Zaunkönig
An die aktuelle Kritiker-Fraktion unter den RiN/ LfD-Sympathisanten:
Es ist durchaus verständlich, dass sich Eure Kritik und Häme in erster Linie auf die Vereinsvorsitzende, die sich als Geschäftführerin aus der Vereinskasse selbst versorgt, konzentriert. In den vergangenen Jahren wurde unter Ihrer Führung ein Vereinskonstrukt geschaffen, dass jede Transparenz vermissen lässt, eine Abwahl unmöglich macht, interne Kritik durch Löschungen und Ausschluss mundtot macht.
Vereinsidee lange verraten
Ihr bleibt aber trotzdem hinter einem Verein stehen, der seine Kernidee offiziell zwar weiterzuverfolgen vorgibt, sich aber schon vor langer Zeit von den früheren, ideell geprägten Zielen verabschiedet hat: Eigentlich wollte man lange ausgebeuteten Zuchthunden ein einigermaßen erträgliches Lebensende ermöglichen und dem Zuchtelend ein Ende machen. Inzwischen müsste eigentlich jeder wissen: Es geht nur noch um möglichst kostengünstige Übernahme und schnellstmöglichen Verkauf von Rassehunden, je kleiner, jünger und modischer, desto besser.
Entscheidungen des Vorstands und der Geschäftsführung dienen schon seit einiger Zeit zuallererst dem Interesse des Vereinserhalts, der Erwirtschaftung von Einnahmen und dem Vermeiden von Ausgaben. Und erst in zweiter Linie aufgenommenen Hunden. Diese Politik wird ja schon deutlich, wenn man die Pflegestellenverträge liest. Oder wenn akute Tierarztversorgungen von Pflegehunden abgelehnt, vom Vorstandspersonal per Telefonansage modifiziert (Motto: „Zwei Tabletten pro Tag? Zwei in der Woche reichen!“ oder nur unter Inkaufnahme langer Transporte schwerkranker Tiere beim Vereinsarzt erzwungen werden. Nur so ist es auch zu erklären, dass vor Ort vermittelbare Welpen ihre Sozialisations- und Prägephase in der Quarantänestation des „Partnertierheims“ verbringen müssen. Und nur so ist nachvollziehbar, warum es seit 2003 nicht einen veröffentlichten Geschäftsbericht gibt, der Auskunft über Einnahmen, Tätigkeiten und die Verwendung der Vereinsgelder gibt.
Million-Euro-Daggi?
Wenn man sich vor Augen führt, dass seit Gründung des „LfD“-Projekts Ende 2007 jährlich mindestens 500 Hunde „umgeschlagen“ werden, kann man sich vorstellen, über welche Summen inzwischen eine nachvollziehbare, noch nicht mal prüfbare Auskunft verweigert wird:
7 Jahre (2008 bis 2014)
x 500 Hunde (es waren 2009/10 sogar erheblich mehr, RiN berichtet von 900!)
x 300 Euro (für einen 8jährigen Rüden habe ich schon vor 7 Jahren 250 Euro „Tierschutzgebühr“ gezahlt, ist wohl eher ein vorsichtig geschätzter Verkaufspreis!)
= 1,05 Millionen Euro!
Und dass ohne Mitgliedsbeiträge, Keksverkäufe in Bergkamen oder sonstige Spenden.
Natürlich passt da das aktuelle Urteil zur Erstattung von Energiekosten im ehemaligen Vereinssitz am Hagenbusch 6b in Bad Sassendorf ins Bild: RiN/ Lfd wird dazu verurteilt, ca. 12.000 Euro Strom- und Gaskosten der Jahre 2009-2011 nachzuzahlen, die u.a. (und wohl auch im Wesentlichen) für die Privatwohnung der AdM-Familie angefallen sind. Hinzuweisen ist darauf, dass es hier tatsächlich nicht um die gesamten Kosten der angemieteten RiN/ Lfd- und AdM-Wohn-Immobilie geht, sondern nur um die in diesen Jahren nicht bereits durch Abschlagszahlungen geleistete Spitzabrechnung. Mit anderen Worten: Die tatsächliche Zahlung, die RiN/ LfD für den Privathaushalt der ADM-Familie leistet, wird um einiges höher sein. Berücksichtigt man die Annahme, dass der Import der Vierbeiner einige unvermeidliche Kosten für Impfung, Chippen, Transport und Auslöse in der Slowakei verursachen, heißt das: Die Reinerlöse aus Vermittlungsgebühren für nächsten 50 bis 100 „geretteten“ Pflegehunde dienen dem Zweck, Privatschulden der Vereinsvorsitzenden zu bedienen: Der Verein wurde dazu verurteilt!
