann auch zu uns. Mittlerweile traten uns die anderen Hundehalter sehr positiv entgegen, jeder hatte gelernt dass auch „so ein Hund“ nicht jeden Tag ein kleines Kind frühstückt. Die eine Halterin, die am Anfang wirklich panische Angst vor Smokey hatte, kam zu ihm, umarmte ihn und entschuldigte sich quasi bei ihm für das, was sie am Anfang über ihn gedacht hatte. Mit jedem Hund durfte er spielen und er entwickelte sich schnell zum Klassenbesten der Gruppe.

Am vorletzten Wochenende des Monats hatte Herrchen Dienst bei der Feuerwehr und wir wollten ihn abholen. Wir kamen bis zur Hälfte des Weges, da kam von iinten ein Fahrradfahrer an, trat erst mich, dann meinem Hund mit voller Kraft in die Seite und fuhr dann pöbelnd ("Drecksköter" etc) weiter. Ich bin eigentlich nicht auf den Mund gefallen bei so was, aber ich musste mein schreiendes Hundkind erstmal aus der Hecke holen und da war der Penner schon lange weg. Erst hatte ich die Polizei gerufen, dann meinen Mann angerufen. Beide kamen zeitgleich, die Feuerwehrkameraden machten sich in der Zeit auf die Suche nach dem Fahrradfahrer, ich vereinbarte mit den Polizisten schnell dass ich noch mal bei denen vorbei komme wegen einer Anzeige machen, und dann fuhren wir wieder mal zum Tierarzt, da die Beule an Smokeys Seite immer dicker und dicker wurde und er nicht mehr aufhörte zu wimmern und zu fiepen. Diagnose: Rippenprellung und ein riesiger Bluterguss.
Während der Untersuchung guckte sich die Tierärztin auch noch mal seine Milchzähne an. Zwei von den Eckzähnen waren schon rausgefallen, die anderen beiden waren noch fest aber die neuen kamen schon schräg raus. Nun hatten wir noch eine Woche um zu hoffen, dass die beiden von alleine raus fallen würden, ansonsten würde sie die ziehen.
Da passte es ganz gut, dass Smokey Ende der Woche noch zusätzlich mal wieder eine Bindehautentzündung hatte.
Er wurde in Narkose gelegt, die beiden Zähne gezogen und nebenbei wurden ihm die Augenlider ausgeschabt. Warum und wieso hatte ich zwar nicht verstanden, aber seither hatte er nie wieder eine Bindehautentzündung.
Als er aus der Narkose aufwachte sah er aus, als wenn er grade einen Boxkampf hinter sich hatte: Maul dick, Augen dick und noch völlig neben sich. Echt niedlich irgendwie, aber ich machte mir auch echte Sorgen um meinen Unglücksraben… Zuhause wurde er umsorgt und verwöhnt wie nichts gutes und er erholte sich schnell von dem ganzen.

Unsere Freunde hatten mittlerweile ein Haus in der Nähe von Kiel gefunden und nächsten Monat würden sie umziehen. Dann werden die allabendlichen Spaziergänge mit denen noch weniger werden als diesen Monat eh schon, aber wenn der Tierarzt sagt "Der Hundejunge wird geschont", dann wird er geschont!

Warten wir mal ab was nächsten Monat so alles passiert…

Fortsetzung folgt...

Bis denne,

eure Klopfer :D
 
Hallo Klopfer,vielleicht solltest du unter die professionellen Schriftsteller gehen,du schreibst sooo schööön... LG B&T
 
:applaus:Bitte,Bitte!! Weiter schreiben!:applaus:
Bin doch nur noch bis Samstag da.:verlegen:die:
Michel und seine Mädels
 
Super, Klopfer! Es macht echt Spass Smokeys Geschichte zu lesen :love:

Wie geht's denn weiter?
 
Geht bald weiter, ich hab schonmal grob skizziert was sonst noch so passiert ist. Muss nur noch etwas Zeit finden (neben Hundi betüddeln) auf der Arbeit...

timmy2000 schrieb:
Hallo Klopfer,vielleicht solltest du unter die professionellen Schriftsteller gehen,du schreibst sooo schööön...
Neeee, lass mal! So gut ist es nicht. Ausserdem habe ich schon Schwielen an den Fingern vom tippen (aber mein 10-Finger-System und Blindschreiben ist schon wesentlich besser geworden!)

Bis denne,

eure Klopfer :D
 
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