Rettung in letzter Minute

John-Boy

15 Jahre Mitglied
Bin noch immer völlig fertig. Am Montag sind wir mit John-Boy zu unserer TÄ gefahren. Er hatte auf der Schwanzwurzel eine dick entzündete Talkdrüse, die behandelt werden sollte. Wir mussten etwas länger im Wartezimmer sitzen und wie immer regte er sich dort schon auf. Hinzu kam auch noch, dass es sehr warm war. Das Ausdrücken der Talgdrüse war wohl ziemlich schmerzhaft und er steigerte sich immer weiter in seine Aufregung hinein. Normalerweise beruhigt er sich bereits auf dem Nachhauseweg aber dieses Mal war alles anders.

Selbst zuhause war noch keine normale Atmung möglich und es wurde so schlimm, dass wir Angst um ihn bekamen und direkt nochmals mit ihm zu unserer TÄ fuhren. Sie versuchte ca. eine Stunde lang, ihn mit vorsichtig dosierten Beruhigungsmitteln herunter zu bekommen und gab ihm zusätzlich eine abschwellende Injektion sowie Mittel zur Stärkung des Herzens. Zum Schluss erhielt er noch eine Injektion mit etwas Narkotikum, da er immer noch nicht zur Ruhe kam. Daraufhin schlief er ein und wir nahmen ihn mit nach Hause. Nachdem wir eine halbe Stunde zuhause waren, erwachte er wieder und alles ging von vorn los. Er hatte starke Atemnot und die Schleimhäute wurden blau.

Es war nun schon nach 21.00 Uhr. Ich wusste mir nicht mehr anders zu helfen, und rief in der Tierklinik an, die ca. eine halbe Stunde Autofahrt von uns entfernt ist. Man sagte, wir sollten uns sofort auf den Weg machen. Während der Fahrt hatte ich ihn auf dem Schoss und merkte, dass er kaum noch Luft bekam und zudem kochend heiß wurde. Ich hatte das Gefühl, die Fahrt nimmt kein Ende und er stirbt mir unter den Händen weg.

Endlich erreichten wir die Klinik, wo wir schon erwartet wurden. Seine Temperatur lag bei 42° C und es wurden sofortige Notfallmaßnahmen eingeleitet. Er bekam Infusionen, wurde mit nassen Tüchern bedeckt und kam unter ein Sauerstoffzelt. Als seine Atmung noch immer nicht besser wurde, legte man ihn in ein künstliches Koma und schloss ihn an die Beatmung an. Zusätzlich bekam er starke Angst lösende und beruhigende Mittel. Über Nacht stabilisiert sich sein Zustand und man ließ ihn langsam erwachen. Gestern Abend konnten wir ihn dann nach Hause holen. Er steht durch den Schock und die Tranquilizer noch immer ziemlich neben sich.

In der Klinik hat man sich unter der Narkose den Rachenraum angesehen und festgestellt, dass er ein zu langes Gaumensegel und einen Knick in der Luftröhre hat. Das Problem ist, dass wenn er so überreagiert und panisch wird, das Gaumensegel stark anschwillt und die Atmung dadurch blockiert wird. Dadurch tritt dann eine starke Atemnot auf und die Panik wird noch größer.

Wir sollen ihm nun dauerhaft Karsivan, ein Bronchien erweiterndes Mittel geben und jede Aufregung von ihm fernhalten. Auch Hitze soll vermieden werden, was nicht immer möglich ist, da wir in einer Dachgeschosswohnung leben, in der es im Sommer sehr warm ist. Zudem wurde uns die Möglichkeit einer Gaumensegelverkürzung mittels Laser genannt, über die wir nachdenken sollen.

Hat hier jemand vielleicht Erfahrungen mit dieser OP gemacht? Danke für alle Antworten.

