krankhaftes Schwanzjagen beim MBT

the_groovy's

Ich bitte dringend um eure Hilfe!
Aufgrund eines genetischen Defektes leidet mein 6-jähriger MiniBulli unter anfallsbedingtem Zwangsverhalten, welche sich bei ihm speziell in Form des Schwanzjagens äußert...
Vorschläge wie 'mehr Beschäftigung/Aufmerksamkeit/Ablenkung...' sind hier fehl am Platz, da es sich wirklich um einen Erbdefekt handelt!

Habe bereits den meines Erachtens sehr guten Bericht von Dr. Nicolas Dodman aus dem Buch "Wer ist hier der Boss" gelesen, sowie die neue Studie über den Einsatz von Clomipraminhydrochlorid bei dieser Art von Anfall...

...Nun bin ich eigentlich mehr auf der Suche nach Erfahrungsberichten von Betroffenen - Wer also von euch jemanden kennt oder etwas über die neue Behandlungsstudie mit Clomicalm weiß, bitte ich darum mir dies mitzuteilen!

Der arme Wurm sprach auf Phenobarbital(oral und i.v.) überhaupt nicht an und liegt seit Montag in der Tierklinik Bonn. Dort behandelt man ihn mit Valium(auf welches er lt. Aussage der Tierärztin sehr gut anspricht) und des Weiteren versuchen sie ihn auf besagtes Präparat Clomicalm einzustellen - nur leider braucht dieses Präparat 2-4 Wochen, eh eine Wirkung eintritt...

Ich weiß, dass mein Schatz dort in besten Händen ist, habe aber dennoch solche Angst, das sie ihn aus diesem Wahn sein Schwänzchen zu jagen nicht wieder raus kriegen!!!
Das Valium bekommt er tröpfchenweise über denTropf, weil er sobald sie es weglassen, sofort weitermachen will:(

traurige Grüsse
Ute Riepe
 
  • 15. Mai 2024
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Hi the_groovy's ... hast du hier schon mal geguckt?
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Wie wurde denn der Gendefekt nachgewiesen? Geht sowas ganz sicher?
Ich hatte mal einen Malinois mit den selben Sympthomen, da half alles nichts mehr, er musste einen Maulkorb tragen wenn er unbeaufsichtigt war. Das half aber auch nicht viel. Er biss sich nämlich immer mal wieder in den Schwanz, den er jagte und der war blutig ohne Ende.
Ich bekam das Kerlchen mit 4 Monaten, war aus unserer Zucht, aber woanders zur Welpenaufzucht gewesen.
Ich habe täglich heulend vorm PC gesessen um irgendwas drüber zu finden.
Irgendwann fand ich dann das Buch "Hilfe, mein Hund ist unerziehbar" von Dr. Vera ... den Rest weis ich nicht im Moment, hab es auf der Arbeit, müsste mal nachsehen. Dieses Buch war für mich interessant, da es bei meiner ganzen Suche das Einzigste war, wo das Sympthom "Schwanzjagen" überhaupt erwähnt wurde.
Und ich hab dann als allerletzten Ausweg einfach mal gemacht, was da drin stand, nämlich dem Hund kein Fertigfutter mehr gegeben, sondern die Rezepte des Buches ausprobiert. FeFu kann ja solche Erscheinungen auslösen, es handelt sich da um eine sogenannte Zerebralallergie, also die Stoffe in dem Futter lösen eine Allergie im Gehirn des Hundes aus. Ich hab also gekocht, Fleisch mit Hirse oder Reis und Gemüse. Man könnte natürlich auch Barfen, aber da kennen sich andere hier im Forum besser aus.
Der Hund hat drauf angesprochen, die Jagerei und Rutenaufbeißerei hörte nach ca. 3 Wochen gänzlich auf. Und ich hab dann für den Hund einen "Job" gefunden, wo er wirklich sozusagen ganztägig ausgelastet ist, er arbeitet jetzt bei der Polizei in Sachsen und außer Dienst ist er bei seiner Hundeführerin mit in Familie. Sie füttert nun doch FeFu, nämlich Lamm und Reis, hats ganz vorsichtig umgestellt und auch darauf geachtet, dass es wirklich ein wertvolles Futter ohne schädliche Beimengungen ist. Das klappt jetzt.

Also wirf Deinem TA mal so locker das Wort "Zerebralallergie" zu und wart mal, was passiert. Unsere Tierärzte wussten nicht viel mit anzufangen, ich war also wirklich ganz auf mich allein gestellt und bin ganz stolz drauf, dass meine "Behandlung" geholfen hat. Und die sächsische Polizistin ist ganz stolz auf ihren "Kollegen mit der kalten Schnauze", der nie wieder seine Rute gejagt hat, dafür aber die Prüfungen mit Bravour bestanden hat.
 
Das Buch heißt "Hilfe, mein Hund ist unerziehbar" von Vera Biber. Es ist sehr interessant.

Das wäre doch was; mal das Barfen probieren? Oder zumindest das Futter selbst zusammenstellen?

