Modellversuch Hundeauslaufwiese

Katy-B

15 Jahre Mitglied
Modellversuch Hundeauslaufwiese
Von Jürgen Schnegelsberg

Neu-Anspach. Wenn in der Kleeblattgemeinde ein Hund sein Häufchen macht, ist Bürgermeister Gerd Hillen (parteilos) nicht weit. Erstens, weil er selbst Hundehalter ist, zweitens, weil er seit Jahren vehement dafür eintritt, dass jeder Hundehalter für sein Tier mittels entsprechender Vorsorge (Tüten, Taschentücher, Schippchen) selbst Sorge zu tragen hat, und drittens, weil er als Verwaltungschef die Vorlagen der Verwaltung, die in die Ausschüsse gehen, unterzeichnen muss. So auch bei Tagesordnungspunkt 2.1 im Ausschuss für Umwelt, Land und Forstwirtschaft unter Leitung von Werner Freund (Grüne) am Dienstagabend. Thema ist die "Bewahrung der Kulturlandschaft in und Neu-Anspach", genauer: "Übereinkunft zwischen der Gemeinde und den landwirtschaftlichen Betrieben."

Hierzu existiert ein zweiseitiges Papier mir fünf Punkten des gegenseitigen Einverständnisses zwischen Gemeindevorstand, Gemeindevertretung und Umweltausschuss einerseits und den Ortslandwirten andererseits. "Dies ist ein Baby von Martin Lommel", erklärte zur richtigen Einordnung der Urheberschaft Eveline Lemke-Ziebeil (Grüne), dass sich der frühere Vorsitzende des Umweltausschusses hier mit langem Atem engagiert habe. Nicht nur die Ortslandwirte seien hier zu einem Konsens mit der Gemeinde gekommen, sondern hinter diesem Papier stünde der interfraktionelle Konsens von CDU, FWG/UBN, FDP, Grünen und SPD.

Kern des Papiers ist es, die Interessen von erholungssuchenden Bürgern, dem Naturschutz und der örtlichen Landwirtschaft miteinander in Einklang zu bringen. In der Präambel des Papiers heißt es dazu: "In vielen Bereichen können die Interessengruppe gegenseitig voneinander profitieren. So ist die Freizeitnutzung der Landschaft auch für die Landwirtschaft zu einer nennenswerten Erwerbsquelle geworden, wie zum Beispiel bei der Pferdehaltung. Ein anderer Aspekt ist die Biotop-Pflege, zum Beispiel der landschaftsprägenden Wiesen, die durch die landwirtschaftliche Nutzung sichergestellt wird. Der Landwirt ist dadurch wichtiger und kostenloser Landschaftspfleger."

Doch es wird nicht nur gebauchpinselt auf den zwei Seiten, auch Konfliktpunkte werden benannt und Aktivitäten vereinbart. So sieht Punkt 3 den "Schutz der landwirtschaftlichen Nutzflächen" vor und das geht frontal die Hundebesitzer an. Alle Benutzer der Kulturlandschaft sollen die natürlichen Gesetzmäßigkeiten wieder stärker beachten und respektieren, womit konkret die Setz- und Brutzeiten der Tiere und die Vegetationszeiten der ausgebrachten Saat gemeint sind. Wörtlich heißt es dann: "Um eine Verkotung der landwirtschaftlichen Anbauflächen zu vermeiden, wird die Gemeinde Neu-Anspach durch verschiedene Maßnahmen sicherstellen, "dass in der Zeit vom 1. April bis zum 31. Oktober jeden Jahres landwirtschaftliche Flächen nicht betreten werden."

Explizit ist als Unterpunkt die "Ausweisung von Hundewiesen" aufgelistet. Die erste dieser Hundewiesen – westlich von Westerfeld in der Verlängerung des "Hausener Wegs" nahe am Häuserbach geplant – war Gegenstand der Debatte im Ausschuss.

Alle Fraktionsvertreter, so etwa Norbert Friedrich und Uwe Kraft von der CDU, stimmten der Anlage dieser Hundewiese zu unter der Maßgabe, dass es ein Projekt ist, dass sich der Gemeindevorstand um ein Sponsoring bemüht und die Westerfelder Hundebesitzer in das Projekt mit einbezogen werden.

Nur Bürgermeister Hillen, der eine Variante des Lommel-Papiers als Verwaltungsvorlage mit seiner eigenen Unterschrift und der des Fachdezernenten in den Ausschuss eingebracht hatte, wehrte sich als einziger gegen die Vorlage.

Willy Deininger (parteilos:( "Sie haben sich von ihrer eigenen Vorlage distanziert?" Hillen: "Sie haben richtig gehört." Deininger: "Was ist dann Ihre Unterschrift wert?" Abschließend Hillen: "Ich habe nur die Ideen von Herrn Lommel und anderen aufgegriffen, inhaltlich kann ich mich damit nicht identifizieren."

 
  • 12. Mai 2024
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