Kein Problem mit der Rechtschreibung, dafür danke für Deine Mühe.
So sehr am Ende steht die Decke gar nicht, weil alles blitzschnell geht:
Paco hört Chris an der Tür und saust bellend hin.
Chris kommt rein und hat noch nicht mal die Tasche abgestellt oder die Schuhe ausziehen können, da rennt Paco bellend zur Decke und haut sie sich um die Ohren.
Wahlweise beisst er auch in die Kudde oder in ein Katzenkissen.
Auf das "Aus" von Chris lässt er die Decke sofort fallen, saust bellend zu ihm und schiesst dann bellend vor zur Terrassentür, um sich dort den Türstopper (aus Stoff) zu schnappen.
Wiederum "Aus", Paco bellt im Kreis, sieht aus den Augenwinkeln ein Kissen, schnappt es sich und haut es sich um die Ohren.
Da er dafür auch ein "Aus" bekommt, stellt er sich neben/vor Chris und bellt und bellt und bellt.
Chris geht dann hoch, um sich umzuziehen und Paco bleibt hinter dem Hundegitter zurück und wartet zitternd-fiepsend
Sobald Chris wieder nach unten kommt, beginnt das Programm von vorne.
Es ist möglich, Paco durch Werfen des Kongs im Garten so auszupowern, dass er Ruhe gibt.
Das dauert aber locker 20 Minuten und ist auch nicht immer machbar, zum Beispiel wenn es draussen in Strömen regnet.
Gut, ok, erste Aufregung und Decke liegen zeitlich nah beeinander, trotzdem beginnt die Aufregung vor der Decke, sie dient ihm vielleicht als Ventil. Es scheint sich ja aber auch schon ein Ritual entwickelt zu haben, Hund holt sich was, kriegt ein Aus, holt sich das nächste, wieder Aus, ...
Ablenken in Form von Kongschmeißen oä würde ich nicht machen, auch das ist aufregend und letztendlich vermeidet ihr damit ja nur die Situation. Ebenso wie mit dem Rausgehen, es kann ja nicht das Ziel sein, dass Du und die hunde jedesmal das Haus verlasst, wenn Dein Mann nach Hause kommt...
Versucht doch mal Folgendes:
Wenn es zeitlich zu knapp ist ihn auszubremsen, bevor er sich die Decke greift, dann greift halt erst dann ein. Geht (also einer *g*) ruhig auf ihn zu, verlangt, dass er sie her gibt, Versuche sich das nächste Objekt zu greifen stoppt Ihr entweder über Körpereinschränkung oder aber nehmt ihm das Objekt genau so ab. Ruhig und gelassen.
Wenn er Chris anbrüllt, würde ich an Chris Stelle versuchen da mir einen Individualabstand zu schaffen, sprich auf ihn zu gehen und ihn rückwärts "treiben", ruhig und gelassen wieder. Bestenfalls gibt er nach und ist ruhig, dann kann man den körperlichen Druck nehmen und ihn eventuell (kommt drauf an, ob er dann sofort wieder hochfährt, bei Emil ist es manchmal nur ein ganz vorsichtiges "Gut", was über meine Lippen kommt, alles andere wäre zu viel *g*) loben.
Ich würde in jedem Fall versuchen diese Dynamik aus "Spielzeug holen" und "Aus" zu unterbrechen, ich denke da kommt da noch eine Menge Aufregung durch rein.
Hund wortlos stehen lassen kann übrigens auch funktionieren, wie es DoGie vorschlägt. Emil hatte so eine rotzefreche Phase, wo er mich für jedes Kommando anbrüllte. Er führte es zwar aus, aber ich wurde angezankt. Eines Tages ist mir die Hutschnur gerissen. Ich stand mit meiner Mutter zusammen da, hatte die Leine, weil ich es einfach nicht mehr aushielt dieses Gezappel und Gebrüll, über einen Zaunpfahl geschmissen, um mir wenigstens mal eben eine Zigarette anzuzünden. Als er da wieder ansetzte und brüllte, riss mir der Geduldsfaden und ich hab mich stumpf umgedreht, wortlos, und bin gegangen. Kaum hatte ich einen Schritt getan, verstummte hinter mir das pubertäre Gemaule. Nach einigen Schritten drehte ich mich um, da stand er dort, hochbesorgt am Ende der Leine und starrte mir fassungslos hinterher.