Hilfe bekommst Du zu diesem Thema von einigen KSGlern.
 
Auf sein Futter hatte mich die Ärztin auch schon angesprochen und sie haben verschiedene Blutuntersuchungen und Organuntersuchungen gemacht... unter anderem auch eine vermutete Speichererkrankung ausgeschlossen - es deutet alles leider auf einen Gendefekt hin, der beim Bulli sich in verschiedene Formen äußert: unter anderem halt das Schwanzjagen (genetisch kann sich diese Form von Defekt auch als zwanghafte Beschäftigung mit Spielobjekten, Stöckchen, Tennisbällen usw., zwanghaftes ständiges Lecken darstellen).
Jüngere Forschungen schließen nicht aus, dass diese Störungen in einem Zusammenhang mit Krampfanfällen stehen können - anzusehen wie bei der Epilepsie und deswegen wurden auch bei einigen dieser Hunde erfolgreich Antikonvulsiva bzw. Neuroleptika eingesetzt.
Zur Zeit soll wohl eben der Wirkstoff Clomipraminhydrochlorid das erste Mittel der Wahl sein, nur dass es wie gesagt mind. 14 Tage - 4 Wochen braucht um Wirkung zu zeigen:(

Das dramatische kommt aber jetzt erst noch:
Sobald der Hund wieder in eine für ihn gesehene Stresssituation kommt - und da kann es auch positiver Stress sein wie: die Freude über seine Familie,unsere andere Hündin oder überhaupt das Gefühl wieder Zhause zu sein, kann er wieder in den 'Tick' zurückverfallen...
und genau das ist gestern abend um 19 Uhr geschehen:(
Wir bekamen den Anruf, Chuckie ginge es gut, er ist stabil und könnte abgeholt werden*freu*... nur leider zu früh gefreut*seufz*
Wir haben ihn in Bonn in Empfang genommen, sind auf dem Weg nach Hause und keine viertel Stunde später fing er sich, obwohl er noch benommen war, wieder an zu drehen und zu fiepen...
Wir mit der Klinik telefoniert und umgedreht - Wäre nicht verwunderlich, sie haben zwar gehofft, das es nicht eintritt, aber so bekam er dann noch mal eine intravenöse Diazepam-Spritze und drei Zäpfchen hat man mir mitgegeben, für den Fall der Fälle!
Leider brachte weder die Spritze noch eines von den Zäpfchen unseren Schatz zur Ruhe - er erkannte zwar seine 'Mama', freute sich und leckte mir zwischendurch übers Gesicht, aber er war nicht zu beruhigen und sobald ich ihn los gelassen habe, drehte er wieder seine Runden - Wir waren bzw. so fertig mit den Nerven, alleine diese Hilflosigkeit ihm in keinsterweise helfen zu können macht einen fertig!
Um 2 Uhr heute in der früh bin ich mit meinem kleinen Schatz wieder nach Bonn gefahren und als er auf dem Behandlungstisch wieder mit einem Diazepamgemisch und zusätzlich Morphium schlafen gelegt wurde, habe ich ihn angeschaut und geheult...
Sorry, mache hier Schluß - ich kann nicht mehr, es kommt alles wieder hoch

Drückt meinem Kleinen bitte die Daumen und sobald ihr irgendetwas wisst, was uns weiterhelfen könnte, lasst es mich wissen!!!!

Ute
 
Beckersmom kann dir da sicherlich helfen. Es gibt eine Krankheit von der besonders Bullies betroffen sind, das äußert sich in Zwangshandlungen der Hunde.

Ich hoffe sie schaut hier mal rein.

Gruß
Meike
 
Hmmm...wie kommen die Tierärzte auf einen genetischen Defekt? Ist irgendein Vorfahre dieses Hundes ebenfalls davon betroffen? Aus welchem Zwinger kommt der Hund, wer sind seine Vorfahren? Seit wann zeigt der Mini dieses Verhalten?

Fragen über Fragen.

Davon unabhängig hier was Nettes über "Angstneurosen"
 
Original geschrieben von Beckersmom
Hmmm...wie kommen die Tierärzte auf einen genetischen Defekt? Ist irgendein Vorfahre dieses Hundes ebenfalls davon betroffen? Aus welchem Zwinger kommt der Hund, wer sind seine Vorfahren? Seit wann zeigt der Mini dieses Verhalten?

->genetische Erkrankung: Weil alles darauf hindeutet und dieser Defekt nunmal beim Bulli als solcher leider auftreten kann - dafür müssen ja auch seine Eltern nicht unbedingt befallen sein, sondern wenn sie lediglich Träger sein sollten, reicht dies schon aus...
(siehe z.B. PLL beim MBT - ist zwar eine andere Erkrankung, aber auch genetisch bedingt)
und wie gesagt:
Blutproben und Organprofile waren ohne Befund /
Speichererkrankung wurde ausgeschlossen /
neurologisches Problem besteht auch nicht!

