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Bekommt die Forderung nach einer Entnahme jetzt neues Gewicht?
Auf jeden Fall. Landrat Michael Harig (CDU) hat angekündigt, dass die Untere Naturschutzbehörde des Landkreises jetzt prüfen wird, inwieweit die bereits Anfang September getroffene Entnahmeentscheidung ergänzt und das Land Sachsen erneut um Einvernehmen gebeten wird. Zudem will sich der Landrat weiterhin politisch dafür einsetzen, den Schutzstatus des Wolfes generell einzuschränken und ihn für bejagbar zu erklären. „Die Wolfspopulation hat sich in den letzten Jahren kontinuierlich vermehrt, und es hat sich bereits ein Ungleichgewicht zwischen Artenschutz und den Interessen im ländlichen Raum, insbesondere der Nutztierhalter, gebildet“, so Harig. Die Aufwände, den Tierbestand zu schützen, seien mittlerweile unverhältnismäßig groß geworden.
"Man müsste Jägern die Jagd auf Wölfe strikt verbieten, weil planloses Abballern völlig kontraproduktiv ist. Wir erinnern uns: Wolfseltern sind diejenigen, die den Jungen Weisheiten vorleben, was wo wie zu tun ist. Schiesst man sie ab, bleiben konfuse Jungtiere zurück, die nicht richtig wissen, wie das reale Leben funktioniert. Mit Abschussquoten nehmen wir uns und dem Wolf – wie wir gesehen haben – jede Chance, eine vernünftige Koexistenz des gelassenen Miteinanders zu entwickeln. Wer die Weisheit aus einer Wolfsfamilie herausschießt, zwingt die Hinterbliebenen, sich Beute zu erschließen, die der Weisheit nicht bedarf. Wer nach Abschussquoten für Wölfe ruft, muss sich im Klaren darüber sein, wie sehr er Nutztiere damit gefährdet."
Die Anzeige habe eine Privatperson erstattet. Ob sie in ein Strafverfahren mündet, sei derzeit noch völlig offen. Darüber werde die zuständige Staatsanwaltschaft Görlitz entscheiden. Den Ministeriumsmitarbeitern werde vorgeworfen, mit der am vergangenen Freitag erteilten Abschussgenehmigung für einen "Problemwolf" des Rosenthaler Rudels gegen geltendes Recht verstoßen zu haben.
Im Ministerium regiert man gelassen. "Wir gehen davon aus, dass die Erlaubnis auf rechtlich sauberer Grundlage erteilt wurde, und haben daher ein reines Gewissen", sagte Sprecher Frank Meyer. Man werde sich kooperativ gegenüber den Ermittlungsbehörden zeigen und alle Unterlagen zur Verfügung stellen.
Der Reichenbacher Wolfsschützer indes ist einen Schritt weiter und propagiert als Mitglied der Gesellschaft zum Schutz der Wölfe auch für Sachsen einen Herdenschutz nach einer in Bayern praktizierten Methode. Diese war jetzt aus mehreren Bundesländern kommenden Mitgliedern der Gesellschaft und anderen Teilnehmern wie dem Bürgermeister und dem Kreisjagdmeister im fränkischen Plankenfels im Workshop "Wolf - Nutztiere" vorgestellt worden. Fazit des in einem Agrarbetrieb mit Mutterkuhhaltung und in einem Schafzuchtbetrieb abgehaltenen praktischen Teils: Der dortige Einsatz von Elektroschutzzäunen und von Herdenschutzhunden hat die Verluste auf Null reduziert. "Es ist zudem erfreulich, dass dort Mutterkuhhalter und Schafhalter lösungsorientiert den Schulterschluss mit Landwirtschaftsverbänden, Behörden und Organisationen suchen und nicht den Abschuss zugewanderter Wölfe propagieren."
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Zudem sei in Bayern gut zu beobachten, wie gut die Akzeptanz von großen Schutzhunden der Rassen Maremmano Abruzzese, Montagne des Pyrénées, Mastín Español oder Kangal-Hunden in der Bevölkerung ist. "Dort sagt man den Kindern eben, dass sie bei den Herden nichts zu suchen haben und die Hunde keine Spielkameraden sind. Die Bayern machen das einfach."
Auch Bettina Jung glaubt, dass die getroffenen Schutzmaßnahmen in Ralbitz nicht ausreichen. „Hier werden den Wölfen doch Schäfchen to go geboten“, sagt die Wolfsschützerin in Anspielung auf Kaffee- und Imbissanbieter, wo die Kunden die Ware gleich auf die Hand mitbekommen. Statt nach einer Abschussgenehmigung zu rufen, sollten die Tierhalter in Ralbitz erst einmal ihre Herden richtig schützen. Die Aktivisten verweisen auf „völlig windschiefe Zäune.“ Zudem hätten sie alle Zäune auf Strom überprüft und seien zu dem Ergebnis gelangt, dass keiner ausreichend stromführend sei. „Die Zäune sind in einem miserablen Zustand“, behauptet Stefan Voss, der auf Vergrämung statt auf Abschuss setzt. „Genau das tun wir hier ja“, sagt er.
Vor zwei Wochen hatte das Umweltministerium den Abschuss eines Wolfs genehmigt, sogar einen Jäger hatte die zuständige Kreisverwaltung in Bautzen inzwischen beauftragt. Jetzt steht fest: Die Flinte darf wieder weggepackt werden. Bereits vor einigen Tagen hatte die Verwaltung eine zumindest vorübergehende Aussetzung des Vollzugs angekündigt, nachdem die Grüne Liga Widerspruch eingelegt hatte. Angesichts der rechtlichen Unwägbarkeiten geht der Landkreis inzwischen sogar noch einen Schritt weiter – und nimmt faktisch gänzlich Abstand vom Abschuss.
Ich hab mal eine vielleicht dumme Frage. Warum wurden die Wölfe in D wieder angesiedelt? Deutschland ist ja ein sehr eng bebautes Land. Haben die da überhaupt genug Rückzugsmöglichkeiten?
Ich finde Wölfe toll, aber wenn ich sehe die viel Platz andere Länder für die Wildniss haben und das dann mit D vergleiche, dann frage ich mich oft wie das funktionieren soll...
Ich hab mal eine vielleicht dumme Frage. Warum wurden die Wölfe in D wieder angesiedelt? Deutschland ist ja ein sehr eng bebautes Land. Haben die da überhaupt genug Rückzugsmöglichkeiten?
Ich finde Wölfe toll, aber wenn ich sehe die viel Platz andere Länder für die Wildniss haben und das dann mit D vergleiche, dann frage ich mich oft wie das funktionieren soll...
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Bei mir sind auch gleich an 3 Stellen Wölfe und ich habe erst einmal vom Auto aus einen gesehen, obgleich ich täglich mit den Hunden im Wolfsgebiet unterwegs bin...
Dafür musste aber eine Bekannte mit Hobby-Bauernhof ihre Hühner und Pfauen entsprechend besser sichern, und die Ponys kommen nachts...
Hach, du hast den Brief auch bekommen? :D Wir durften und auch darüber freuen (wie auch immer man dort darauf kommt, dass gerade ich spenden wollen würde :rolleyes:).
Ja, genau dieser Satz fiel mir auch sehr positiv auf, und es wäre wirklich toll, wenn dies stimmen würde. Leider werde wohl auch...