Prost, darauf kann man auch mal mit seinem Mann einen Sekt trinken.
Günstlings- und Korruptionssystem
Aber halt: Man mag als Unbedarfter vielleicht vermuten, dass hier nur die beiden Vorsitzenden profitieren: Ja, ein Teil der Million floss als Geschäftsführergehalt auf das Lohnkonto der beiden Vorsitzenden. Aber: Der Laden RiN/ LfD funktioniert nur, wenn auch andere Helferlein ihren -nach eigener Wahrnehmung wohlverdienten- Profit aus den Vereinsaktivitäten schlagen können.
Das reicht von Aufwandsentschädigungen für die nahen Angehörigen der Geschäftsführer, über die Erstattung von Benzinkosten an willige Transportfahrer, den Ersatz von Telefonkosten für Pflegestellenbetreuer und Vermittler, die reduzierte oder komplett erlassene Tierschutzgebühr für -im Vereinssinne- besonders zuverlässige Pflegestellen, bis zur Übernahme von Tierarztkosten für lange adoptierte Vereinshunde, die bei Günstlingen des Vereinsvorstandes leben (gell, Eulenhorst!) ......;
diese Liste ist nicht umfassend und vor allem nicht abschließend, aber sie macht wohl das Grundproblem von Leuten klar, die plötzlich die Ungereimtheiten im Rin/ LfD-Gefüge bemerken: Es wird ein durchaus durchdachtes Günstlingssystem erschaffen.
Und genau hier liegt m.E. der Grund, warum langjährige „ordentliche“ Mitglieder und erfahrene Ex-„Teamler“ auch nach ihrer Abkehr vom Konstrukt RiN/ LfD so lautlos verschwinden: Es ist nicht nur die Scham, wie sie ehemalige Pflegestellen umtreibt, die die Umtriebe der Vereinsführung oft erst am eigenen Leib/ Pflegehund erleben müssen, um zu erkennen: *******, ich hab einen angeblichen Tierschutzverein unterstützt, der nur der Selbstversorgung dient.
Es ist die Auswirkung eines auf Günstlingswirtschaft und Korruption gepolten Systems, das die sogenannten „Wasserträger“ irgendwann erfasst und sie – weil sie den zunächst als „Belohnungen“ und „Anerkennungen“ wahrgenommenen Gunstbezeugungen nicht widerstanden, sondern diese dankbar angenommen haben, in die Unglaubwürdigkeitsecke stellt: Jeder, der sich offen gegen RiN/ LfD stellt, wird genau damit konfrontiert: Wir haben damals an Dich das gezahlt, jene TA-Rechnung übernommen, Dir für Deine Pflegestellentätigkeit Hund Xy für nur xx Euro überlassen.....
....Kritik an Daggi allein fasst also zu kurz- hier gibt es Dutzende „Mittäter“, die ihren teil am Tierschutzdesaster leisten!
Werkzeuge totalitärer Systeme
Eine weitere, kaum thematisierte Dimension in diesem Spektakel droht Leuten, die gegenüber linientreuen Teamlern und/ oder dem Vorstand private Informationen über Notlagen, Lebensumstände oder –situation preisgeben: Die schwule, in Scheidung lebende, mit einem Alkoholiker liierte oder auch nur vegan lebende Pflegestelle kann sich im Konfliktfall darauf einstellen, dass genau diese Infos dazu genutzt werden, um die eigene Stellung/ Meinung forumsintern zu diskutieren und zu diskreditieren – eine Verfahrensweise, die sich durchaus in vergleichbaren politischen, historischen oder religiösen Systemen wie Nordkorea, dem mittelalterlichem Feudalsystem oder Scientology bewährt/ bewährt hat.
Zaunkönig
Das große Schweigen der (mitunter wenig-) Wissenden
Dies ist auch der Grund, warum alle einigermaßen profilierten Ex-Rinler in der Sache RiN/ Lfd von der Bildfläche verschwinden und schweigen:
Egal, ob „ordentliche Mitglieder“ wie Nicole E., Ralf N., Inga S. oder Gudrun H.: Alle sind selbst angreifbar, weil sie lange über den Zeitpunkt hinaus mitgemacht haben, an dem die Ausrichtung des Vereins RiN/ LfD hin zu einer Versorgungseinrichtung der Vorsitzenden für sie erkennbar wurde.