->Die meisten Züchter kehren solche Dinge doch leider immer noch unter den Tisch und es wird dann auf die Privatbesitzer abgewälzt, weil die solche Erkrankungen nicht gemeldet haben -ein Züchter würde dies doch sofort tun*wer's_glaubt*...

->Es fing, soweit wir uns erinnern können, mit ca. 8 Monaten das erste Mal an, jedoch war dieses Schwanzjagen nicht großartig beunruhigend und hörte nach kurzer Zeit wieder auf... Wir hatten es auch bei einer Tierheilpraktikerin unseres Vertrauens mit Homöopathie versucht: Fehlanzeige - es trat nach wie vor zeitweilig auf!
Über die Jahre trat es in unregelmäßigen Abständen immer wieder mal auf - als es sich vor ca. 2 Jahren doch verstärkte und er es auch draußen auf den Spaziergängen tat, ließ ich ihn organisch untersuchen: ohne Befund:(
Dann hörte es aber auch wieder auf und er zeigte es in unbestimmten Situationen erneut...

Dieses extremen Anfälle traten jetzt kurz im Anschluß nach der großen Hitze-Periode auf und er drehte sich konstant von morgens bis abends und nichts half:(

verzweifelte Grüße
Ute
 
Original geschrieben von the_groovy's
Original geschrieben von Beckersmom
->genetische Erkrankung: Weil alles darauf hindeutet und dieser Defekt nunmal beim Bulli als solcher leider auftreten kann - dafür müssen ja auch seine Eltern nicht unbedingt befallen sein, sondern wenn sie lediglich Träger sein sollten, reicht dies schon aus...
(siehe z.B. PLL beim MBT - ist zwar eine andere Erkrankung, aber auch genetisch bedingt)

Wenn die Eltern lediglich Träger sein sollten, muß es in den Ahnen davor ebensolche Fälle gegeben haben. Daher meine Frage nach dem Zwinger und den Vorfahren. Nur darüber kann ich evtl. erfahren, ob da irgendwann irgendwo mal was gewesen ist. Ich hab übrigens hier einen PLL-Träger ;)



->Die meisten Züchter kehren solche Dinge doch leider immer noch unter den Tisch und es wird dann auf die Privatbesitzer abgewälzt, weil die solche Erkrankungen nicht gemeldet haben -ein Züchter würde dies doch sofort tun*wer's_glaubt*...

Glaub mir, Beschiss kommt irgendwann auf den Tisch. Sei's nun PLL, verengte Luftröhre o.ä.



Dann hörte es aber auch wieder auf und er zeigte es in unbestimmten Situationen erneut...

Die Situationen würden mich sehr interessieren? Waren es immer gleiche Situationen oder ganz unterschiedliche?

Dieses extremen Anfälle traten jetzt kurz im Anschluß nach der großen Hitze-Periode auf und er drehte sich konstant von morgens bis abends und nichts half:(

Wurde der Kopf mal gezielt untersucht mit Röntgen usw.?
 
@ Beckersmom

die Ute hat leider Recht. Es ist tatsächlich eine Erbkrankheit bei
Bulli´s. Es wird ein Krampfleiden (Epilepsie) in einer ganz speziellen Erscheinungsform vermutet. Deshalb sprechen die Hunde auch auf Antikonvulsiva an (meistens). Das hat wirklich nichts mit mangelnder Sozialisierung etc. zu tun. Das ganze ist so schlimm, daß sich die Hunde so lange wie wahnsinnig im Kreis drehen, bis die Sohlen im wahrsten Sinne des Wortes durchgelaufen und blutig sind. Die Hunde hören erst auf, wenn sie auf Grund völliger Erschöpfung zusammenbrechen.
Dr. Dodmann hat das ganz präzise in besagtem Buch " Wer ist hier der Boss" beschrieben. Das ist ein ganz phantastisches Buch, kann ich nur wärmstens empfehlen. Der Titel ist bescheuert. Das Kapitel Dominanz nimmt nur einen ganz kleinen Teil des Buches ein, aber die Übersetzung ist gelungen und der rabenschwarze Humor der Engländer ist gut erhalten geblieben.

@ Ute

versuche doch, dich an Dr. Dodman direkt zu wenden. Über das Buch oder über das Internet muß doch die Adresse der Klinik zu finden sein, an der er arbeitet. Er schrieb ja, daß er an dieser Erkrankung weiter forscht.

Ich wünsche dir viel Kraft und deiner Maus alles Gute!!!
L.G. Alano
 
Original geschrieben von Alano
@ Beckersmom

die Ute hat leider Recht. Es ist tatsächlich eine Erbkrankheit bei
Bulli´s. Es wird ein Krampfleiden (Epilepsie) in einer ganz speziellen Erscheinungsform vermutet.

Ich weiß, daß es dieses beim Bullterrier gibt. Was mich etwas stutzig macht ist der lange Zeitraum bis es voll zum Ausbruch kam.

Und natürlich interessiert mich die Linie dieses Hundes. Nur da kann man nachforschen, ob und bei welchen Vorfahren gleiches beobachtet wurde.

Kein Mensch hat hier was von mangelnder Sozialisation gesagt ;)
 
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