Übermüdete Grüße
Andrea
 
  • 20. Mai 2024
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Hi John-Boy ... hast du hier schon mal geguckt?
  • Gefällt
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Gütiger Himmel....:uhh: das war ja wirklich knapp. Gottseidank ist das nochmal gut gegangangen. Knuddel den Zwerg mal, ich kann durchaus verstehen, wie Du Dich fühlst. Erfahrung habe ich damit nicht, aber vielleicht findest Du was beim goggeln.

Fühlt Euch gedrückt, lg Flocke
 
vielen Dank, Knuddler werden weitergegeben! Der kleine Mann ist ein wirklicher Kämpfer. In seinem kurzen Leben hat er schon soviel durchmachen müssen und ist immer fröhlich geblieben. Wir müssen in den nächsten Tagen, wenn die Drogen abgeklungen sind, sein Verhalten beobachten. Es könnte sein, dass er durch den massiven Sauerstoffmangel einen Schaden im Gehirn davongetragen hat. Also Daumen drücken können wir weiterhin brauchen.
 
Meine Güte, habt ihr ein Glück gehabt!!! Super, dass ihr so schnell reagiert habt und so gut auf ihn aufgepasst habt.
Ich schick auf jeden Fall auch mal einen ganz dicken virtuellen Knuddler durch die Leitungen!"!
 
Oh je, was für Schreck. Das war wirklich knapp. Ich drücke dem kleinen Mann fest die Daumen, dass es ihm nun besser geht und keine Schäden zurückbleiben.

Mit der OP habe ich keine Erfahrung, aber die Klinik in Hamburg-Rahlstedt kenne ich.

Falls Du Kontakt aufnehmen willst:



Alles Gute für Euch und John-Boy.

LG von
Dingo
 
Alles Gute für den Süßen und daß keine Schäden zurückbleiben *daumendrück*

Ich stelle mir das jetzt so wie die menschliche Hyperventilation vor, ist das korrekt?
 
Ringo schrieb:
Alles Gute für den Süßen und daß keine Schäden zurückbleiben *daumendrück*

Ich stelle mir das jetzt so wie die menschliche Hyperventilation vor, ist das korrekt?

Vielen Dank für die guten Wünsche. Ja, ich denke damit kann man es vergleichen. Die Ärztin in der Klink erklärte uns, dass durch die Aufregung das Gaumensegel und die Schleimhäute stark anschwellen, was zur Atemnot führt. Durch diese Atemnot entsteht dann noch mehr Panik, was das Ganze dann noch verschlimmert.

Habe ich übrigens in meinem Eingangspost vergessen zu erwähnen. Am Sonntag Abend haben wir beide Hunde mit Exspot behandelt. Sie bekommen das Mittel zwar schon die ganzen Jahre über ohne Nebenwirkungen, aber die Ärztin in der Klinik meinte, dass dieses mit dafür verantwortlich sein könnte, dass John-Boy überhaupt nicht wieder von seiner Panik herunter kam. Sie hat neben allen anderen Bluttest auch einen Test hierauf veranlasst (sorry, den Namen des Parameters habe ich vergessen). Das Ergebnis soll am Freitag vorliegen.
 
Beim Menschen kann man ja - wenn man frühzeitig eingreift - das Schlimmste dadurch verhindern, daß das Kind (ich kenne Hyperventilation nur beim Kind) in eine Plastiktüte atmet und dadurch die übermäßige Sauerstoffzufuhr in Gehirn und Lunge gestoppt wird. Vielleicht würde das im Anfangsstadium dem John-Boy auch helfen *grübel*
 
zuerst einmal alles Gute für den Kleinen Mann... und das nichts zurückbleibt (auch das hohe Fieber ist sehr schlecht für das Gehirn)

könnte der Kleine nicht bei manchen Sachen (geplanter TA Besuch), im Vorfeld etwas zur Beruhigung bekommen?

Hast du schon Entspannungsübungen, bzw. Massagen versucht?