So, die Idee war geboren. Schleppleine (wollte ja nun nicht immer erst einen Zaunpfahl haben müssen) dran, Führleine ebenso, sobald der Hund meinte wegen irgendwas, was ich wollte zu motzen, habe ich stumpf die Führleine fallen lassen und bin gegangen, woraufhin der Hund immer leise und äußerst zügig hinter mir herstratzte. Nach einigen Malen war das Thema durch, ein-zwei Mal öffnete er noch das Maul und holte Luft, überlegte es sich dann aber anders.
Ich denke es ist immer die Frage der Motivation. Emil bellt in vielen Lebenslagen, bei positier Aufregung, bei negativer, bei Sichtung eines bekannten Menschen, wenn unbekannte Menschen ihn ansprechen (dabei hüpft er zum Glück rückwärts, das Bellen wird auch deutlich weniger), aus Protest, aus Freude, weil es so lustig ist Enten anzubrüllen, weil die dan wegschwimmen, Frust,...es gibt so unheimlich viele Anlässe und ich glaube man wird dem nur Herr, wenn man weiß, was die Ursache ist.
Ich meine das so:
es kann sein, dass durch dasWeggehen von Chris, sobald Paco bellt, sich der Konflikt löst, weil er lernt: Den bekomm ich nur nach Hause, wenn ich leise bin (jetzt mal überspitzt).
Es kann aber auch sein, dass er eh schon einen enormen Frust hat, weil er nicht schnell genug an ihn ran kommt, ihn nicht so begrüßen darf, wie er eigentlich will oder what ever und der Frust sich dadurch noch mehrt, dass Chris wieder geht.
(Emil hat zB gelernt, dass er erst freigegeben werden muss, bevor er andere Menschen begrüßt. Wenn es ihm sehr dringend ist jemanden zu begrüßen, steht er manchmal dann brüllend und bibbernd neben mir. Ich wusste immer nicht, was denn nun seine Intention ist, bis ich das letztens mit einer seiner trainerinnen zufällig ausprobieren konnte: Er wartet auf eine Freigabe, obwohl ich ihm gar keine Grenze gesetzt hatte, er nimmt an, dass die immer da ist. Also wartet er. Und warten ist schwer, wenn man ganz aufgeregt ist, also bibert und bellt man, manchmal auch Frauchen an, weil die es einfach nicht kapiert...Frust und Freude *g*)
Es kann aber auch (zusätzlich oder auch ursächlich) sein, dass durch die Nummer mit sich hochschaukeln und was holen etc sich das Ganze bis zum heutigen Punkt gesteigert hat und diese Eskalation (denn es ist ja letztendlich eine) durch die enorme Aufregung bedingt ist die dann bei Euch herrscht. Also sich sozusagen immer weiter gesteigert hat und ihr alle in dieser Aufregung mit gefangen seid (glaub mir, da kenn ich was von...*g*).
Wo auch immer der Punkt liegt, mit einem ruhigen Unterbrechen der Aufregung und der Bewegung macht Ihr vermutlich wirklich nichts verkehrt. Wichtig ist halt, dass man selber aus seiner eigenen Aufregung und dem eigenen Frust raus kommt und dem Hund klar und ruhig eine Grenze setzen kann.
LG
Sina, die gerade einen Anruf bekam, Emil hat sowohl meine Mutter, als auch Salsa, als die ihn gerade bei mir zuhause aus seiner Einsamkeit befreien wollten, links liegen lassen, keine Begrüßung, gar nichts, nur dran vorbei, schnurstraks ins Wohnzimmer und seine Mohrrübe, die er heute morgen dort halb gegessen liegen gelassen hat, aufgefressen. Meine Mutter meint, die scheint ihm den gesamten Vormittag nicht aus dem Kopf gegangen zu sein *lach* Also das geht auch, Mohrrübe wiegt bei uns zumindest höher als Besuch, wie es scheint *g*