Und wieso jetzt doch so schnell, was eben noch unmöglich schien ? Auch, wenn ihr alle Verständnis zeigt, ist es mir trotzdem ein Bedürfnis, den Sinneswandel zu erklären.
Nachdem ich die erste große Trauer in mir überwunden hatte, merkte ich, daß ich nicht nur innerlich war, sondern auch ganz konkret unvollständig. Die Tage hatten weniger Sinn, mir fehlte das Geräusch tippelnder Pfoten daraussen und im Haus, die Couch und das Bett waren plötzlich riesig und wenn meine Hand neben mir griff, war da ein Loch statt eines warmen Fells.
Lieber Gugl,
ich wollt da heute eigentlich schon was zu geschrieben haben. Aber ich muss ja immer den ganzen Tag radeln.
Aber jetzt.
Nett das du uns erleuchten möchtest.
Es ist eigentlich so dermaßen egal was man sich vornahm... wie man (mal) dachte und redete, was man (mal) vorhatte und überhaupt und sowieso.
Ich dachte von mir nämlich auch... das ich mich völlig anders verhalten werde. Nie wieder etwas empfinden kann (Ja! Wirklich.) und sowieso ist keiner so toll wie mein Lottakind und was soll ich mit nem neuen Hund... das doch alles
. Ich habe mich hier auch nie geäußert, weil ich selber nicht wusste, ob das richtig ist was ich tue. "Gehört" sich das... Denken vielleicht alle ich bin nicht ganz knusper etc.
Ich möchte dir dazu erzählen, das ich sechs Stunden nach Schneckis Gehen, sie lag noch über 16 Stunden bei mir... mich um einen neuen Hund "gekümmert" hab. Und das ich mich die Wochen DAVOR schon umgeschaut habe (weil ich ja ahnte... es wird kommen, das Unerträgliche), mit entsprechender Auswahl.
Diese Liste... habe ich dann sofort "abgearbeitet". Denn bei ihrem letzten Atemzug wusste ich, ich muss mich genau vor dem was du beschreibst, schützen. Es war als hätte jegliches Leben meine Wohnung verlassen. Es trat auch so ein, wie ich mir ausmalte.
Schon am nächsten Tag, noch im Beisein ihrer körperlichen Hülle, telefonierte ich mit einer Nothilfe, Tierheimen. Reine Selbsterhaltung. Ich habe mir so ins Hemd gemacht. Vor der Leere, der Tatenlosigkeit (es fiel ja quasi mein ganzes Leben auseinander) den lieben langen Tag über, der Stille.
Zwei Wochen später holte ich das kleine ChiChi.
Ich habe meine Trauer über Schneckis Fortgang bis heute mehr schlecht als recht überwunden. Das ist aber auch nicht wichtig, sie ist in einer Ecke meines Herzens, wo nur ich Zugang habe. Zu all den vielen Erinnerungen und den Gefühlen dazu, ich möchte das auch mit niemanden (mehr) teilen. Das reicht mir.
Wichtig ist doch, dass wir das was uns ausmacht, einem anderen Geschöpf zukommen lassen. Wenn Plätze frei werden, ist das die Chance für einen Hund der irgendwo auf einen wartet. Es schmälert in keinsterweise das Vergangene, die Erinnerungen.
Und jetzt genieße deine kleine Lotti, die JETZT lebt und dich braucht.
So wie das Crunchus mich JETZT braucht.