Jetzt hab ich erst mal wirklich überlegen müssen, aber dann ist mir eingefallen, daß der allererste Hund in meinem Leben, der weder ein Schäferhund, noch ein Dackel oder eine kläffige Dorfmischung war, der Rottweiler von Bekannten meiner Eltern war. Xeno.
Die Bekannten hatten eine Tochter, etwa in meinem Alter, und ich erinnere mich sonst kaum an diese Zeit, aber ich weiß, daß Xeno, dieser riiiiiiiiiiiiiiiieeeeeeeesige Hund, genau im Türrahmen lag, wenn wir kleinen Mädchen im Kinderzimmer spielten. Er lag da, als wäre er unser Türsteher.
Ich hatte nicht viel mit Xeno zu tun, wir waren zu sehr mit uns beschäftigt, und ehrlichgesagt fand ich den Hund damals auch ein bißchen furchteinflößend, aber ich bin mir irgendwie bis heute sicher, daß er niemanden an uns herangelassen hätte, der nicht die besten Absichten hatte. Und das widerum gab mir schon damals ein merkwürdig gutes Gefühl.
Sonst hatte ich lange fast nur mit den Dackeln meiner Tante und meines Sandkastenfreundes zu tun - was zur Folge hatte, daß ich bis heute eine gewisse "Dackelprägung" behalten habe.
Bullterrier habe ich nie näher kennengelernt, habe sie aber damals doch gelegentlich mal zu Gesicht bekommen, hauptsächlich als Hunde von "Bessergestellten", von Ärzten oder anderen "feinen Leuten".
Zu dieser Zeit habe ich niemals ein schlechtes Wort über diese Hunde gehört, außer, daß sie häßlich waren.
Meine Mutter sagte immer: "Die seh'n doch aus wie Wutzja." Tja, das waren die "Schweinehunde".
Bedrohlich fand die damals aber scheinbar niemand - jedenfalls nicht in meinem Umfeld.
Der erste "Bollerkopp", den ich näher kennenlernte, (wann, weiß ich jetzt gar nicht so genau. Mitte der 90er? 1994?) war ein älterer Am-Staff, den Frau Schürmann damals bei "Tiere suchen ein Zuhause" vorstellte und in dessen Beschreibung davon die Rede war, daß es ihm überhaupt nix ausmachen würde, den Tag gemütlich auf dem Sofa zu verbringen oder z. B. mit einem LKW-Fahrer herumzureisen, weil er sooo gerne Autofahren und rumgammeln würde. Da sah ich nach dem Tod meines ersten Hundes für mich DIE Chance, als Berufstätige doch wieder einen passenden Hund zu finden. Die Rasse spielte für mich dabei keine Rolle. Vorurteile hatte ich nicht. Ich fand den Burschen einfach sehr hübsch.
Zwar passte dieser Hund dann aus anderen Gründen doch nicht zu mir, aber mit Frau Schürmann's Hilfe kam dann eben Bavi in's Haus, eine Staff-Bull-Hündin, die mich endgültig mit dem "Kantschädel-Virus" infiziert hat.
Seitdem darf es gern ein bißchen knubbeliger sein...