Menno..drück ich mich wirklich so missverständlich aus ?
Propagandistisch ausgeschlachtet wurden sie dennoch.
Du nicht. Aber kerstin irgendwie schon.
Oder ich verstehe einfach nicht, worauf sie hinauswill.
Kann natürlich auch sein, dass all das, was wir in der Schule (u.a. im Kunst- und Musikunterricht) in diesem Zusammenhang über "Propaganda" gelernt haben, - "Propaganda" war... aber in dem Ausmaß würde ich das sehr irritieren, bzw. hat mich diese Aussage irritiert. Und tut es immer noch.
Also, halten wir fest: Hitler hat sich nie um die olympischen Spiele beworben, sondern andere Leute, die vor ihm etwas zu sagen hatten-
Er konnte also auch nicht, wie jetzt der Berliner Senat, im Vorfeld, und schon
während der Bewerbungsphase, massive Propaganda für die Spiele machen.
Insofern hat es Plakate im Sinn von: ""wir wollen die Spiele!", um von anderen Problemen abzulenken (wie ich gemutmaßt hatte), während der Bewerbung 1936 nie gegeben - und wenn es sie gegeben
hätte, wären sie nicht nationalsozialistisch gewesen, denn die Nationasozialisten hatten damals noch nix zu sagen.
Eine direkte Parallele, auf die durch Nazi-Plakate mit aktuellen Schlagzeilen hingewiesen werden könnte, kann es also so nicht geben.
Davon abgesehen ist es aber durchaus so, dass die Nationalsozialisten,
nachdem sie einmal an der Macht
waren, die Spiele genutzt haben, um für sich Werbung zu machen, und vermutlich auch, um von anderen Problemen abzulenken. Auch wenn sie sie quasi nicht "eingeworben" hatten, sondern nur die Lorbeeren geerntet haben.
Kann man das so sagen?
Was die Plakate anging, hatte Perl ja schon verlinkt, dass die Aussage eine andere sein sollte. Insofern lag ich sowieso daneben.
Was dein Argument der "schwachen Satire" angeht, so nehme ich an, dass diese Satire in Berlin selbst, im regionalen Kontext, sozusagen, besser funktioniert. Weil die Leute vor Ort, die es angeht, ja vermutlich wissen, dass sich zB in der Stadt nicht über die erste Olympiade ausgetauscht wird, und Kritiker kein offizielles Forum haben.
(Ich für meinen Teil wusste noch nichtmal, dass Berlin sich beworben hatte...
)
Insofern würde ich sagen: da es ein Berliner Blog ist, das sich explizit auf Berliner Verhältnisse bezieht, finde ich es weniger kritisch, dass die Satire bei Außenstehenden bzw. Auswärtigen nicht so gut funktioniert. Es gibt immer Witze, die nur funktionieren, wenn man weiß, worauf sie anspielen. Das ist gar nicht zu vermeiden.
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