- das ganze mit einen "Markerwort" verknüpft oder z.B. einen Entspannungsball oder einer kleinen Futtertube (schlecken entspannt zusätzlich) könnte vielleicht hilfreich sein...die Futtertube kann auch mit entpannungsfördernden Lebensmitteln für den Hund befüllt werden.

Bei Mömchen hat es ( in vollkommen anderer Situation ) viel gebracht.

Ich kann das nicht so gut erklären, was dabei und wie dies funktioniert, wenn du Interesse daran hast, schicke ich dir eine PN.
 
Jep, an Entspannung hab ich auch sofort gedacht. Weil man kann ja nicht jede Aufregung von ihm fernhalten.

Gute Besserung dem kleinen Kerl. :)
 
Der arme Kerl, hoffentlich gehts ihm bald wieder gut. *daumendrück*

Unser Diego hat auch ein verlängertes Gaumensegel und im Sommer(teilweise jetzt schon bei den Temperaturen) ist er auch schwer am Hecheln. Mittags gehts da auch nur ganz kurz raus.
Hab schon versucht im Internet mehr darüber zu erfahren. Aber leider bin ich noch nicht wirklich fündig geworden.

Von einer OP hat unser TA eher abgeraten, solang es nicht "schlimmer" wird.

Alles Gute für den kleinen Mann!
 
Gott sei Dank nochmal gut gegangen. ich drück die Daumen für den Kleinen.
 
Ich glaub ich wäre gestorben :(
Gut das ihr euren Schnuckel nicht aus den Augen gelassen habt.
Ich schicke ihm auch virtuelle Knuddeleinheiten und ein riesen Leckerlie Packet mit :love:

LG Mandy :hallo:
 
Oh je, der arme kleine Bursche.

Ich schicke Euch die besten Wünsche!
 
Oh man, der monatg war wohl für uns beide ziemlich stressig, was?
Aber zum glück konnte eurem kleinen geholfen werden! Also wenn diese Laser op. wirklich Erfolgsversprechent ist, so würde ich nicht lange überlegen. Und wegen der Hitze in der Wohnung....Habt ihr schonmal über eine Artl Kaltgebläse nachgedacht? Wir wohnen auch in einer Dachgeschosswohnung und wollen uns solch ein Gebläse demnächst auch zulegen. Letzten Sommer sind uns durch die Hitze mindestens 7 Vogelspinnen weggestorben.

Gute Besserung an den Kleinen! :love:
 
Guten Morgen,

vielen Dank euch allen für die lieben Wünsche und die guten Tipps. Nach einer ruhigen Nacht sind wir heute schon wieder etwas erholter und der kleine Mann macht zum Glück Fortschritte. Er hat guten Hunger, trinkt recht viel und nimmt brav seine Medis. Allerdings tut ihm sein rechtes Hinterbein wohl ziemlich weh, da er dort zig Injektionen hinein bekommen hat. Nach Rücksprache mit der Klinik habe ich ihm gestern abend ein Schmerzmittel gegeben. Nachdem die Wirkung einsetzte, ging es ihm zusehends besser und er brachte mir schon wieder seinen Ball zum Spielen, verrückter Kerl:love:

Das mit den Entspannungsübungen und Massagen machen wir mit ihm, da er bei Stress ja auch manchmal seine Muskelkrämpfe kriegt. Wenn wir da im Vorfeld schnell genug sind, können wir die Krämpfe dadurch vermeiden. Hat er sich aber schon zu weit hochgeschaukelt, blendet er alles andere aus und ist durch nichts mehr zu beruhigen oder abzulenken.

Bisher haben wir immer versucht, ohne die chemische Keule auszukommen und haben ihm Rescue Tropfen oder Relaxan gegeben. Leider zeigt das bei ihm keine Wirkung. In der Klinik hat man ihm ein angstlösendes und beruhigendes Mittel gegeben, auf das er sehr gut angesprochen hat. In Zukunft wird uns nichts anderes übrig bleiben, als ihm dieses Mittel zu geben, wenn Stresssituationen bevorstehen, die sich nicht vermeiden lassen.