Und das Gleiche gilt für die Schar der ehemaligen „Teamler“, die sich in den letzten Jahren von dem Verein abgewendet haben: Einige sind einfach verschwunden, viele haben sich zu neuen Vereinen zusammengeschlossen, die in ihrer Gründung jeweils als „bessere“ Alternative zum Ursprungsclub angelegt worden. Es ist zu beobachten, dass sich auch diese Vereine nach kurzer Zeit die Kern-Kritik am „Mutter“-Verein verdienen (zugegebenermaßen in vollkommen unterschiedlicher Ausprägung
Die (beabsichtigte/ versprochene) Transparenz hinsichtlich Finanzen wird schnell vergessen, die Herkunft der Hunde wird nicht genau dokumentiert, Welpen statt alte Zuchthunde „gerettet“, Standards der Pflege/ Vermittlung nicht definiert oder beachtet.
Stockholm-Syndrom
Eine besondere Spielart psychologischer Wirkung droht aktiven Pflegestellen: Erkennt man die Folgen des oben beschriebenen Systems und hat einen Pflegehund, steckt man im Zwiespalt: Gute Miene zum bösen Spiel oder (auf Kosten des Vierbeiners) raus aus dem PS-Vertrag und dem Verein?
Es ist verständlich, dass nur wenige den konsequenten Weg gehen und den Pflegevertrag kündigen: Schließlich ist ja bekannt, dass RiN/ LfD -Hunde schon mal an den Ursprungsort zurückgeschickt werden, über die Regenbogenbrücke gespritzt oder auch spurlos verschwinden können. Dies wird vom „Tierschutzverein“ RiN/ LfD ausgenutzt: Pflegehunde als Faustpfand, damit Aktive nicht abspringen.
„Zucht-Muddis“
Ein aktueller Beitrag einer „Dagmar“ vom 23.12. 2014 aus der „Notfall-Rubrik“ des RiN-Wohnzimmers:
„Gerade bekam ich einen Züchteranruf. Anfang des neuen Jahres können folgende Hunde eine Zucht verlassen:
3 Golden Hündinnen
3 Labrador Hündinnen
1 Golden Rüde ( 200 ganz lieb
Desweiteren übernehmen wir kurz nach Weihnachten
2 Golden Zuchthündinnen
Liebe Retriever Pflegestellen bitte meldet euch bei Anke.“
Mit anderen Worten: Ein böser Welpenproduzent ruft bei dem Verein, der „Vermehrerhunden“ helfen will, an und bietet die Abgabe von 9 Hunden an. Seltsam, dass die Selbstverständlichkeit dieses Vorgangs niemanden auffällt. Kein Wort von Zuchtverkleinerung oder gar –aufgabe. Jedem muss klar sein, dass diese 9 Hunde automatisch durch neue Zuchttiere ersetzt werden. Rin/ LfD hat schon lange die Rolle des willigen Helfers der Hundezuchtindustrie übernommen. Nicht umsonst konnte der Welpenhändler Hüttermann in Ascheberg nur durch die Hilfe RiN/ LfDs sein Geschäft nach Intervention des Veterinäramts fortsetzen- ein gut dokumentiertes Beispiel der Kooperation des Vereins mit denen, die man eigentlich mal anprangern, bekannt machen, bekämpfen wollte. Diese Zusammenarbeit geht offensichtlich inzwischen so weit, dass auf das Leid der verbliebenen Hunde, der Nachrücker und der produzierten Welpen keinerlei Rücksicht genommen wird. Und genau deshalb wird auch möglichst verschwiegen, woher genau die Hunde stammen: Zu einfach wäre für den normalen „Wasserträger“ nachzuvollziehen, dass RiN/ LfD nicht die Vermehrer bekämpft, sondern insgesamt diese miese Branche unterstützt.
Man stelle sich vor: Greenpeace übernimmt die Brennstäbe aus AKWs, bereitet diese auf und verkauft sie nach Russland oder China – mit der Begründung, das diese dann ja nicht in Gorleben eingelagert werden müssen.
Anti-Atomkraftwerk? Iwo, solange Greenpeace von den Verkauferlösen gut leben kann.....
Weihnachtliche Grüße
Zaunkönig
PS: Im Weihnachtsmonat wurden bislang 23 Hunde, darunter alle kürzlich importierten Welpen aus „Beschlagnahmung“, unter den Weihnachtsbaum neuer Familien verkauft. Tierschutz???
Quelle: