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Wolfgang schrieb:viele Auffälligkeiten.
Ich denke, daß die jährliche Statistik bis spätestens 1. April des Folgejahres fertiggestellt sein müßte. Wenn man aber schludrig arbeitet, läßt sich dieser Termin natürlich nicht einhalten. Als Grund für die Verzögerung wurde mir geannt, daß letztes Jahr im Regierungsbezirk Düsseldorf einige Behörden ihre Meldung versäumt haben. Ein weiterer Beleg für schludriges Arbeiten ist die Tatsache, daß die vom Ministerium veröffentlichte Statistik Rechenfehler enthält. Ich weiß zwar nicht, wie man das bei einer Excel-Tabelle bewerkstelligt, aber die schaffen das. Vergessen darf man auch nicht, daß in NRW am 22.05. Landtagswahl war; da gibt es schließlich wichtigeres als das Tagesgeschäft .Andreas schrieb:Auffällig ist als erstes, dass eine Statistik mit Schlußtag 31.12.2004 erst sechseinhalb Monate später veröffentlicht wird. Im günstigsten Fall zeigt dies nur Desorganisation und mangelnde Arbeitsfähigkeit des NRW-Ministeriums. Den anderen denkbaren Fall schreib ich jetzt mal lieber nicht öffentlich.
Die Hundesteuerschnüffler werden - ebenso wie Kontrollen der Staatsgewalt im öffentlichen Bereich - ihren Anteil daran haben. Wie oben erwähnt, hat außerdem das Regierungspräsidium Düsseldorf dafür gesorgt, daß die 2003er Zahlen falsch (zu niedrig) sind.Andreas schrieb:Als nächstes fällt mir auf, dass bei jenen Hunden, die sich in NRW nicht vermehren dürfen, eine deutliche Populationszunahme von 2003 auf 2004 zu verzeichnen ist:
Pitbull + 40 Tiere
AmStaff + 720 Tiere
StaffBUll + 91 Tiere
Bullterrier + 100 Tiere
insgesamt Liste1-Hunde 11.097 in 2004 gegenüber 10.089 in 2003, also +1008 Tiere (exakt 10% Zunahme).
Unter Berücksichtigung des normalen jährlichen Abgangs von ca. 8-10% einer Hundepopulation (natürlicher Tod, Unfälle, Krankheit) wäre eine Abnahme statt eines Zunahme zu erwarten. Die Vermehrungs- oder Importrate scheint also bei ca. 18-20% zu liegen.
Allerdings ist auch die Gesamtzahl aller registrierungspflichtigen Hunde in NRW von 273.227 (2003) auf 311.905 (2004) um 38.678 (+14%) gestiegen. Da bei der zunehmenden Hundefeindlichkeit eine tatsächlich Zunahme unwahrscheinlich erscheint, bleibt eine gesteigerte Ermittlungstätigkeit der lokalen Hundeermittler zu vermuten. Somit nehme ich an, dass nicht die Hundeanzahl, sondern der Anteil der registrierten Hunde gestiegen ist.
FULL ACK! Mir selbst sind aus meinem Umfeld diverse Beißvorfälle mit Verletzungen bei Menschen durch GR und DSH bekannt, die nicht gemeldet wurden. Der einzige mir bekannte Vorfall mit einem Staff-Mix WURDE hingegen gemeldet. Man darf getrost davon ausgehen, daß diese Tendenz landesweit zu beobachten ist.Andreas schrieb:Bei den registrierten Vorfällen habe ich ähnliche Zweifel an der Verläßkeit der Statistik:
Man stelle sich zwei Fälle vor.
Familie A macht zusammen mit ihren Nachbarn und mit ihrem Golden Retriever einen Ausflug. Im Ausflusgebiet wird das Kind der befreundeten Nachbarfamilie beim Spiel vom Hund gebissen und erleidet eine Fleischwunde am Arm, die vom Hausarzt versorgt wird.
Familie B hat einen AmStaff, der bislang immer mit Maulkorb und an kurzer Leine geführt werden mußte. Nach bestandener Prüfung darf der Hund nun auch ohne Maulkorb laufen. Die Nachbarfamilie hatte schon immer Angst vor der "Bestie" und hat eine örtliche Bürgerinitiative gegen die Haltung von Listenhunden gegründet. Beim ersten Freilauf auf einer Wiese wird das Nachbarkind, das kreischend wegläuft, vom Hund verfolgt und erleidet Kratzer am Bein, als der AmStaff es in die Wade zwickt.
Wie sind die Chancen für die Hunde der Familien A und B, dass der Vorfall beim Amt bekannt wird und die Statistik einfließt?
Ich sag mal: 5-10 % für Fall A und 90-95% für Fall B.
Da ja vom Gesetzgeber immer die Maxime "Menschenschutz geht vor Tierschutz" herausgestellt wird, habe ich einmal die Vorfälle mit Verletzungen von Menschen herausgegriffen. Um eine möglichst breite Basis und damit eine größere Aussagekraft zu schaffen, habe ich die Zahlen von 2003 und 2004 zusammengefaßt.Andreas schrieb:Das alles als Vorbemerkung vorausgeschickt, schaue ich mir die Zahlen an.
* Gesamtvorfälle
Von den Hunderassen mit vermuteter, widerlegbarer "Gefährlichkeitsvermutung" haben die Rassen
Mastiff, Mastino Napoletano, Fila Brasileiro und Kreuzungen null Vorfälle gehabt. Keiner dieser Hunde hat 2004 einen Beißvorfall mit Menschen oder Tieren gehabt.
Somit sind diese diskriminierten Rassen ungefährlicher als z.B. Golden Retriever (24 mal Menschen gebissen, 20 mal Hunde gebissen)
Gemäß Urteil des BVerfG müßten deshalb die Rassen Mastiff, Mastino Napoletano, Fila Brasileiro von der Liste runter (oder der Golden Retriever müßte rauf).
* Menschenbeißvorfälle
Bei einem Durchschnitt von 0,21% Menschenbeißvorfälle in der Gruppe der nichtdiskriminierten Hunde liegen folgende diskriminierte Rassen unter dem Durchschnitt:
Alano, Bullmastiff, Nastiff, Mastino Espanol, Mastino Napoletano, Fila Brasileiro, Tosa Inu (alle 0,00%) und Bullterrier (0,18%)
Folgende Rassen liegen geringfügig über dem Durchschnitt, aber noch im Bereich der statistischen Ungenauigkeit (m.E. keine signifikante Erhöhung Pitbull Terrier (0,23%), Staffordshire Bullterrier (0,25%). Deutlich übertroffen werden die Prozentzahlen von Schäferhund (0,47%) und Dobermann (0,42%).
Die Beißwahrscheinlichkeit (Mensch) eines Schäferhundes ist ca. zweieinhalb mal so hoch wie die eines Bullterriers und mehr als doppelt so hoch wie die eines Pitbull Terriers.
Diese Zahlen beziehen sich -- unabhängig von der Populationszahl -- auf EINEN Hund.
Man müßte im Umkehrschluß (Kehrwert von 0,47) 213 schäferhunden begegnen, um einen potenziellen Beißer zu treffen. Bei Bullterriern müßte man (Kehrwert von 0,1 556 Bullterriern begegnen, bis man einen potenziellen Beißer trifft.
Die tatsächliche Wahrscheinlichkeit, potenzielles Beißopfer zu werden, hängt natürlich davon ab, wie lange man braucht, 213 Schäferhunden oder 556 Bullterriern zu begegnen. Jeder kann einfach erkennen, dass man natürlich viel häufiger Schäferhunde trifft als Bullterrier. Genau genommen gibt es davon 33,8 mal so viele.
Eben brachten die Hassprediger von SAT 1 wieder einen ihrer unerträglichen Hetzbeiträge . Hintergrund waren Forderungen nach einer Lockerung des LHundG NRW/Streichung der Rasselisten. U.a. kam auch der Höhn-Nachfolger Uhlenberg zu Wort, der erklärte, keinen Anlaß für eine Änderung des Gesetzes zu sehen . Wieder einmal werden die Gerichte die Arbeit des Parlamentes erledigen müssen.Wolfgang schrieb:Daß bei diesem Bild eine Korrektur des LHundG NRW - wie vom BVerfG gefordert - unerläßlich ist, liegt auf der Hand.
In der Statistik 2003 dürften nicht nur die Populationszahlen aus dem Bereich Dü'df, sondern auch die entsprechenden Vorfallszahlen fehlen, so daß sich an der Quote nicht viel ändern dürfte. Trotzdem möchte ich die fehlenden Meldungen natürlich haben. Hast du schon etwas veranlaßt?SG schrieb:Wie Uhlenberg jetzt selbst festgestellt hat, ist 2003 mit den falschen Populationszahlen für die Listies gearbeitet worden
Hast du schon? Sonst mach ich das .SG schrieb:Sie kriegen dann wieder ein Schreiben...mit Fristsetzung....genau wie Schleswig wegen Kristina...und dann warten wir wieder bis der Amtsschimmel wiehert....
Habe ich schon gemacht: und (nur für Verletzungen von Menschen).SG schrieb:Falls die Fristsetzung ergebnislos abläuft, und sie keinen Wert auf vollständige Korrektur ihres Fehlers legen, können wir alternativ auch 2003 und 2004 zusammenzählen und über die Populationszahlen von 2004 mitteln. Statistisch wäre das zulässig.