@Silvia88
Auf die Idee, ihn etwas aus einer Tube schlecken zu lassen, sind wir noch gar nicht gekommen. Das könnte für ihn gut sein, da er sowieso sehr gerne schleckt. Ich wäre dir für weitere Info´s sehr dankbar.

Wir planen schon, wie wir unsere Wohnung im Sommer kühler bekommen, evt. Einbau von Ventilatoren oder ein Klimagerät. Wenn es dennoch oben zu warm werden sollte, ziehen wir halt mit ihm ins Gästezimmer im Keller.

Über die Laser-OP werden wir uns in nächster Zeit genau informieren. Wenn diese OP ihm hilft, lassen wir es auf jeden Fall machen. Eine solche Sch---- möchte ich nie wieder erleben müssen. Ich glaube seine angsterfüllten Augen werde ich mein ganzes Leben nicht vergessen. Seltsamerweise bin ich in solchen Situationen immer ganz ruhig. Abklappen tu ich dann, wenn alles vorbei ist.

Danke, dass ihr da seid. Es tut gut, auf Menschen zu treffen, die einen verstehen und nachvollziehen können, wie man sich fühlt. Die Sprüche "ist doch nur ein Hund" brauche ich zur Zeit ganz und gar nicht.
 
NEUIGKEITEN - Rettung in letzter Minute

Es gibt Neuigkeiten von John-Boy! Am Freitagabend waren die noch ausstehenden Blutergebnisse da. Da John-Boy ja an einer massiven Unterfunktion der Schilddrüse leidet, wird er seit 1,5 Jahren mit L-Thyroxin behandelt. Die Ausgangswerte des T4 lagen bei ihm bei < 0,01. Im Zuge der Notfallbehandlung bat ich darum, diesen Wert auch nochmals bestimmen zu lassen. Er liegt trotz Therapie noch immer bei < 0,05, also extrem zu niedrig. Leider konnte wir bei ihm keine regelmäßigen Blutkontrollen durchführen, weil er bei mehrmaligen Versuchen ihm Blut abzunehmen ausgerastet ist, und die Tierärztin abbrechen musste.

Da wir ihn ja am Vorabend des Vorfalls mit Ex-Spot behandelt haben, hat die TÄ in der Klinik zusätzlich einen Test auf Unverträglichkeit durchführen lassen. Auch dieser Test zeigte eine starke Unverträglichkeit auf, obwohl er das Ex-Spot schon die ganzen Jahre vorher bekommen hat und es bisher immer vetragen hat. Diese Unverträglichkeit kann laut TÄ aber wohl plötzlich auftreten. Zum Glück haben wir ihm nur eine halbe Ampulle verabreicht, wer weiß, wie es sonst ausgegangen wäre. Dieser Hund ist immer wieder für Überraschungen gut!!

John-Boy soll nun von dem Thyroxin auf das neue für Hunde entwickelte Medikament Forthyron umgestellt werden. Nach vier Wochen wird der Wert erneut kontrolliert. Ursache für seine Überreaktionen und Panikattacken ist also vornehmnlich die SD-Unterfunktion. Dazu kam an diesem Tag die Vergiftung mit Ex-Spot. Sein Gaumensegel ist nach Aussagen der TÄ nur minimal zu lang, sodass dieses nicht operiert werden muss. Wir hoffen nun sehr, dass die Umstellung auf das Forthyron hilfreich ist, damit er ausgeglichener und ruhiger wird.

Ansonsten sind wir mit seinem Zustand recht zufrieden und er scheint keine Schäden im Gehirn davongetragen zu haben. Wir müssen allerdings aufpassen, dass er keine Lungenentzündung bekommt.
 
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